Islam

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Der Anteil der muslimischen Bevölkerung in Europa und angrenzenden Ländern 2008
<1% Finnland, Republik Irland, Portugal, Polen, Ukraine, Weißrussland usw.
1%-3% Italien
3%-4% Griechenland, Norwegen, Spanien
4%-5% Vereinigtes Königreich
5%-10% Belgien, Dänemark, Deutschland, Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz
10%-20% Bulgarien, Frankreich, Russland, Zypern
20-60% Bosnien und Herzegowina, Mazedonien
60%-80% Albanien
80%-95% Kosovo
>95% **Algerien, Marokko, *Türkei

Der Islam ist nach dem Christentum die Religion mit den zweitmeisten Gläubigen weltweit. Er ist zugleich in vielen seiner Auslegungen nicht nur eine Religion, sondern auch die Basis politisch-religiöser Ideologien, wie zum Beispiel des Wahabismus und des Salafismus.

Die größten Richtungen im Islam stellen die hauptsächlich im Iran wohnenden Schiiten und die Sunniten dar. Wahabismus und Salafismus sind Richtungen innerhalb der sunnitischen Glaubenslehre. Daneben gibt es allein im Sunnismus noch vier Rechtsschulen und einige andere Richtungen, welche sich keiner der beiden größten Richtungen zuordnen lassen, wie zum Beispiel die Alawiten in Syrien - zu dieser Gemeinschaft zählen auch Baschar al-Assad, der Präsident von Syrien, und die in der Türkei lebenden Aleviten. Alawiten und Aleviten sind nicht identisch. Christen und Juden sind aus islamischer Sicht Ungläubige.

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1 Begriff

Der arabische Begriff إسلام bedeutet „Unterwerfung“ oder „völlige Hingabe an Gott“. Der Islam gehört neben dem Christentum und dem Judentum zu den drei großen monotheistischen[1] und abrahamitischen Religionen, sie werden auch als die drei Buchreligionen bezeichnet. Seine Anhänger heißen im deutschsprachigen Raum Muslime oder Moslems. Der Islam gründet auf einem Buch mit dem Titel Koran, welcher in 114 wiederum in Versen unterteilten Suren gegliedert ist.[2] Für die Gläubigen gilt der Koran als das unverfälschte Wort Gottes. Der Islam ist nicht nur eine Religion, sondern zugleich ein in sich geschlossenes rechtlich-politisches Wertesystem; eine Trennung von Religion und Staat ist deshalb nach islamischem Verständnis nicht vorgesehen. Der Islam ist zugleich Religion, Lebensart, Rechtssystem und kulturelle Leitlinie.

2 Geschichte

Auch fanatische Muslime berufen sich immer auf den Koran, der vielfach diskutiert wird

Religionsgründer ist der um 570 n. Chr. geborene Mohammed vom Stamm der Quraisch. Nach der Überlieferung hatte er im Jahr 610 seine erste Vision, in der er nach Ansicht der Muslime zum Propheten berufen wurde. Im Verlauf der folgenden Jahre wurde ihm angeblich der Koran offenbart. 632 starb er. Im 8. Jahrhundert ordneten muslimische Gelehrte bestimmte Koranverse einzelnen Ereignissen aus dem Leben Mohammeds zu und stellten so Offenbarungsanlässe her. Daraus ist eine chronologischen Reihenfolge entstanden. Nach dem Tode Mohammeds entstand außerdem ein Streit um seine rechtmäßige Nachfolge. Die muslimischen Araber eroberten nach Mohammeds Tod in wenigen Jahrzehnten gewaltsam große Teile des Nahen Ostens, Nordafrikas und Spaniens. Die Frage, wer sich Imam und Kalif nennen dürfe, führte zur Spaltung in verschiedene religiöse Richtungen. Es entstanden die schiitischen Hauptzweige der Imamiten, Ismailiten und Zaiditen. In der Mitte des 9. Jahrhunderts begann Abdallah al-Akbar mit der Mission für seine ismailitische Lehre. Er verkündete das baldige Erscheinen des verborgenen siebenten Imams, durch den alle Gesetzesreligionen (neben dem Christentum und Judentum auch der Islam) abgeschafft und die kultlose Urreligion hergestellt werden solle.[3]

Zugleich entwickelte sich die Wissenschaft in den Ländern, die mit der neuen Religion in Kontakt kamen. Gegenüber dem Christentum erschien der Islam lange Zeit wesentlich fortschrittlicher und teilweise auch toleranter. Beispiele in der Wissenschaft sind neben der Astronomie und der Alchemie vor allem die Medizin. Ein Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung wurde unter anderem Bagdad.

Anfang des 14. Jahrhunderts entstand das Osmanische Reich und half dem Islam bei der weiteren Ausbreitung. Zugleich breitete sich auf diese Weise auch die arabische Sprache aus. Dabei gab es schon frühzeitig Kriege mit christlichen Staaten um die jeweilige Vorherrschaft in den einzelnen Ländern. Bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts waren die Chisten in diesem Reich noch eine Mehrheit und stand unter der Herrschaft einer muslimischen Minderheit.[4] So war anfangs die Toleranz gegenüber anderen Religionen zu erklären. Juden, die aus Spanien und Portugal ausgewiesen wurden, fanden im Osmanischen Reich Zuflucht, wo sie durch ein Dekret des Sultans willkommen geheißen wurden.[5] Bald gab es allerdings auch Verfolgungen von Andersgläubigen. Sultan Selim I. ordnete unter anderem 1514 die Massakrierung von 40.000 Schiiten an[6] und erklärte, dass „das Töten eines Schiiten im Jenseits die gleiche Belohnung wie das Töten von 70 Christen bringen“ würde.[7] 1915 bis 1917 - während des Ersten Weltkrieges - wurden die Christen in einigen Ländern gezielt verfolgt.

Im 19. Jahrhundert entstand ein Liberaler Islam. So konnte in der Türkei 1928 die arabische Schrift durch die Lateinische ersetzt werden.[8]

3 Die fünf Säulen im Islam

Die Grundsätze des Islam, fünf Säulen genannt, sind:

  • Shahada - Das Glaubensbekenntnis: „Ich bezeuge, dass niemand verdient hat angebetet zu werden außer Allah, und ich bezeuge, dass Mohammad sein Diener und Gesandter ist.“ Wer sich einmal zum Islam bekannt hat, ist nach islamischem Verständnis bis zu seinem Tode Muslim.
  • Salat - Das Gebet ist eine Pflicht. Zu festgelegten Zeiten - zu denen der Muezzin ruft - werden Gebete gesprochen: In der Morgendämmerung, mittags, nachmittags, abends und bei Einbruch der Nacht. Zuvor erfolgt unter fließendem Wasser die rituelle Reinigung.
  • Zakat - Das Almosengeben ist genau geregelt. Almosen sind Spenden für Bedürftige und Kranke oder zum Aufbau religiöser Schulen. Die Höhe ist unterschiedlich und variiert zwischen 5 und 10% (mind. 2,5%).
  • Ramadan - Im Fastenmonat Ramadan wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet, d.h. nichts gegessen, und sexuelle Enthaltsamkeit geübt.
  • Haddsch - Die Pilgerfahrt nach Mekka: Einmal in seinem Leben soll der Muslim eine Pilgerfahrt nach Mekka antreten, die im letzten Mondmonat stattfindet. Zu den auszuführenden Riten gehören das siebenmalige Umkreisen der Kaaba, das Verweilen auf dem Hügel Arafat, der Lauf zwischen den beiden Hügeln Safa und Marwa und die Steinigung des Satans.

4 Verbreitung

Manche Frauen im Islam erscheinen nur verschleiert in der Öffentlichkeit

Innerhalb Islam gibt es unterschiedliche religiöse Richtungen. Die großen traditionellen Hauptrichtungen der Sunniten und Schiiten haben wiederum eine Vielzahl von Untergruppierungen. Heute ist der Islam in vielen Ländern des Nahen Ostens, des Mittleren Ostens, Nordafrikas, Zentralasiens und in Indonesien verbreitet. Die zehn Länder mit dem größten Anteil an der muslimischen Weltbevölkerung sind Indonesien (12,9 %), Pakistan (11,1 %), Indien (10,3 %), Bangladesch (9,3 %), Ägypten und Nigeria (jeweils 5 %), Iran und Türkei (jeweils 4,7 %) sowie Algerien (2,2 %) und Marokko (ca. 2 %). In ihnen zusammengenommen leben mehr als zwei Drittel aller Muslime.[9] In mehr als 50 Ländern ist der Islam Staatsreligion.

Dem Islam gehören etwa 1,2[10] bis 1,57 Milliarden[11] Gläubige an. In Deutschland leben etwa 3,2 bis 4 Mio Muslime. Viele Länder haben muslimische Minderheiten.

Einige Gruppierungen des Islam sind an der Errichtung eines islamischen Staates auf Grundlage der Scharia interessiert.

5 Literatur

6 Siehe auch

7 Einzelnachweise

  1. Bibellexikon im Internet
  2. http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/islam-lexikon/21509/koran
  3. Fatimidenzeit von 969 bis 1171 http://www.khemet.de, abgerufen am 18. Mai 2017
  4.  Lauren Benton: Law and Colonial Cultures: Legal Regimes in World History, 1400–1900. Cambridge University Press, 2001, ISBN 0-521-80414-0, S. 109–110 (books.google.com).
  5.  Asunción Blasco Martínez: La expulsión de los judíos de España en 1492. In: Kalakorikos: Revista para el estudio, defensa, protección y divulgación del patrimonio histórico, artístico y cultural de Calahorra y su entorno. Nr. 10, 2005, S. 13 f. (spanisch, dialnet.unirioja.es).
  6.  George C. Kohn: Dictionary of Wars. Infobase Publishing, 2007, ISBN 0-8160-6577-2, S. 385.
  7.  Jalāl Āl Aḥmad: Plagued by the West. Center for Iranian Studies, Columbia University, Delmor, N.Y 1982, ISBN 0-88206-047-3.
  8. https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Republik_Türkei#Reformen_unter_Atatürk_1923_bis_1938
  9. Vgl. den Bericht des Pew Forum aus dem Jahre 2009: „Mapping the Global Muslim Population: A Report on the Size and Distribution of the World’s Muslim Population.“ S. 5. Online verfügbar unter: Mapping the Global Muslim Population (Archivversion vom 2. August 2010)
  10. Islam (religion) -- Britannica Online Encyclopedia
  11. Studie mit Überraschung: Jeder vierte Mensch ist Muslim

8 Weblinks

9 Andere Lexika




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