Ägypten

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Ägypten
Lehmziegeltempel in der Libyschen Wüste
Hauptstadt Kairo
Staatsform Präsidiale Republik
Amtssprache Arabisch
Währung 1 Ägyptisches Pfund = 100 Piaster
Einwohner 87,2 Mio. (Stand 2014)
Fläche 1.001.450 km²
Religion 90 % Muslime (Sunniten), 10% Christen (Kopten)

Ägypten ist ein Staat im Nordosten Afrikas. Im Westen wird Ägypten von Libyen begrenzt, im Süden vom Sudan. Im Osten grenzt Ägypten an das Rote Meer bzw. an das Gebiet des Staates Israel. Zu Ägypten gehört auch die Sinai-Halbinsel, die dem Kontinent Asien zugerechnet wird. Im Norden grenzt das Mittelmeer an Ägypten. Die „Lebensader“ des Wüstenstaates ist der Fluss Nil.


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1 Landwirtschaft

Der Nil in Ägypten

96,5 % der Fläche Ägyptens sind Ödland (Sand- und Steinwüste). Nur 3,5 % der Fläche sind landwirtschaftlich nutzbarer Boden, von dieser Fläche leben 99 % der Bevölkerung.[1] Die Landwirtschaft wird mit Ausnahme der Oase Faijum und den fünf westlichen Oasen (Siwa, el-Bahrija, el-Farafa, el-Charga und ed-Dachla) auf einem schmalen Streifen auf beiden Seiten des Nils betrieben. In der Nähe des oberägyptischen Assuan ist dieser Streifen nur ein Kilometer breit. Gegen Norden hin verbreitert sich dieser Streifen und erreicht bei Kairo um die 20 Kilometer Breite. Nördlich von Kairo verzweigt sich der Nil in zwei (in der Antike noch sieben) Mündungsarme. Dieses Gebiet bezeichnet man als Nildelta.

Das Rückgrat der ägyptischen Wirtschaft ist der Ackerbau. Die Viehwirtschaft ist von untergeordneter Bedeutung. Das Land ist überaus fruchtbar, so dass Ägypten in der Antike die "Kornkammer Roms" war. Pro Jahr sind je nach Anbaukultur bis zu drei Ernten im Jahr möglich.

2 Administrative Gliederung

Administrativ wird Ägypten seit alters her in das nördliche Unter- und das südliche Oberägypten eingeteilt. Die Grenze zwischen Ober- und Unterägypten verläuft etwa 50 km südlich von Kairo. Die oberägyptischen Provinzen reichen bis Assuan. Als dritter Landesteil schließt sich südlich von Assuan das Land Nubien an. Die Oasen der westlichen und südlichen Wüste sowie der Bezirk zwischen Nil und Rotem Meer sowie der Sinai unterstehen der Grenzverwaltung.

3 Geschichte

Die mehrere Jahrtausende umfassende Geschichte Ägyptens ist gut dokumentiert und vor allem durch die Pyramiden bekannt. Es werden unterschieden die Vordynastische Zeit und die Dynastische Periode. Mit der Merimde-Kultur (6.500 v. Chr. bis um 4.000 v. Chr.) beginnt die kulturelle Entwicklung von Ägypten. Zu verorten ist diese in der Nähe von Kairo und zum Beispiel durch Keramik mit Fischgrätmuster gekennzeichnet.[2][3]

Danach ist die Badari-Kultur ab 4.400 bis 4.000 v. Chr. mit einer beginnenden Spezialisierung der Handwerker verbunden.[4] Sie betrieben Ackerbau, Viehzucht, daneben Jagd und Fischfang. Weizen, Roggen, Linsen und Hackfrüchte wurden in Vorratsgruben gelagert. Es gibt Belege für Kupferverarbeitung sowie für Beziehungen zu Palästina. Vom Roten Meer stammen Muscheln der Badari-Kultur.[5]

Der Badari-Kultur folgt die Naqada-Kultur, sie gilt als der Vorläuferin des altägyptischen Reiches. Sie wird in drei Stufen unterteilt, wobei die erste Stufe bis etwa 3.500 v. Chr. reicht, die zweite bis 3.200 und die dritte bis etwa 3.000 v. Chr.. Kennzeichen dieser Epoche ist, die ganz überwiegend produzierende Wirtschaftsweise mit domestizierten Rinder, Schweine und Ziegen (ab 4.000 v. Chr.). Es gibt die These, dass die Schrift unabhängig von der sumerischen Schrift in Ägypten um 3.320 v. Chr. entwickelt wurde.

Der Begriff „nullte Dynastie“ umschreibt den Zeitraum, in dem die ersten inschriftlich fassbaren Kleinkönige nachweisbar sind. Diese Herrscher benutzen erstmals den Serech als Namenssiegel. In dieser Zeit werden außerdem kulturelle Neuerungen deutlich. Die Bodenbewirtschaftung und der Handel wurden komplexer. Provinzen und Fürstentümer verschmolzen miteinander und expandierten. Zwei Faktoren bestimmten die weitere Entwicklung: die Abwicklung des Handels mit Booten und Schiffen, deren Baumeister auf Zedernholz zum Beispiel aus dem Libanon angewiesen waren, und die Expansion durch Eroberung weiterer Gebiete.

Ägypten erlebte einen wirtschaftlichen Höhepunkt in der 1. Dynastie. Die Schrift wird weiter entwickelt. Es gibt Fortschritte in Architektur und Kunst. Von den Inschriften sind auch die Namen von Institutionen und Würdenträgern bekannt, die auf eine ausgeklügelte Verwaltung schließen lassen. Die ersten Herrscher wurden in monumentalen Grabanlagen bestattet. Des Weiteren erfolgte die Vereinigung von Ober- und Unterägypten. Der letzte autonom regierende Pharao war Psammenich III. (526–525 v. Chr.) in der 26. Dynastie.

Nach griechisch-ptolemäischer, römischer und byzantinischen Herrschaft wurde das Land von islamischen Arabern erobert und Teil des Kalifats. Später konnten sich mit den Mamluken auch selbständige Herrscher in Ägypten etablieren. Mit dem Aufstieg des Osmanischen Reiches verlor Ägypten seine führende Stellung im vorderen Orient. Im Jahr 1517 eroberten die Osmanen Kairo, und Ägypten wurde Teil ihres Reiches.[6] Ägypten war nun eine osmanische Provinz (Paschalik) und wurde zunehmend durch Misswirtschaft, Korruption und Unfähigkeit der Herrschenden ruiniert. Der Feldzug Napoleons nach Ägypten rückte das Land dann stärker als bisher in das europäische Bewusstsein. Die langen Jahrhunderte der Isolation von den modernen kulturelken Strömungen Europas ging damit seinem Ende entgegen. Durch den Bau des Suezkanals wurde das einst kulturell hochstehende Land vertraglich an europäische Geldgeber gebunden und 1882 britische Kolonie. Der Suezkanal und beginnender Tourismus waren die einzigen Einnahmequellen des Landes.[7] 1922 wurde es offiziell von der Kolonialmacht Großbritannien unabhängig und war bis 1953 ein Königreich. Nach dem Sturz von König Faruk versuchte Präsident Nasser mit Verstaatlichung und anderen Maßnahmen im Sinne des Sozialismus das Land wiederaufzubauen. Doch dieser Versuch scheiterte. Sadat nahm eine Neuorientierung vor.[7]

4 Kultur

In Ägypten gab es eine der ersten Hochkulturen der Menschheit. Diese begann mit der Frühdynastischen Periode etwa 3000 v. Chr. und hatte auch noch in der Römerzeit gewissen Einfluss. Die Ägypter selbst sehen sich - obwohl von der Geographie her zu Afrika gehörend - nicht als Afrikaner. Die altägyptische Religion ist in Vergessenheit geraten.

In Ägypten existiert mit der Koptischen Kirche die älteste christliche Kirche Afrikas. Bereits 100 Jahre nach Christi Tod bekannten sich in Ägypten viele Menschen zum christlichen Glauben. Heute bekennen sich 5 bus 8 Millionen Ägypter zum koptischen Glauben.

Durch den Islam ist die Kultur sehr stark arabisch geprägt. Die Mehrheit der Ägypter sind judenfeindlich, 75% der Bevölkerung des Landes pflegt entsprechende Einstellungen.[8]

5 Politik

Ägypten ist eine Republik mit gering ausgeprägten demokratischen Elementen/Traditionen. Nach einem Volksaufstand im Januar/Februar 2011 befand sich das Land in einem politisch instabilen Zustand, der zum Sturz des Staatspräsidenten Mubarak führte und zu Wahlen, welche die radikal-islamistische Muslimbruderschaft mit ihrer „Freiheits- und Gerechtigkeitspartei“ unter Mohammed Mursi gewann. Er setzte die Gewaltenteilung außer Kraft.[9] 2013 kam es zu einem relativ unblutigen Militärputsch unter Abd al-Fattah as-Sisi, der seitdem Präsident ist und das Land auf den Weg des Säkularismus zurückführte, allerdings mit einer repressiven Politik gegenüber der Opposition.

6 Bilder

7 Siehe auch

8 Einzelnachweise

  1. Emma Brunner-Traut: Kleine Ägyptenkunde - Von den Pharaonen bis heute, Verlag W. Kohlhamner, 3. Aufl., 1981, Seite 1
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Merimde-Kultur
  3. siehe [Wikipedia, Abschnitt in der Geschichte Ägyptens
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Badari-Kultur
  5. siehe Wikipedia Geschichte Ägyptens
  6. Erich Helmensdorfer: 54 mal Ägypten, Piper, München / Zürich, 4. Aufl., 1987, Seite 109
  7. 7,0 7,1 Jeremy Kingston, David Lambert: Katastrophen und Krisen, Neuer Kaiser Verlag, Klagenfurt 1980, Seite 178
  8. www.global100.adl.org
  9. https://www.welt.de/politik/ausland/article111416587/Mursi-macht-sich-zu-Aegyptens-neuem-Pharao.html


9 Reiseinformationen

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