Sudan

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Sudan
Hauptstadt Khartum
Staatsform Republik
Amtssprache Arabisch und Englisch
Währung Sudanesischer Dinar
Einwohner 48,1 Mio.[1]
Fläche 1.886.068 km²[2]
Religion 97 % Muslime

Der Sudan ist ein Staat im Osten Afrikas. Im Osten grenzt er an das Rote Meer, Eritrea und Äthiopien, im Norden an Ägypten und Libyen, im Westen an den Tschad und die Zentralafrikanische Republik, im Süden an den Südsudan. Der Islam ist Staatsreligion. Die vorherrschende Landessprache ist eine sudanesische Form des Arabischen, die auch in den Nachbarländern Ägypten, Äthiopien, Eritrea und Südsudan verbreitet ist. Bis zur Unabhängigkeit des Südsudan 2011 war der Sudan von der Fläche her der größte Staat Afrikas.

1 Geschichte

Ab 1550 v. Chr. war das Gebiet eine Provinz von Altägypten und wurde fortan Nubien genannt. Der Berg Barkal mit der historischen Stadt Sanam gehört zum Welterbe der UNESCO. Beide zusammen bildeten die antike Hauptstadt Napata des Königreiches von Kusch, das bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. bestand. Die Abgrenzung gegenüber Äthiopien erfolgte erst im Laufe der nächsten Jahrhunderte. Etwa gleichzeitig mit der Christianisierung der Region bildeten sich bis zum sechsten Jahrhundert n. Chr. die drei nubischen Königreiche Nobatia, Makuria und Alodia heraus. 651 schloss das inzwischen vom Islam beherrschte Ägypten mit Nubien einen Friedensvertrag, der bis zum 14. Jahrhundert relativ stabile Beziehungen begründete. Die Islamisierung setzte sich auch in Nubien fort. Im 19. Jahrhundert kam es zu mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen, zum Beispiel im Mahdi-Aufstand. Das Kalifat von Omdurman bildete die erste nationale sudanesische Regierung, existierte aber nur 15 Jahre. Die Streitigkeiten wurden 1899 von Großbritannien beendet, und der Sudan blieb bis 1953 britische Kolonie. Am 1. Januar 1956 wurde nach einer Volksabstimmung die Republik Sudan ausgerufen. In den Folgejahren war keine politische Stabilität zu erreichen.[3]

Um 1980[1] hatte der Staat rund 17,9 Millionen Einwohner auf 2,5 Millionen km². Die drei südlichen Provinzen bildeten bereits eine weitgehend autonome Region.[4] Von 1983 bis 2005 befand sich der Sudan fast ununterbrochen im Bürgerkrieg. Nach 30 Jahren endete 2019 die Diktatur von Omar al-Baschir, der hauptsächlich den Norden des Landes beherrschte. Am 11. April 2019 wurde der bisherige Machthaber bei einem Militärputsch verhaftet und abgesetzt. Seitdem herrscht das Militär. Der Militärrat und das Oppositionsbündnis Forces of Freedom and Change verhandeln über eine Übergangsregierung. Der Militärrat beansprucht für sich das Recht, in der Übergangszeit zu regieren. Die Opposition verlangt jedoch, eine zivile Regierung müsse den Sudan in die Demokratie führen. Die Menschen im Sudan begleiten die Verhandlungen mit Protesten für Demokratie und Freiheit. Wiederum vertreibt das Militär die Menschen von der Straße, Demonstranten sterben.[5] Nach der Revolution 2019 war der Sudan auf einem guten Weg, was Menschenrechte und Pressefreiheit angeht, bis zum Militärputsch 2021. Daraufhin drohten verschiedene Länder mit dem Entzug von Finanzhilfen. Der UN-Sondergesandte für den Sudan, Volker Perthes betonte allerdings die Notwendigkeit weiterer Wirtschaftshilfen. Der Sudan sei hier im großen Maße abhängig:

„Wir haben mehr als 50 Prozent der Bevölkerung, die in der einen oder anderen Form auf Nahrungsmittelhilfe oder andere Unterstützung angewiesen sind."

ARD-Korrespondent Björn Blaschke meinte am 27. Oktober 2021, das Militär werde seine Herrschaft etablieren, die sich am Ende nicht sehr von der unterscheide, gegen die 2019 geputscht wurde. Die Generäle im Sudan haben geputscht, um die eigenen Pfründe zu retten.[6]

2 Andere Lexika

  • Das neue Fischer Lexikon in Farbe, Fischer Taschenbuch Verlag, aktualisierte Ausgabe, Frankfurt am Main 1981, Band 9, Seite 5807-5808

3 Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Stand 2023
  2. https://en.wikipedia.org/wiki/Sudan
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Sudan#Geschichte
  4. Fischer Lexikon, S. 5808
  5. https://www.afrika-junior.de/inhalt/kontinent/sudan/geschichte.html.
  6. https://www.deutschlandfunk.de/militaerputsch-was-hinter-dem-umsturz-im-sudan-steckt-100.html.

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