Bibel
Als Bibel wird die „Heilige Schrift“ des Christentums bezeichnet. Die Bibel besteht aus zwei Teilen: dem Ersten Testament (auch Altes Testament) und dem Zweiten Testament (auch Neues Testament). Sie enthalten Sammlungen von ganz unterschiedlichen Schriften und einzelnen Büchern.
Es gibt verschiedene Bibelübersetzungen. Als sogenannte Urtexte liegen meist das Alte Testament in hebräischer Sprache und das Neue Testament in alt-griechischer Sprache vor. Bis heute wurde die Bibel in rund 700 Sprachen übersetzt.[1]
Inhaltsverzeichnis
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1 Entstehung
Julius Wellhausen und andere Wissenschaftler kamen aufgrund der Forschung zu dem Ergebnis, dass es folgende ursprüngliche Quellen für die Entstehung der ältesten Teile der Bibel gibt:
- Die Schriften des Jahwisten aus der Zeit um 950 v.Chr.
- Die Schriften des Elohisten aus der Zeit um 800-850 v.Chr.
- Die Priesterschrift aus der Zeit um 550 v.Chr.
- Das Deuteronomium aus dem 7. Jahrhundert v.Chr.
Eine erste Entscheidung über einen „verbindlichen“ Text der Bibel (Kanonisierung) erfolgte in der katholischen Kirche beim Konzil von Trient (1545 bis 1563) durch Festlegung auf die lateinische Vulgata. Dies erfolgte als Antwort auf die von Martin Luther herausgegebene deutsche Bibelübersetzung. Im Jahre 1906 gab es eine Päpstliche Bibelkommission, die sich mit den verschiedenen Entstehungstheorien auseinandersetzte.
Zusätzlich zu den kanonisierten Büchern existieren noch die Apokryphen, welche auch von Martin Luther übersetzt und zwischen dem Alten und den Neuen Testament angeordnet wurden. Er war der Meinung, dass diese apokryphen „Bücher, so der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten, und doch nützlich und gut zu lesen sind“.
Durch die Kanonisierung wurde auch die bis heute überlieferte Reihenfolge festgelegt: die Bücher des Alten (fünf Bücher Mose, Geschichtsbücher, Lehrbücher mit Psalmen und die Propheten) und des Neuen Testaments (vier Evangelien, Apostelgeschichte, Apostelbriefe und Apokalypse des Johannes).
2 Kritik
Es werden verschiedene Aussagen kritisiert. Beispiele sind:
Pflicht zur Denunziation von Angehörigen:
- Wenn dein Bruder, der dieselbe Mutter hat wie du, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau, mit der du schläfst, oder dein Freund, den du liebst wie dich selbst, dich heimlich verführen will, und sagt: Gehen wir, und dienen wir anderen Göttern – (wobei er Götter meint,) die du und deine Vorfahren noch nicht kannten, unter den Göttern der Völker, die in euer Nachbarschaft wohnen, in der Nähe oder noch weiter entfernt, zwischen dem einen Ende der Erde und dem andern Ende der Erde –, dann sollst du nicht nachgeben und nicht auf ihn hören. Du sollst kein Mitleid mit ihm aufsteigen lassen, keine Nachsicht für ihn kennen und die Sache nicht vertuschen. Sondern du sollst ihn anzeigen. Wenn er hingerichtet wird, sollst du als erster seine Hand gegen ihn erheben, dann erst das ganze Volk. Du sollst ihn steinigen, und er soll sterben; denn er hat versucht, dich vom Herrn, deinem Gott, abzubringen, der dich aus Ägypten geführt hat. - Deuteronomium 13:7-12
Auch sollen ganze Völker ausgerottet werden. So jubelt Mirjam z.B. in Exodus 15, 21:
- Lasst uns JHWH singen, denn er hat eine herrliche Tat getan, Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt.
Im Psalm 137, 9 wird gejubelt:
- Wohl dem, der deine Kinder packt und sie am Felsen zerschmettert!
Im 1. Brief von Paulus an die Korinther heißt es u.a.: „... es gehört sich nicht für eine Frau, in der Versammlung zu reden“[2] Dieses hat den Protest dieses Geschlechtes zur Folge.
3 Siehe auch
- Geschichtliche Einordnung der biblischen Geschichten
- Datierung der Bibel
- Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde
- Strafandrohungen und Strafmaße in der Bibel – eine Zitatensammlung
- Wulfilabibel
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
- ↑ Wissenschaftler auf den Spuren biblischer Helden, Bericht in Der Spiegel vom 21. Dezember 2019 (Nr. 52), Seite 111
- ↑ https://www.bibleserver.com/EU/1.Korinther14%2C35
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