Neues Testament

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Bild zum Neuen Testament aus dem 16. Jahrhundert, Thema: Die Weisen aus dem Morgenland

Neues Testament (oder Zweites Testament) ist die Bezeichnung für das zweite Buch der Bibel. Es ist eine kanonisierte Sammlung von verschiedenen christlichen Schriften. Die uns bis heute überlieferten Texte des Neuen Testaments wurden in Altgriechisch verfasst und später in die lateinische Sprache übersetzt. Grundlage für die Auswahl des Inhalts und die Gliederung war der 39. Osterfestbrief des Bischofs Athanasius von Alexandria aus dem Jahr 367.

Die kanonisierte Form ist eine Sammlung von 27 Schriften und hat folgende Gliederung:

Die Namen einiger Autoren, die in der überlieferten Fassung angegeben sind, lauten gleich. Dies sind zum Beispiel Lukas (Evangelium und Apostelgeschichte) und Johannes (Evangelium und Apokalypse). Ob es sich um jeweils denselben Autor oder nur um eine zufällige Namensgleichheit handelt, ist teilweise umstritten.

Die meisten christlichen Glaubensrichtungen betrachten das Neue Testament zusammen mit dem Alten Testament als Einheit. In Predigten wird daher auch aus beiden zitiert. Es gibt jedoch Glaubensrichtungen, die das Neue Testament bevorzugen oder sogar als einzig maßgeblich ansehen. Bei der letztgenannten Sichtweise wird das Alte Testament nur noch als Geschichtsbuch ohne Bedeutung für die Glaubenslehre betrachtet.

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1 Inhalt und Auslegungen

Im wesentlichen werden das Leben von Jesus Christus und die Anfänge des Urchristentums beschrieben. Bekannt ist besonders die christliche Weihnachtsgeschichte, die überlieferten Geschehnisse um die Geburt Jesu.

Als Unterschiede zum Alten Testament findet man an mehreren Stellen den Hinweis, dass das mosaische Gesetz nicht mehr gilt (siehe Röm 6, 14; 7,1-14.24-25; 4,21; 5,1.13; 2 Kor 3,7-18), so auch in der Apostelgeschichte (Kapitel 15, 23-29), wonach die Beschneidung nicht mehr erforderlich sei. Diese Ansicht wird in den apostolischen Briefen weiterverbreitet.[1] Ganz klar wird das im Brief an die Galater in Kapitel 5, wonach Paulus die Beschneidung als nicht wichtig ansieht und in erster Linie den Glauben und die Liebe als verbindlich betrachtet.[2][3]

Jesus gab sozusagen ein neues Gesetz. Es ging nun vor allen Dingen darum, mit der Bergpredigt einige neue Regeln aufzustellen. Dies ergibt sich aus Gal 3,24 EU, da nach dem Tode Jesu "die Zucht" fehle. Nach Ansicht einiger weniger Theologen wird zum Beispiel die Homosexualität gänzlich nicht mehr als Sünde im NT angesehen. Allerdings ergibt sich aus Mt 5,17 EU, dass die Regeln des Alten Testaments nach wie vor gelten.

Paulus hat indessen nicht den hohen Stellenwert in der katholischen Kirche wie Jesus. Im Hinblick dessen wurde eine Vertiefung auf Jesus Christus in der römisch-katholischen Kirche vollzogen. Man richtete die Glaubensgrundsätze nun voll auf Jesus Christus aus. Dies wertet die Aussagen von Jesus nochmals deutlich auf.

In einer Erklärung im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil von 1965 wird dies so dargestellt:

„Die Gemeinschaft mit Gott wird vermittelt durch die Gemeinschaft Gottes mit dem Menschen, die Christus in Person ist; die Begegnung mit Christus schafft Gemeinschaft mit ihm selber und so mit dem Vater im Heiligen Geist; sie vereint von daher die Menschen untereinander“[4]

Gerade die unterschiedliche Auslegung (Interpretation und Exegese) und Wertung der Schriften des Neuen Testaments führte zur Entwicklung der verschiedenen Konfessionen im Christentum. Die Unklarheiten zeigten sich bereits im zweiten Brief des Petrus.[5] Im Mittelalter entstand die Theorie, dass es folgende Möglichkeiten der Auslegung gibt:[6]

2 Kritik

Es werden verschiedene Aussagen kritisiert. Beispiele sind:

  • Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. - Matthäus-Evangelium 10:21

Familienzerstörung:

  • Ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit der Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter […]. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. - Matthäus-Evangelium 10:35-37

Respektlosigkeit gegen Eltern, Geringschätzung der Familie:

  • Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern [..] gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. - Lukas-Evangelium 14:26

Judenfeindlichkeit:

  • Ihr habt den Teufel zum Vater, und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er war ein Mörder von Anfang an […] er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge. (Joh 8,44 EU) Jesus zu den Juden im Johannes-Evangelium (siehe Joh 8,31 EU)
  • [Die] Juden […] missfallen Gott und sind Feinde aller Menschen. - 1. Brief des Paulus an die Thessalonicher 2:14-16, vgl. Apostelgeschichte 2:23
  • [Juden] […] sind eine Synagoge des Satans. - Offenbarung des Johannes, siehe Offb 2,9 EU

Sehr weit ging der Arzt und evangelische Theologe Albert Schweitzer, der in seinem Werk Geschichte der Leben-Jesu-Forschung 1906 behauptete, Jesus als historische Person habe es wahrscheinlich nicht gegeben.

3 Literatur

  • Martin Ebner, Stefan Schreiber: Einleitung in das Neue Testament, Kohlhammer Verlag
  • Josef Cardinal Ratzinger: Weggemeinschaft des Glaubens. Kirche als Communio, Redaktion Stephan Otto Horn und Vinzenz Pfnür. Augsburg: St. Ulrich Verlag 2002, ISBN 3-929246-80-5
  • Stefan Schreiber: Begleiter durch das Neue Testament, Patmos Verlag

4 Siehe auch

5 Einzelnachweise

  1. Kolosser 2, 16; Tim. 4, 3; Hebräer 9, 8-14
  2. Fragen zum Thema
  3. Das Mosaische Gesetz, Autor: J.Hampton Kethley III
  4. Die Ekklesiologie der Konstitution Lumen gentium aus Ratzinger: Weggemeinschaft des Glaubens. Kirche als Communio, S. 107-131
  5. siehe https://www.bibleserver.com/EU/2.Petrus3,15-16
  6. https://de.wikipedia.org/wiki/Biblische_Exegese#Urchristentum_bis_Mittelalter_%E2%80%93_der_vierfache_Schriftsinn

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