Iran
Iran | |
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Hauptstadt | Teheran |
Staatsform | Islamische Republik |
Amtssprache | Persisch (Farsi) |
Währung | Rial (1 Rial = 100 Dinars) |
Einwohner | 76,5 Mio. (Schätzung 2013) |
Fläche | 1.648.195 km² |
Religion | Muslime (90 % Schiiten, 9 % Sunniten) |
Der Iran (persisch ايران Īrān, amtlich: Islamische Republik Iran) ist ein seit 1979 theokratisch geführter Staat in Vorderasien. Das iranische Staatsgebiet wird im Westen und Nordwesten vom Irak, der Türkei, Aserbaidschan und Armenien begrenzt, im Nordosten und Osten von Turkmenistan sowie im Osten und Südosten von Afghanistan und Pakistan. Weitere große Städte neben Teheran sind Maschhad, Isfahan, Täbris, Karadsch, Schiras, Ahvaz und Ghom.
Der Iran unterstützt seit Jahren den schiitischen Terror in der Welt, rüstete bis zum 2018 von US-Präsident Donald Trump wieder aufgekündeten Atomabkommen mit der internationalen Staatengemeinschaft auch nuklear auf, leugnet den Holocaust und hetzt gegen Israel. Der Iran ist der Hauptrepräsentant der schiitischen Glaubenrichtung im Islam. Erzfeinde des Iran sind das sunnitische Saudi-Arabien sowie Israel. Gegenwärtig unterhält das Land nur zu rund 75 Staaten diplomatische Beziehungen.
Inhaltsverzeichnis
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1 Rechtssystem
Die Bezeichnung Islamische Republik Iran ist aus europäischer Sicht ein Widerspruch: Ein islamischer Staat richtet sich nach dem sogenannten Willen Gottes, also dem Koran, eine Republik dagegen nach dem Willen des Volkes. Zwar gibt es im Iran ein Parlament und einen Präsidenten, die beide vom Volk gewählt werden, wobei allerdings schon deren Wahl eine Farce ist: Der nicht demokratisch bestimmte, sogenannte Wächterrat trifft eine Vorauswahl unter den Bewerbern. Dem Parlament und dem Präsidenten stehen Instanzen gegenüber, die ihre Macht bis zur Bedeutungslosigkeit einschränken können.[1]2 Geschichte und Politik
Das Land wurde traditionell als Persien bezeichnet. Dieser Begriff war noch bis ins 20. Jahrhundert hinein international gebräuchlich und wurde für die Landessprache beibehalten. Die Eigenbezeichnung Iran wurde ab 1935 verbindlich.
Die Geschichte des Landes erstreckt sich über mehr als 7000 Jahre. Die heute vorliegende, vorislamische Literatur reicht bis zur Tradition des Religionsstifter Zarathustra zurück. Gegenwärtig gehören 24 archäologische Stätten und Bauwerke zum UNESCO-Welterbe.[2] Davon werden 16 im Rahmen des Tourismus beworben.[3]
Im Jahr 3200 v. Chr. wurde das Reich Elam gegründet. Das Perserreich war um etwa 400 v. Chr. die größte Territorialmacht der Erde. Im Zweiten Weltkrieg versuchte das Land zunächst neutral zu bleiben. Es wurde ab 1941 zeitweise sehr autoritär von Schah Reza Pahlevi regiert. Dieser versuchte vergeblich eine Säkularisierung des Landes durchzusetzen. Zu größeren politischen Auseinandersetzungen kam es international durch die Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie ab 1951. Am 7. März 1951 wurde Premierminister Ali Razmara erschossen. Dabei stand der Staat immer wieder in Auseinandersetzungen auch mit seinen Nachbarstaaten, insbesondere dem Irak und auch der Sowjetunion. Die Landesgrenze zwischen dem Iran und der Sowjetunion war mit 2000 km eine der längsten zwischen diesen beiden Staaten. Zudem erfuhr die Iranische Luftwaffe ab den 1960er Jahren eine beispiellose Aufrüstung. Richard Nixons Doktrin von 1972 erlaubte es dem Schah, „alles [an Waffen] zu kaufen was er wünschte“.[4]
Ein Teil der geistigen, meist nichtreligiösen Elite hat das Land verlassen. Die meisten von ihnen wanderten nach der Revolution aus, die 1979 ihren Höhepunkt fand.[5] 2010 wurde nach verschiedenen Quellen die Zahl der Iraner im Ausland auf 2 bis 3 Millionen geschätzt..[6][7][8] Eine Schätzung im Jahr 2012 ging nur noch von 1,34 Millionen aus.[9]
Ende der 1970er Jahre fand unter Leitung von Ruhollah Chomeyni eine Islamische Revolution mit schiitischer Ausrichtung statt. Seither ist der Iran eine diktatorisch geführte Theokratie. 2006 wurde eine Holocaust-Konferenz im Iran veranstaltet. Inzwischen finden immerhin Wahlen für ein Parlament und für den Staatspräsidenten statt. Nach dem Tod Chomeynis verlor die religiöse Elite an Autorität, so dass der 2013 erstmals und 2017 wieder gewählte Präsident Hassan Rohani eine reformorientiertere Linie vertreten konnte, die aber durch das fast allmächtige religiöse Oberhaupt Ali Chamenei, den Nachfolger Chomeynis, noch immer deutlich behindert wurde. Mit der Wahl von Ebrahim Raisi im Juni 2021 hatten die Hardliner des Regimes die Führung wieder an sich gerissen. Die Wahl war manipuliert, sie entsprach nicht unbedingt dem Volkswillen, weil chancenreiche Kandidaten im Vorneherein durch einen sogenannten Wächterrat ausgefiltert werden. Raisi verunfallte jedoch 2024 tödlich, sein Nachfolger Massud Peseschkian gilt eher als moderat und will die Beziehungen zum Westen etwas verbessern.
International sorgen vor allem das im Entwicklungsstadium stehende Kernwaffen-Programm des Iran und seine tatkräftige Unterstützung antiisraelischer militanter Kräfte wie Hamas und die libanesische Hisbollah, aber auch etwa Syriens, für fortlaufenden Konfliktstoff.
Am 1. Juni 2021 erklärte sich die Region Lorestan in den Grenzen von 1280 für unabhängig. Internationale Medien verschwiegen diesen epochalen Schritt.
3 Wirtschaft
Der Iran könnte aufgrund seines Reichtums an Erdöl und Erdgas ein wohlhabendes Land sein. Er verfügt über 10% der Erdöl- und 14% der Erdgasreserven weltweit.[10] Dennoch leben Millionen von Iranern aufgrund der katastrophalen Wirtschaftspolitik der unfähigen und korrupten theokratischen Machtelite in bitterer Armut. Der Lebensstandard der Iraner ist dank des Missmanagment der Ajatollahs nach der Revolution von 1979 niedriger als davor. [11] Zwischen 2008 und 2018 ist das BIP pro Kopf von 5621 auf 5491 US-Dollar zurückgegangen. Die Inflationsrate bewegte sich zwischen 2010 und 2020 zwischen 20 und 40 Prozent, was einer drastische Senkung der Massenkaufkraft zur Folge hatte. In dieser Dekade mussten zahlreiche Betriebe in Industrie wie Landwirtschaft ihre Produktion einstellen. Die Arbeitslosenrate lag nach offiziellen iranischen Zahlen immer über 12 Prozent. Die wahre Arbeitslosenrate dürfte noch höher liegen. Es sind schätzungsweise etwa sechs Millionen Iraner arbeitslos. Die iranischen Ölexpoerte sind von 2,4 Millionen Barrel im April 2018 um 80 Prozent auf knapp 500.000 Barrel im September 2019 gefallen. Dies ist auch eine Folge der US-amerikanischen Wirtschaftssanktionen, weil der Iran weiterhin an der Entwicklung von Atomwaffen arbeite, mit denen er Israel offenbar in einem zweiten Holocaust vernichten will. Die iranische Währung fiel in diesem Zeitraum gegenüber dem US-Dollar um 60 Prozent.[12] [13]
4 Literatur
- Hassan Hakimian und Massoud Karshenas: The Economy of Iran - The Dilemma of an Islamic State, Bloomsbury Academic, 2000
5 Siehe auch
- Anti-Regime Demonstrationen von 26. und 27. Dezember 2009 im Iran
- Iranisches Atomprogramm
- Wirtschaft des Iran
- Beziehungen zwischen Iran und Israel
6 Weblinks
- Iran 1979 und heute: Was von der Revolution übrig blieb, Bericht im Deutschlandfunk am 10. Februar 2019
7 Reiseinformationen
8 Einzelnachweise
- ↑ Bahman Nirumand: Iranische Paradoxien; in Iran - Theokratie und Republik, Edition Le Monde diplomatique, 2020, S. 9
- ↑ http://whc.unesco.org/en/statesparties/ir
- ↑ IRAN - the Gate of all Nations, Informationen des Ministeriums für Tourismus
- ↑ Ronald E. Bergquist: The role of the airpower in the Iran-Irak War. United States Government, 2001
- ↑ Saeed Zeydabadi-Nejad, The Politics of Iranian Cinema: Film and Society in the Islamic Republic, Routledge (2009), p. 17
- ↑ No Operation. Archiviert vom Original am 6. Juni 2012. Abgerufen am 10. Dezember 2012.
- ↑ Esfandiari, Golnaz (8. März 2004). Iran: Coping With The World's Highest Rate Of Brain Drain - RADIO FREE EUROPE / RADIO LIBERTY. Abgerufen am 10. Dezember 2012.
- ↑ Migration Information Source - Iran: A Vast Diaspora Abroad and Millions of Refugees at Home. Abgerufen am 10. Dezember 2012.
- ↑ Faith on the Move: The Religious Affiliation of International Migrants (8. März 2012). Abgerufen am 10. Dezember 2012.
- ↑ Ali Gheissari: Contemporary Iran - Economy, Society, Politics, Oxford University Press, 2009, S. 4
- ↑ Ali Gheissari: Contemporary Iran - Economy, Society, Politics, Oxford University Press, 2009, S. 6 und 7
- ↑ Mohssen Massarrat: Die ökonomische Misere; in Iran - Theokratie und Republik, Edition Le Monde diplomatique, 2020, S. 35 und 36
- ↑ Andreas Zumach: Triumph der Hardliner; in Iran - Theokratie und Republik, Edition Le Monde diplomatique, 2020, S. 77
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