Zarathustra

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Dieser Ausschnitt aus Raffaels Gemälde Die Schule von Athen zeigt von links nach rechts: Zarathustra, Ptolemäus, Raffael und Michelangelo

Zarathustra (avestisch Zaraθuštra bzw. Zoroaster, griechisch Ζωροάστρης Zōroástrēs) war ein iranischer Priester und Philosoph. Er lehrte im zweiten oder ersten Jahrtausend v. Chr. und gilt als Gründer der nach ihm als Zoroastrismus bezeichneten Religion.

Die Renaissance sah in ihm den Hüter vorchristlicher Weisheit. Immanuel Kant hob in seiner „Philosophischen Religionslehre“ (1793) als wesentliche Besonderheit der „Parsis, Anhänger der Religion des Zoroasters“, hervor, dass sie „eine geschriebene Religion (heilige Bücher)“ und „ihren Glauben bis jetzt erhalten“ haben, „ungeachtet ihrer Zerstreuung“.[1] In jüngster Zeit verband sich der Name Zarathustra in der westlichen Welt mit Friedrich Nietzsches philosophisch-dichterischem Werk Also sprach Zarathustra, das von 1883 bis 1885 entstand.


1 Inhalt seiner Religion

Die Religion ist stark monotheistisch, der Kampf zwischen Gut und Böse prägt den Glauben. Der Sieg des Guten über das Böse wird am Tag des Jüngsten Gerichtskommen. Bis zu diesem Tag haben die Menschen die freie Wahl, sich für den rechten Weg zu entscheiden. Der rechte Weg ist der Weg der Wahrhaftigkeit. Die Lehre Zarathustras hat drei wichtige Grundsätze:

   gute Gedanken
   gute Worte
   gute Taten

Ahura Mazda, der weise Herr, erschuf die Welt auf dem Fundament der Wahrhaftigkeit. Der Gute Geist und der Böse Geist sind Zwillinge, durch deren Zusammenwirken die Welt besteht. Damit das Gute über das Böse siegt, muss der Mensch sich entscheiden, denn der Mensch ist das einzige Lebewesen, welches die Möglichkeit bekommen hat, zu führen und zu ändern. Der Mensch kann vergeben oder hassen, der Mensch ist ein Mensch, weil er sich nicht von seinen Instinkten leiten lässt. Jedem ist es überlassen, sich für das Gute zu entscheiden und so den Kampf Ahura Mazdas gegen das Böse zu unterstützen. Wichtig ist hierbei, dass der Zarathustrismus bzw. Ahura Mazda den Menschen zu nichts zwingt. Der Mensch wird als vernünftiges Wesen frei geboren und kann allein durch freie Entscheidung und persönliche Einsicht zu Gott gelangen.

Es bestehen sechs Aspekte Gottes (Amesha Spentas), oder auch sieben (sieben Dekorationsschalen), Sieben Speisen, Haft Mewa (Sieben-Früchte-Getränk) und Samanak (Keimlinge aus sieben Sorten Getreide) im Nouruz, die die sieben Tugenden des Zoroastrismus symbolisieren. Diese werden in dem Avesta, dem heiligen Buch des Zarathustrismus, zum Teil als engelhafte Wesen personifiziert:

   Der gute Sinn.
   Die beste Wahrheit/Wahrhaftigkeit.
   Das wünschenswerte Reich.
   Die segenbringende Frömmigkeit.
   Wohlfahrt.
   Nicht-Sterben.
   Der segenbringende Geist wird von manchen dazugezählt.

Zarathustras Gottesdienst negiert jegliche Art von Opferhandlungen, wie es sie zu seiner Zeit in Gestalt der Kulte der Mithras-Priester gab. Zarathustra Spitama widmete sich dem Kampf gegen diese – aus seiner Sicht – Götzerei und wurde daher verfolgt. Die auf Ahura Mazda gerichteten Andachtszeremonien wurden um einen Feuer-Altar mit erhobenen Händen abgehalten, wobei man die Lobpreisungen sang.

Der Mensch hat im diesseitigen Leben die Wahl zwischen Gut und Böse. Sofern das Gute im Menschen überwiegt, gelangt der Mensch nach seinem Tode über die Činvat-Brücke ins Paradies, aus dem Zarathustra einer iranischen Legende nach das Avesta und das Heilige Feuer (Atar) erhalten haben soll. Für den rechtschaffenen Menschen ist die Brücke ein breiter Weg, für den anderen schmal wie eine Messerschneide.

Fortschreibung der Lehre

In einer späteren Umformung wird, insbesondere unter den Sassaniden, die Zoroastrische Religion durch einen Zeitgott, genannt Zurvan, ergänzt. Dieser viergestaltige Gott (Ahura Mazdā, Güte, Religion und Zeit) steht über Gott und Teufel, die seine Söhne sind. Zurvan ist der unendliche Raum und die unendliche Zeit. Durch die Entstehung von Gott und dem Bösen wird das Licht von der Finsternis geschieden.

2 Andere Lexika





3 Einzelnachweise

  1. Immanuel Kant: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. 1793, in: Kants Werke. Band VI, Akademie-Textausgabe, Berlin 1968, S. 136 f.

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