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Dieser Artikel beschreibt die Stadt Zürich im gleichnamigen Kanton Zürich, zu anderen Bedeutungen von Zürich oder Stadt Zürich siehe Zürich (Begriffsklärung).
Zürich
Wappen von Zürich
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Zürich (ZH)
Bezirk: Zürichw
BFS-Nr.: 0261</span>

}}

Postleitzahl: 8000–8099
UN/LOCODE: CH ZRH
Koordinaten: (683248 / 248161)Koordinaten: 47° 22′ 44″ N, 8° 32′ 28″ O; CH1903: (683248 / 248161)
Höhe: 408 m ü. M.
Fläche: 91.88 km²
Einwohner: 382'906 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.stadt-zuerich.ch

Blick vom Uetliberg

Karte
w
Datei:Zurich-stadt.jpg
Blick vom Bellevue nach Norden über die Innenstadt rechts der Limmat
Datei:LimmatZurich d.JPG
Altstadt an der Limmat: Links die Schipfe, rechts das Limmatquai
Datei:Zürich - Waidberg-Zürichsee 2.JPG
Blick vom Waidberg über Zürich und den Zürichsee auf die Alpen

Zürich (französisch: Zurich, italienisch: Zurigo, rätoromanisch: Turitg, zürichdeutsch: Züri) ist die größte Stadt der Schweiz und Hauptort des Kantons Zürich. Die Kernstadt – eine politische Gemeinde, die seit 1989 auch mit dem Bezirk Zürich deckungsgleich ist – zählt rund 380'000 Einwohner; in der Agglomeration leben 1,112 Mio. Menschen. Die Metropolitanregion, die große Teile des östlichen und zentralen Schweizer Mittellandes umfaßt, hat 1,94 Mio. Einwohner.[2]

Inhaltsverzeichnis

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1 Allgemeines

Zürich ist das wichtigste wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentrum der Schweiz. Seit Jahren wird Zürich als eine der Städte mit der weltweit höchsten Lebensqualität[3] sowie teuersten Lebenshaltungskosten[4] gelistet. Zürich liegt im östlichen Schweizer Mittelland, an der Limmat am Ausfluß des Zürichsees, in einem von Hügeln umschloßenen Becken. Das aus dem alt-römischen Stützpunkt Turīcum entstandene Zürich wurde 1262 freie Reichßtadt und 1351 Mitglied der Eidgenoßenschaft. Die Stadt des Reformators Ulrich Zwingli erlebte im Industriezeitalter ihren Aufstieg zur Wirtschaftsmetropole der Schweiz.

Zürich ist mit seinem Hauptbahnhof, dem größten Bahnhof der Schweiz, und dem Flugdrehkreuz Zürich-Kloten ein kontinentaler Verkehrsknotenpunkt und dank der ansäßigen Großbanken (u. a. UBS und Credit Suiße) und Versicherungen (Zurich Financial Services und Swiß Re) ein internationaler Finanzplatz. Überdurchschnittlich viele Medienunternehmen, darunter das Schweizer Fernsehen, haben hier ihren Sitz. Dank seiner Lage am Zürichsee, seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Altstadt und einem vielseitigen Kulturangebot und Nachtleben ist es zudem ein Zentrum des Schweizer Tourismus.

In Anspielung auf geographische und historische Gegebenheiten wird Zürich gelegentlich und informell auch als die «Limmatstadt» oder die «Zwinglistadt» bezeichnet. Ihre Einwohner werden Zürcher genannt (bzw. Stadtzürcher zur Differenzierung mit den übrigen Einwohnern des Kantons).

2 Geographie

Zürich liegt auf 408 m ü. M. am unteren (nördlichen) Ende des Zürichsees, eingebettet zwischen den Höhen von Uetliberg im Westen und Zürichberg im Osten. Die Altstadt erstreckt sich beidseits der Limmat, die hier dem See entströmt, zunächst nordwärts fließt und dann in einem Bogen allmählich nach Westen abbiegt. Noch heute ist die westliche Abgrenzung der einstigen Stadt anhand des Schanzengrabens gut zu erkennen. Dieses künstliche Fließgewäßer wurde im Rahmen des Baus der dritten Stadtbefestigung im 17. und 18. Jahrhundert angelegt. Damals wurde ein Teil des Waßers aus dem See abgeleitet und in einem Graben außerhalb der Bastionen und Bollwerke wieder zurück zur Limmat geführt. Der größte Teil dieses Schanzengrabens ist noch heute erhalten, doch wird das Waßer jetzt nicht mehr direkt in die Limmat, sondern beim Hauptbahnhof in die Sihl geleitet. Beim Platzspitz wenig unterhalb der Altstadt mündet die Sihl als bedeutendster Nebenfluß in die Limmat.

2.1 Topographie

Das Gemeindegebiet der Stadt Zürich nimmt eine Fläche von 91.88 km² ein, wovon 4.1 km² auf den Zürichsee entfallen. Es umfaßt einen Abschnitt des nördlichen Schweizer Mittellandes. Das Limmattal bildet den wichtigsten Natur- und Siedlungsraum von Zürich. Es ist in Richtung Südost-Nordwest orientiert, wobei der flache Talboden eine Breite von zwei bis drei Kilometern aufweist. Die kanalisierte und teilweise begradigte Limmat fließt dabei nicht etwa in der Mitte des Tales, sondern stets entlang dem rechten (nordöstlichen) Talrand. Mit 392 m ü. M. wird an der Limmat bei Oberengstringen der niedrigste Punkt des Gemeindegebietes erreicht.

Auf seiner Westseite wird das Limmattal von den bewaldeten Höhen der Albiskette, des Uetlibergs und des Buechhogers flankiert, auf denen die westliche Gemeindegrenze verläuft. Der Uetliberg, Hausberg der Stadt, bildet mit 869 m ü. M. die höchste Erhebung der näheren Umgebung. Sein Gipfel kann mit der Uetlibergbahn leicht erreicht werden. Von der Plattform des Außichtsturms Uetliberg bietet sich ein eindrückliches Panorama auf Stadt und den See sowie bei klarer Sicht bis zu den Alpen. Nach Süden reicht der Gemeindeboden in das untere Sihltal.

Nordöstlich an das Limmattal schließt eine Hügelkette an, welche die Waßerscheide zwischen der Limmat und der Glatt markiert. Von Nordwesten nach Südosten nimmt die Höhe der zumeist waldbedeckten Kuppen zu: Hönggerberg (541 m ü. M.), Käferberg (mit Waidberg, 571 m ü. M.), Zürichberg (676 m ü. M.) und Adlisberg (701 m ü. M.). Zwischen dem Käferberg und dem Zürichberg befindet sich mit dem vollständig überbauten Sattel des Milchbucks (rund 470 m ü. M.) ein wichtiger Übergang vom Limmat- ins Glattal.

Der nördlichste Gemeindeteil erstreckt sich in die Ebene des Glattals und in die Senke, welche die Verbindung zwischen dem Glattal und dem Furttal herstellt. Auch ein Teil des Katzensees (Naturschutzgebiet) sowie der Büsisee, die beide durch den Katzenbach zur Glatt entwäßert werden, gehören zum Stadtgebiet.

2.2 Geologie

In geologischer Hinsicht liegt Zürich im Molaßebecken des Schweizer Mittellandes. Das Becken wurde im Lauf des Tertiärs mit dem Abtragungßchutt der entstehenden Alpen aufgefüllt, wobei sich die Sedimente in verschiedene Schichten unterteilen laßen. Ablagerungen unter marinen Bedingungen werden als Meeresmolaße, solche unter fluviatilen Bedingungen als Süßwaßermolaße bezeichnet.

Von Bedeutung für das Gebiet von Zürich ist die Obere Süßwaßermolaße, die in der Zeit vor etwa 16 bis 5 Millionen Jahren abgelagert wurde. Sie setzt sich aus einer Wechsellagerung von harten Sandsteinbänken und weichen Mergelschichten zusammen und tritt insbesondere am Uetliberg sowie an den Hügeln östlich der Stadt zutage. Mittels einer Tiefenbohrung würde man im Untergrund von Zürich eine mehr als 1000 m mächtige Schicht von Molaßeablagerungen finden, bevor man auf die Sedimente der Jurazeit stoßen würde.

Die entscheidende landschaftliche Überprägung erhielt die Region von Zürich durch den Vorstoß des Rhein-Linth-Gletschers während der verschiedenen Eiszeiten. Durch den Gletscher wurden bereits existierende Talmulden vertieft und erweitert sowie neue Täler geschaffen. Das Limmattal und das Glattal sind mit Schottern des Eiszeitalters sowie mit weiteren Sedimenten der Nacheiszeit aufgefüllt. Noch am deutlichsten sichtbar sind die Spuren der Würm-Vergletscherung. Während des sogenannten Stadiums von Zürich (etwa 20'000 Jahre vor heute) entstand der Moränenwall, der den Zürichsee im Norden abschließt. Er wird durch den Höhenrücken zwischen dem See und dem Sihltal, durch die Höhe beim Lindenhof in der Altstadt und durch das Burghölzli markiert, während das Sihltal den Schmelzwaßerstrom am Rand des Gletschers aufnahm.

2.3 Klima

Zürich liegt im Bereich der gemäßigten Klimazone. Prägend für das Klima von Zürich sind einerseits die Winde aus westlichen Richtungen, die oft Niederschlag heranführen, andererseits die Bise (Ost- oder Nordostwind), welche meist mit Hochdrucklagen verbunden ist, aber in allen Jahreszeiten kühlere Witterungsphasen bringt als im Mittel zu erwarten wären. Der in den Alpentälern und am Alpenrand wichtige Föhn zeigt im Normalfall keine speziellen klimatischen Auswirkungen auf Zürich.

Die Jahresmitteltemperatur an der Meßstation des Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) in Zürich (auf 556 m ü. M. am Hang des Zürichbergs und damit 150 m über dem Niveau des Stadtzentrums gelegen) beträgt 8,5 °C, wobei im Januar mit –0,5 °C die kältesten und im Juli mit 17,6 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemeßen werden. Im Mittel sind hier 88 Frosttage, und 26 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel 30, während normalerweise drei Hitzetage zu verzeichnen sind. Diese Werte sind relativ niedrig im Vergleich zu anderen Mittellandstationen, was sich aufgrund der Höhenlage der Station erklären läßt. Im Limmattal sind im Jahresmittel deutlich mehr Sommertage und Hitzetage zu erwarten. Die Meßstation Zürich weist im Mittel 1482 Sonnenstunden pro Jahr auf. Die 1136 mm Niederschlag fallen über das ganze Jahr verteilt, wobei im Sommerhalbjahr und speziell während der drei Sommermonate aufgrund der konvektiven Niederschläge höhere Mengen gemeßen werden als im Winter.

2.4 Stadtgebiet

Das Limmattal ist fast lückenlos überbaut (Wohn- und Industriegebiete, Gewerbezonen). Ebenfalls dicht bebaut sind die sonnenexponierten und bevorzugten Wohnlagen am Zürichberg und am Waidberg sowie die unteren Hangabschnitte auf der westlichen Talseite am Uetliberg. Über den Milchbuck reicht die Bebauung in das Glattal und die angrenzenden Gebiete.

Zu den grünen Lungen der Stadt zählen die ausgedehnten Waldgebiete von Adlisberg, Zürichberg, Käferberg, Hönggerberg und Uetliberg. Bedeutende Grünanlagen befinden sich auch entlang dem Seeufer (Zürichhorn und Enge). Ferner wird das bebaute Gebiet durch Parkanlagen und Gärten aufgelockert. Größere zusammenhängende landwirtschaftlich genutzte Flächen liegen im Bereich von Affoltern und Seebach.

Von der Gesamtfläche der Stadt Zürich (ohne Seeanteil) wurden bei der Erhebung im Jahr 1996 45,4 % Siedlungen, Industrie und Gewerbe, 15,5 % dem Verkehr, 26,5 % dem Wald, 11 % der Landwirtschaft und 1,2 % Gewäßern zugeschrieben. Von der als Bauzone ausgeschiedenen Fläche war 2004 rund 93 % überbaut.

Blick vom Uetliberg auf die Stadt Zürich

2.5 Stadtgliederung

Datei:Karte Stadtkreise Zürich.png
Stadtkreise der Stadt Zürich
Datei:Karte Gemeinde Zürich.png
Quartiere der Stadt Zürich

Die ursprüngliche Gemeinde Zürich (vor 1893) umfaßte nur das Gebiet der heutigen Altstadt. Mit zwei großen Stadterweiterungen wurden 1893 und 1934 zahlreiche umliegende Dörfer eingemeindet, die im Lauf des 19. Jahrhunderts immer mehr zusammengewachsen waren. Heute setzt sich Stadt Zürich aus 12 Stadtkreisen zusammen, die von 1 bis 12 durchnummeriert werden und jeweils zwei bis vier Quartiere umfaßen:

  • Kreis 1, umfaßt die Altstadt und damit die ursprüngliche Gemeinde Zürich (bis 1893)
  • Kreis 2 am westlichen Zürichseeufer, umfaßt Enge, Wollishofen und Leimbach (1893 eingemeindet)
  • Kreis 3 im Limmattal zwischen Sihl und Uetliberg, umfaßt Wiedikon (1893 eingemeindet)
  • Kreis 4 in der Talebene zwischen Sihl, Bahngleise und Wiedikon, umfaßt einen Teil der ehemaligen Gemeinde Außersihl (1893 eingemeindet)
  • Kreis 5 in der Talebene zwischen Limmat, Sihl und Bahngleise, umfaßt das Industriequartier, das Teil der ehemaligen Gemeinde Außersihl war und 1893 eingemeindet wurde
  • Kreis 6 am Hang des Zürichbergs, umfaßt Oberstraß und Unterstraß (1893 eingemeindet)
  • Kreis 7 an den Hängen von Zürichberg und Adlisberg, umfaßt Fluntern, Hottingen und Hirslanden (1893 eingemeindet) sowie Witikon (1934 eingemeindet)
  • Kreis 8 am östlichen Zürichseeufer, umfaßt Riesbach (1893 eingemeindet)
  • Kreis 9 zwischen der Limmat im Norden sowie Buechhoger und Uetliberg im Süden, umfaßt Altstetten und Albisrieden (1934 eingemeindet)
  • Kreis 10 rechts der Limmat am Südhang von Hönggerberg und Käferberg, umfaßt Wipkingen (1893 eingemeindet) und Höngg (1934 eingemeindet)
  • Kreis 11 in der Ebene nördlich von Hönggerberg und Käferberg zwischen Glattal und Katzensee, umfaßt Affoltern, Oerlikon und Seebach (1934 eingemeindet)
  • Kreis 12 im Glattal am Nordfuß des Zürichberges, umfaßt Schwamendingen (1934 eingemeindet)

In der Regel sind die Grenzen der Stadtkreise deckungsgleich mit den vor 1893 existierenden Gemeindegrenzen. Allerdings wurden in Abhängigkeit von der jeweiligen Größe entweder mehrere Gemeinden zu einem Kreis zusammengefaßt oder im Fall von Außersihl eine Gemeinde in zwei Kreise aufgeteilt. Ferner gab es im Lauf der Zeit verschiedene kleinere Grenzbereinigungen.

Siehe auch: Stadtteile, Quartiere, Postleitzahlen

2.6 Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Zürich: Regensdorf, Rümlang, Opfikon und Wallisellen im Norden, Dübendorf, Fällanden und Maur im Osten, Zollikon, Kilchberg (ZH) und Adliswil im Süden sowie Stallikon, Uitikon, Schlieren und Oberengstringen im Westen.

3 Geschichte

Datei:Murerplan Zuerich.jpg
Zürich auf dem Murerplan von 1576


3.1 Frühgeschichte und Mittelalter

Im Unterschied zu den meisten anderen schweizerischen Großstädten stieg Zürich im Frühmittelalter in den Rang einer Stadt auf. In Turicum gab es zwar bereits zur Römerzeit eine Zollstation und ein Kastell, die zugehörige Siedlung kann aber noch nicht als Stadt bezeichnet werden. Das frühmittelalterliche, alemannische Zürich war eng verbunden mit dem Herzogtum Schwaben und zwei bedeutenden geistlichen Stiftungen der deutschen Könige, dem Großmünster und dem Fraumünster, die dem Kult um die Stadtpatrone Felix und Regula geweiht waren. Nach dem Zerfall der zentralen Gewalt im Herzogtum Schwaben und dem Außterben der Zähringer 1262 konnte sich Zürich den Status der Reichsunmittelbarkeit sichern. Der Titel einer Reichßtadt bedeutete de facto die Unabhängigkeit der Stadt. De jure löste sich Zürich jedoch erst 1648 von der Oberhoheit des Kaisers des Heiligen Römischen Reiches.

Im Innern wurden die Geschicke Zürichs seit der Zunftrevolution durch Bürgermeister Rudolf Brun im Jahr 1336 durch den Stadtadel und die Handwerkervereinigungen (Zünfte) gemeinsam geleitet (Brunsche Zunftverfaßung). 1351 schloß sich Zürich zur Sicherung seiner Unabhängigkeit gegen das aufstrebende süddeutsche Adelsgeschlecht der Habsburger der schweizerischen Eidgenoßenschaft an und wurde zusammen mit Bern zum Vorort dieses Staatenbundes. Der wohl bis heute wichtigste Beitrag Zürichs zur Weltgeschichte war die Reformation von Ulrich Zwingli. Unter seiner geistigen Führung wurde seit 1519 Zürich zum reformierten Rom an der Limmat. Auch die Täuferbewegung nahm ihren Ausgangspunkt in Zürich.

3.2 18. und 19. Jahrhundert

In ihrem Umland eroberte und erwarb Zürich bedeutende Territorien, die der Stadt bis 1798 politisch untergeordnet waren. Mit dem Untergang der freien Republik der Stadt Zürich nach dem Einmarsch der Franzosen in die Schweiz ging die Stadt zusammen mit dem ehemaligen Untertanenland im neuen Kanton Zürich auf. Im beginnenden 19. Jahrhundert kam es zwar zu einer kurzfristigen Restauration der städtischen Vorherrschaft im Kanton, die jedoch von kurzer Dauer war. Zürich ist seitdem nunmehr der Hauptort des gleichnamigen Kantons Zürich.

Datei:Karte Zurich 1800.jpg
Zürich und seine Vororte um 1800

Der Aufstieg Zürichs zum wirtschaftlichen Zentrum der Schweiz begann bereits mit der Textilindustrie im 18. und 19. Jahrhundert. Unter der politischen und wirtschaftlichen Führung der Liberalen, insbesondere von Alfred Escher, wurde die führende Rolle Zürichs ab 1846 durch die Gründung von zahlreichen Banken und Versicherungen auch auf den Finanz- und Dienstleistungßektor ausgedehnt. Seit dem Niedergang der Zürcher Industrie in der Nachkriegszeit hat die Bedeutung dieses Sektors noch zugenommen.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann ein bis in die 1970er-Jahre andauernder Bauboom, der Zürich von einer Kleinstadt zur Großstadt mit all ihren Problemen wachsen ließ. Das stürmische Wachstum beschränkte sich zuerst auf einen Um- und Neubau des Zentrums, erfaßte aber zunehmend auch die umliegenden ländlichen Gemeinden. In zwei Eingemeindungswellen wurden 1893 und 1935 20 Landgemeinden mit der alten Stadtgemeinde zusammengefaßt. Die Errichtung eines «Millionenzürich» scheiterte jedoch bis heute. Während nämlich ursprünglich die Finanzstärke der Stadt bzw. die leeren Kaßen der Vororte Motor der freiwilligen Stadterweiterungen waren, sind heute die verbleibenden Vororte finanziell eher beßer gestellt als die Stadt. Dies schlägt sich insbesondere in den Steuersätzen nieder.

Datei:Eingemeindung Zuerich.png
Die Eingemeindung der Zürcher Vororte 1894 und 1934

3.3 20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert stand Zürich politisch im Bann der Arbeiterbewegung. Schon vor dem Landeßtreik 1918 war in Zürich die Konfrontation zwischen Bürgertum und Arbeiterschaft besonders heftig ausgefallen, da Zürich große Industriebetriebe mit tausenden von Arbeitern aufwies, aber auch eine Hochburg des Großbürgertums war. In der Zwischenkriegszeit wurde das Rote Zürich zu einem Aushängeschild für die Regierungsfähigkeit der Sozialdemokratie. Trotzdem wurde gerade in Zürich 1939 die als Landi bekannt gewordene Landesaußtellung zu einem Symbol für den Zusammenhalt und den Widerstandswillen der Schweiz im Zeichen der Geistigen Landesverteidigung gegen Hitlerdeutschland. Schließlich wurde 1943 der Zürcher Stadtpräsident Ernst Nobs als erster Sozialdemokrat in den Bundesrat gewählt. In der Nachkriegszeit blieb Zürich Sammelbecken und Bühne für Protestbewegungen, wie 1968 anläßlich der Globus-Krawalle und 1980 für die Jugendunruhen. Noch heute ist der 1. Mai in Zürich jährlich von Auseinandersetzungen des autonomen «Schwarzen Blockes» mit der Polizei gekennzeichnet.

Ein Problem der Stadt war lange auch die offene Drogenszene. In der Mitte der 1980er Jahre wurde der Platzspitz weltweit als Needlepark bekannt. Er wurde am 5. Februar 1992 zwangsgeräumt und abgeriegelt, daraufhin verschob sich die Drogenszene an den stillgelegten Bahnhof Letten.

Das Areal des stillgelegten Bahnhofs Letten bot ab 1992 die Kuliße für die größte offene Drogenszene Europas. Mehrere tausend Drogenabhängige aus dem In- und Ausland lebten hier oder besorgten sich ihren Stoff. Hundertschaften von Polizisten nahmen des Öfteren in der Anwesenheit von Kamerateams Razzien vor und versuchten so den Markt auszutrocknen. Diese Versuche blieben erfolglos und so wurde der Letten am 14. Februar 1995 polizeilich geräumt. Auswärtige Drogenabhängige wurden größtenteils an ihre Herkunftsgemeinden respektive Wohnortgemeinden zurückgeführt, ausländische Abhängige zwangsausgeschafft. Die Reste der Drogenszene verlagerten sich zunehmend ins Gebiet entlang der Langstraße. Zur Entschärfung der Situation trug dabei sehr stark der Versuch der staatlichen Heroinabgabe bei, so daß sich nicht umgehend eine neue Szene bildete. Heute ist die staatliche Drogenabgabe gesetzlich verankert und vom Volk per Referendum abgesegnet.

Die Langstraße ist ein Zentrum des Zürcher Nachtlebens. Seit der Auflösung der offenen Drogenszenen wurde das Viertel zur Jahrtausendwende hin auch zum Zentrum des Drogenhandels. Die Kriminalitätsrate im Langstraßenquartier ist zwar weiterhin relativ hoch, jedoch verbeßerte sich die Situation dank verschiedener Projekte der öffentlichen Hand. Heute hat sich die Situation stabilisiert und der Stadtteil ist zu einer festen Größe im Kultur- und Nachtleben Zürichs geworden. Nach wie vor ist die Stadt aber Anziehungspunkt für Drogenkonsumenten aus den Nachbarkantonen.

3.4 Gegenwart

In den 1980er Jahren war Zürich in einem Teufelskreis zwischen der Nachfrage nach mehr Bürofläche in der Innenstadt, der Stadtflucht und der drohenden Verslumung ganzer Stadtkreise wegen der Drogenprobleme gefangen. Maßnahmen zur Attraktivitätßteigerung der Innenstadt wie die Verkehrsbefreiung des Niederdorfs konnten nicht verhindern, daß die Innenstadt Zürichs immer unattraktiver wurde. Veränderungen schienen unmöglich – 1986 brachte die damalige Baudirektorin Ursula Koch mit ihrem berühmtgewordenen Satz «Zürich ist gebaut» die Perspektivlosigkeit der Politik in Bezug auf die weitere Zukunft Zürichs zum Ausdruck. Erst Mitte der 1990er Jahre konnte die Blockade überwunden werden, zuerst durch eine neue Bau- und Zonenordnung 1996 und die Liberalisierung des Gastgewerbegesetzes 1997. Besonders letzteres wirkte enorm belebend auf das Nachtleben Zürichs und ließ innerhalb kürzester Zeit unzählige neue und innovative Restaurants, Bars und Diskotheken aus dem Boden schießen. 1998 konnte unter dem neuen Baudirektor Elmar Ledergerber (von 2002 bis April 2009 Stadtpräsident) die jahrelang nur langsam vorankommende Neugestaltung der Industriebrachen in Zürich-West und in Oerlikon beschleunigt werden, so daß sich bis heute an beiden Standorten trendige und moderne neue Stadtquartiere entwickeln konnten. Zürich wurde durch diese plötzlich rasante Modernisierung wieder zu einer pulsierenden Metropole, für die sich das Schlagwort «Downtown Switzerland» etabliert hat.

Siehe auch: Territoriale Entwicklung Zürichs, Geschichte des Kantons Zürich

3.5 Wappen

Datei:Banner Zuerich 1585.jpg
Bannerträger der Stadt Zürich 1585

Das von Silber und Blau schräg geteilte Wappen entstand im 14. Jahrhundert und wurde aus den blau-weiß gestreiften städtischen Bannern abgeleitet, die wohl im 13. Jahrhundert zum ersten Mal auftauchen als Zürich zur freien Reichßtadt wurde. Zur Unterscheidung vom Kanton Zürich, der das gleiche Wappen verwendet, wird der städtische Schild von einer Mauerkrone gekrönt. Das Wappentier der Stadt Zürich, der «Zürileu», ist der Löwe. Traditionellerweise wird der Schild im Vollwappen von zwei stehenden Löwen gehalten, die in der Heraldik als Zeichen für Mut, Kraft, Stärke, Kühnheit und Tapferkeit gelten.

Datei:Logo Stadt Zuerich.svg
Wappen der Stadt Zürich

Heute benutzen der Kanton und die Stadt Zürich daßelbe Wappen. Während das Vollwappen des Kantons Zürich einen Löwen mit einem Schwert auf der linken Seite (das Schwert als Symbol für den Krieg und die Staatsgewalt) sowie einen Löwen mit einem Palmwedel auf der rechten Seite (der Palmwedel als Friedenßymbol) zeigt, sind auf dem Vollwappen der Stadt als Wappenträger zwei stilisierte Löwen dargestellt. Zudem liegt über dem Wappen eine Mauerkrone. Dieses wird seit Ende 2005 als einheitliches Logo für alle städtischen Ämter (einige wenige Ausnahmen vorbehalten) verwendet.

4 Bevölkerung

Datei:Zürich river.jpg
Zürcher Altstadt und Limmat bei der Rathausbrücke mit (von links) Hotel zum Storchen, Haus zum Schwert, Rathaus und Haus zum Rüden
Datei:Grafik Bevölkerungsentwicklung-der-Stadt-Zürich.jpg
Bevölkerungsentwicklung der Stadt Zürich seit 1836

Offiziell leben in der Stadt rund 383'565 Personen (Stand: drittes Quartal 2009).[5] 30,0 % der in Zürich gemeldeten Einwohner, das sind 110'960 Personen, besitzen keinen Schweizer Paß. Unter den Ausländern haben Personen aus Deutschland den größten Anteil (17,4 %, 21'846), gefolgt von Staatsangehörigen Italiens und Serbiens.[6]

In Zürich leben viele zugezogene Personen aus anderen Kantonen. Aufgrund lokal und regional unterschiedlicher Steuersätze wird die Anmeldung auf Stadtgebiet häufig vermieden.

In der Agglomeration Zürich leben gegenwärtig 1,08 Millionen Personen; in der Metropolitanregion Zürich (inkl. Winterthur, Baden, Brugg, Schaffhausen, Frauenfeld, Uster/Wetzikon, Rapperswil-Jona und Zug) sind es rund 1,68 Millionen.[7]

Die Einwohner von Zürich werden als Zürcher und nicht als Züricher bezeichnet.

4.1 Sprachen

Die Amts- und Verkehrßprache Deutsch, welche im alltäglichen Umgang überwiegend als Zürichdeutsch gesprochen wird, benutzen gemäß der Volkszählung 2000 77,7 % der Einwohner als Hauptsprache. Unter den zahlreichen weiteren verwendeten Hauptsprachen sind Italienisch (4,7 %), die Sprachen des ehemaligen Jugoslawiens (2.4 %), Spanisch (2,2 %) und Französisch (2,1 %) am weitesten verbreitet.[8]

4.2 Religionen, Konfeßionen

Seit der Reformation unter Huldrych Zwingli galt Zürich als ein Zentrum und Hochburg des Protestantismus in der Schweiz. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts jedoch ging der Anteil der Reformierten aufgrund der fortschreitenden Säkularisierung und vermehrter Einwanderung von Personen verschiedenster Religionen stetig zurück. Heute sind die Katholiken mit 33,3 % die größte Religionsgruppe, erst an zweiter Stelle folgt die Reformierte Landeskirche mit 32,1 %. Rund 12'000 Personen gehören der christlich-orthodoxen Konfeßion an.

Nebst den bereits genannten religiösen Strömungen gibt es in Zürich auch eine Vielzahl von freikirchlichen Gemeinden und kleineren Glaubensgemeinschaften.[9] So existieren Versammlungsorte der folgenden Gemeinschaften: Baptistengemeinde, Chrischona-Gemeinde, Evangelisch-methodistische Kirche, Evangelische Täufergemeinde, Freie Evangelische Gemeinde, Freie Mißionsgemeinde, Heilsarmee, GvC, ICF Movement und verschiedene freie Gemeinden. Im weiteren gibt es die neuapostolischen Kirche deren internationaler Hauptsitz in Zürich-Schwamendingen liegt.

Ein starkes Wachstum in der Stadt verzeichnet die islamische Gemeinde: Die Anzahl Muslime stieg von 1990 bis 2000 um mehr als das doppelte von rund 9'000 auf 20'000 Personen (5,7 %) an. Die jüdische Gemeinde in Zürich ist die größte der Schweiz: Um die 5'000 Juden leben in Zürich.

Immer mehr Zürcher bezeichnen sich zudem als konfeßionslos; der Anteil der Konfeßionslosen (16,8 %) und derjenigen ohne Angabe einer Konfeßion (5,2 %) war im Jahr 2000 zusammen bei 22 %.[8][10].

4.3 Soziales

Im Oktober 2007 waren laut dem statistischen Amt 5'462 Personen in der Stadt Zürich als arbeitslos gemeldet. Das entsprach einer Arbeitslosenquote von 2,6 %.[11] Der vergleichsweise niedrigen Arbeitslosigkeit steht eine größere Zahl an Sozialhilfebezügern gegenüber: Rund 4 % der Stadtbevölkerung bzw. 14'000 Personen leben direkt oder indirekt von der Sozialhilfe (Stand: 2006).[12]

5 Politik

5.1 Legislative: Gemeinderat

Sitzverteilung im Zürcher Gemeinderat
Partei 2010 (2009) 2006 2002 1998 1994
Sozialdemokratische Partei (SP) 39 45 44 49 49 43
Schweizerische Volkspartei (SVP) 24 22 24 31 26 19
Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) 18 19 19 20 26 28
Grüne Partei 14 14 14 10 7 5
Grünliberale Partei (glp) 12 0 0 0 0 0
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) 7 10 10 9 8 10
Alternative Liste/PdA (AL) 5 3 5 3 2 2
Evangelische Volkspartei (EVP) 4 6 6 2 1 2
Schweizer Demokraten (SD) 2 3 3 0 1 4
Partei für Zürich (PFZ) 0 2 0 0 0 0
Übrige 0 1 0 1 1 0
Landesring der Unabhängigen (LdU) 0 0 0 0 4 7
Die Legislative der Stadt Zürich ist der Gemeinderat mit 125 Mitgliedern. Er tagt jeden Mittwochabend im Zürcher Rathaus. Bis 1934 hieß der Gemeinderat Großer Stadtrat. Die Parlamentarier werden seit 2006 nach dem Proporzverfahren nach der «doppeltproportionalen Divisormethode mit Standardrundung» («Doppelter Pukelsheim») gewählt. Mit diesem Wahlverfahren sollen Verzerrungen in den kleinen Wahlkreisen und eine Bevorzugung der großen Parteien verhindert werden. Eine Partei muß dabei aber in mindestens einem Wahlkreis fünf Prozent der Stimmen erhalten, um bei der Verteilung der Sitze berücksichtigt zu werden. Die Fünf-Prozent-Hürde war in dem System ursprünglich nicht vorgesehen. Sie soll eine zu starke Zersplitterung der Parteienlandschaft verhindern.

Das Stadtgebiet ist in neun Wahlkreise aufgeteilt. Die Zahl der Personen, die in einem Wahlkreis wohnhaft sind, wird durch einen Zuteilungs-Divisor geteilt und zur nächstgelegenen ganzen Zahl gerundet. Das Ergebnis bezeichnet die Zahl der Sitze, die im betreffenden Wahlkreis zu vergeben sind. Der Zuteilungs-Divisor wird so festgelegt, daß 125 Sitze vergeben werden.


5.2 Exekutive: Stadtrat

Der Stadtrat als Kollegialbehörde mit neun Mitgliedern ist die Exekutive der Stadt Zürich. Seine Hauptaufgabe ist die Leitung der Stadtverwaltung. Die stimmberechtigten Zürcherinnen und Zürcher wählen den Stadtrat alle vier Jahre nach dem Majorzwahlverfahren. Seit dem 1. Mai 2009 ist die Sozialdemokratin Corine Mauch Stadtpräsidentin. Sie ist die erste Frau in diesem Amt. Die vom Stadtschreiber geleitete Stadtkanzlei unterstützt den Stadtrat in administrativen Belangen. In rechtlichen Fragen wird der Stadtrat vom Rechtskonsulenten beraten.

Mitglieder des Zürcher Stadtrates
Name Departement Partei
Corine Mauch Präsidialdepartement SP
Daniel Leupi Polizeidepartement Grüne
Ruth Genner Tiefbau- und Entsorgungsdepartement Grüne
Claudia Nielsen Gesundheits- und Umweltdepartement SP
André Odermatt Hochbaudepartement SP
Martin Vollenwyder Finanzdepartement FDP
Andres Türler Departement der Industriellen Betriebe FDP
Martin Waser Sozialdepartement SP
Gerold Lauber Schul- und Sportdepartement CVP
Datei:Stadthaus Fraumuensterpost.jpg
Fraumünsterpost und Stadthaus am Stadthausquai
Datei:Amtshaeuser Bahnhofquai.jpg
Amtshäuser I und II am Bahnhof-Quai
Datei:Abdg1.jpg
Hochhaus Werd beim Stauffacher
Datei:Walche.jpg
Kantonsverwaltung in der Walche

Die Stadtverwaltung ist in neun Departemente geordnet, denen jeweils ein Mitglied des Stadtrates vorsteht:

  • Das Präsidialdepartement mit etwa 500 Angestellten ist für die Führung und Koordination des Stadtrates zuständig und liefert der Behörde Grundlagen für politische und administrative Entscheidungen. Es umfaßt die Bereiche Kultur, Museen, Bevölkerung, Stadtentwicklung, Gleichstellung, Archiv und Statistik. Administrativ sind dem Präsidialdepartement die Finanzkontrolle sowie die Stadtammann-, Betreibungs- und Friedensrichterämter zugeordnet. Sitz des Präsidialdepartements und des Stadtpräsidenten ist das Stadthaus.
  • Das Finanzdepartement beinhaltet die Finanzverwaltung, das Steuerwesen, die Dienste für Personal, Organisation und Informatik sowie die städtische Liegenschaftenverwaltung (LVZ).
  • Das Polizeidepartement deßen Hauptsitz sich im Amtshaus I am Bahnhofquai befindet, umfaßt die Stadtpolizei, Polizeirichteramt, Dienstabteilung Verkehr, sowie die Dienstabteilung Schutz & Rettung (SRZ), die Sanität, Feuerwehr, Feuerpolizei und Zivilschutz umfaßt.
  • Das Tiefbau- und Entsorgungsdepartement ua. im Amtshaus V am Werdmühleplatz mit ca. 1600 Angestellten umfaßt die Ämter für Tiefbau, Geomatik und Vermeßung, den Grünraum (Grün Stadt Zürich), Entsorgung + Recycling (ERZ).
  • Das Hochbaudepartement beinhaltet die Ämter für Hochbauten, Städtebau, Baubewilligungen sowie das Baugeschichtliche Archiv, die Denkmalpflege, die Stadtarchäologie und die Kreisarchitekten. Zusätzlich bewirtschaftet es die städtischen Immobilien.
  • Das Gesundheits- und Umweltdepartement umfaßt alle städtischen Ämter und Dienste des Gesundheitswesens und der Alterspflege sowie den Bereich Umweltschutz und die Stadtküche.
  • Das Departement der industriellen Betriebe mit etwa 3400 Angestellten betreibt die Waßerversorgung (WVZ), das Elektrizitätswerk (EWZ), die städtischen Verkehrsbetriebe (VBZ), sowie die Verwaltung der rechtlich selbständigen Gasversorgung.
  • Das Schul- und Sportdepartement befaßt sich mit der Volkßchule sowie den Sportanlagen und -anläßen in Zürich.
  • Das Sozialdepartement u. a. im Verwaltungszentrum Werd umfaßt die Sozial- und die Vormundschaftsbehörde. Seine Angebote umfaßen die Bereiche Existenzsicherung, Beratung, Beschäftigung, Unterstützung von Migranten, Überlebenshilfe für Drogenabhängige und Obdachlose, Kinderbetreuung und Soziokultur.

Die verschiedenen Ämter und Abteilungen der Stadtverwaltung sind über die ganze Stadt Zürich verstreut in den sog. «Amtshäusern». Kurz vor dem Ersten Weltkrieg bestand ein Projekt von Gustav Gull, das die Zusammenfaßung aller Amtßtellen in einem großen Rathausneubau an der Limmat um und über der Uraniastraße vorsah. Dieses Projekt wurde nur teilweise verwirklicht (Amtshäuser I, II und III), so daß sie zusammen mit dem Stadthaus den wachsenden Raumbedürfnißen der Stadtverwaltung nicht mehr genügten. Seit einigen Jahren ist die Stadtverwaltung bemüht, die Amtßtellen wieder zu konzentrieren. Zu diesem Zweck hat die Stadtverwaltung 2001 das Hochhaus Werd erworben und bis 2005 zum Verwaltungszentrum Werd umgebaut.

Siehe auch: Liste der Stadtpräsidenten von Zürich

5.3 Kantonale Behörden

Als Kantonshauptstadt ist Zürich auch Sitz des Parlaments, der Regierung und Verwaltung des Kantons Zürich. Die kantonale Legislative – der Kantonsrat – tagt wie der Stadtzürcher Gemeinderat im Rathaus am Limmatquai. Die kantonale Verwaltung ist am Walcheplatz und am Neumühlequai domiziliert (Verwaltungsgebäude Walche und Caspar-Escher-Haus). Zusätzlich befindet sich die kantonale Judikative – das kantonale Obergericht, das Geschworenen-, das Handels- und das Kaßationsgericht – in der Stadt Zürich (am Hirschengraben und am Großmünsterplatz). Das Bezirksgericht des Bezirks Zürich, mit rund 400 Angestellten das größte Gericht im Kanton Zürich, ist in verschiedenen Gebäuden an der Badenerstraße untergebracht, mehrheitlich im sog. Bezirksgebäude.

5.4 Partnerstädte

6 Wirtschaft

Zürich gilt als das Wirtschaftszentrum der Schweiz. Der gesamte Wirtschaftsraum in und um Zürich wird auch als Greater Zurich Area bezeichnet. International zeichnet er sich insbesondere durch niedrige Steuersätze und eine hohe Lebensqualität aus, weshalb auch einige internationale Konzerne einen Sitz in Zürich haben. Aufgrund ihrer internationalen wirtschaftlichen Bedeutung wird die Stadt Zürich oft zu den Global Cities gezählt.

Die Wirtschaft ist sehr stark auf den Dienstleistungßektor ausgerichtet, in dem knapp 90 % der Zürcher Beschäftigten tätig sind. Im Industriesektor sind rund 10 % tätig und in der Landwirtschaft sind es heute weniger als 1 %. Bei einer erwerbstätigen Wohnbevölkerung von 200'110 (Stand: Volkszählung 2000) weist die Stadt 318'543 Arbeitsplätze vor. Die Mehrheit der Beschäftigten (56 %) waren Zupendler aus anderen Gemeinden. Neben den rund 178'000 Zupendelnden gibt es rund 39'000 aus der Stadt Wegpendelnde.

Die wichtigste Branche in Zürich ist der Finanzdienstleistungßektor, der am Paradeplatz sein Zentrum hat. Die beiden Großbanken UBS, die weltweit größte Vermögensverwalterin, und Credit Suiße, die Schweizerische Nationalbank, die Zürcher Kantonalbank, die traditionsreiche Privatbank Julius Bär sowie etliche kleinere Bankinstitute haben ihren Sitz in der Stadt. Auch über 100 Auslandbanken sind in Zürich vertreten. Auf dem Bankenplatz Zürich sind rund 45'000 Personen beschäftigt, knapp die Hälfte aller Bankangestellten der Schweiz. Eine große Bedeutung hat das Privatkundengeschäft, da über 25 % der weltweit grenzüberschreitend angelegten Vermögenswerte in Zürich verwaltet werden (schweizweit sind es rund einen Drittel).[13] Auch die Börse Swiß Exchange spielt international eine wesentliche Rolle und verstärkt die Bedeutung des Finanzplatzes Zürich. Sie gehört zu den technologisch führenden Börsen der Welt. Im Weiteren repräsentiert Zürich weltweit den drittgrößten Versicherungsmarkt. Swiß Re, die weltweit größte Rückversicherung, und Swiß Life, der größte Lebensversicherungskonzern der Schweiz, haben ihre Hauptsitze in Zürich. Eine weitere Versicherungsgesellschaft von internationaler Bedeutung ist die Zurich Financial Services. Der gesamte Finanzdienstleistungßektor generiert nahezu 50 % der Steuereinnahmen der Stadt Zürich.[14]

Als zweitwichtigste Branche folgen die unternehmensbezogenen Dienstleistungen wie Rechts- und Unternehmensberatung, Informatik oder Immobilienverwaltung. Zu erwähnen ist etwa das Unternehmen IBM Schweiz, das in Rüschlikon ein bedeutendes Forschungslabor betreibt. Seit 2004 betreibt zudem Google in Zürich das europäische Forschungszentrum. Auf dem ehemaligen Areal der Hürlimann AG soll der zweitgrößte Standort des Unternehmens nach Mountain View entstehen.[15]

Durch den Strukturwandel hat die Bedeutung der produzierenden Industrie und der Bauwirtschaft abgenommen. Allerdings haben immer noch bedeutende Industriefirmen Niederlaßungen in der Stadt Zürich, so zum Beispiel Siemens. Der Elektrotechnikkonzern ABB hat zudem seinen Hauptsitz in Zürich.

Aus den übrigen Branchen sind insbesondere zu erwähnen: der größte Schweizer Detailhandels-Konzern Migros, der weltgrößte Schokoladenproduzent Barry Callebaut, die beiden größten Automobilhändler AMAG Gruppe und Emil Frey Gruppe, sowie der größte Schweizer Reisekonzern Kuoni.

Nicht zuletzt dank der kulturellen Vielfalt in Zürich ist auch der Tourismus in den letzten Jahren ein bedeutender Wirtschaftsfaktor geworden. Jedes Jahr kommen rund 9 Mio. Tagestouristen sowie 2 Mio. Übernachtungsgäste nach Zürich. Eine Mehrheit davon ist jedoch auch geschäftlich in Zürich.

7 Infrastruktur und Lebensqualität

7.1 Strom- und Waßerversorgung

Für die Stromversorgung ist das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) verantwortlich, das 14 eigene Kraftwerke besitzt. Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung von Trinkwaßer stellt die Waßerversorgung Zürich (WVZ) sicher. EWZ und WVZ sind kommunale Unternehmen und der Stadtverwaltung unterstellt.

Das Trinkwaßer stammt heute zu rund 70 % aus dem Zürichsee, 15 % davon ist Grundwaßer und 15 % Quellwaßer. Mit rund 1'200 Brunnen ist Zürich eine der brunnenreichsten Städte der Welt.[16] Aus allen öffentlichen Brunnen fließt Trinkwaßer. Das Brunnenwaßer stammt entweder aus dem normalen Leitungsnetz der Waßerversorgung oder – bei rund 400 Brunnen – aus dem speziellen Quellwaßernetz. Diese Notwaßerversorgung beruht auf einem von der übrigen Waßerversorgung unabhängigen Netz, welches mit Quellwaßer aus dem Sihl- und Lorzetal und von Stadtquellen gespeist wird.[17] Neben den 80 Notwaßerbrunnen aus Bronze, die 1973 vom Innenarchitekten Alf Aebersold entworfen worden und in der ganzen Stadt verteilt sind, sind rund 300 weitere Brunnen an das separate Quellwaßernetz angeschloßen. Viele Jahrhunderte lang waren die öffentlichen Brunnen von zentraler Bedeutung für die Trinkwaßerversorgung Zürichs. Heute dienen sie in erster Linie der Verschönerung der Stadt.

7.2 Polizei, Rettungsdienste und Feuerwehr

Im Polizeidepartement sind städtische Aufgabengebiete zusammengefaßt, die mit Sicherheit zu tun haben; vor allem die Dienstabteilungen Stadtpolizei Zürich und Schutz und Rettung Zürich. Schutz und Rettung Zürich ist die größte zivile Rettungsorganisation der Schweiz, in der seit 2000 fast alle Hilfsdienst- und Rettungsdienstorganisationen (z. B. Zürcher Sanität, Feuerwehr, Zivilschutz) zusammengefaßt sind. Kantonale und Bundesaufgaben werden ebenfalls wahrgenommen.

7.3 Lebensqualität

Zürich galt bis zum Jahr 2008 siebenmal in Folge als Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. In der Studie «Worldwide Quality of Living Survey» untersuchte die renommierte Beratungsfirma Mercer 215 Großstädte anhand von 39 Kriterien, darunter Freizeit, Erholung, Sicherheit, Sauberkeit, politische und ökonomische Stabilität, sowie medizinische Versorgung. Nach der neuesten Erhebung aus dem Jahr 2009 rangiert Zürich neu an zweiter Stelle hinter Wien.[3]

In einer Studie der Globalization and World Cities Research Group an der englischen Loughborough University landete Zürich in der Kategorie der Beta-Weltstädte auf dem ersten Rang,[18] zusammen mit San Francisco, Sydney und Toronto.

Zürich besitzt die Auszeichnung Energiestadt Gold für eine nachhaltige Energiepolitik.[19] Die offiziellen Gebäude im Eigentum der Stadt Zürich werden in der Regel nach Minergie gebaut.

Um die Lebensqualität für Geringverdiener auch im Hinblick auf den Wohnungsmarkt zu verbeßern, hat die Stadt Zürich die Stiftungen Wohnungen für kinderreiche Familien und Alterswohnungen der Stadt Zürich gegründet.

8 Medien

Mehrere große Schweizer Medienhäuser haben ihren Hauptsitz in Zürich, darunter die tamedia an der Werdstraße, Ringier an der Dufourstraße und der NZZ-Verlag an der Falkenstraße. Die Stadt ist darum einer der wichtigsten Medienstandorte der Deutschschweiz. Dieser Status wird durch die große Zahl vorhandener elektronischer Medien weiter verstärkt.

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Blick auf den Sitz des Schweizer Fernsehens im Quartier Leutschenbach (Zürich Seebach)

8.1 Fernsehen

Im Quartier Leutschenbach, nördlich des Bahnhofs Oerlikon, befinden sich sowohl die zahlreichen Sendestudios als auch die Verwaltung des öffentlich-rechtlichen Schweizer Fernsehens (SF).

Das Regionalfernsehen TeleZüri, das zwischenzeitlich als Tele 24 die ganze Schweiz versorgte, hat seinen Sitz auf dem Steinfelsareal beim Escher-Wyß-Platz. In Schlieren werden die privaten TV-Sender Star TV und U1 TV sowie 3+ produziert.

8.2 Radio

Ein Teil des öffentlich-rechtlichen Schweizer Radio DRS befindet sich in Zürich. Im Stadtteil Unterstraß werden die Radioprogramme von DRS 1 und DRS 3 sowie das Regionaljournal der Region Zürich/Schaffhausen produziert. Die anderen Nachrichtensendungen werden hingegen aus Bern übertragen.

Verschiedene lokale Radiosender (Radio 24 an der Limmatstraße, Energy Zürich im Seefeld, Radio LoRa und Radio 1) sind ebenfalls in der Stadt Zürich beheimatet. Daneben sorgen unter dem Jahr zahlreiche Eventradios (CSD Radio (Mai/Juni), Radio Streetparade (Juli/August) und rundfunk.fm (August/September)) für Abwechslung im Äther.

8.3 Zeitungen

Die Printmedien-Landschaft hat in den letzten 50 Jahren eine starke Konzentration erfahren. Heute erscheinen in Zürich drei große Tageszeitungen mit überregionaler Bedeutung: Die international renommierte und traditionell bürgerlich-liberale Neue Zürcher Zeitung (NZZ), der linksliberale Tages-Anzeiger des tamedia-Verlags sowie die nationale Boulevard-Zeitung Blick aus dem Hause Ringier. Dazu kommen deren Sonntagsausgaben: die NZZ am Sonntag, die SonntagsZeitung und der SonntagsBlick.

Nur werktags erscheinen die morgendliche Gratiszeitung 20 Minuten sowie der Blick am Abend. Ebenfalls als Gratiszeitung wird das Tagblatt der Stadt Zürich – in seiner Funktion als städtisches Amtsblatt – mittwochs an die Haushalte geliefert. Hinzu kommen die kostenlos verteilten, wöchentlich erscheinenden Quartierzeitungen Zürich 2, Zürich West, Züriberg und Zürich Nord sowie (als Beilage zum Tagblatt der Stadt Zürich) Die Vorstadt und Quartierecho.

Nicht mehr herausgegeben werden u. a. Die Tat, die dem Migros-Konzern nahestand, die Züri-Woche sowie die kurzlebigen Gratisblätter ZürichExpreß (erschien 1999–2003), Metropol (2000–2002), heute (2006–2008) und .ch (2007–2009), NEWS (2007-2009).

8.4 Zeitschriften

Aus den großen Verlagshäusern in der Stadt entstammen zahlreiche weitere Publikationen. Zu den wichtigsten gehören die Wirtschaftszeitschrift Bilanz, das Nachrichtenmagazin Weltwoche sowie die Frauenzeitschrift Annabelle.

9 Verkehr

9.1 Individualverkehr

Die Stadt Zürich besitzt Anschlüße an alle wichtigen Schweizer Autobahnen. Über die A1 gelangt man direkt nach Genf oder St. Gallen, mit der A3 hat man Anschluß nach Basel und Chur und die A4 verbindet Winterthur via Zürich mit Luzern.

Trotz oder gerade wegen der guten Anschlüße kommt es in Zürich regelmäßig zu Verkehrsüberlastungen. Seit 1985 ist als Gegenmaßnahme die Nordumfahrung der Stadt in Betrieb, welche aber auch schon wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stößt. Zu täglichen Staus kommt es zudem auf der ursprünglich als Provisorium errichteten Westtangente (1972), einer innerstädtischen Verbindung der beiden Autobahnenden der A1 und A3, die teilweise mitten durch Wohnquartiere führt. Die Inbetriebnahme des Uetlibergtunnels bzw. der Westumfahrung Zürich (2009) und die geplante Erweiterung des Gubristtunnels (ca. 2012) sollen hier Abhilfe schaffen. Des Weiteren steht der Bau eines sogenannten Stadttunnels in der Diskußion, welcher die ganze Stadt unterqueren und so die drei Autobahnen nach Bern/Basel (A1), Chur (A3) und Winterthur (A1/A4) unterirdisch verbinden würde.

9.2 Fernverkehr

Mit dem Hauptbahnhof Zürich besitzt Zürich den größten und wichtigsten Verkehrsknoten der Schweiz. Auf 16 Haupt- und 10 S-Bahn-Gleisen werden die Züge aus den Regionen der Schweiz und fast alle internationale Züge wie EuroCity, TGV, ICE und City Night Line abgefertigt. Täglich verkehren von hier aus 870 nationale und internationale Verbindungen.

9.3 Nahverkehr

Das ÖPNV-Angebot der Stadt Zürich wird mehrheitlich durch die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) erbracht. Die VBZ sind Betreiber von 13 Tram-, sechs Trolleybus- und 18 Autobus-Linien auf dem Gebiet der Stadt Zürich. Hinzu kommen neun Quartierbus-Linien sowie das Polybähnli, die Seilbahn Rigiblick und die Dolderbahn. Weitere 32 Autobus-Linien betreiben die VBZ in der Agglomeration Zürich. Das gesamte Streckennetz der Verkehrsbetriebe Zürich umfaßt in der Stadt Zürich ca. 300 Kilometer.

Im Dezember 2006 wurde im Norden Zürichs die erste Etappe der Glattalbahn eröffnet. Eine weiterer Abschnitt dieser Straßenbahn bindet ab 2008 den Flughafen sowie die zwischen Flughafen und Stadt liegenden aufstrebenden Gemeinden direkt an das Tramnetz der Stadt Zürich an.

Diverse U-Bahn-Projekte sind vorwiegend aus finanziellen Gründen bisher gescheitert.

Seit 1990 ergänzt das durch die Schweizerische Bundesbahnen (SBB) betriebene S-Bahn-Netz den Nahverkehr und verbindet die Außengemeinden mit der Stadt Zürich. Auf dem Gebiet der Stadt werden neben dem Hauptbahnhof als Drehscheibe 12 weitere Bahnhöfe von den S-Bahn-Linien bedient. Darunter befindet sich auch der für seine moderne Architektur preisgekrönte Bahnhof Zürich Stadelhofen. Alle Betreiber sind Mitglied im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV), weswegen sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb der Tarifverbundgrenzen mit demselben Ticket befahren werden können.

9.4 Schifffahrt

Auf dem gesamten Zürichsee verkehren Kurßchiffe der Zürichsee-Schiffahrtsgesellschaft (ZSG). Vom Bürkliplatz aus bedienen die Schiffe die beiden Anlegestellen Wollishofen und Zürichhorn, welche sich auf Stadtgebiet befinden. Von dort aus fahren die Schiffe weiter zu den Anlegestellen in den Zürichsee-Gemeinden.

Die Rundfahrt der Limmatschiffe führt auf der Limmat vom Landesmuseum aus bis zum Bürkliplatz und weiter nach Wollishofen und Zürichhorn. Zusätzlich wird mit den Limmatschiffen auch die Haltestelle Hafen Enge bedient.

Wie alle anderen Anbieter im Kanton Zürich ist auch die ZSG Mitglied im Zürcher Verkehrsverbund.

9.5 Flugverkehr

Der Flughafen Zürich (früher Flughafen Zürich-Kloten) ist der mit Abstand wichtigste Flughafen der Schweiz und zählt zu den größten Flughäfen in Europa. Er wird durch die Flughafen Zürich AG (ehem. Unique) betrieben. Der nördlich der Stadt Zürich gelegene Flughafen dient als Drehkreuz der Fluggesellschaften Swiß (Swiß International Air Lines und Swiß European Air Lines) und Deutsche Lufthansa (dritter Hub) und ist Heimatflughafen der Fluggesellschaften Belair, Edelweiß Air und Helvetic Airways, sowie Sitz der Schweizerischen Rettungsflugwacht (Rega). Der Flughafenkopf liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Kloten, das gesamte Flughafenareal erstreckt sich darüber hinaus auf die Gemeinden Opfikon-Glattbrugg, Rümlang, Oberglatt und Winkel.

10 Bildung

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Das Primarschulhaus Bühl in Wiedikon

Die Stadt Zürich gliedert sich in die sieben Schulkreise Glattal, Letzi, Limmattal, Schwamendingen, Uto, Waidberg und Zürichberg. Jeder Schulkreis ist jeweils in kleinere Schuleinheiten aufgeteilt, in welchen die Schulen, Kindergärten und Horte eines geographisch begrenzten Gebietes zusammengefaßt sind. Das Netz der Schuleinheiten ist sehr feinmaschig und so haben die meisten Schüler einen relativ kurzen Schulweg innerhalb ihres Quartieres. Die Volkßchule, d. h. die Schule, die die obligatorische Schulzeit von neun Jahren abdeckt, ist in Abschnitte von jeweils drei Jahren unterteilt, die Unter-, Mittel- und Oberstufe. Dementsprechend existieren innerhalb einer Schuleinheit Unter-, Mittel- und Oberstufen-Schulhäuser. In den international gebräuchlichen Schulstufen-Einteilungen entspricht die Unter- und Mittelstufe der Primarstufe, die Oberstufe der Sekundarstufe I.

10.1 Primarstufe

Die Primarstufe wird eingeteilt in die Unterstufe (erste bis dritte Klaße) und Mittelstufe (vierte bis sechste Klaße). Kinder aller Leistungßtufen besuchen den gleichen Unterricht. Das Überspringen von Klaßen ist für leistungßtarke Kinder möglich. Nach der Primarstufe müßen die Jugendlichen eine weiterführende Schule der Sekundarstufe I besuchen, da die obligatorische Schulzeit neun Jahre beträgt.

10.2 Sekundarstufe I

Die meisten Kinder wechseln nach der Primarschule prüfungsfrei in die dreijährige Sekundarschule. Die Gemeinden bzw. Schulkreise haben dabei die Wahl aus zwei Organisationsformen, die Dreiteilige oder die Gegliederte Sekundarschule. Die dreiteilige Sekundarschule umfaßt die Abteilungen A, B und C, die auf unterschiedlichen Anforderungßtufen geführt werden. A ist die anspruchsvollste Stufe. Die Schulkreise Uto, Letzi, Waidberg, Zürichberg, Glattal und Schwamendingen führen eine dreiteilige Sekundarschule. An der Gegliederten Sekundarschule werden Stammklaßen und Niveaugruppen gebildet. Dieses Modell führt in der Stadt Zürich nur der Schulkreis Limmattal. Die Oberstufenschule K+S steht musikalisch, tänzerisch oder sportlich besonders begabten Jugendlichen offen.

Nach einer bestandenen Aufnahmeprüfung besteht nach der sechsten Klaße der Primarschule auch die Möglichkeit in die Unterstufe des Gymnasiums (Progymnasium) einzutreten. Das sogenannte Langzeitgymnasium (sechs Jahre) wird in der Stadt Zürich an den Kantonßchulen Rämibühl (Real- und Literargymnasium), Hohe Promenade, Freudenberg, Wiedikon und Oerlikon angeboten.

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Die Alte Kantonßchule an der Rämistraße

10.3 Sekundarstufe II

Nach dem Abschluß der Sekundarstufe I stehen je nach Leistungsniveau verschiedene weiterführende Anschlußmöglichkeiten auf der Sekundarstufe II offen. Die Schüler können sowohl nach zwei als auch nach drei Jahren (nach bestandener Aufnahmeprüfung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Französisch) ins Kurzgymnasium (vier Jahre) an einer Kantonßchule (Gymnasium, umgangßprachlich Gymi), in die Handelsmittelschule, Informatikmittelschule (beide drei Jahre mit anschließendem Praktikumsjahr) oder in eine Diplommittelschule wechseln. Die Schüler des Langzeitgymnasiums können nach zwei Jahren das Schulprofil wechseln und auch in ein Kurzgymnasium der Sekundarstufe II übertreten. Es gibt in Zürich 13 Gymnasien, darunter die Kantonßchule Rämibühl und die Kantonßchule Enge sowie die Kantonßchule Stadelhofen. Wer nach der Sekundarstufe I eine Berufslehre beginnt, besucht eine entsprechende Berufßchule. Für leistungßtarke Lehrlinge steht der Besuch einer Berufsmittelschule offen. Die Schulen der Sekundarstufe II werden vom Kanton Zürich betrieben.

10.4 Hochschulen

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Hauptgebäude der ETH Zürich, von der Polyterraße aus gesehen

Zürich ist der bedeutendste Hochschulstandort der Schweiz. Insbesondere die Eidgenößische Technische Hochschule (ETH), gegründet 1855, und die Universität Zürich, gegründet 1833, haben internationale wie nationale Bedeutung. Die prominenten Hauptgebäude der beiden Hochschulen befinden sich über der rechtßeitigen Altstadt auf der sog. «Zürcher Akropolis», die das Stadtbild maßgeblich prägt. Das Hochschulquartier im Kreis 1 entlang der Rämistraße ist Standort zahlreicher universitärer Institute und Fakultätsgebäude sowie des Universitätßpitals. Die ETH betreibt auf dem Hönggerberg und die Universität im Irchelpark und in Oerlikon große Zweigstellen. Während die ETH hauptsächlich vom Bund finanziert wird, ist die Universität eine kantonale Institution. Die Zentralbibliothek Zürich ist eine selbständige Stiftung des Kantons und der Stadt; sie ist gleichzeitig Stadt-, Kantons- und Universitätsbibliothek.

Seit 1995/98 auf eidgenößischer bzw. kantonaler Ebene die gesetzlichen Grundlagen für die Schaffung von Fachhochschulen geschaffen wurden, haben sich verschiedene kantonale und private Hochschulen im berufsbildenden Sektor zur Zürcher Fachhochschule (ZFH) zusammengeschloßen. In der Stadt Zürich angesiedelt sind die Hochschulen für Angewandte Psychologie, Künste, Soziale Arbeit, Technik, Wirtschaft sowie für Pädagogik.

11 Kunst, Kultur und Tourismus

11.1 Allgemeine Sehenswürdigkeiten

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Sicht vom See auf die rechtßeitige Altstadt

Die meisten Sehenswürdigkeiten Zürichs sind in und um die Altstadt gruppiert und deswegen am Einfachsten zu Fuß oder mit kurzen Fahrten in Tram oder Bus erreichbar. Neben Gebäuden und Denkmäler ist auch die Lage Zürichs am Zürichsee ein Blick wert. Am Bellevue oder am Bürkliplatz bietet sich bei gutem Wetter ein schöner Blick auf den See und die Alpen. Beide Seeufer mit ihren Promenaden und Parkanlagen sind dann jeweils Anziehungspunkte für viele Einheimische und Touristen.

Der Zürcher Hausberg Üetliberg ist mit der Sihltal Zürich Uetliberg Bahn (SZU) zu erreichen, die ab dem Hauptbahnhof verkehrt.

11.1.1 Altstadt

Die Hauptsehenswürdigkeit Zürichs ist die gut erhaltene Altstadt links und rechts der Limmat. Eine Besichtigung beginnt am besten beim Central-Platz gegenüber dem Hauptbahnhof, führt zum Bellevue-Platz am See, wo die Limmat überquert wird, via Münsterplatz zur Bahnhofstraße, via Urania zum Lindenhof, via Peterskirche zurück zum Rathaus, von wo man über das Limmatquai wieder zum See oder zurück zum Bahnhof gelangen kann.

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Die Sternwarte Urania und das Amtshaus am Werdmühleplatz, im Hintergrund die Bahnhofstraße

In der rechtßeitigen Altstadt sind das alte Rathaus im Renaißance-Stil, das romanische Großmünster, Ausgangspunkt der Reformation unter Zwingli, sowie die Zunfthäuser entlang des Limmatquais besonders hervorzuheben. Ein Turm des Großmünsters ist zugänglich und bietet eine gute Außicht über die Altstadt. Weiter kann im Stadtarchiv am Neumarkt ein Modell der mittelalterlichen Stadt Zürich besichtigt werden,[20] an der Spiegelgaße 14 findet sich das zeitweilige Domizil von Lenin. Am Zähringerplatz steht neben der Zentralbibliothek die gotische Predigerkirche mit dem Predigerchor, der allerdings von der Kirche abgetrennt und mit Zwischenböden unterteilt ist. Am besten erschließen sich die Sehenswürdigkeiten bei einem Bummel durch das Niederdorf und das Oberdorf. Im Niederdorf finden sich besonders viele Bierstuben, Imbißbuden und Kaffees.

Die Altstadt links der Limmat bietet ebenfalls sehenswerte Gaßen mit mittelalterlichen Häusern. Bemerkenswert sind die Fraumünsterkirche wegen ihrer Fenster von Marc Chagall und des ausgemalten Kreuzgangs von Paul Bodmer sowie die Peterskirche, die das größte Turmzifferblatt Europas (Durchmeßer: 8,7 Meter) aufweist. Die gotische Augustinerkirche, die nach der Reformation als Kornlager verwendet wurde, ist seit 1873 Pfarrkirche der Christkatholischen Kirche. Weiter intereßant sind der Lindenhof, von dem sich ein schöner Ausblick auf die rechtßeitige Altstadt bietet. Aus neuerer Zeit stammen die städtischen Amtshäuser, die im frühen 20. Jahrhundert von Gustav Gull erbaut wurden.

11.1.2 Innenstadt des 19. Jahrhunderts

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Panorama von der Quaibrücke (von links): Bauschänzli, Stadthaus, Fraumünster, St. Peter sowie rechts der Limmat die Waßerkirche (Bildmitte), Großmünster und das Limmatquai

Rund um die Altstadt liegt die Stadt des 19. Jahrhunderts. International besonders bekannt ist die Bahnhofstraße, die vom Hauptbahnhof zum See führt. Sie ist von großbürgerlichen Häusern und neueren Geschäftsbauten flankiert. Hier finden sich traditionellerweise zahlreiche Banken, exklusive Boutiquen und Bijouterien. Sehenswert ist insbesondere der Paradeplatz an der oberen Bahnhofstraße mit dem dominanten Hauptsitz der Großbank Credit Suiße von 1873 und dem Stammhaus der berühmten Confiserie Sprüngli. Auch der Hauptbahnhof selbst ist wegen seiner erhaltenen alten Bahnhofshalle ein Blick wert. Vor dem Bahnhof befindet sich das Denkmal für Alfred Escher, einem Schweizer Wirtschaftspionier und Initiator des Gotthardbahnbaus. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs liegt das schloßartige Gebäude des schweizerischen Landesmuseums und dahinter der Platzspitz-Park zwischen den Flüßen Sihl und Limmat. An der Bärengaße in der Nähe des Paradeplatzes findet sich ferner eine Filiale des Landesmuseums zur Geschichte der Stadt Zürich und beim Münsterhof das Zunfthaus zur Meisen mit der Porzellan- und Fayencensammlung. Am Seeufer findet sich der Sitz der Schweizerischen Nationalbank und zahlreiche repräsentative Bauten aus der Jahrhundertwende.

Der Schweizer Architekt Emil Schmid errichtete folgende Gebäude in Zürich: das Bürgerasyl, das Wohn- und Geschäftshaus Kappelerhof an der Bahnhofstraße, die Quaibrücke und das eidgenößische Postgebäude. Der herrschaftliche Palais Henneberg am Alpenquai (erbaut 1896–1900, abgebrochen 1969), wurde sein erstes Bauwerk im Stil des Neubarocks. Dazwischen liegt das Zürcher Kongreßhaus, eine der bedeutendsten Bauten der Schweizer Moderne der Dreißiger Jahre, das nach dem Willen der Stadtregierung aber durch ein neues, größeres Gebäude ersetzt werden soll.

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Außicht von der Polyterraße auf die Altstadt

Über der rechtßeitigen Altstadt liegt das Hochschulquartier. Hier dominieren die Hauptgebäude der Eidgenößischen Technischen Hochschule (ETH) von Gottfried Semper und der Universität. Vom Central-Platz kann man mit der Polybahn in ungefähr zweiminütiger Fahrt die Polyterraße erreichen, von wo sich ein besonders spektakulärer Ausblick über ganz Zürich bietet. Zahlreiche Institutsgebäude im Umkreis der Hauptgebäude sind ebenfalls sehenswert, besonders die Sternwarte von Semper und das alte Chemiegebäude der ETH. In der Nähe der ETH liegt die katholische Liebfrauenkirche mit bemerkenswerter Innenaußtattung im neoromanischen Stil. Folgt man von der Universität der Rämistraße Richtung Heimplatz, der im Volksmund «Pfauen» genannt wird, gelangt man zum Rechtswißenschaftlichen Institut der Universität, in deßen Innenhof 2005 ein Bibliotheksbau von Santiago Calatrava eröffnet wurde. Am Heimplatz selbst findet sich das Schauspielhaus, ein Theater mit internationaler Außtrahlung und das Kunsthaus, mit wechselnden Außtellungen und einer permanent zugänglichen Sammlung mit den Schwerpunkten Picaßo, Munch, Monet, Giacometti und Chagall. Am Hirschengraben liegt die Häusergruppe Neuberg mit einer sehenswerten Empire-Außtattung.

11.1.3 Moderne Bauten und Viertel

Im Vergleich zu anderen Städten gibt es in Zürich wenige Hochhäuser. Bis in die 1950er-Jahre gab es in Zürich kein einziges privates Hochhaus. Anschließend wurden zurückhaltend einige Hochhäuser bewilligt. Sehenswerte Bauten der Moderne aus den 1950er- und 1960er-Jahren finden sich zwischen Bahnhofßtraße und Schanzengraben an der Sihlporte sowie in der Nähe des Bahnhofs Enge (die Schulanlage der Kantonßchulen Freudenberg/Enge). Schwerpunkt aktueller Architektur ist das alte Industriequartier Zürich-West zwischen Langstraße und Hardbrücke. In diesem Trendquartier finden sich auch zahlreiche Szeneclubs sowie die Schiffbauhalle des Schauspielhauses.

11.1.4 Parks und Naherholungsgebiete

Der Zoo am Zürichberg bietet als Hauptattraktion die Masoala-Regenwald-Halle, die als solches einmalig ist in Europa. Von den diversen Stadtparks sind insbesondere der (neue) Botanische Garten der Universität und der Chinagarten, ein Geschenk der Partnerstadt Kunming am Ufer des Zürichsees sehenswert. Etwas versteckt liegt der Rosengarten des Muraltenguts in der Enge. Im gleichen Quartier findet sich auch der Belvoirpark, der zu den frühesten Landschaftsgärten der Region zählt und mit seiner Außicht auf den See, die Stadt und die Berge unter den Zürcher Parks besonders hervorzuheben ist. Direkt daneben findet sich das Museum Rietberg in der Villa Wesendonck und Park-Villa Rieter mit Schwerpunkt auf asiatischer und islamischer Kunst.

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Der Denzlerweg an den Abhängen des Uetlibergs

Die Stadt weist zudem neben kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten bereits wenige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums ausgedehnte Grünflächen mit ursprünglicher Vegetation auf, die sich auch für anspruchsvolle Bergwanderungen eignen. An der Albiskette findet sich die Fallätsche, ein Erosionstrichter, der langsam wieder mit Vegetation überwuchert wird, aber dennoch immer wieder mit größeren Abbrüchen von sich reden macht. Ein erwähnenswerter Wanderpfad ist zum Beispiel der Denzlerweg an den Abhängen des Uetlibergs, welcher durch dichten Wald vom Kolbenhof in fast direkter Linie zum Uto-Kulm führt und den Besucher die nahe Großstadt in kurzer Zeit vergeßen läßt. Auf der anderen Seeseite finden sich ebenso Wanderwege, ein Beispiel dafür ist der Pfad von der Rehalp zur Trichtenhauser Mühle.

11.1.5 Ausflüge in die Region

Die Ausflugsziele in der Region Zürich sind zahlreich: etwa der Rheinfall in Schaffhausen, die Höllgrotten in Baar, das Fotomuseum, die Sammlungen von Oskar Reinhart, die Villa Flora sowie das Kunstmuseum oder das Technorama in Winterthur, das Grand Casino Baden, die längste Holzbrücke der Schweiz oder das mittelalterliche Schloß in Rapperswil.

11.2 Plan Lumière (Lichtmasterplan)

Im Frühjahr 2006 beschloß der Gemeinderat der Stadt Zürich einen «Plan Lumière». Das Büro des Lichtplaners Roland Jéol aus Lyon wurde beauftragt, markante Punkte der Stadt in den Nachtstunden zu illuminieren. Bis November 2009 sind 15 Projekte umgesetzt worden, an weiteren 15 Projekten wird momentan gearbeitet. Ziel des Plans ist es, Zürich in ein neues, beßeres Licht zu rücken. Die Bevölkerung, aber auch Gäste die Zürich besuchen, sollen die Stadt nachts mit anderen Augen sehen. Der öffentliche Raum soll auch am Abend einen attraktiven Auftritt erhalten und die Orientierung und das Sicherheitsgefühl sollen verbeßert werden.[21] Zugleich wird bei der Stadtillumination dafür gesorgt, daß möglichst keine zusätzliche Lichtverschmutzung entsteht.[22]

11.3 Kunst und Kultur

Die Stadt Zürich ist ein wichtiges Zentrum des Schweizer Kunst- und Kulturschaffens. Einen Teil ihres kulturellen Aufschwungs verdankt Zürich zahlreichen Malern, Komponisten und Schriftstellern, die sich – oft als politische Flüchtlinge – in der Stadt aufgehalten und ihre Prägung hinterlaßen haben: unter anderen Max Frisch, James Joyce, Thornton Wilder, Hermann Heße und Thomas Mann. In Zürich im Cabaret Voltaire entstand 1916 die künstlerische und literarische Strömung Dadaismus.

Mit über 65 % der Filmproduktionsfirmen konzentriert sich auch das Schweizer Filmwesen in Zürich. Seit 2005 wird jährlich das Zurich Film Festival durchgeführt.

11.3.1 Museen und Galerien

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Das schweizerische Landesmuseum beim Hauptbahnhof, mit dem rückseitigen Platzspitz-Park

Typisch für Zürich ist die Galeriendichte: An der Rämistraße in der Innenstadt befinden sich Galerien wenige Schritte voneinander entfernt. Zusammen mit London und New York hat sich Zürich zu einer bedeutenden Drehscheibe für zeitgenößische Kunst entwickelt. Alleine in der Kernstadt befinden sich über 50 Museen, von denen sich rund 14 der Kunst widmen, und mehr als 100 Galerien. Im Kunsthaus Zürich, dem Museum für bildende Kunst, findet man eine bedeutende Sammlung von Gemälden, Skulpturen, Fotografien und Videokunst wie beispielsweise von Edvard Munch, Alberto Giacometti und anderer moderner und zeitgenößischer Künstler. Das Museum Rietberg ist eines der international führenden Zentren für außereuropäische Kunst. Wenige Schritte vom Hauptbahnhof Zürich entfernt beherbergt das Schweizerische Landesmuseum – ein über 100-jähriges schloßartiges Gebäude – die größte kulturgeschichtliche Sammlung der Schweiz. Erwähnenswert ist auch das kleine Museum des Stadtarchivs am Neumarkt, wo ein Modell der Stadt Zürich im 18. Jahrhundert zu sehen ist.

Aber auch außerhalb von Museen und Galerien ist in Zürich Kunst zu finden: zum Beispiel die Giacometti-Halle in der Polizei-Hauptwache, die Chorfenster von Marc Chagall in der Fraumünster-Kirche, die Heureka-Installation von Jean Tinguely am Zürichsee, der «L’Ange Protecteur» von Niki de Saint Phalle an der Decke der Zürcher Hauptbahnhofshalle, die Granitskulptur von Max Bill an der Bahnhofstraße oder das futuristische Bahnhofsareal Stadelhofen von Santiago Calatrava.

Weitere Museen: Zoologisches Museum ZürichVölkerkundemuseum ZürichMuseum für Gestaltung ZürichHelmhausMuseum BelleriveGraphische Sammlung der ETH ZürichStiftung Sammlung E. G. BührleCentre Le CorbusierTram-MuseumMühlerama Tiefenbrunnen • Museum RietbergMigros-MuseumMoney-Museum

Siehe auch: Liste der Zürcher Museen

11.3.2 Theater und Konzerte

Zürich weist eine große Anzahl von Theatern und Konzertlokalen auf. International bekannt sind das Opernhaus Zürich, die Tonhalle und das Schauspielhaus Zürich. Dazu kommen der Schiffbau und die zahlreichen Kleintheater. Bekannte Konzertlokale sind das Volkshaus am Helvetiaplatz, die Rote Fabrik in Wollishofen und der X-Tra im Limmathaus am Limmatplatz. Für Großveranstaltungen werden das Hallenstadion in Oerlikon oder das Stadion Letzigrund genutzt. Von wachsender Bedeutung ist zudem die Maag Music Hall im Industriequartier.

Zu den jährlich stattfindenden Vorführungen mit nationaler Außtrahlung und internationaler Beteiligung zählen unter anderem im Winter die Eiskunstlaufgala Art on Ice und im Sommer die Freiluftkonzertreihe Live at Sunset.

11.4 Veranstaltungen und Feste

Traditionelle Veranstaltungen in Zürich sind das Sechseläuten sowie das Knabenschießen. Das Sechseläuten findet jedes Jahr Ende April statt. Mittelpunkt des Festes ist ein Umzug der Zünfte und das Abbrennen des «Bööggs», des personifizierten Winters. Beim Knabenschießen, welches Mitte September durchgeführt wird, machen rund 5'000 Jugendliche den Schützenkönig unter sich aus. Beide Anläße finden an einem Montag statt und sind in der Stadt Zürich offizielle Feiertage.

International bekannt ist auch die Street Parade, die zweitgrößte House- und Techno-Parade der Welt. Die Streetparade findet jeweils Anfang August statt und zieht rund eine Million Menschen in die Limmatstadt.

Ebenfalls im Sommer finden das Langstraßenfest, das Caliente-Festival, das Werdinsel Openair auf der Werdinsel statt.

Alle drei Jahre (zuletzt 2007) findet das Zürifäscht, das mit Abstand größte Schweizer Volksfest statt. Es lockt während drei Tagen bis zu drei Millionen Menschen an das Zürcher Seebecken.

Am letzten Tag vor den Weihnachtsferien feiern die Schulkinder in den frühesten Morgenstunden seit Jahrhunderten lärmend den Schulsilvester. Ebenfalls am Silvester findet der Silvesterzauber Zürcher Hoteliers statt, die größte Neujahrsparty der Schweiz.

Bekannte Kunst- und Kulturveranstaltungen in Zürich sind die Zürcher Festspiele, das Zürcher Theaterspektakel oder das Zurich Film Festival.

In Zürich finden auch jedes Jahr zahlreiche Meßen und Außtellungen statt. Zu den bekanntesten Meßen zählen die Züspa, die Orbit-iEX, die Fespo, die Giardina und die Expovina.

11.4.1 Aktionen der City Vereinigung

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Einer der rund 500 Teddys

In unregelmäßigen Abständen stellt die City Vereinigung von den Mitgliedern gesponserte Figuren in der ganzen Stadt auf. Die Mitglieder laßen ihre Figuren von Künstlern gestalten. Oft wird die Gestaltung an das Geschäftsfeld des Sponsors angepaßt, manchmal werden auch Wortspiele umgesetzt oder mehrere Figuren als Serie gestaltet. Nachdem die Stadt Zürich bei der ersten Aktion 1986 mit Figuren ihres Wappentieres, dem Löwen, verziert wurde folgten 1999 Kühe, 2001 Sitzbänke und 2005 schließlich Teddybären. Die Figuren stehen jeweils während des Sommers in der Innenstadt (und an Außenstationen wie dem Flughafen Zürich). Nach Ende der Aktion werden jeweils diejenigen Figuren, welche von den Sponsoren nicht behalten werden, in einer Auktion versteigert. 2009 wurde Zürich zur «Gartencity». Dabei wurden in der ganzen Stadt von Künstlern gestaltete Töpfe mit Pflanzen aufgestellt.

11.5 Nachtleben

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Zürich bei Nacht von der Polyterraße gesehen
Datei:Zürich - Weinplatz - Storchen IMG 1510.JPG
Der Weinplatz mit dem Hotel «zum Storchen» (Zunft zur Schiffleuten) sowie Fraumünster und St. Peter

Zürich bietet ein vielfältiges Nachtleben mit 500 Bars, Nachtclubs und Diskotheken und weist die höchste Clubdichte der Schweiz auf. Zu den beliebtesten Ausgeh-Quartieren zählen das Niederdörfli, das Langstraßequartier und Zürich-West. Während den Sommermonaten wird das breite Angebot zudem mit diversen Openair-Kinos, unter anderem das seit 1989 stattfindende Kino am See (heute OrangeCinema), sowie weiteren Veranstaltungen und Bars unter freiem Himmel ergänzt. Neben Konzerten von Internationalen Stars finden regelmäßig zahlreiche regionale Anläße statt wie beispielsweise die Veranstaltung rundfunk.fm im Landesmuseum.

Kultstatus genießen die sogenannten «Badi-Bars» in den städtischen Badeanlagen. Zu den bekanntesten zählen das Rimini,[23], die Barfußbar[24] das Seebad Enge sowie der Obere Letten.

11.6 Shopping und Mode

Zürichs Shopping-Angebot ist breit gefächert. Internationalen Modemarken finden sich vor allem an der Bahnhofstraße, lokale, urbane Zürich-Labels im Langstraßenquartier. Große Einkaufszentren auf Stadtgebiet sind das Sihlcity in Wiedikon mit rund 80 Geschäften und der Letzipark in Altstetten. In den Shops am Flughafen und im Hauptbahnhof Zürich beziehungsweise im Shopville kann auch am Wochenende eingekauft werden.

Die Zürcher Bahnhofstraße hat wesentlich zum Ruf Zürichs als Einkaufsparadies beigetragen. Im ehemaligen Fröschengraben finden sich heute internationale Marken-, Juwelier- und Uhrengeschäfte sowie Kaufhäuser. Je weiter man der Bahnhofstraße vom Bahnhof Richtung See folgt, desto exklusiver werden die Boutiquen mit noblen Kleidermarken, Acceßoires, Schmuck und Uhren. Hier reihen sich Geschäfte wie Louis Vuitton, Prada, Hugo Boß und Gucci aneinander.

Neben internationalen Mode- und Luxusmarken finden sich in Zürich zahlreiche Läden und Ateliers mit urbanen Zürich-Labels. Zürichs Kreativwirtschaft wächst stetig. Heute finden sich rund 4'000 kreative Betriebe in der Stadt.[25] Zu erwähnen sind zum Beispiel die «Socken im Abo» von Blacksocks, Taschen aus recycelten LKW-Planen von Freitag oder einen Kaffee am runden Tischchen im Schuhladen im Schuh Café. Das Langstraßenquartier in Zürich-West ist ein Zentrum des kreativen Schaffens. In Zürichs buntestem und vielfältigstem Viertel, zum Beispiel in der Ankerstraße, laßen sich in den Läden Kleider, Hüte, Schuhe, Acceßoires, Schmuck, Möbel und verschiedenste Gebrauchsgegenstände finden. Hier findet man insgesamt 70 Labels. Viele Ateliers haben aber auch ihren eigenen kleinen Laden, so auch Collenberg/Ponicanova, das Label Beige oder Lilli Tulipan. Und natürlich die international bekannten Zürich-Labels wie Freitag, Alprausch, Navyboot und Fabric Frontline.

Im November findet im Kongreßhaus jeweils die Blickfang statt, eine Designmeße für Möbel, Mode und Schmuck.

Kontraste zur Bahnhofstraße und dem Langstraßenquartier sind das Handwerksquartier Schipfe sowie die Flaniermeilen des Nieder- und Oberdorfs. Die Schipfe zählt zu den ältesten Stadtquartieren und ist das Quartier der Handwerker geblieben. Hier nehmen sich die Künstler Zeit, ihre Kunden persönlich zu beraten. Und im Zentrum der Altstadt, im Ober- und Niederdorf, finden sich viele Trendshops, aber auch Traditionsgeschäfte wie Schwarzenbach Kolonialwaren mit 140-jähriger Familientradition.

12 Sport

Zürich besitzt neben privaten sehr viele städtisch geförderte Sportanlagen, welche vom Sportamt unterhalten werden. Dieses ist dem Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich untergeordnet. Die Aufgabe des Sportamts ist die Sportförderung, die Bereitstellung von Sportanlagen für das öffentliche Publikum, die Durchführung des obligatorischen Schwimmunterrichts (Schulsport) und die Aufklärung der Bevölkerung über Sportmöglichkeiten, Sportanlagen, Sportvereine und Sportveranstaltungen.

12.1 Vereine

Die beiden Fußballvereine FC Zürich und Graßhopper-Club Zürich spielen beide in der Super League, der höchsten Spielklaße im schweizerischen Fußball. Während der Graßhopper-Club Rekordmeister (27 gewonnene Meisterschaften) und Rekordsieger im Schweizer Cup (18 Cupsiege) ist, war der FC Zürich zuletzt erfolgreicher und gewann in der Saison 2008/09 seine 12. Meisterschaft. Mit YF Juventus, Red Star Zürich und dem SV Höngg spielen zurzeit drei weitere Stadtzürcher Vereine in der 1. Liga, der dritthöchsten Spielklaße.

Im Eishockey stellt Zürich mit den ZSC Lions eine Mannschaft in der obersten Schweizer Liga, der National League A. Der Verein gewann sechsmal die Schweizer Meisterschaft und in den Jahren 2001 und 2002 den IIHF Continental Cup. In der Saison 2008/09 konnten sie zudem die erstmals durchgeführte Champions Hockey League gewinnen. Mit den GCK Lions spielt ein weiterer Verein in der National League B. Die beiden Vereine haben sich 1997 zusammengeschloßen.

Mit der Handball-Sektion kann der polysportive Graßhopper-Club Zürich eine weitere sehr erfolgreiche Sektion vorweisen. Sie spielt in der Swiß Handball League und ist mit 21 Titeln im Handball ebenfalls Rekordmeister. In der Saison 2007/2008 spielten die Spitzenvereine Kadetten Schaffhausen und der Graßhopper-Club in einer Allianz. Den dadurch frei gewordenen Platz übernahm das 2. Team von GC unter dem Namen Graßhopper-Club Zürich Espoirs. Die Allianz endete nach einer Saison.

Der ZMC Amicitia Zürich wurde 1931 als HC Amicitia gegründet und ist heute einer der größten Handballclubs der Schweiz. Er holte sich 2008 seinen vierten Titel. Aktuell spielen die Graßhoppers und Amicitia in einer Spielergemeinschaft in der höchsten nationalen Spielklaße.

Der LC Zürich ist einer der größten und erfolgreichsten Schweizer Leichtathletikvereinen. Er wurde 1922 als Leichtathletik-Sektion des FC Zürich gegründet, ist seit 1934 jedoch ein eigenständiger Verein. In weniger beachteten Sportarten haben insbesondere der Volleyballverein VBC Voléro Zürich, der American-Football-Verein Zurich Renegades und der Challengers Baseball Club Zürich einige internationale Erfolge aufzuweisen.

Die Schachgesellschaft Zürich (SG Zürich) ist der älteste bestehende Schachverein der Welt. Im Jahr 2009 feiert die Schachgesellschaft Zürich ihr 200-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlaß finden im August drei Großveranstaltungen im Kongreßhaus und im Hauptbahnhof Zürich statt.

12.2 Sportstätten

Datei:Rennbahn1.jpg
Radrennbahn Zürich-Oerlikon

Das wohl berühmteste Stadion in Zürich ist das Hallenstadion in Oerlikon. Das Heimstadion des Eishockeyclubs ZSC Lions steht unter Denkmalschutz, wurde innen aber umgebaut und im August 2005 neu eröffnet. Daneben befindet sich die Offene Rennbahn Zürich-Oerlikon. Weitere Stadien sind der Hardturm, Heimstadion des Fußballteams Graßhopper-Club Zürich (GC) und der Letzigrund, Heimstadion des Fußballclubs Zürich (FCZ). Für beide Fußballstadien bewilligte das Stimmvolk im Hinblick auf die Europameisterschaft 2008 einen Neubau.

Für Aufsehen im Sport-Zürich sorgte zuletzt vor allem der sogenannte Stadion-Streit, der dazu führte, daß der Neubau des ursprünglich als Stadion für die Europameisterschaft 2008 vorgesehenen Hardturms, der auf dem Dach einer kommerziellen Überbauung Platz nehmen soll, wegen Einsprachen von Nachbarn und Umweltverbänden ins Stocken kam. Deshalb wurde im Oktober 2005 mit dem EM-konformen und fristgerechten Umbau des Letzigrundes, des zweiten großen Zürcher Fußballstadions, begonnen.

Die Stadt Zürich besitzt die größte Dichte an Schwimmanlagen in Europa. 25 öffentliche Bäder, aufgeteilt in sieben Hallen-, sieben Frei-, fünf Fluß- und sechs See- bzw. Strandbäder, zählt Zürich innerhalb der Stadtgrenze, darunter das Freibad Letzigraben, das heute nach seinem Erbauer auch Max-Frisch-Bad genannt wird. Hinzu kommen 17 weitere Schulschwimmanlagen. Über zwei Millionen (Stand: 2006) Besucher benützen die öffentlichen Bäder jährlich.[26]

12.3 Internationale Organisationen

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Hauptsitz der IIHF in Zürich

Der Weltfußballverband FIFA hat seinen Sitz in Zürich. Am 29. Mai 2007 wurde im Quartier Hottingen in der Nähe des Zoos der neue Hauptsitz der FIFA eingeweiht. Der luxuriöse Bau kostete 240 Millionen Franken und wurde von der Architektin Tilla Theus entworfen. Derzeitiger Präsident ist der Schweizer Joseph S. Blatter.

Die Internationale Eishockey-Föderation (IIHF) hat ihren Sitz ebenfalls in Zürich. Sie feiert im Jahr 2008 wie auch der Schweizerische Eishockeyverband ihr 100-Jahr-Jubiläum. Die Schweizerische Post gibt zu dem runden Geburtstag eine Sondermarke im Wert von einem Franken zu Ehren der beiden Verbände heraus. Amtierender Präsident der IIHF ist René Fasel.

12.4 Veranstaltungen

Zürich war einer von sechs Spielorten der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 und einer von acht Spielorten der Fußball-Europameisterschaft 2008. Im Hallenstadion fanden außerdem 1939, 1953 und 1998 Spiele der Eishockey-Weltmeisterschaft statt.

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Spitzengruppe am Zürich Marathon 2007

Von 1984 bis 1997 fand jeweils das Hallen-Tennisturnier «Zurich Open» für Frauen statt. Ursprünglich in der Saalsporthalle beheimatet, zog es von 1997 bis 2004 aufgrund des Platzmangels nach Kloten in den Schluefweg. Dort hieß das Turnier dann seit 1998 «Swißcom Challenge». 2005 kehrte die Veranstaltung unter dem Motto the girls are back in town nach Zürich in das renovierte Hallenstadion zurück. Bereits 51 Mal (seit 1954) wurde das «Zürcher Sechstagerennen» im Hallenstadion durchgeführt (dieses wurde 2001 aufgrund von Zuschauermangel aufgegeben, 2006 jedoch wieder neu lanciert). Darüber hinaus findet im Hallenstadtion das CSI Zürich, ein internationales Hallenspringturnier, und Art on Ice, eine bedeutende Eislaufgala, statt.

Seit 1928 wird alljährlich im August im Letzigrund die «Weltklaße Zürich», ein Leichtathletik-Meeting der Serie der IAAF Golden League ausgetragen. Auf der Landiwiese starten jährlich die besten Athleten aus den Bereichen Snowboard, Freeski, FMX-Bike und Skateboard beim freestyle.ch. Zu den bekannten Laufveranstaltungen in Zürich gehören der Zürcher Silvesterlauf, ein Volks- und Straßenlauf, sowie der Zürich-Marathon, der seit 2003 durchgeführt wird. Mit dem Ironman Switzerland findet die wichtigste Triathlon-Veranstaltung der Schweiz in Zürich statt. Für die besten Athleten werden auch Startplätze für den Ironman Hawaii vergeben.

Die Meisterschaft von Zürich, auch Züri Metzgete genannt, ist ein traditionsreiches Eintages-Straßenrennen, das seit 1914 durchgeführt wird. 2007 mußte das Rennen jedoch abgesagt werden, weil nicht genügend Sponsoren verpflichtet werden konnten.

13 Persönlichkeiten

Einige bedeutende Theologen wirkten in Zürich, insbesondere während der Reformationszeit. Ulrich Zwingli galt als Führer der Zürcher Reformation und die Täuferbewegung nahm ebenfalls ihren Ursprung in Zürich mit Felix Manz und Konrad Grebel. Im 18. Jahrhundert wurde Johann Heinrich Pestalozzi in Zürich geboren, der sich einen Namen als Pädagoge, sowie Schul- und Sozialreformer machte. Des Weiteren wurden der Schriftsteller Johann Jakob Breitinger und der Dichter, Verleger und Kupferstecher Salomon Geßner in Zürich geboren. Georg Büchner ist in Zürich begraben. Richard Wagner und Michail Bakunin, in ihrer Heimat verfolgt, suchten Zuflucht in Zürich. Von 1861 bis 1876 war ein Schriftsteller Staatßchreiber von Zürich, der geborene Zürcher Gottfried Keller. Während der Weltkriege haben viele bedeutende Persönlichkeiten in Zürich im Exil gelebt, so zweimal James Joyce, der hier auch seine letzte Ruhestätte fand. Lenin, der führende Kopf der Oktoberrevolution, lebte als Exilant während des Ersten Weltkriegs in der Spiegelgaße 14. Viele Intellektuelle, Psychologen, Theaterschaffende, Schriftsteller und bildende Künstler fanden hier vorübergehend Schutz vor Verfolgung oder Asyl und wurden eingebürgert, wie etwa Leopold Lindtberg und Therese Giehse. Die Schriftsteller Thomas Mann und Bertolt Brecht flohen nach dem Zweiten Weltkrieg vor McCarthy nach Zürich. Eine Vielzahl bedeutender Wißenschaftler hat zudem an den Zürcher Hochschulen studiert oder gelehrt. So hat beispielsweise Albert Einstein an der ETH Zürich studiert und war an beiden Zürcher Hochschulen als Profeßor tätig.

Weitere bedeutende Personen, die entweder aus der Stadt Zürich stammen oder längere Zeit dort gewirkt haben, sind in der Liste der Persönlichkeiten der Stadt Zürich aufgeführt.

13.1 Ehrenbürger

Die Rechtsform des Ehrenbürgerrechtes ist im zürcherischen Recht im Prinzip nicht bekannt. Auf Gewohnheitsrecht kann sich jedoch das Kloster Einsiedeln berufen. Seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert wird der Abt von Einsiedeln aufgrund der Burgrechtsverträge des Klosters mit der Stadt Zürich zum Stadtbürger auf Lebenszeit. 1866 wurde das Bürgerrecht in ein Ehrenbürgerrecht umgewandelt. Jeder Abt von Einsiedeln wird seitdem Ehrenbürger Zürichs.

14 Literatur

14.1 Geschichte

Siehe: Literatur über die Geschichte der Stadt Zürich

14.2 Architektur

  • Roderick Hönig: Zürich wird gebaut. Architekturführer Zürich 1990–2010. Hochparterre, Zürich 2010, ISBN 978-3-85881-127-1.
  • Werner Oechslin: Hochschulstadt Zürich. Bauten der ETH 1855–2005. GTA, Zürich 2005, ISBN 3-85676-154-3.
  • Regine Abegg und Christine Barraud Wiener: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 661: Die Augustinerkirche in Zürich, Bern 1999, ISBN 3-85782-661-4.
  • Hanspeter Rebsamen: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 616: Der Neuberg in Zürich und seine Empire-Außtattung, Bern 1997, ISBN 3-85782-616-9.
  • Dölf Wild und Urs Jäggin: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 759: Die Predigerkirche in Zürich, Bern 2004, ISBN 3-85782-759-9.
  • Dieter Nivergelt und Pietro Maggi: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 682/683: Die Giacomettihalle im Amtshaus I in Zürich, Bern 2000, ISBN 3-85782-682-7.
  • T.K. Friedli et al.: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 631/632: Sempers ehemalige Eidgenößische Sternwarte in Zürich, Bern 1998, ISBN 3-85782-631-2.
  • Urs Baur und Dieter Nievergelt: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 353: Der Fraumünsterkreuzgang in Zürich, Bern 1984, ISBN 3-85782-353-4.

14.3 Kultur

  • Arlette Kosch: Literarisches Zürich. 150 Autoren – Wohnorte, Wirken und Werke. Fritsch, Jena 2002, 2003, ISBN 3-931911-24-1.
  • Ute Kröger: Zürich, du mein blaues Wunder. Literarische Streifzüge durch eine europäische Kulturstadt. Limmat, Zürich 2004, ISBN 3-85791-447-5.
  • Ueli Staub: Jazzstadt Zürich. Von Louis Armstrong bis Zurich Jazz Orchestra. Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2003, ISBN 3-03823-012-X.
  • Sigmund Widmer: Zürich. Eine Kulturgeschichte. 13 Bde. Artemis, Zürich 1975–1986, ISBN 3-7608-0399-7.

14.4 Verschiedenes

  • Mike Van Audenhove: Zürich by Mike. 11 Bde. Edition Moderne, Zürich 1997–2007 (Comics), ISBN 3-03731-002-2.
  • Daniel Foppa: Berühmte und vergeßene Tote auf Zürichs Friedhöfen. Limmat, Zürich 2003, ISBN 3-85791-446-7.
  • Christof Hegi u. a.: Zürich. Marco Polo Reiseführer. Mairs Geographischer Verlag, Ostfildern 2006, ISBN 3-8297-0315-5.
  • Susanna Heimgartner: Zürich komplett. Regenbogen Reiseführer. Regenbogen, Zürich 2005, ISBN 3-85862-458-6.
  • Michael Pause, Ulrich Tubbesing: Zürcher Hausberge. At-Verlag, Aarau 2000, ISBN 3-85502-718-8.

15 Siehe auch

 Portal:Zürich – Übersicht zu Pluspedia-Inhalten für das Thema Zürich

16 Weblinks

Wikinews ' – in den Nachrichten
Commons Commons: Zürich – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikiquote: Zürich – Zitate
 Wiktionary: Zürich – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

17 Einzelnachweise

  1. Statistik Stadt Zürich, Zürich wächst auch 2009
  2. http://www.stadt-zuerich.ch/portal/de/index/portraet_der_stadt_zuerich/zahlen_u_fakten.html#bevoelkerung_
  3. 3,0 3,1 Siehe Mercer Worldwide Quality of Living Survey 2009
  4. Siehe Mercer Worldwide Cost of Living Survey 2009
  5. Stadt Zürich: Bevölkerungßtand
  6. Siehe Stadt Zürich Statistik
  7. Siehe Statistisches Amt des Kantons Zürich
  8. 8,0 8,1 Siehe http://www.stadt-zuerich.ch/internet/stat/home/Dienstleistungen/projekte.ParagraphContainerList.ParagraphContainer0.ParagraphList.0009.File.pdf/Volkszaehlungsflyer.pdf
  9. Statistisches Jahrbuch der Stadt Zürich 2008, Kapitel 1: Bevölkerung, S. 35, Tabelle «Wohnbevölkerung nach Herkunft und Religion, 2000»
  10. Siehe https://data.statistik.zh.ch/infospc/geport/gemeinde.jsp?bfs=171
  11. Siehe http://www.stadt-zuerich.ch/internet/stat/home/key_figures/Arbeitslose.html
  12. Siehe http://www.stadt-zuerich.ch/content/internet/sd/sub_navi_sd/info_departement/zahlen_und_fakten/existenzsicherung.direct.ParagraphContainerList.ParagraphContainer0.ParagraphList.0008.Image.gif
  13. Siehe http://emagazine.credit-suiße.com/app/article/index.cfm?fuseaction=OpenArticle&aoid=96729&lang=de
  14. Siehe http://www.standort.zh.ch/internet/vd/awa/standort/de/wirtschaft/branchen/finanz.html
  15. Google baut Standort Zürich aus
  16. Siehe Trinkwaßerbrunnen in Zürich
  17. Siehe Quellwaßerbrunnen und Notwaßerversorgung
  18. Siehe GaWC Research Bulletin 5
  19. Siehe http://www.stadt-zuerich.ch/internet/esz/home/energiestadt__zuerich.html
  20. Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich: Der Müllerplan (1794) diente dem Architekten Hans Langmark als Grundlage seines detailgetreuen Modells der Stadt Zürich, an dem er 22 Jahre lang arbeitete; 1942 wurde es von der Stadt Zürich erworben. Ausgestellt ist es im Erdgeschoß des Baugeschichtlichen Archivs im Haus «zum Rech» am Neumarkt 4 und ist innerhalb der Öffnungszeiten frei zugänglich.
  21. Quaibrücke ins rechte Licht gerückt. Mitteilung der Stadt Zürich. 27. November 2009
  22. David Heße: Leuchtende Häuser, funkelnde Sterne. Neue Zürcher Zeitung. 14. Juli 2002. S.14
  23. Siehe Rimini Bar
  24. Siehe Barfußbar
  25. Siehe Kreativwirtschaft Zürich
  26. Siehe http://www.stadt-zuerich.ch/internet/ßd/sportamt/home/ueber_uns1/statistiken.html

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