Winter

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Eine Birke im Winter

Der Winter (von althochdeutsch: wintar; eigentlich „glänzende (Zeit)“: nasse Jahreszeit[1] oder weiße Jahreszeit[2]) ist die kälteste der vier Jahreszeiten in den subtropischen, gemäßigten, subpolaren und arktischen Klimazonen der Erde. Je nachdem, ob er gerade auf der Nord- oder der Südhalbkugel herrscht, spricht man vom Nordwinter oder Südwinter. Der Nordwinter findet gleichzeitig mit dem Südsommer statt.

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1 Winteranfang und Dauer

1.1 Astronomie

Astronomisch bzw. kalendarisch beginnt der Winter mit der Wintersonnenwende – dem Zeitpunkt, zu dem die Sonne senkrecht über dem Wendekreis der anderen Erdhälfte steht und die Tage am kürzesten sind:

Danach werden die Tage wieder länger und die Nächte kürzer. Der Winter endet mit der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche am

  • 19. oder 20. März auf der Nordhalbkugel, im Jahr 2011 vorerst das letzte Mal am 20. März, seitdem stets am 19. März bis zum Jahre 2048, danach in wechselnden Fällen jeweils am 18. oder 19. März.
  • 22. oder 23. September für die Südhalbkugel.

Der Winter dauert somit 89 Tage auf der Nordhalbkugel und 93 Tage auf der Südhalbkugel.

Im ostasiatischen Kulturkreis, der vom chinesischen Kalender geprägt ist, beginnt der Winter bereits, wenn die Sonne 45° vor dem Sonnenwendpunkt steht (7. oder 8. November), und endet, wenn die Sonne 45° dahinter steht (3., 4. oder 5. Februar). Die Sonnenwende liegt in der Mitte des Winters.

Da die Umlaufbahn der Erde um die Sonne leicht elliptisch ist, d. h. von einer exakten Kreisbahn um 1,7 % abweicht, sind die vier Jahreszeiten nicht genau gleich lang. Die Nordwinter sind wegen der Sonnennähe (Perihel am 3. Januar) etwas kürzer und milder als die Südwinter.

1.2 Meteorologie

In der Meteorologie wird der Beginn des (Nord-)Winters am 1. Dezember angesetzt. Er umfasst somit die Monate Dezember, Januar und Februar.

Phänologisch kann der Winterbeginn vom astronomischen erheblich abweichen und wird neben der Land-Meer-Verteilung (maritimes vs. kontinentales Klima) oft durch den Beginn einer dauerhaften Schneedecke markiert. Die Zu- oder Abnahme von Gletschern hängt aber weniger von der winterlichen Schneelage als vom ersten Neuschnee im Herbst ab, der die Ablation hemmt.

In den Alpen ist das Fest „Darstellung des Herrn“ (volkstüml. „Mariä Lichtmess“) am 2. Februar ein statistischer „Lostag“ für das Wetter des Spätwinters. Bekannt ist der Spruch „Wenn’s zu Lichtmess stürmt und schneit, ist das Frühjahr nimmer weit“. Mit gleicher Bedeutung, nur andersherum formuliert, existiert auch die Bauernregel: „Sonnt der Dachs sich in der Lichtmesswoch’, bleibt er noch 4 Wochen in sei’m Loch!“

Genähert teilt man dem Winter auf der Nordhalbkugel die Monate Dezember, Januar und Februar zu und in der Südhalbkugel den Juni, Juli und August. An den geografischen Polen herrscht ein halbes Jahr die „Polarnacht“; nahe den Polarkreisen dauert sie einige Tage bis Wochen.

1.3 Energiewirtschaft

In der deutschen Energiewirtschaft wird der Winter wegen des dann höheren Energiebedarfes abweichend von den jahreszeitlichen Definitionen als Winterhalbjahr vom 1. Oktober bis zum 31. März festgelegt.[3] Danach richten sich teilweise auch die Hausverwaltungen bei der Festlegung der Heizperiode.

2 Wetterlagen

Winterdienst im Februar 1996

Das Winterwetter wird von verschiedenen Wetterlagen bestimmt, die sich aus der Wechselwirkung von Hoch- und Tiefdruckgebieten ergeben. Die Wetterlagen können einen Tag bis mehrere Wochen andauern. Ihr Fortbestehen oder Wechsel lässt sich nur wenige Tage im Voraus bestimmen. Eine Westwetterlage mit Tiefdruck über Nordeuropa und Hochdruck über Südeuropa bringt feuchte und eher milde Luft vom Atlantik nach Mitteleuropa. Je nach Höhenlage kann es schneien oder regnen. Von Westen herkommende Stürme sind möglich. Bei der Südwestwetterlage mit Hochdruck über Südosteuropa und Tiefdruck bei den Britischen Inseln strömt milde Luft herbei. Mögliche Niederschläge fallen auch in den Hochlagen als Regen. Diese Wetterlage ist mitverantwortlich für das Weihnachtstauwetter. Im Wirkungsbereich einer Nordwetterlage mit Hochdruck über West- und Tiefdruck über Osteuropa bringen Nordwestwinde feucht-milde und Nordostwinde trockenere und kältere Luft. Die Ost- oder Nordostwetterlage mit Hochdruck über Nord- und Tiefdruck über Südeuropa bewirkt den Zustrom trockener kalter Kontinentalluft.[4]

3 Winter im Klimawandel

Die Winter werden insbesondere in Deutschland seit etwa 1995 feuchter und milder.[5] Nach früheren Klimaprognosen wird dieser Trend fortgesetzt.[6] Neueren Studien zufolge begünstigt jedoch paradoxerweise die durch die Erderwärmung bedingte Eisschmelze am Nordpol die Bildung von Hochdruckgebieten über Eurasien, sodass hier in Zukunft vermehrt strenge Winter erwartet werden.[7][8]

4 Rekorde

In Deutschland gab es den kältesten Winter 1962/1963 mit einer mittleren Temperatur von −5,5 °C und den wärmsten Winter 2006/07 mit einer Temperatur von 4,4 °C.[9] Die tiefste Temperatur in Deutschland lag bei −37,8 °C am 12. Februar 1929 in Hüll (Oberbayern). Die weltweit niedrigste Temperatur wurde mit −89,2 °C im Juli 1983 in Wostok (Antarktis) gemessen. Die höchste Schneemenge in Deutschland betrug am 2. April 1944 auf dem Zugspitzplatt 8,30 Meter. Hier ereignete sich am 24. März 2004 auch der stärkste Schneefall binnen 24 Stunden, der 1,50 Meter hohen Neuschnee brachte.[10]

Die größte Schneehöhe in der Schweiz wurde im April 1999 mit 816 cm auf dem Säntis gemessen. Am meisten innerhalb eines Tages schneite es mit je 130 cm am 15. April 1999 auf dem Berninapass und am 30. März 2018 auf dem Grimselpass. Der Kältepol der Schweiz befindet sich in La Brévine, wo am 12. Januar 1987 −41,8 °C gemessen wurden, was unter den heutigen Messbedingungen −42,5 °C entspricht.[11]

5 Kultur

Wie im Sommer gibt es auch im Winter alte Bräuche, die teilweise überlebt haben oder wiederbelebt wurden: zum Beispiel die Sonnenwende als Weihnachten, Alban Arthuan (keltisch), Julfest (nordisch/germanisch), Karneval, Fastnacht/Fasching, Maskenball, Winterverbrennung und Perchtenlauf.

Zahlreiche Schriftsteller und Poeten haben sich mit den Eigenheiten des Winters und den durch ihn ausgelösten Gefühlen und Empfindungen beschäftigt.[12]

6 Literatur

  • Joachim Herrmann: dtv-Taschenbuch Astronomie, S. 41–44 (Jahreszeiten), 15. Auflage, München 2005
  • Julius Bartels: Fischer-Lexikon Geophysik (Jahreszeiten, Wetter), Frankfurt 1960.

7 Weblinks


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