Herbst
Der Herbst als eine der vier meteorologischen und kalendarischen Jahreszeiten liegt zwischen Sommer und Winter.
In den gemäßigten Zonen ist er die Hauptzeit der Ernte und des Blätterfalls. Im Herbst werden die Tage, also die Zeit des Tageslichts, auf der Nordhalbkugel spürbar kürzer.
Astronomisch beginnt der Herbst auf der Nordhalbkugel mit der Tag-und-Nacht-Gleiche frühestens am 22., spätestens 24. September,[1] meteorologisch wird er meist auf Anfang September angesetzt. Für die Südhalbkugel ist der astronomische Beginn am 20./21. März.
Inhaltsverzeichnis
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1 Begriffsgeschichte
Das Wort Herbst hat sprachlich denselben Ursprung wie das englische Wort harvest (= „Ernte“). Ursprünglich bedeutete das Wort Herbst also „Erntezeit“. Diese landwirtschaftliche Bedeutung blieb im Englischen erhalten, während sie sich im Deutschen zur allgemeinen Bezeichnung der Jahreszeit verschob. Im südwestdeutschen Sprachraum lebt die ursprüngliche Wortbedeutung als Dialekt- bzw. Fachausdruck für die Weinlese fort: diese Tätigkeit wird dort verbreitet mit herbsten bezeichnet. Im gleichen Gebiet heißt die Jahreszeit Spätjahr (als Spiegelform von Frühjahr).[2]
2 Astronomie
Je nachdem, ob der Herbst auf der Süd- oder der Nordhalbkugel gemeint ist, wird unterschieden zwischen Südherbst und Nordherbst. Aufgrund der Umlaufbahn der Erde (Planet) um die Sonne wiederholt sich der Herbst jedes Jahr.
Astronomisch beginnt er mit dem Herbst-Äquinoktium (man spricht auch vom Equinox oder der Tag-und-Nacht-Gleiche):
- auf der Nordhemisphäre am 22. oder 23. September,
- auf der Südhemisphäre am 20. März oder in der Nacht zum 21. März,
Er endet mit der Wintersonnenwende (21. oder 22. Dezember auf der Nordhalbkugel, bzw. am 21. Juni im Süden).
Durch die Präzession der Erdachse verschieben sich diese Zeitpunkte immer etwas. Dies war zum Beispiel im 16. Jahrhundert in Europa aufgefallen und führt zur Umstellung auf den Gregorianischen Kalender.
3 Phänologie
Anhand der entsprechenden Naturerscheinungen (Phänologie) lässt sich der Herbst nicht so deutlich in der Zeit abgrenzen wie andere Jahreszeiten. Wettermäßig spielen vor allem Stürme im Oktober und November eine Rolle. Der phänologische Herbstbeginn kann je nach Klimazone vom astronomischen abweichen. Unterschieden wird hierbei auch zwischen dem Frühherbst, Vollherbst und Spätherbst.
Meist werden dem Herbst die Monate September, Oktober und November in der nördlichen Hemisphäre zugeteilt, bzw. März, April und Mai in der südlichen Hemisphäre.
Im Herbst verfärben sich die Blätter an den Bäumen, bevor sie dann abfallen. Ursache ist der langsame Rückzug der Pflanzensäfte in den Stamm bzw. in die Wurzeln. Das Chlorophyll wird abgebaut und andere Blattfarbstoffe sorgen für die bunte Färbung. Bei diesen Farbstoffen handelt es sich z. B. um Carotinoide und Anthocyane. Teils sind sie im Blatt bereits vorhanden, teils werden sie neu gebildet, so bei den Anthocyanen. Die Farbstoffe besitzen eine Schutzfunktion vor dem Sonnenlicht, sodass die im Blatt vorhandenen Säfte in den Stamm überführt werden können, bevor dieses schließlich abfällt (siehe Laubfall).
In den Herbst fällt in einigen Ländern der Welt auch die Umstellung der Uhrzeit von der Sommer- auf die normale Zeit.
4 Lyrik
Kaum ein Natur-Motiv ist in der Lyrik so häufig behandelt worden wie der Herbst. Als ein Beispiel siehe Rainer Maria Rilkes Herbst.[3]
5 Weblinks
Gemäßigte Zone:
Frühling |
Sommer |
Herbst |
Winter
Tropen und Subtropen:
• Regenzeit
• Trockenzeit
6 Einzelnachweise und Anmmerkungen
- ↑ Christoph Neumüller: Herbstanfang von 1900 bis 2100. Bei: dasinternet.net. Abgerufen am 21. September 2021.
- ↑ Nachweis in Dialektwörterbüchern
- ↑ Gedicht Herbst
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