Jugoslawien

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Jugoslawien
Flagge
Flag of Yugoslavia (1946-1992).svg.png
Hauptstadt Belgrad
Staatsform Sozialistische Föderative Republik (1945 bis 1992)
Amtssprachen Serbisch, Kroatisch, Slowenisch, Mazedonisch, Albanisch
Währung Jugoslawischer Dinar (YUD)
Einwohner 1991: 23,271 Mio.
Fläche 1954–1991: 255.804 km²

Jugoslawien (kyrillisch Југославија, Jugoslawia, deutsch: Südslawien) war im 20. Jahrhundert ein Vielvölkerstaat in Europa. 1918 wurde der Staat der Slowenen, Kroaten und Serben gegründet. 1929 entstand das Königreich Jugoslawien, das jedoch 1941 im Zweiten Weltkrieg wieder zerschlagen wurde. Von 1945 bis 1980 wurde das Land von dem kommunistischen Diktator Josip Broz Tito regiert. Hauptstadt war Belgrad. Jugoslawien grenzte an Italien, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Albanien. Es hatte eine lange Küste am Adriatischen Meer mit zahlreichen Inseln. Formal bestand seit dem 29. November 1945 die Föderative Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija), bestehend aus den sechs Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro und Mazedonien.

Politisch gehörte der Staat anfangs zum Ostblock, distanzierte sich jedoch ab 1948 zunehmend von der Sowjetunion. Die Arbeiterselbstverwaltung und der Nationalitätenausgleich waren die wesentlichen Unterschiede.[1] In der Organisation der Blockfreien Staaten spielte Jugoslawien ab 1961 eine führende Rolle.

Italien und Jugoslawien in Europa

Aufgrund der Sprachenvielfalt wurden die kyrillische und die lateinische Schrift verwendet. Durch Handel mit westlichen Ländern und kontrollierte Öffnung seiner Staatsgrenzen für Gastarbeiter und Touristen konnte Jugoslawien einen Lebensstandard sicherstellen, den die anderen sozialistischen Staaten Südosteuropas nie erreichten.[2] Der Staat zerfiel nach dem Tod von Tito. Außer in Serbien wurden in allen Teilrepubliken Jugoslawiens nach durchgeführten freien Wahlen auch Volksabstimmungen über die staatliche Unabhängigkeit abgehalten. Bei jeweils sehr hohen Wahlbeteiligungen stimmte jeweils eine Mehrheit von rund 90% dafür. Serbien versuchte die Unabhängigkeitsbestrebungen zuerst militärisch zu unterdrücken. So kam es zum Balkankrieg ab 1991. Aus den Teilrepubliken entstanden die unabhängigen Staaten Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien, Mazedonien und Montenegro, Kosovo sowie Slowenien.

1 Siehe auch

2 Einzelnachweise

  1. Wolfgang Leonhard: Die Dreispaltung des Marxismus. Ursprung und Entwicklung des Sowjetmarxismus, Maoismus & Reformkommunismus. Düsseldorf/Wien 1979, S. 346–355.
  2. Konrad Clewing, Oliver Jens Schmitt (Hrsg.): Südosteuropa. Von vormoderner Vielfalt und nationalstaatlicher Vereinheitlichung. Festschrift für Edgar Hösch (= Südosteuropäische Arbeiten. 127). Oldenbourg, München 2005, ISBN 3-486-57888-X, Seite 431 (Eingeschränkte Online-Version auf Google Books).

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