Joachim Gauck
😃 Profil: Gauck, Joachim | ||
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Beruf | Theologe, Politiker, Bundespräsident | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 24. Januar 1940 | |
Geburtsort | Rostock |
Joachim Gauck (* 24. Januar 1940 in Rostock) ist ein ehemaliger evangelischer Pastor. Er war von 2012 bis 2017 der 11. Bundespräsident Deutschlands. Von 1958 bis 1965 studierte er Theologie in Rostock, ab 1967 war er in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs als Pastor tätig. Zwischen 1982 und 1990 war Gauck Leiter der Kirchentagsarbeit in Mecklenburg. 1990 wurde er der erste Bundesbeauftragte zur Aufarbeitung für die Stasi-Unterlagen.
Inhaltsverzeichnis
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1 Vita
1.1 Kontakte zur Stasi
Seit 1974 beobachteten Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) die Aktivitäten Gaucks. Er hatte einem Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) gegenüber zum Beispiel im Mai 1974 die Regierung der DDR als „Clique“ bezeichnet, „die gemeinsam mit dem MfS und der NVA das Volk unterjocht“. Staatssicherheits-Hauptmann Terpe suchte nach dem Kirchentag 1988 Gauck zu einem längeren Gespräch auf, worüber der sich angeblich „angenehm überrascht“ zeigte. Terpe notierte anschließend, dieses Gespräch werde Gauck dazu veranlassen, „seine Haltung zum MfS zu überdenken“, fügte aber hinzu, dass Gauck „zu einem ständigen regelmäßigen Kontakt nicht bereit ist, da es seiner Grundauffassung widerspreche und es zu viele Dinge gibt, die zwischen uns stehen“.[1]
1.2 Privates
- Seit 2000 ist der verheiratete ehemalige Pastor mit Daniela Schadt liiert.
- Gauck ist seit 1959 mit Hansi Gauck verheiratet.
1.3 Ehrungen
- 1991 erhielt Gauck die Theodor-Heuss-Medaille zusammen mit Christian Führer, David Gill, Anetta Kahane, Ulrike Poppe und Jens Reich stellvertretend für „Die friedlichen Demonstranten des Herbstes 1989 in der damaligen DDR“.
- 1995: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1996: Hermann-Ehlers-Preis[7]
- 1997 erhielt er zusammen mit dem Publizisten, Herausgeber und Politiker Freimut Duve den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken, der von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Senat der Freien Hansestadt Bremen gestiftet wird. Die Laudatorin der Preisverleihung war Rita Süssmuth, zur Zeit der Preisverleihung Präsidentin des Deutschen Bundestages in Bonn.[8]
- Am 20. Januar 1999 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Rostock verliehen.[9]
- 1999 ist ihm die Ungarische Imre-Nagy-Gedenkplakette in Budapest verliehen worden.
- Am 15. Juli 2000 erhielt Gauck in Erfurt den Dolf-Sternberger-Preis. Die Laudatio hielt der Sächsische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Hans-Joachim Meyer.[10]
- 2000 erhielt er den Wartburgpreis der Wartburg-Stiftung in Eisenach, der für herausragende Verdienste um die europäische Einigung und die deutsche Wiedervereinigung vergeben wird.
- 2000: Großes Verdienstkreuz mit Stern[11]
- 2000 wurde ihm der Cicero-Rednerpreis (Kategorie Politik) für Förderung der Redekultur verliehen.[12]
- 2001 wurde ihm der Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden e.V. verliehen. Die Laudatio hielt der ehemalige Intendant des SFB und Professor der Freien Universität Berlin Günther von Lojewski.[13]
- Am 24. April 2001 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Jena verliehen. Die Laudatio hielt Kurt Müller.[14]
- Am 8. Oktober 2002 erhielt Gauck in Köln das Goldene Lot, eine Ehrung des Verbandes Deutscher Vermessungsingenieure. Die Laudatio hielt die Vorjahrespreisträgerin Dagmar Schipanski.[15]
- 2002: Wittenberg Award, Washington D.C.[16]
- 2003 erhielt Gauck den in der niedersächsischen Stadt Bad Iburg (Landkreis Osnabrück) verliehenen Courage-Preis für seinen Beitrag zur Wiederversöhnung.
- Am 17. Juni 2005 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Augsburg verliehen. Die Laudatio hielt Bernd Oberdorfer.[17]
- 2005: Heinz-Herbert-Karry-Preis, Frankfurt am Main
- Im September 2008 wurde Gauck der Thomas-Dehler-Preis in München verliehen. Neben dem Präsidenten der Stiftung, Hermann Rind, überreichten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und der Laudator und Preisträger von 2006, Wolfgang Gerhardt, den Preis für die „Anerkennung seiner Verdienste um die Freiheit und Einheit Deutschlands und in besonderer Würdigung seiner Leistungen bei der Überwindung des totalitären Herrschaftssystems der DDR und der freiheitlichen Ausgestaltung der inneren Einheit Deutschlands“[18]
- Am 4. Oktober 2009 erhielt er den Kasseler Bürgerpreis „Das Glas der Vernunft“.
- Am 16. September 2010 erhielt Gauck im Berliner Friedrichstadtpalast die „Goldene Henne“. Die Laudatio hielt Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck.
1.4 Politischer Werdegang
- 2012 kandidierte er erneut zum Amt des deutschen Bundespräsidenten.
- 2010 lehnte Joachim Gauck eine zweite Kandidatur in fünf Jahren ab.[19]
- 2010 kandidierte er zum Amt des deutschen Bundespräsidenten.
- Im Sommer 1990 wurde er von der Volkskammer zum Vorsitzenden des Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS)/Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) gewählt.
- Gauck war einer der Hauptinitiatoren des Stasi-Unterlagen-Gesetzes der Volkskammer.
- 1990 war kurzzeitig Mitglied des Deutschen Bundestages für das Bündnis 90.
- Mit der ersten und einzigen freien Volkskammerwahl vom 18. März 1990 wurde Gauck Abgeordneter.
- Zur Zeit der friedlichen Revolution in der DDR wirkte er als Bürgerrechtler
- Er war führendes Mitglied des linksliberalen Neuen Forums in Rostock.
1.5 Veröffentlichungen (Auswahl)
- 1991: Die Stasi-Akten. Das unheimliche Erbe der DDR. (= rororo 13016) Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1991. ISBN 3-499-13016-5
- 1992: Von der Würde der Unterdrückten (Aufsatz)
- 1993: Verlust und Übermut. Ein Kapitel über den Untertan als Bewohner der Moderne (Aufsatz)
- 1998: Mitautorenschaft an der deutschsprachigen Ausgabe von Das Schwarzbuch des Kommunismus – Unterdrückung, Verbrechen und Terror. Piper Verlag, München 2004. ISBN 3-492-04053-5
- 2007: Reite Schritt, Schnitter Tod! Leben und Sterben im Speziallager Nr. 1 des NKWD Mühlberg/Elbe (Aufsatz), hrsg. v. Elisabeth Schuster, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. ISBN 978-3-93659-202-3
- 2007: Diktaturerfahrungen der Deutschen im 20. Jahrhundert und was wir daraus lernen können (= Schriftenreihe zu Grundlagen, Zielen und Ergebnissen der parlamentarischen Arbeit der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtages; Band 42), Dresden 2007
- 2009: Die Flucht der Insassen: Freiheit als Risiko (Weichenstellungen in die Zukunft. Eine Veröffentlichung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.). Sankt Augustin/Berlin 2009. ISBN 978-3-941904-20-0
- 2009: Winter im Sommer – Frühling im Herbst: Erinnerungen., Siedler Verlag, München 2009. ISBN 978-3-88680-935-6
- 2010: Gerechtigkeit, Versöhnung und Strafe als gesellschaftliche und politische Herausforderungen, in: Versöhnung, Strafe und Gerechtigkeit: das schwere Erbe von Unrechts-Staaten (Kontexte; 40), hrsg. von Michael Bongardt. Göttingen 2010, S. 17–28. ISBN 978-3-7675-7132-7
1.6 Vorträge
- Unterwerfung, Anpassung, Widerstand – Anmerkungen zum Leben unter totalitärer Herrschaft – Festvortrag am 19. Juli 1996 im Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin (PDF; 89 kB)
- Rede zum 10. Jahrestag des Mauerfalls – Sonderveranstaltung im Deutschen Bundestag am 9. November 1999 (DOC; 29 kB)
- „Wann wird das alles weichen?“ Laudatio auf Herta Müller, in: Sinn und Form, Band 56 (2004), Heft 5, S. 699–704. ISSN 0037-5756
- Welche Erinnerungen braucht Europa?, Stiftungsvortrag der Robert Bosch Stiftung im Rahmen der Vortragsreihe „Europa bauen, den Wandel gestalten“ am 28. März 2006 in Stuttgart (PDF; 2,89 MB)
- 3. Berliner Rede zur Freiheit am Brandenburger Tor am 21. April 2009 (Video; 1:07:43)
- „Freiheit – Verantwortung – Gemeinsinn. Wir in unserem Staat“, Rede im Deutschen Theater Berlin am 22. Juni 2010 (PDF; 40 kB)
2 Auftritte
- Am 4. August 2014 hielt er eine deutschfeindliche Schandrede "zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg"
- Am 27.09.2012 waren Joachim Gauck und Helmut Schmidt Gäste bei Maybrit Illner. Das Thema der Fernsehsendung lautete: "Warum noch an Europa glauben?".[20]
- Am 01.03.2012 war Joachim Gauck Gäste in der Fernsehsendung Beckmann. Das Thema der Sendung lautete "Gespräche mit Joachim Gauck". [21]
- Am 28.04.2011 waren Philip Kiril, Udo Jürgens, Nicole Gohlke, Joachim Gauck und Patricia Riekel Gäste bei Maybrit Illner. Das Thema der Fernsehsendung lautete: "Hochzeitsfieber - Braucht auch Deutschland neue Helden?".[22]
- Am 12.12.2010 waren Joachim Gauck, Edmund Stoiber, Franz Müntefering, Giovanni di Lorenzo und Kirsten Brodde Gäste bei Anne Will. Das Thema der Sendung lautete: "Auftritte, Fehltritte, Rücktritte - Das Jahr 2010".[23]
- Am 20. Sptember 2010 waren Joachim Gauck und Peer Steinbrück Gäste in der Fernsehsendung Beckmann
- Im Gespräch mit Tilman Steiner von br-online am 2. Juli 1999 (PDF; 46 kB)
- Dem Widerständigen Danke sagen, Gespräch im EL-DE-Haus dem NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln im Jahr 2006.[24]
- Klug und mutig! Maria von Welser im Gespräch mit Joachim Gauck am 24. November 2009 (MP3; 66:10 min, 30,29 MB)
- „Im Palais“: Verdrängt – verklärt – vergessen. Wie erinnern wir die DDR?, gesendet am 12. Oktober 2006, Moderator: Michael Naumann, Gäste: Kerstin Decker, Peter Ensikat, Joachim Gauck und Florian Henckel von Donnersmarck.[25]
- „Nachtstudio“: Warten auf ein Wunder – Wie lange bleibt die Mauer in den Köpfen?, gesendet am 27. Januar 2008, Moderator: Volker Panzer, Gäste: Kerstin Decker, Joachim Gauck, Wolfgang Herles, Thomas Kirchner und Günter Schabowski.[26]
- „Im Palais“: Stolz auf Deutschland? 60 Jahre Bundesrepublik, gesendet am 7. Mai 2009, Moderatorin: Dagmar Reim, Gäste: Güner Balci, Tissy Bruns, Joachim Gauck, Sebastian Krumbiegel und Wolfgang Völz.[27]
- „Anne Will“: 20 Jahre Mauerfall – Deutschland einig Vaterland?, gesendet am 8. November 2009, Moderatorin: Anne Will, Gäste: Joachim Gauck, Leander Haußmann, Gesine Lötzsch, Alice Schwarzer und Klaus von Dohnanyi.[28]
3 Rezeption
Wegen seiner DDR-Vergangenheit aber auch wegen die durch ihn unterstützte, dem deutschen Volkskörper schädigende Masseneinwanderung wurde er (wie Angela Merkel) in ostdeutschen Städten, wo er auftauchte, mit Rufen wie "Volksverräter" empfangen.[29] Kritiker führen an, dass die Eltern von Gauck NSDAP-Mitglieder waren. Dies soll sich angeblich auf die Erziehung des Kindes ausgewirkt haben. Seine ersten fünf Lebensjahre verbrachte Gauck meist an der Ostsee in Wustrow auf dem Fischland – zusammen mit seiner Mutter und den Geschwistern im Haus seiner Großmutter väterlicherseits.
4 Politischer Werdegang
Bei der Wahl des Bundespräsidenten wurde Gauck 2010 durch die SPD und Grüne unterstützt. Im dritten Wahlgang entschied sich die Nationaldemokratische Partei Deutschlands seinen Kandidaten, den vaterländischen Liedermacher Frank Rennicke zurückzuziehen und stattdessen stimmten die NPD-Wahlmänner Udo Pastörs, Holger Apfel und Dr. Johannes Müller ebenso für Gauck.
In einer offiziellen NPD-Erklärung hieß es:
- “Politik ist bekanntlich die Kunst des Möglichen. Jetzt besteht die Möglichkeit, daß die drei NPD-Wahlmänner über den nächsten Bundespräsidenten entscheiden. Der Rückzug von der Kandidatur bedeutet keine politische Stellungnahme für den Kandidaten Joachim Gauck. Herr Gauck hat sich zwar Verdienste durch seine beharrliche Benennung der SED-Verbrechen erworben. Es gibt aber viele gute Gründe, auch diesen Kandidaten abzulehnen. Doch mit dem Ergebnis dieser Wahl – sollte er mit den NPD-Stimmen gewählt werden – wird Herr Gauck leben müssen. Für die Aussicht auf einen Bundespräsidenten von NPD-Gnaden bin ich gerne und aus innerer Überzeugung bereit, auf eine Kandidatur zu verzichten. Hinzu kommt, daß ein Bundespräsident Christian Wulff ein verheerendes politisches Zeichen wäre, denn dieser Mann war es, der als Ministerpräsident erstmals eine Türkin zur Ministerin ernannt hat. Gauck wäre im Vergleich zu Türken-Wulff das kleinere Übel. Außerdem würde sich durch einen durchgefallenen Koalitionskandidaten Wulff die Systemkrise weiter verschärfen.”[30]
5 Grundüberzeugungen
Gauck ist ein vehementer Verteidiger der individuellen Freiheitsrechte des Einzelnen, auch gegenüber den Interessen des Staates sowie einer toleranten Gesellschaft. So schreibt er in seinem Buch Freiheit - Ein Plädoyer: "Es ist vielmehr meine tiefe Überzeugung, dass die Freiheit das Allerwichtigste im Zusammenleben ist und erst Freiheit unserer Gesellschaft Kultur, Substanz und Inhalt verleiht." [31]
Dennoch warnt er gleichzeitig vor den Exzessen anarchistischer, ethisch ungebundener Freiheitsbestrebungen: "Auch wir schauen uns nach einer Variante von Freiheit um, die man nicht fürchten muss, weil sie anarchistisch ist, die nur die Ungebundenheit, den Aufruhr, nur die Freiheit von etwas kennt. Auch wir haben den Hang zu einer Freiheit, in der wir, wie es uns die Philosophen und Ethiker gelehrt haben, frei sind für etwas und zu etwas."[32]
Das beste staatliche System zur Garantierung der Freiheitsrechte ist für Gauck das westlich-abendländische Demokratiemodell und die soziale Marktwirtschaft. Sozialistische und antikapitalistische Vorstellungen sind für Gauck gänzlich ungeeignet das Wohl des Menschen zu fördern: "Wenn wir politische Freiheit gestalten wollen, gibt es nicht allzu viele Varianten. Ich jedenfalls kenne keine, die den Grundsätzen dieser westlichen Variante von Eigenverantwortung vorzuziehen wäre. Es gab zwar Gegenentwürfe, in Europa etwas erwachsen aus dem Marxismus. der die Einzelnen im Kollektiv verschwinden ließ. Aber diese Entwürfe haben sich nicht behauptet. Wir haben bei diesen Entwürfen weniger Freiheit, weniger Lebensfreude, weniger Rechtssicherheit und weniger Wohlstand erlebt. Und deshalb gibt es keinen Grund für den alt-neuen Versuch, eine neue Variante von Antikapitalismus in die politische Debatte zu bringen."[33]
Sozialistische Vorstellungen sind nach Gauck ökonomisch und poltisch unbrauchbare Phantastereien: "Eifrig schwadronieren die Phantasten über die Ideen des Sozialismus. Für mich bestand und besteht weder ökonomisch noch politisch eine realistische Chance für einen dritten Weg zwischen dem gescheiterten Sozialismus und dem düster beschworenen Kapitalismus."[34]
Im Zuge seiner Kandidatur als Bundespräsident 2010 sprach sich Gauck für die Beobachtung der Partei Die Linke durch den Verfassungsschutz aus und betonte, er könne "noch immer keine Bindung der Linkspartei an das europäische Demokratieprojekt erkennen".
Toleranz ist für Gauck nicht eine indifferente Gleichgültigkeit ohne eigenen Standpunkt und eigene, besonders auch christlich-abandländische Werte: "Es ist wichtig zu begreifen, dass wir der Toleranz nicht dienen, wenn wir unser Profil verwässern, sondern indem wir uns umgekehrt wieder unserer eigenen Werte vergewissern. (...) Wir sollten daher nicht der irrigen Meinung sein, dass wir der Toleranz etwas Böses antun, wenn wir noch einmal unsere christlich-jüdische Dogmatik anschauen, fragen, welche Werte für unsere Gesellschaft heilsam und wichtig sind, und sie neu zu schätzen lernen."[35]
Im interkulturellen Diskurs vermisste Gauck häufig die Betonung und Treue des Westens zu den eigenen Werten. So fragte Gauck z.B.: "Warum ist ist im Diskurs zwischen unterschiedlichen Kulturen die Freude des Westens an einer bewahrenden und schützenden Freiheit kaum spürbar. Warum gehen wir oft in die nicht-demokratische Welt hinaus und tun so, als hätte unsere demokratische Welt "Nichtwerte", fühlen uns stattdessen betroffen von dem, was die Potentaten dort über uns behaupten?"[36]
6 Links und Quellen
Theodor Heuss (1949–1959) | Heinrich Lübke (1959–1969) | Gustav Heinemann (1969–1974) | Walter Scheel (1974–1979) | Karl Carstens (1979–1984) | Richard von Weizsäcker (1984–1994) | Roman Herzog (1994–1999) | Johannes Rau (1999–2004) | Horst Köhler (2004–2010) | Christian Wulff (2010-2012) | Joachim Gauck (2012-2017) | Frank-Walter Steinmeier (seit 2017)
6.1 Weblinks
- Dossier bei Spiegel Online
- Rede zur Einheit Gauck nimmt Migranten und Hartz-IV-Empfänger in die Pflicht - Spiegel, 2. Oktober 2010
- Einheitsfeiern Gauck ermahnt Migranten - Focus, 2. Oktober 2010
6.2 Werke
- Joachim Gauck: Freiheit- Ein Plädoyer, Kösel-Verlag, München, 2002, ISBN 978-2-466-37032-0
6.3 Literatur
- Marianne Birthler: Die Freiheit gestalten: Joachim Gauck zum 70. Geburtstag. In: Deutschland-Archiv Bd. 43 (2010), 1, S. 20–22. ISSN 0012-1428
- Helmut Müller-Enbergs: Joachim Gauck. In: Wer war wer in der DDR? 4. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-86153-364-2, Band 1.
- Norbert Robers: Joachim Gauck – die Biografie einer Institution, Berlin 2000, ISBN 3-89487-365-5.
- Rayk Wieland: Portrait über Joachim Gauck. In: „konkret“, August 1997.
6.4 Einzelnachweise
- ↑ Fehlender Parameter „zugriff“, oder „zugriff-jahr“ (Hilfe) Akte zeigt Gaucks Distanz zur Stasi. Die Welt, Nr. 94, 1991-04-23.. (Faksimile (Archivversion vom 15. Dezember 2013))
- ↑ Neuer Bundespräsident - Politiker streiten über Gaucks "wilde Ehe" - Die Süddeutsche, 21. Februar 2012
- ↑ Heiratsdebatte um Gauck - Muss ein Bundespräsident den Trauschein haben? - Der Spiegel, 21. Februar 2012
- ↑ Das gab es noch nie - Ohne Trauschein im Schloss Bellevue - bild, 21. Februar 2012
- ↑ Hansi Gauck: Scheidung war nie ein Thema - bild, 22. Februar 2012
- ↑ Ehefrau des künftigen Präsidenten - Hansi Gauck will von Scheidung nichts wissen - Die Welt, 22. Februar 2012
- ↑ Preisträger des Hermann-Ehlers-Preises
- ↑ Preisträger des Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken
- ↑ Karl-Heinz Jügelt, Ehrenpromotionen der Theologischen Fakultät 1999, Joachim Gauck, Heinrich Rathke: akademischer Festakt in der Aula der Universität am 20. Januar 1999, Rostock 1999.
- ↑ Rede zum Dolf Sternberger-Preis 2000
- ↑ Verleihung an Joachim Gauck und den Mitarbeiter der Abteilung Bildung und Forschung, Thomas Auerbach (Webseite der BStU).
- ↑ Preisträger des Cicero-Rednerpreises
- ↑ Preisträger Erich Kästner-Preis.
- ↑ Kurt Müller: Laudatio auf Joachim Gauck, in: Antrittsvorlesungen 18. Januar 2000 bis 27. November 2001: mit dem Festakt zur Ehrenpromotion von Joachim Gauck am 24. April 2001, von Christel Köhle-Hezinger. Jena 2005, S. 19–23. ISBN 3-932218-15-9.
- ↑ Goldenes Lot für Joachim Gauck
- ↑ 2002 Wittenberg Award Recipient (englisch)
- ↑ Gesellschaftspolitisches Engagement auf der Basis christlichen Glaubens, S. 37–42 (PDF; 1,16 MB)
- ↑ Verleihung des Thomas-Dehler-Preises 2008 an Joachim Gauck
- ↑ Bundespräsident - Gauck will keinen zweiten Versuch 10. Juli 2010
- ↑ Warum noch an Europa glauben? - ZDF, 27. September 2012
- ↑ Gespräche mit Joachim Gauck - ARD, 1. März 2012
- ↑ Hochzeitsfieber - Braucht auch Deutschland neue Helden? - ZDF, 28. April 2011
- ↑ Auftritte, Fehltritte, Rücktritte - Das Jahr 2010 - Anne Will Sendung: 12.12.2010 um 21.45 Uhr
- ↑ Artikel in report-k.
- ↑ Im Palais in der englischen Version der Internet Movie Database
- ↑ Nachtstudio in der englischen Version der Internet Movie Database
- ↑ Im Palais in der englischen Version der Internet Movie Database
- ↑ Anne Will in der englischen Version der Internet Movie Database
- ↑ Bundespräsident Joachim Gauck wird in Bautzen als "Volksverräter" ausgepfiffen
- ↑ Das kleinere Übel: Gauck statt Türken-Wulff
- ↑ Joachim Gauck: Freiheit- Ein Plädoyer, Kösel-Verlag, München, 2002, S. 5
- ↑ Joachim Gauck: Freiheit- Ein Plädoyer, Kösel-Verlag, München, 2002, S. 16
- ↑ Joachim Gauck: Freiheit- Ein Plädoyer, Kösel-Verlag, München, 2002, S. 59 und 60
- ↑ Joachim Gauck zitiert nach Norbert Robers: Joachim Gauck, Verlag Henschel, 2000, S. 78
- ↑ Joachim Gauck: Freiheit- Ein Plädoyer, Kösel-Verlag, München, 2002, S. 49 und 51
- ↑ Joachim Gauck: Freiheit- Ein Plädoyer, Kösel-Verlag, München, 2002, S. 51 und 52
7 Vergleich zu Wikipedia
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- Gast bei Beckmann
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- Neues-Forum-Mitglied
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