Deutschfeindlichkeit

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Deutsche Soldaten mit Pickelhaube – In vielen Ländern existiert das Vorurteil des Deutschen als militaristischen und obrigkeitshörigen Spießer

Der Begriff Deutschfeindlichkeit (auch Deutschenfeindlichkeit, Antigermanismus oder Germanophobie) bezeichnet eine prinzipielle Abwertung und Ablehnung alles Deutschen bzw. als deutsch Empfundenen. Er bezieht sich auf Kultur, Geschichte, Sprache und Menschen.

Diese antideutsche Einstellung war bis 1945 in anderen europäischen Ländern weit verbreitet und ist noch in einigen europäischen Staaten und teilweise in den USA zu finden. Mitunter wird dort mit deutschfeindlichen Parolen auch Wahlkampf betrieben. Auch in Deutschland selbst gibt es deutschfeindliche Einstellungen, die manchmal von Einwanderern oder xenozentrisch und autorassistisch eingestellten Vertretern des linken und linksextremen Spektrums (zum Beispiel Antideutschen), aber auch von führenden Politikern der „politischen Mitte“ vertreten werden. Dabei wird vollkommen ahistorisch ein Patriotismus für Deutschland mit Chauvinismus gleichsetzt und gelegentlich sogar pauschal als nationalsozialistisches Gedankengut denunziert.

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1 Deutschfeindlickeit in verschiedenen Ländern

Deutschenfeindlichkeit war bereits eine Erscheinung in der Zeit zwischen Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1945. Dass Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. versuchte, mit den bereits etablierten Kolonialmächten gleichzuziehen, stieß bei diesen auf Ablehnung. Vor allem während des Ersten Weltkriegs wurden Deutsche in der Propaganda der Entente-Mächte häufig als grausame Schlächter und Mischwesen aus Tier und Mensch dargestellt. In seinem Buch Die Ursachen des Deutschenhasses befasste sich 1917 der Philosoph Max Scheler mit dem Thema. Der Vertrag von Versailles ging von einer deutschen Alleinschuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges aus.[1] Die Siegermächte zwangen Deutschland zur Unterzeichnung dieses Dokumentes, indem sie die Hungerblockade, die hier rund 800.000 Tote gefordert hatte, erst nach der deutschen Unterschrift aufhoben, obwohl der Krieg schon seit sieben Monaten vorbei war. Sozial- und kulturgeschichtliche Entwicklungsunterschiede zwischen westeuropäischen Ländern und Deutschland wurden später in der umstrittenen Sonderwegsthese thematisiert, wonach die deutsche Geschichte eine Abweichung von der "normalen" Entwicklung Englands und Frankreichs darstelle. Sie habe, je nach Intensität dieser Aufassung, spätestens seit dem 19. Jahrhundert, frühestens aber schon seit der Germanenzeit eine Fehlentwicklung dargestellt, die schließlich zum Nationalsozialismus geführt habe.

Nach 1945 ging die Deutschenfeindlichkeit in den anderen Ländern durch die politische, kulturelle und ökonomische Einbindung Deutschlands in die westliche Welt, die transatlantische Verteidigungsgemeinschaft (NATO) und die Europäische Union deutlich zurück. In den von Deutschland zwischen 1938 und 1945 besetzten Ländern und Gebieten vor allem in Osteuropa hielt sich eine gewisse Skepsis und auch Deutschfeindlichkeit aufgrund der von Teilen der deutsche Wehrmacht begangenen Verbrechen verständlicherweise länger. Allerdings wurde der „typische Deutsche“ in vielen Hollywood-Filmen bis in die 1980er Jahre und teilweise noch lange danach häufig stereotyp als dumme, obrigkeitshörige und brutale Person dargestellt. Die britische Boulevardpresse lässt es sich auch heute noch nicht nehmen, anlässlich z.B. von Begegnungen der Fußballnationalmannschaften die Bilder von dumpfen „arischen” Horden, die im Blitzkrieg andere Nationen überrollen, zu beschwören.

Deutschenfeindlich eingestellte Personen möchten oft auch gerne die deutsche Flagge in den Schmutz getreten sehen

Bei der Bevölkerung der meisten Länder scheinen solche Zerrbilder der Massenmedien inzwischen wenig Wirkung zu entfalten. Bei einer Umfrage von BBC World Service aus dem Jahr 2008, in der Menschen aus 34 Ländern 13 andere Länder und ihre Völker einschätzen sollten, lag Deutschland in der positiven Einschätzung der anderen vor Japan, Frankreich und Großbritannien auf Platz eins. Nur 18% der Befragten sahen von Deutschland einen primär negativen Einfluss ausgehen.[2] Damit steht die überwiegend positive Wahrnehmung Deutschlands in bizarrem und auch im Ausland als befremdlich wahrgenommenen Kontrast zur in einigen politisch bzw. gesellschaftlichen Kreisen weit verbreiteten überwiegend negativen Wahrnehmung Deutschlands, insbesondere seitens der Deutschen selber. Es verwundert in diesem Zusammenhang nicht weiter, dass die politisch linksorientierte deutschsprachige Version der Online-Enzyklopädie Wikipedia den Begriff „Germanophobie” im Gegensatz zur englischsprachigen Wikipedia[3] lieber verschweigt und dazu keinen eigenen Artikel hat.[4] Der estnische Staatspräsident Lennart Meri thematisierte die speziell deutsche Art des verklemmten und masochistischen Umgangs mit der eigenen Geschichte und der nationalen Identität im Jahr 1995 mit folgenden Worten:'„Deutschland ist eine Art Canossa-Republik geworden, eine Republik der Reue. Aber wenn man die Moral zur Schau trägt, riskiert man, nicht ernst genommen zu werden. (...) Für mich als Este ist es kaum nachzuvollziehen, warum die Deutschen ihre eigene Geschichte so tabuisieren, daß es enorm schwierig ist, über das Unrecht gegen die Deutschen zu publizieren oder zu diskutieren, ohne dabei schief angesehen zu werden - aber nicht etwa von den Esten oder Finnen, sondern von Deutschen selbst.”[5]

Deutschfeindliche Stimmungen sind in Israel trotz der Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus weniger verbreitet und geringer ausgeprägt als in einigen europäischen Nachbar- und anderen Ländern. Von jüdischer Seite wird - obwohl dieses Volk am meisten unter den NS-Großverbrechen leiden musste - auf die Problematik antideutscher Haltungen und den Fehler einer Perpetuierung und Instrumentalisierung der historischen Schuld Deutschlands hingewiesen. So meint z.B. der Oberrabbiner der Wiener israelitischen Gemeinde Moische Arye Friedman mit Bezug auf die positiven Aspekte der deutschen Kultur:C„Auf die problematischen Teile der deutschen Vergangenheit sollte auch nicht nur zu zwielichtigen Zwecken hingewiesen werden, sondern um daraus das Richtige zu lernen, die rechten Schlüsse zu ziehen - und die können nur in einer echten und intensiven Rückkehr zu den guten nationalen Traditionen des Deutschtums und zum aufrichtigen und tiefen Glauben an Gott gehören. Die heutige feierliche Propaganda zielt aber auf eine Erniedrigung des deutschen Volkes und bewirkt so das Gegenteil des eben Gesagten - mit katastrophalen Konsequenzen.”[6][7]

In weiten Kreisen der Schweizer Bevölkerung herrscht eine Deutschenfeindlichkeit.[8] Das Schweizer Boulevardblatt BLICK startete im Jahr 2007 eine deutschenfeindliche Artikelserie mit dem Titel "Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?". [9] Deutsche werden oft angefeindet und ihre Autos werden beschädigt. Sie werden u.a. bei der Wohnungssuche diskriminiert und auch in Gaststätten nicht bedient. [10] Immer mehr Deutsche verlassen deshalb inzwischen freiwillig die Schweiz. [11] Nach dem Absturz eine Schweizer Kampfjets, in dem u.a. auch ein deutscher Arzt saß, hetzte der SVP-Abgeordnete Christoph Mörgeli u.a.: "Warum fliegen Deutsche in unseren FA-18? Warum arbeiten Deutsche als Fliegerärzte der Schweizer Armee? Sorry, hier hat's einfach Grenzen!"[12]

2 Ausdrucksformen von Deutschenfeindlichkeit

2.1 Deutschenfeindlichkeit in Schulen

An einigen deutschen Schulen gehört Deutschfeindlichkeit mittlerweile zum allerdings nur selten offen thematisierten Normalzustand.[13][14] Aus Furcht, in die Rechtsradikalenecke gestellt zu werden oder als Ausländerfeind zu gelten, wird das Problem allzu oft totgeschwiegen.[15] Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, forderte 2010 Maßnahmen gegen die zunehmende Deutschfeindlichkeit und meinte:

„Wir müssen die Berichte von Schulen wie in Berlin ernst nehmen: Es sind offensichtlich keine Einzelfälle mehr, dass sich Schüler und Lehrer deutschfeindliche Äußerungen anhören müssen.”[16]

Bisher wurden offensichtlich seitens der Politik weder auf Bundesebene noch auf Landesebene konkrekte Maßmahnen zur Eindämmung oder Prävention von Deutschenfeindlichkeit an Schulen eingeleitet.

Einheimische deutsche Schüler ohne Migrationshintergrund werden an deutschen Schulen zum Teil bewusst benachteiligt. An Berliner Gymnasien bekommen Schüler mit Migrationshintergrund z.B. einen Bonus bei Aufnahmetests (siehe auch den Artikel: Benachteiligung biodeutscher Schüler an Berliner Schulen).

2.2 Nichtstrafbarkeit deutschenfeindlich motivierter Volksverhetzung

Antideutsch motivierte Volksverhetzung unterliegt in der Bundesrepublik Deutschland de facto keiner Strafe. Die Ursache hierfür ist die Auslegung des einschlägigen Paragrafen im Strafgesetzbuch, wonach die Deutschen nicht als "nationale [...] oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe" gelten. Dieser Mangel bei der Aburteilung der betreffenden Straftat ist bisher immer noch für rechtens erklärt worden. So kommt es, dass es nach bundesdeutschem Recht als „Volksverhetzung“ strafbar ist, Asylanten mit Hunden gleichzusetzen,[17] während dagegen die Bezeichnung der Deutschen als „Hundeclan“ oder „Köterrasse“ straffrei ist und als von der Meinungsfreiheit gedeckt gilt.[18]

2.3 Antideutsche Gewalt

Es gibt in Deutschland deutlich erkennbare Muster migrantischer Gewaltkriminalität gegen Deutsche, was bei Behörden bekannt ist und auch durch offizielle Berichte von Behördenvertretern anerkannt wird. So kommt es offiziellen Behördenberichten zufolge immer wieder zu gezielter Gewalt von nicht-europäischen Migranten gegen autochthone Deutsche. Ein in Berlin lebender Polizeibeamte beschrieb dieses Muster gegen Deutsche gerichteter Kriminalität schon Ende der 1990er Jahre: „Während die Täter meist Jugendliche nichtdeutscher Herkunft sind, handelt es sich bei den Opfern vorwiegend um einheimische Jugendliche/Heranwachsende. Dies liegt erfahrungsgemäß daran, dass die Täter ‚einfache’ Opfer suchen, weil sich nach ihrer Auffassung das Opfer nicht zur Wehr setzt, weder körperlich, noch durch Freunde, Verwandte, Eltern, Lehrer oder die Polizei. Die Täter haben die Erfahrung gemacht, dass Opfer nichtdeutscher Herkunft keine leichten Opfer sind, da sich des öfteren Familienangehörige (z.B. ‚großer Bruder’) in die Angelegenheiten/Auseinandersetzungen einmischen. Hinsichtlich der deutschen Opfer hat man die Erfahrung gemacht, dass diese Drohungen ernst nehmen und sich niemandem anvertrauen.“[19]

Ein Bericht der Berliner Polizei kam bereits im Jahr 2004 zu folgendem Resumee: „Für deutsche Jugendliche in Vierteln, die von ethnischen Banden beherrscht werden, ist die Lage nach Ansicht der Kripo-Experten bereits dramatisch geworden. Die Zahl deutscher Jugendlicher, die nur deshalb zusammengeschlagen oder ausgeraubt werden, weil sie ein leichtes Opfer darstellen, sei in ‚ethnisch dominierten Problemkiezen erheblich.“ [20]

Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen e.V hat der zunehmenden Deutschfeindlichkeit eine eigene Studie gewidmet und schreibt darin u.a.: „In extremer Form äußern sich negative Einstellungen gegenüber Deutschen in aggressiven Übergriffen; in Anlehnung an den Begriff der ‚Ausländerfeindlichkeit’ lässt sich hierbei auch von ‚Deutschfeindlichkeit’ sprechen.”[21]

Auf einen Zuschaueraufruf des Stern berichteten 85 Prozent der Menschen in 4.200 E-Mails, Deutschenfeindlichkeit schon selbst erlebt zu haben.[22] Bei einer bundesdeutschen Umfrage unter Viert- und Fünftklässlern gaben knapp 24 Prozent der nichtdeutschen Befragten in Westdeutschland an, sie hätten schon einmal jemanden beschimpft, weil er Deutscher war, und fast fünf Prozent räumten aus dem gleichen Grund Schläge ein.[23]

3 Verharmlosung der Probleme

Die offen sichtbaren Probleme und die Deutschfeindlichkeit werden überwiegend geduldet, mit multikulturellen Beschwörungsritualen „gebannt”, rhetorisch verbrämt, und eine Debatte darüber wird vermieden.[15] Einer der wenigen neben Thilo Sarrazin, welcher die vorhandene Gewalt und Deutschfeindlichkeit und die ihnen zu Grunde liegenden Ursachen offen anspricht, ist der Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky. Er fordert u.a. als ersten Schritt „... die vorhandene Deutschenfeindlichkeit und Gesellschaftsablehnung als Faktum zur Kenntnis nehmen” und diese Phänomene im Zusammenhang mit dem zunehmenden Islamismus zu problematisieren.[24]

In linken, eine multikulturelle Gesellschaft anstrebenden Kreisen weigert man sich konsequent, die Realität und Problematik überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. So sträubt sich die politisch extrem links positionierte Online-Enzyklopädie Wikipedia seit Jahren beharrlich dagegen, einen eigenen Artikel „Deutschfeindlichkeit” zuzulassen[25], obwohl der Begriff inzwischen sogar Aufnahme in den Duden gefunden hat [26] und es wissenschaftliche Studien zur Deutschfeindlichkeit gibt. Auch links positionierte Projekte wie z.B. Netz gegen Nazis sind eifrig darum bemüht, das Problem der zunehmenden Gewaltbereitschaft und Deutschfeindlichkeit ausländischer Mitbürger zu bagatellisieren und als nicht vorhandene Konstruktion einer angeblich ausländerfeindlichen deutschen Mehrheitsgesellschaft abzutun.[27] So deutet z.B. die muslimische Propagandistin Yasemin Shooman auf der Internetseite der Amadeu Antonio Stiftung die Deutschfeindlichkeit und Gewalt an deutschen Schulen zu einem angeblichen Kampfbegriff aus der rechten Ecke, einem vermuteten weißen Rassismus und einem angeblich rein schichtbezogenen sozialen Problem um.[28] Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft machte einen Rückzieher und will die Probleme nicht mehr klar beim Namen nennen und unter dem Stichwort „Deutschenfeindlichkeit” thematisieren, da dieser Begriff eine „Kreation von Rechtspopulisten” sei. Realitätsnahe Bezeichnungen der gesellschaftlichen Wirklichkeit sind hier wie auch bei anderen politisch korrekten Gruppierungen wie so häufig unerwünscht. [29] Die Diskriminierungen und die Gewalt von Seiten ausländischer Schüler haben nach Ansicht der Gewerkschaft anscheinend auch ihre sozialtherapeutisch positiven Seiten, da es „bei den Anfeindungen nicht um Deutschfeindlichkeit, sondern um den Versuch von jungen Migranten, sich auf diesem Weg ein Selbstwertgefühl aufzubauen”, gehe.[30] Der von SPD und Linkspartei geführte Berliner Senat lehnte Maßnahmen gegen die Diskriminierung und rassistisch-motivierte Gewalt gegen deutsche Schüler mit der Begründung ab, dass die bisherigen Anstrengungen für Toleranz an den Schulen ausreichten.[30]

4 Deutschfeindlichkeit in Parteien und gesellschaftlichen Gruppierungen

Deutschfeindliche Einstellungen, Sprüche und Hetzparolen sind vor allem, wie hier auf einer Demonstration in Frankfurt am Main im Jahr 2006, im linken Millieu weit verbreitet

Die Tendenz der Deutschen, sich für andere Völker zu begeistern und die Interessen des eigenen Volkes darüber zu vernachlässigen, bemängelte schon der Reichskanzler Otto von Bismarck mit folgender Aussage:

„Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eignen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankheitsform, deren geographische Verbreitung leider auf Deutschland beschränkt ist.” [31]

Die Deutschfeindlickeit im eigenen Land nach 1945 beruht zum Großteil auch auf den frühen Aktivitäten extrem linker und heutzutage meist als „Klassiker” verehrter Soziologen und Schriftsteller. So schrieb Theodor W. Adorno nach dem Krieg in unverblümtem Hass auf alle deutschen Menschen:

„Mögen die Horst-Güntherchens in ihrem Blut sich wälzen und die Inges den polnischen Bordellen überwiesen werden (...) Alles ist eingetreten, was man sich jahrelang gewünscht hat: Das Land vermüllt, Millionen von Hansjürgens und Utes tot.”

Der sich seit den 1950er Jahren antideutsch betätigende und sich trotz seiner Rolle als moralische Instanz, insbesondere in Fragen der Vergangenheitspolitik spät zu seiner Waffen-SS-Mitgliedschaft bekannt habende Günter Grass meinte anlässlich der Deutschen Wiedervereinigung noch im Jahr 1990, dem deutschen Volk die jedem anderen Volk international garantierten Grundrechte auf Selbstbestimmung mit Verweis auf die deutsche Vergangenheit vorenthalten zu müssen. Grass meinte u.a.:

„Gegen ein Selbstbestimmungsrecht, das anderen Völkern zusteht, spricht Auschwitz.” [32]

Speziell die Partei Bündnis 90/Die Grünen und linke Politiker der SPD seit den 1970er Jahren und diejenigen der SED-Nachfolgepartei Die Linke seit der Wiedervereinigung betreiben bis heute eine konsequent deutschfeindliche Politik und versuchen beständig, die autochthone deutsche Mehrheitsbevölkerung und ihre Kultur bewusst zurückzudrängen. Als Legitimationsgrundlage dieser politischen Leitlinie fungiert die missbräuchliche Instrumentierung der aus der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit resultierenden historischen Verantwortung Deutschlands.[33] Die Journalistin Mariam Lau charakterisierte z.B. die Haltung von Joschka Fischer in diesem Zusammenhang folgendermaßen:

„Deutschland muß von außen eingehegt und innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi ‚verdünnt‘ werden.” [34]

Die führende Grünen-Politikerin Claudia Roth hat u.a. folgende Wunschvorstellungen zum Tag der Deutschen Einheit:

„Am Nationalfeiertag der Deutschen ertrinken die Straßen in einem Meer aus roten Türkenflaggen und ein paar schwarzrotgoldenen Fahnen.” [35]

Dass Frau Roth Nationalstolz auch bei harmlosen Anlässen wie einer Fußballweltmeisterschaft gefährlich und suspekt erscheinen, machte sie mit einer Warnung anlässlich der Fußball-WM 2008 deutlich. Sie warnte mit erhobenem Zeigefinger davor, dass man die Leichtigkeit, das Feiern und die Fröhlichkeit nicht gleich wieder mit dem Bezug zum eigenen Volk aufladen dürfe.[36]

Der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, hält gar die gesamte christlich-abendländische Kultur für nicht existent und eine zum Zweck der Diskriminierung anderer Gruppen konstruierte Begrifflichkeit:

„Ich denke, dass die christlich-abendländische Kultur als solche nicht existiert. Vielmehr wird sie konstruiert, um andere Gruppen auszuschließen.” [37]

In der Blogosphäre und politisch rechtsorientierten Internetforen zirkuliert ein dem Europa-Abgeordneten der Grünen Daniel Cohn-Bendit zugeschriebener Ausspruch, wonach das wichtigste Ziel seiner politischen Tätigkeit darin bestehe, die Zahl der Migranten in Deutschland durch die Durchsetzung einer Massenzuwanderungspolitik mittels gezielter Lobbyarbeit stark zu erhöhen und diese im unmittelbaren Anschluss daran als Druckmittel zur Herbeiführung einer grundlegenden und umfassenden Umwälzung der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse zu instrumentalisieren.[38] Faktisch liegen jedoch keine belastbaren Quellen für diese Cohn-Bendit zugeschriebenen Aussagen vor.[39]

Die ehemalige Bundesvorsitzende der Jusos, Franziska Drohsel, meint z.B. den Begriff Deutschland bekämpfen zu müssen:

„Deutsche Nation, das ist für mich überhaupt nichts, worauf ich mich positiv beziehe - würde ich politisch sogar bekämpfen.” [40]

Dem Vorstand von Bündnis90/Die Grünen in München wird folgende Aussage zugeschrieben:

„Es geht nicht um Recht oder Unrecht in der Einwanderungsdebatte, uns geht es zuerst um die Zurückdrängung des deutschen Bevölkerungsanteils in diesem Land.”

Im Zuge der Wiedervereinigung bildeten sich im Jahr 1989/1990 auch deutschfeindliche Bündnisse unter dem Slogan „Nie wieder Deutschland” heraus. Im Umfeld der Partei Die Grünen, Mitgliedern des Kommunistischen Bundes und der Zeitschrift konkret wurde dabei das altbekannte Schreckgespenst eines zunehmenden Faschismus und einer angeblich geplanten Errichtung eines „Vierten Reichs” an die Wand gemalt. Diese seit 20 Jahren nicht eingetroffenen hysterischen Befürchtungen werden heute teilweise sogar von linker Seite als lächerlich empfunden.[41]

Noch offener als bei den Grünen spricht man heute seine Ansichten und Absichten in Kreisen der Antideutschen und der Antifa aus. So heißt es in einem auch von Gerichten nicht als bedenklich eingestuften, in der Szene beliebten Lied beispielsweise:

„... der Bundesadler stürzt bald ab, denn Deutschland, wir tragen Dich zu Grab. (...) Deutschland verrecke, damit wir leben können ...” [42]

Dagegen warnt Thilo Sarrazin mit folgenden Worten vor einer zunehmenden deutschfeindlich geprägten Grundhaltung in weiten Kreisen der Gesellschaft:

„Ich glaube, dass wir ohne einen gesunden Selbstbehauptungswillen als Nation unsere gesellschaftlichen Probleme aber nicht lösen werden. (...) Europa wird auch in hundert Jahren noch aus Nationalstaaten bestehen, die dezidiert polnisch, dänisch, französisch, niederländisch oder britisch sind. (...) [43] Ein Teil der Intellektuellen und der liberalen Presse scheint sogar eine klammheimliche Freude zu empfinden, dass muslimische Einwanderung die deutsche Gesellschaft untergräbt.[44]

5 Deutschfeindliche Zitate

Hermann L. Gremliza (1940-2019), Schriftsteller, Herausgeber der antideutschen Monatszeitschrift konkret:

  • „Als wäre 'Deutschen-Hasser' nicht die moralisch einzig vertretbare Haltung, die ein Beobachter dieser widerwärtigen Nation einnehmen kann. Er haßt ja nicht die Bürger der BRD oder der DDR , sondern den stinkenden Kadaver 'Deutschland' und jene 'Deutschen', die ihn ausbuddeln und wiederbeleben wollen.“[45]

Arno Schmidt (1914-1979), deutscher Schriftsteller:

  • „Die Deutschen sind immer noch derselbe unveränderliche Misthaufen, ganz gleich, welche Regierungsform. Schließlich ist es ja auch wirklich egal, ob ein Kuhfladen rund oder ins Quadrat getreten ist: Scheiße bleibt's immer.“[46]

6 Darstellung in den Medien

Eine öffentliche Thematisierung deutschfeindlicher Äußerungen, ohne dass die Kritiker als ausländerfeindlich oder rechtsradikal verunglimpft werden, sei nach Ansicht der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Christina Schröder, kaum noch möglich.[47]

Während es in der englischsprachigen Wikipedia einen sehr umfangreichen und mit zahlreichen wissenschaftlichen Belegen gestützten Artikel über Deutschfeindlichkeit gibt,[3] gab es einen solchen in der deutschsprachigen Version lange Zeit nicht.[48] Grund dafür ist die in der deutschsprachigen Wikipedia verbreitete Linkslastigkeit. Ein dort am 13. März 2011 angelegter Artikel „Deutschenfeindlichkeit” wurde nach nur drei Tagen infolge einer E-Mail entfernt, indem der Artikel als ein „diffamierender und die extrem rechte Herkunft des Begriffs ‚Deutschenfeindlichkeit’ verharmlosender Eintrag“ einstuft wurde. Autoren, die einen anderen Standpunkt vertraten, wurden von Admins sehr schnell gesperrt.[49] Auch sonst tauchen die Begriffe „Deutschfeindlichkeit” oder „Germanophobie” nur in sehr wenigen Artikeln der deutschprachigen Wikipedia auf. Demzufolge beschränken sich die Ausführungen in der deutschen Wikipedia auf einen Unterabschnitt zum Thema „Deutsche“.[50]

7 Literatur

  • Max Scheler: Die Ursachen des Deutschenhasses. Vollständiger Text im Projekt Gutenberg

8 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Friedensvertrag von Versailles ("Versailler Vertrag"), 28. Juni 1919, Artikel 231.
  2. BBC World Service Poll - Global Views of USA Improve; auf www.worldpublicopinion.org
  3. 3,0 3,1 Die englischsprachige Version der Wikipedia hat dagegen keine Probleme, den Komplex der Deutschfeindlichkeit im Artikel Anti-German sentiment auf 10 Seiten darzustellen.
  4. Fehlender Artikel „Germanophobie” in der deutschsprachigen Wikipedia. Auch sonst tauchen die Begriffe „Germanophobie” und „Deutschfeindlichkeit” nur in sehr wenigen Artikeln ganz am Rande auf. - Suche in Wikipedia: [germanophobie
  5. Lennart Meri in seinem Festvortrag anlässlich des fünften Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung am 3.10.1995 in Berlin in Kommentare zum Zeitgeschehen, Nr. 4/2002
  6. Nach Der unerwünschte Friedman auf www.news4press.com
  7. Hanno Graf v. Kielmannsegg: Der 8. Mai 1945 - Besiegt oder befreit? - Die gebrochene Erinnerung, Seite 10
  8. [1]
  9. [2]
  10. [3]
  11. [4]
  12. [5]
  13. Jörg Lau: Deutschenfeindlichkeit: "Schweinefresser", Zeit Online am 7. Oktober 2010 (Was tun, wenn Migrantenkinder deutsche Mitschüler unterdrücken? Berliner Lehrer sind verzweifelt.)
  14. Günther Lachmann: Integrationsdebatte: Angriff auf die Deutschenfeindlichkeit, Die Welt Online am 8. Oktober 2010
  15. 15,0 15,1 Regina Mönch: Das Schweigen der Schulen über Deutschenfeindlichkeit, FAZ am 15. Oktober 2010 (Zu lange wurde geduldet, zu lange auf multikulturelle Beschwörungsrituale gesetzt, zu lange die Debatte vermieden und das Problem rhetorisch verbrämt: Es gibt einen Rassismus in sozialen Brennpunkten, der von muslimischen Schüler ausgeht.)
  16. Hilferufe aus deutschen Schulen - Deutschfeindlichkeit nimmt zu; auf www.n-tv.de
  17. Der Hund macht den Volksverhetzer Welt.de, 17.11.2016.
  18. Deutsche dürfen ungestraft „Köterrasse“ genannt werden Welt.de, 28.02.2017.
  19. Michael Ziermann: Jugendgruppengewalt aus Sicht der Operativen Gruppe Jugendgewalt der Direktion 5 (Kreuzberg/Neukölln) Auch rezepiert in: Deutschfeindlichkeit: Gezielte Angriffe auf deutsche Jugendliche durch Migrantenbanden. In: ernstfall.org 3. Juli 2013
  20. Ulrich Andreas: Kriminalität: Blutige Selbstjustiz, Spiegel Online am 6. Dezember 2004
  21. Kinder und Jugendliche in Deutschland: Gewalterfahrungen, Integration, Medienkonsum - Zweiter Bericht zum gemeinsamen Forschungsprojekt des Bundesministeriums des Innern und des KFN, S. 67
  22. Deutschenfeindlichkeit - Realität an Schulen?; auf www.stern.de
  23. Niemand liebt die Deutschen so wie die Türken auf www.ftd.de
  24. Heinz Buschkowsky im Interview mit dem Berliner Tagesspiegel: Das ist ein kulturell muslimisches Problem
  25. Artikel dazu auf www.politik.de
  26. Der Begriff „Deutschfeindlichkeit” auf www.duden.de
  27. Gibt es eine wachsende „Deutschfeindlichkeit“? auf www.netz-gegen-nazis.de
  28. Yasemin Shooman: „Deutschenfeindlichkeit“ - Was soll das sein?, auf www.mut-gegen-rechte-gewalt.de
  29. Deutschenfeindlichkeit zurück in die Schublade, Der Tagesspiegel am 18. November 2010
  30. 30,0 30,1 Brückenbauer - Friedrichshain-Kreuzberg interkulturell, 12. Ausgabe November/Dezember 2010
  31. Zitiert nach Otto Pflanze: Bismarck - Der Reichsgründer, C.H. Beck, München, 1997, S. 608
  32. Günther Grass im Jahr 1990 über die deutsche Wiedervereinigung.
  33. Siehe auch die Zitate von Claudia Roth und Daniel Cohn-Bendit im Abschnitt „Deutschfeindliche Zitate”.
  34. Mariam Lau: „Risiko Deutschland“ – Joschka Fischer in Bedrängnis, Die Welt vom 7. Februar 2005
  35. Die Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, zu ihrer Wunschvision zum Tag der Deutschen Einheit in der Welt am Sonntag vom 6. Februar 2005.
  36. Deutschland-Türkei: Integrationsstreit vor dem Halbfinale, Focus am 24. Juni 2008 (Spitzenpolitiker warnen davor, das EM-Halbfinale zwischen Deutschland und der Türkei mit politischem Pathos aufzuladen – und nehmen es zugleich zum Anlass, laut über die deutsche Integrationspolitik nachzudenken.)
  37. Aus einem Dialog Özdemirs mit einem Bürger, nachzulesen auf www.orientierung-heute.de
  38. Daniel Cohn-Bendit, Europa-Abgeordneter von Bündnis90/die Grünen; nach www.zentrumspartei.eu
  39. „Ich schreibe hier keine Doktorarbeit!”: CDU-Frau Steinbach verbreitet falsches Zitat – und hat eine dreiste Ausrede, Focus am 6. Oktober 2015
  40. Franziska Drohsel im Interview auf Cicero-TV
  41. So schreibt selbst die linksextremistische Seite www.nadir.org inzwischen: „Offenbar ist es schwieriger geworden, besagte Frage zu beantworten. Das mag daher rühren, dass seit den Tagen der ‚Nie-wieder-Deutschland’-Kampagne immer die Annahme einer Faschisierung, der Errichtung eines Vierten Reichs mitschwang, was seinerzeit sowohl ein Ausläufer der Faschismus-Theorien der Siebzigerjahre war, als auch gut zur Atomkriegs-Apokalyptik der Achtzigerjahre passte.”; auf Text aus www.nadir.org
  42. Aus einem Urteil auf www.bundesverfassungsgericht.de
  43. Thilo Sarrazin: Deutschland schafft sich ab, Deutsche Verlagsanstalt, 6. Aufl., 2010, S. 18 und 19
  44. Thilo Sarrazin: Deutschland schafft sich ab, Deutsche Verlagsanstalt, 6. Aufl., 2010, S. 289
  45. Hermann L. Gremliza: Amy stay here, in: Konkret 7/1989. Zit. n. ders.: Krautland einig Vaterland, Hamburg 1990. S. 23.
  46. Heinz Nawratil: Der Kult mit der Schuld. Geschichte im Unterbewusstsein, Universitas, 2. Auflage, München 2008, S. 8.
  47. Integration: Christina Schröder fordert offene Debatte über rassistische Muslime, Focus Online am 17. Oktober 2010
  48. Fehlender Artikel „Germanophobie” in der deutschsprachigen Wikipedia
  49. Text der Beschwerde-Mail wiedergegeben, mit Zuschreibung an das Nutzerkonto ("account") Sargoth laut Quelle
  50. https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche#Deutschenfeindlichkeit, abgerufen am 25. Oktober 2017

9 Siehe auch

10 Weblinks

11 Andere Lexika




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