Günter Grass
Günter Grass (* 1927 in Langfuhr bei Danzig, † 2015 in Lübeck) war ein deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker. 1999 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.[1]
Inhaltsverzeichnis
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1 Leben
Von der Hitlerjugend nach eigener Aussage zunächst angeblich nicht gerade begeistert[2] meldete er sich 1944 mit 17 Jahren – nach eigenen Angaben, um der familiären Enge zu entkommen – freiwillig zur Wehrmacht.[3] In diesem Zusammenhang wurde er auch Mitglied der Waffen-SS, was er nach Ende des Zweiten Weltkrieges erst 2006 offen zu Diskussion stellte.[4] Er hatte seine SS-Mitgliedschaft zwar bei seiner Gefangennahme am 8. Mai 1945 gegenüber der US-Army angegeben,[5] doch in den folgenden Jahrzehnten interessierte sich die deutsche Öffentlichkeit kaum dafür.
In den Jahren 1947/1948 absolvierte er ein Praktikum bei einem Steinmetz in Düsseldorf. Danach studierte er von 1948 bis 1952 an der Kunstakademie Düsseldorf Grafik und Bildhauerei. In dieser Zeit näherte er sich der SPD, für die er auch Wahlwerbung machte. Er war als Redenschreiber unter anderem für Willy Brandt tätig. Im Kanton Aargau lernte er seine spätere Frau kennen.[6] Mit seinem ersten Roman Die Blechtrommel (1959), der das Zusammenleben von Deutschen, Polen und Kaschuben im Danzig der 1930er Jahre beschreibt, landete er einen internationalen Bestseller, wobei ungewohnt freimütige Darstellungen erster sexueller Erlebnisse einen Teil des Erfolgs ausmachten. Die Blechtrommel war Teil 1 einer Danziger Trilogie, zusammen mit Katz und Maus (1961) und Hundejahre (1963). Die Verfilmung der Blechtrommel durch Volker Schlöndorff wurde mit dem Oscar für besten ausländischen Film 1979 belohnt.[7][8] Günter Grass verzichtete 1980 auf die Annahme des Bundesverdienstkreuzes.
2 Weitere bekannte Werke
- Örtlich betäubt, 1969
- Der Butt, 1977
- Im Krebsgang, 2002
- Beim Häuten der Zwiebel, 2006
3 Einzelnachweise
- ↑ Siegfried Mews 2008. Günter Grass and his critics: from The tin drum to Crabwalk Camden House ISBN 978-1-57113-062-4
- ↑ Michael Jürgs: Wer ist Günter Grass?. In: Tagesspiegel. 2006-08-13. Archiviert vom Original. Abgerufen am 10. März 2023.
- ↑ Der Fall Günter Grass. In: Stern, Nr. 34/2006.
- ↑ Lothar Schröder: Während seiner Dienstzeit keinen Schuss abgefeuert: Grass, der Waffen-SS-Mann. In: Rheinische Post. 2006-08-14. Abgerufen am 29. August 2018.
- ↑ Klaus Wiegrefe: SPIEGEL exklusiv: Grass räumte als Kriegsgefangener Waffen-SS-Mitgliedschaft ein. In: Der Spiegel. 15. August 2006, ISSN 2195-1349 (https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/spiegel-exklusiv-grass-raeumte-als-kriegsgefangener-waffen-ss-mitgliedschaft-ein-a-431823.html).
- ↑ Thomas Sprecher: Schweizer Monat 1921–2012. Eine Geschichte der Zeitschrift. SMH Verlag AG, Zürich 2013.
- ↑ "Deutschlandradio - Kultur - RADIOFEUILLETON: 31.03.2009, Volker Schlöndorff: "Ich hätte schon noch einiges zu erzählen" "
- ↑ "zeit.de: Mein Deutschland (21) Ritterschlag in Hollywood" (hier steht: Oscar-Verleihung 1980 - sie war aber 1979.)
4 Weblinks
- Literatur von und über Günter Grass im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- "moviepilot.de: Die Blechtrommel" (Mit ausf. Inhaltsangabe)
- "derwesten.de - WAZ NewMedia GmbH & Co. KG: Ruhr Triennale: Die Blechtrommel - in jedem steckt ein Oskar"
- "derwesten.de - WAZ NewMedia GmbH & Co. KG: Ruhrtriennale : Die Blechtrommel von Günther Grass in Bochum"
5 Andere Lexika
- PPA-Kupfer
- Deutscher Grafiker
- Schriftsteller (20. Jahrhundert)
- Schriftsteller (21. Jahrhundert)
- Schriftsteller (Deutsch)
- Drehbuchautor
- Schriftsteller (Deutschland)
- Kurzgeschichte
- Dramatiker
- Dichter
- Lyriker
- Romancier
- SPD-Mitglied
- Verband-deutscher-Schriftsteller-Funktionär
- Ehrenbürger von Danzig
- Träger des Georg-Büchner-Preises
- Träger der Carl-von-Ossietzky-Medaille
- Nobelpreisträger für Literatur
- Danziger
- Geboren 1927
- Mann
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