Waffen-SS
Die Waffen-SS war ein seit 1939 gebildeter militärischer Verband, der aus der Schutzstaffel (SS), einer ehemaligen Parteitruppe der NSDAP entstanden war. Sie galt als Elite[1] im Nationalsozialismus und als „Verfügungtruppe“ Adolf Hitlers[2] unabhängig von der deutschen Wehrmacht. Tatsächlich unterstand sie in ihrer Organisation und Befehlsausführung jedoch dem Reichsführer SS Heinrich Himmler. Sie sollte nach dem Willen von Hitler ein Gegengewicht zur konservativen Wehrmacht darstellen und diente vor allem als ideologisches Instrument im Zweiten Weltkrieg. Zur Unterscheidung von der Wehrmacht wurden eigene Abzeichen, Dienstgrade und schwarze Uniformen verwendet. Die Buchstaben SS erhielten die Form von germanischen Runen. Für besondere Zwecke wurden auch Uniformen in anderen Farben geschaffen. Der Leitspruch der Waffen-SS war „Meine Ehre heißt Treue“.[3]
Zu den Einheiten der Waffen-SS kamen Wehrpflichtige und auch Freiwillige, teilweise aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten hinzu, so dass die Zahl der Angehörigen dieses Verbandes von ursprünglich 18.000 im Jahr 1939 bis 1940 auf 100.000 wuchs. 1944 lag die Gesamtstärke bei 950.000, wovon etwa die Hälfte freiwillig eingetreten waren. Schätzungsweise ein Drittel waren Volksdeutsche zum Beispiel aus Ungarn und Rumänien. Angehörige der Waffen-SS verübten einige Kriegsverbrechen; der Historiker Martin Cüppers stellte fest, dass im Zusammenhang mit dem Holocaust nur acht Angehörige der dem Kommandostab Reichsführer SS unterstellten SS-Einheiten nach dem Krieg juristisch belangt wurden.[4]
Inhaltsverzeichnis
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1 Nach 1945
1946 wurde die Waffen-SS von den Vier Siegermächten verboten. Frankreich nahm ehemalige deutsche Soldaten in die Fremdenlegion auf; viele meldeten sich aus Kriegsgefangenenlagern und aufgrund der desolaten wirtschaftlichen Lage in der Heimat. Darunter waren auch ehemalige Angehörige der Waffen-SS, die mit dem Eintritt die Möglichkeit bekamen, eine neue Identität anzunehmen.[5] Diese Möglichkeit gab es auch für Franzosen, die in der Waffen-SS-Division „Charlemagne“ gedient hatten.
Im Oktober 2012 berichtete Bodo Hechelhammer, Historiker und Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND), dass Fidel Castro 1962 versuchte, ehemalige Offiziere der Waffen-SS als Ausbilder für seine Truppen zu werben.[6]
2 Prominente Mitglieder
Die deutsche Wikipedia hat bisher rund 900 bekannte Mitglieder dieser Organisation erfasst, von denen rund 140 führende Positionen hatten.[7] Zu den bekannten gehören Sepp Dietrich und Paul Hausser. Der deutsche Schriftsteller Günter Grass erklärte 2006, er sei im Panzer-Regiment der 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ nicht mit dem Schießen betraut gewesen.[8]
3 Siehe auch
4 Literatur
- Wolfdieter Bihl: Zur Rechtsstellung der Waffen-SS. In: Wehrwissenschaftliche Rundschau. Band 16, 1966, S. 379–385.
- Paul Hausser: Waffen-SS im Einsatz, Plesse Verlag K. W. Schütz, Göttingen, mehrere Auflagen
- Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS. Bassermann Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8094-2255-6.
- George H. Stein: Geschichte der Waffen-SS. Athenäum Verlag, Königstein am Taunus 1978 (Originaltitel: The Waffen-SS, englisch, übersetzt von Walther Schwerdtfeger), ISBN 3-7610-7215-5.
5 Einzelnachweise
- ↑ Günter Grass, zitiert nach Die Welt: Textpassagen aus „Beim Häuten der Zwiebel“, 16. August 2006.
- ↑ siehe Erlass vom 17. August 1938
- ↑ siehe Paul Hausser, Vorwort zu Waffen-SS im Einsatz, 6. Auflage 1953, Seite 7
- ↑ Martin Cüppers: Wegbereiter der Shoah. Die Waffen-SS, der Kommandostab Reichsführer SS und die Judenvernichtung 1939–1945. (Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart, Bd. 4). 2., unveränderte Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-89678-758-3, S. 322–335.
- ↑ Planet Wissen: Deutsche in der Französischen Fremdenlegion, 13. März 2008 (Archivversion vom 16. Februar 2008)
- ↑ Als Castro sich für die Waffen-SS interessierte. auf: welt.de, 12. Oktober 2012.
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Angeh%C3%B6riger_der_Waffen-SS
- ↑ Lothar Schröder: Während seiner Dienstzeit keinen Schuss abgefeuert: Grass, der Waffen-SS-Mann. In: Rheinische Post. 2006-08-14. Abgerufen am 29. August 2018.
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