Udo Ulfkotte

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Udo Konstantin Ulfkotte (* 20. Januar 1960 in Lippstadt, Nordrhein-Westfalen; † 13. Januar 2017) war ein deutscher Politikwissenschaftler, Buchautor und politischer Aktivist sowie ehemaliger Journalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er war für seine Islamkritik bekannt. Nach Meinung von Kritikern bewegte er sich in rechtspopulistischen, islam- und ausländerfeindlichen Kontexten und verbreitete Verschwörungstheorien.

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1 Leben

Udo Ulfkotte studierte in Freiburg im Breisgau und London Rechts- und Politikwissenschaften. Bereits während seines Studiums war er Mitarbeiter der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung[1] und gehörte von 1999 bis 2003 dem Planungsstab der Stiftung an.[2]

Er veröffentlichte vor allem zu den Themengebieten Nachrichtendienste und Islam. Zwischen 1984 und 1996 lebte er in verschiedenen islamischen Ländern und berichtete vor Ort. Später wurde er Mitglied der Wählervereinigung Bürger in Wut. Er war von 1999 bis 2007 Lehrbeauftragter für Sicherheitsmanagement im Fachbereich Betriebswirtschaft an der Leuphana Universität Lüneburg

Ulfkotte war zeitweise auch Mitglied des Mitarbeiterstabes der Bundeszentrale für politische Bildung.[3] Er starb im Alter von 56 Jahren an einem Herzinfarkt.[4] Es gibt Gerüchte, die behaupten, Ulfkotte sei wegen seiner Thesen ermordet worden.[5]

2 Tätigkeit als Autor

Sein Buch Der Krieg in unseren Städten musste durch einstweilige Verfügung beim Landgericht Berlin 2003 vom Markt genommen werden.[6] Die taz schrieb dazu:

„Der Rechtsstreit geht um die darin erhobene Behauptung, die Islamische Föderation sei ein Landesverband der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs. Auf den Verlag rollt eine Prozesslawine zu, da verschiedene muslimische Vereine, Organisationen, Firmen und Privatpersonen gegen das Buch klagen. Für Eichborn-Verleger Peter Wilfert ist klar: Unter Zuhilfenahme erlaubter Mittel wird systematisch Druck aufgebaut, um missliebige Berichte zu zensieren.[7]

Eine aktualisierte und überarbeitete Neuauflage konnte 2004 im Fischer-Taschenbuch-Verlag erscheinen.[8]

Zuletzt publizierte Ulfkotte ausnahmslos beim Kopp Verlag.

3 Kritik

  • In seinem Buch Kein Schwarz. Kein Rot. Kein Gold: Armut für alle im »Lustigen Migrantenstadl«[9] schrieb Ulfkotte, bestimmte Migrantengruppen würden mehr kosten als die Wirtschaftskrise. Er beruft sich dabei auf einen Spiegel-Titelbericht im Jahr 1973, wonach die Integrationskosten pro Einwanderer bei umgerechnet 100.000 Euro lagen. In einem Intervew sagte er, heute seien es bis zu 400.000 Euro.[10]
    • So schrieb Ulfkotte auch: Die Wahrheit lautet: Bestimmte Migrantengruppen kosten uns pro Jahr weitaus mehr als die Wirtschaftskrise. Über eine Billion (!) Euro haben Migranten allein in Deutschland bislang an Schäden in unseren Sozialsystemen verursacht.[11]
    • Ulfkotte gab als Referenz auch einen Artikel von Gunnar Heinsohn in der FAZ an. Dort schreibt Heinsohn: „Eine Billion Euro Sonderschulden aber hatte Deutschland bereits 2007 für Migranten, die mehr aus den Hilfesystemen entnehmen, als sie aufgrund schlechter Schulleistungen und anderer Handicaps in sie einzahlen können. Auf jeden der 25 Millionen vollerwerbstätigen Nettosteuerzahler fallen allein für diese historisch einmalige Aufgabe 40.000 Euro Schulden.“[12]

Teilweise ist nicht verständlich, wie diese Zahlen zustande kommen. Einige Quellen bezweifeln Methodik und Uflkottes Quelle. Es gab einen Internet-blog, der sowohl die Methodik Uflkottes als dessen Quelle bezweifelt hat.[13] Die Zeit kommt sogar zu einem gegenteiligen Ergebnis als Udo Ulfkotte.[14]

      • Heinsohn unterstützt Sarrazins Positionen zur erblichen Intelligenz und zur Problematik der Zuwanderung in die Sozialsysteme („maximal fünfzig Prozent der Leistungen für schulisch formbar… Der Anteil unter den einreisenden Türken auf Sozialhilfe lag zu Beginn der Einwanderung bei weniger als einem Prozent … 2008 allerdings liegt in Berlin der Anteil an Sozialgeldempfängern unter Türkischstämmigen laut Auskunft des „Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung“ bei knapp fünfzig Prozent.“[15])
      • Ein mögliches von der PlusPedia konstruiertes Fallbeispiel: Wenn eine Ehemann von 1955 bis 1990 durchgehend so viel verdient hätte, was heute 5.000 Euro im Monat entspräche und seine Frau wäre durchgehend Hausfrau. Wenn der Ehemann 1990 stirbt, bekommt seine Ehefrau etwa 1.500-2.000 Euro Witwenrente. Das wären in 25 Jahren 450.000 bis 600.000 Euro. Ohne dabei je einen Cent in die Sozialkassen eingezahlt zu haben. Ähnliches gilt auch, wenn sie nur 3-5 Jahre vor seinem Tod verheiratet waren.
  • Ulfkotte wurde wegen seiner kritischen Darstellung des Islamismus und der von diesem ausgehenden Terrorgefahr häufig "Antiislamismus" bzw. "Islamophobie" vorgeworfen. In seinen früheren Publikationen lehnte er eine pauschale Gleichsetzung von Islam und Islamismus ab, allerdings hat er sich von dieser Position abgewandt. Jedoch befürwortet er Religionsfreiheit und verurteilt eine Vorverurteilung aller Muslime. So schreibt Ulfkotte in seinem Buch Der Krieg in unseren Städten unter anderem:

„Eine islamistische Minderheit rüstet zum Angriff gegen den deutschen Rechtsstaat, indem sie heimlich, still und leise eine Infrastruktur zweifelhafter Organisationen schafft, deren Einfluss bis in den entlegensten Winkel unserer Gesellschaft reicht.
(...)
Der Autor ist davon überzeugt, dass die meisten deutschen Muslime keine Ahnung davon haben, was in ihrem Namen und hinter ihrem Rücken geschieht. Um es ganz deutlich zu sagen: Dieses Buch ist NICHT repräsentativ für die Mehrheit der Muslime in der Bundesrepublik.
(...)
Während der Islam eine Religion ist, ist der Islamismus eine Ideologie. Und nicht der Islam, sondern der Islamismus ist die Ursache der heutigen Gefahr.“[16]

„(...)
Gewiss, der weitaus größte Teil der Muslime identifiziert sich nicht mit den radikalen Islamisten. Immerhin treten 72 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen muslimischen Glaubens für eine klare Trennung von Staat und Kirche ein. Nur drei Prozent sind in der vom Verfassungsschutz beobachteten islamistischen Milli Görus organisiert.“[17]

„(...)
Niemand darf die Religion der Muslime diffamieren, und jeder Moslem hat das Recht nach den Gesetzen seiner Religion zu leben - solange dies im Einklang mit der deutschen Verfassung und der Freiheit und der Sicherheit seiner Mitmenschen geschieht.“[18]

„(...)
Doch die Auffassung, wonach "der" Islam für den Westen eine fundamentalistische Bedrohung darstellt, ist gefährlich. Sie kommt vielmehr den Zielen der Islamisten entgegen. Eine solche Auffassung anerkennt innerlich die Behauptung islamistischer Ideologen, sie und ihre Anhänger verträten den Islam schlechthin. Dabei sind Islamisten eine nur kleine - wenn auch wachsende - Gruppe innerhalb des Islam.“[19]

4 Auftritte Auswahl)

5 Publikationen

  • Verschlußsache BND. Koehler und Amelang, München, Berlin 1997, ISBN 3733802144; aktualisierte Taschenbuchausgabe, Heyne, München 1998, ISBN 3453141431.
  • Marktplatz der Diebe. Wie die Wirtschaftsspionage deutsche Unternehmen ausplündert und ruiniert. Bertelsmann, München 1999, ISBN 3570001989.
  • Wirtschaftsspionage. Goldmann, München 2001, ISBN 3442151252.
  • So lügen Journalisten. Der Kampf um Quoten und Auflagen. Bertelsmann, München 2001, ISBN 3570001997.
  • Gencode J.. Eichborn, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3821808608.
  • Propheten des Terrors. Das geheime Netzwerk der Islamisten. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2001, ISBN 3442151961.
  • Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern. Eichborn, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3821839783
  • Grenzenlos kriminell. Die Risiken der EU-Osterweiterung. Was Politiker verschweigen. Bertelsmann, München 2004, ISBN 3570002004.
  • Der Krieg im Dunkeln. Die wahre Macht der Geheimdienste. Eichborn, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3821855789.
  • Heiliger Krieg in Europa. Wie die radikale Muslimbruderschaft unsere Gesellschaft bedroht. Eichborn, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3821855770.
  • SOS Abendland. Die schleichende Islamisierung Europas. Kopp Verlag, Rottenburg am Neckar 2008, ISBN 9783938516720
  • Der Krieg im Dunkeln. Die wahre Macht der Geheimdienste; Wilhelm Heyne Verlag München (aktualisierte Ausgabe 2008); ISBN 978-3-453-60069-0
  • Vorsicht Bürgerkrieg! Was lange gärt, wird endlich Wut. Kopp Verlag, Rottenburg 2009, ISBN 3938516941, ISBN 978-3938516942
  • Kein Schwarz. Kein Rot. Kein Gold. Armut für alle im "Lustigen Migrantenstadl". Kopp Verlag, Rottenburg 2010 ISBN 3942016427 ISBN 978-3942016421

6 Weblinks

 Commons: Udo Ulfkotte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

7 Einzelnachweise

  1. Ingeborg Lukas: Sie redigieren und schreiben. FAZ, Frankfurt am Main 2000, S. 119, 134.
  2. Jan-Philipp Hein: Autor Ulfkotte plant anti-islamische Partei. Spiegel Online, 16. März 2007.
  3. "Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Redaktion"
  4. Umstrittener Publizist Udo Ulfkotte ist tot, Spiegel Online, 14. Januar 2017.
  5. Die Wahrheit über den Tod von Udo Ulfkotte: Wurde er ermordet?
  6. "Zeit-Online: Wie man Bürgerkriegsängste schürt".
  7. http://www.taz.de/dx/2003/05/20/a0117.1/text "taz.de: Im Namen Gottes"
  8. siehe ISBN 3596163404
  9. http://www.amazon.de/Kein-Schwarz-Rot-Gold-Migrantenstadl%C2%AB/dp/3942016427
  10. http://www.news.de/politik/855072805/migranten-sind-wohlstandsvernichter/1/
  11. http://www.news.de/politik/855072805/migranten-sind-wohlstandsvernichter/1/
  12. Deutschland verschläft den Kampf um Talente Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25. Juni 2010
  13. http://www.initiativgruppe.wordpress.com/2010/12/12/lugen-ohne-zu-lugen-ulfkotte/
  14. http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-06/einwanderung-migration-mythen-fakten
  15. Integrations-Debatte: Die unterschlagenen fünftausend Prozent, FAZ vom 8. September 2010
  16. Udo Ulfkotte: Der Krieg in unseren Städten, Eichborn Verlag, Frankfurt a. M., 2003, S. 11
  17. Udo Ulfkotte: Der Krieg in unseren Städten, Eichborn Verlag, Frankfurt a. M., 2003, S. 169
  18. Udo Ulfkotte: Der Krieg in unseren Städten, Eichborn Verlag, Frankfurt a. M., 2003, S. 244
  19. Udo Ulfkotte: Propheten des Terrors - Das geheime Netzwerk der Islamisten, Wilhelm Goldmann Verlag, München, 2001, S. 15
  20. Mit Muslimen auf der Schulbank - Zumutung oder Chance? - SWR, 5. November 2010
  21. Kopftuchstreit bei Maischberger Muslimas gegen Maulhelden Spiegel, 22. September 2010
  22. TV-Kritik: Menschen bei Maischberger Kopftuch und Koran - (k)eine Frage der Ehre SZ, 22. September 2010

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