Geschichte der Juden
Die Geschichte der Juden bzw. die Jüdische Geschichte ist hauptsächlich eine Geschichte der jüdischen Religion. Es entwickelten sich im Laufe der Zeit unterschiedliche religiöse Richtungen wie Konservatives Judentum, Liberales Judentum und Orthodoxes Judentum. Zudem gibt es aufgrund der Diaspora die beiden „Hauptstammlinien“ Sephardim und Aschkenasim. Im 20. Jahrhundert mündet die Geschichte in den Aufbau des Staates Israel.
Die überlieferte Ursprungsgeschichte der Juden lässt sich größtenteils im Alten Testament der Bibel nachlesen. Die Juden sind demnach ein ursprünglich nach einem der Zwölf Stämme Israels und späteren Königreich Juda benanntes Volk. Der Ursprung beginnt nach den Erzählungen der Tora (hebräisch תּוֹרָה „Weisung“), den fünf Büchern Mose, mit dem Bund, den Gott mit Abraham schließt (Gen 12 LUT). Dieses Volk geriet unter der Vorherrschaft von Ägypten angeblich in die Sklaverei, konnte sich unter Mose jedoch daraus befreien. Dieser Abschnitt der Geschichte ist im 2. Buch Mose beschrieben. Es schlossen sich Kämpfe gegen die Kanaaniter an. An vielen Stellen, so auch im 5. Buch Mose wird der Bezug zum Namen Israel hergestellt (siehe Dtn 28,69 EU). Der Jerusalemer Tempel ist ein zentrales Symbol: er wurde in verschiedenen Kriegen mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.
Das jüdische Ghetto bildete sich sehr früh heraus und war ein wichtiges Element in der Entwicklungsgeschichte des Volkes.
Die verbündeten israelitischen Stämme mussten sich im späten 11. Jahrhundert v. Chr. auch gegen die Philister behaupten. Unter König Davids Herrschaft soll sich ab dem Jahr 1000 v. Chr. aus den getrennten Königreichen von Juda und Israel ein Großreich entwickelt haben. Nach dem Tod seines Nachfolgers Salomo wurde das Reich wieder geteilt. Die Eroberung von Jerusalem um 590 v. Chr. durch Nebukadnezar II. bedeutete das Ende dieser Staaten. Das Babylonische Exil war für die weitere Entwicklung der Religion prägend. Nachweisbar ist eine Sklaverei, unter der die Juden im Römischen Reich litten und die auch die Anfänge des Christentums betraf. Für längere Zeit endgültig vertrieben wurden die Juden aus ihrer Heimat schließlich vom Islam. Die Radhaniten waren jüdische Kaufleute, die vom 8. bis ins 11. Jahrhundert die Handelsbeziehungen zwischen den christlichen Ländern des Abendlandes und der islamischen Welt und darüber hinaus bis nach Indien und China pflegten. Die jüdische Glaubensrichtung wurde von den Muslimen nur anfangs toleriert. Eine Wende vollzog sich unter dem Fatimiden-Kalifen al-Hakim. Es gab rund 200 Jahre lang immer wieder Versuche zur Rückeroberung des Landes durch die Kreuzzüge, die zur Gründung von Kreuzfahrerstaaten wie dem Königreich Jerusalem führten und zugleich die Fronten zwischen den Religionen verhärteten. Die zunehmende Zerstreuung der Juden in viele Teile der Welt - auch durch internationale Handelsbeziehungen begründet - führte zur Herausbildung unterschiedlicher Traditionen bei Sephardim, Aschkenasim und Mizrachim, wobei die Entwicklung ein großes Spektrum zwischen den Polen Assimilation und Ghettobildung zeigte. Andererseits entwickelte sich in vielen Ländern - trotz der religiösen Beziehung zwischen Christentum und Judentum - eine Judenfeindschaft. Ein Beispiel ist das Alhambra-Edikt von 1492, das Juden und Muslime vor die Wahl stellte, entweder Spanien zu verlassen oder sich taufen zu lassen. Infolgedessen entstand auch das Kryptojudentum.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine neue Form des Zionismus. Doch durch die Kämpfe der Großmächte im Zeichen des Kolonialismus gab es eine Hoffnung auf eine Heimat für die Juden in ihrem Herkunftsland erst nach Ende des Osmanischen Reiches 1918, als das Völkerbundmandat für Palästina ab 1920 entstand. Einen tiefen Einschnitt in der weiteren Geschichte stellt der Holocaust dar. Während des Zweiten Weltkrieges wurden schätzungsweise mehr als sechs Millionen Juden Opfer des Nationalsozialismus; einige kämpften als Soldaten gegen die deutsche Wehrmacht. Das heutige Israel wurde 1948 gegründet, und seitdem gibt es Konflikte mit den Arabern und den angrenzenden islamischen Staaten.
Die Wissenschaft versucht heutzutage mit der Genetik Licht in das Dunkel der jüdischen Geschichte zu bringen, die von Legenden und Hypothese umrankt ist. Die Theorie von den Juden als Rasse, die besonders vom Nationalsozialismus gefördert wurde, kann als widerlegt gelten.
1 Literatur
- Siegfried Passarge: Das Judentum als landschaftskundlich-ethnologisches Problem. J. F. Lehmanns Verlag, München 1929.
2 Siehe auch
3 Vergleich zu Wikipedia
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