Abraham

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Abraham (hebräisch אַבְרָהָם Avrāhām = „Vater der vielen [Völker]“, arabisch Ibrāhīm) ist ein hebräischer Name. Diesen Namen bekam auch Abram, der Stammvater Israels, von Jahwe als Ehrenname verliehen.[1] Nach einem Bericht im Alten Testament der Bibel wanderte Abraham von Haran (Ort) im damaligen Mesopotamien nach Kanaan[2] und gilt als Stammvater der Juden. Er hatte gemäß Gen 11,27 EU zwei Brüder: Haran und Nahor. Abraham und seinen Nachkommen wurde von Gott das Land von der damaligen Grenze zu Ägypten, dem Nil; bis zum Euphrat versprochen; so heißt es in einer Übersetzung:

So schloss der Herr einen Bund mit Abram und versprach ihm: "Ich gebe deinen Nachkommen diese Land, vom ägyptischen Strom bis zum Euphrat."[3]

An anderer Stelle heißt es: Dieser Bund gilt für alle Zeiten, und für dich und deine Nachkommen. Es ist ein Versprechen, das niemals gebrochen wird: Ich bin dein Gott und der Gott deiner Nachkommen, und ich gebe euch das ganze Land Kanaan, wo ihr bisher nur Fremde seid. Ihr werdet es für immer besitzen, und ich werde euer Gott sein.[4]

Diese beiden Aussagen werden oft so interpretiert, dass sich beide auf den heutigen Staat Israel oder sogar auf ein Groß-Israel beziehen, und geben bis in die heutige Zeit Anlass zu politischen Auseinandersetzungen.

Dem biblischen Bericht[5] zufolge soll er 175 Jahre alt geworden sein. Seine erste Frau war Sara, Isaak war der gemeinsame Sohn. Nach Saras Tod nahm Abraham Ketura zur Frau, die nächsten Kinder heißen Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schuach. Außerdem gilt Abraham als Stammvater der Araber; im Koran heißt er Ibrahim. Von seinem Sohn Ismael soll auch der Gründer des Islam, nämlich Mohammed, abstammen.

Der Koran berichtet, dass Nimrod (nach dem Koran und der Bibel war Nimrod „der Erste, der Macht gewann auf Erden“, also der erste Mensch, der zur Königswürde gelangte) anordnete, alle Knaben, die zu einer vorhergesagten Zeit auf die Welt kommen, zu töten.[6] Die Schwangerschaft von Abrahams Mutter blieb trotz aller Wachsamkeits von Nimrods Leuten unentdeckt. Als der Moment gekommen war, ging die Mutter in eine Höhle und gebar Abraham. Er verweilte unbehelligt einige Zeit in der Höhle. Abraham verließ sein Versteck, als er noch ein kleines Kind war.

1 Historische Einordnung

Außerhalb der biblischen Erzählungen und davon abhängigen Traditionen gibt es keine Nachweise für die Existenz Abrahams. Nach Berechnungen anhand der Hauptstammlinien des Judentums und den Zuordnungen anderer historischer Ereignisse soll er um das Jahr 1700 v. Chr. gelebt haben. Die Archäologen Israel Finkelstein und Neil A. Silberman verweisen auf einige Anachronismen im Text, die darauf schließen lassen, dass die Erzählungen in einer späten Zeit entstanden sein könnten.[7] Die Altersangaben (175 Jahre) können mit den damals üblichen zweimaligen jüdischen „Neujahrsfesten“ im Frühling und Herbst erklärt werden;[8] dies hätte jedoch Auswirkungen auf die anderen Berechnungen, so dass Abraham demzufolge erst um das Jahr 1000 v. Chr. gelebt hat.

Abraham gilt als Begründer der Abrahamitischen Religionen und des Monotheismus. Allerdings meint Bernhard Lang (Theologe), dass es sich bei der exklusiven Verehrung eines Gottes (auch Monolatrie genannt) um ein temporäres, durch existenzbedrohende Krisen ausgelöstes Phänomen in einer Gesellschaft handelt: In der Bibel wird im Buch der Richter[9] beschrieben, dass die in Israel lebenden Stämme im Krieg einzig JHWH huldigen, nach dem Krieg aber zur Verehrung der Ortsgötter zurückkehren. Erst in den politischen Krisenzeiten des zunehmenden assyrischen Drucks im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. habe sich daraus der Monotheismus der Juden entwickelt.[10]

2 Andere Lexika





  • Bertelsmann Universallexikon, Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH, Gütersloh, 1995, Seite 11

3 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. siehe Gen 17 EU
  2. siehe Gen 12 EU bis Gen 25 EU
  3. Gen 15,18 EU
  4. Gen 17 EU
  5. Gen 25,7 EU
  6. ähnlich wie Herodes bei der Geburt Jesus von Nazareths
  7. Israel Finkelstein, Neil A. Silberman: Keine Posaunen vor Jericho. Beck, München 2002, S. 49 ff.
  8. Alexander Rauch: Mythos im Judentum, Hamouda, Leipzig 2021
  9. Ri 10,16 EU
  10. Bernhard Lang: Jahwe. Der biblische Gott. Paderborn 2002, S. 229 f.

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