Juden als Rasse

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Historische Einflüsse auf das Judentum - vereinfacht dargestellt

Die Juden als Rasse ist der Titel verschiedener Bücher zu diesem Thema. Insbesondere im Zusammenhang mit diesem Titel werden die Begriffe Judentum und Rasse häufig diskutiert.

Bei der Einwanderung in Kanaan bildeten die Juden nach Ansicht vieler Autoren ein Mischvolk. Die viel verbreitete Meinung, Juden seien reine Semiten, gilt heute als falsch. In Palästinas kam es zur Vermischung, bevor diese durch strenge Gesetze der Religion unterbunden wurde. Die ältesten Bewohner Palästinas, die Kanaaniter, waren zwar semitischer Abstammung. Aber auch sie hatten bereits „Kreuzungen“ hinter sich. Aus verschiedenen Elementen ist eine Mischung entstanden, wobei durch eine Jahrhunderte lange Inzucht offenbar gewisse körperliche und seelische Eigenschaften gefördert wurden. Die herausgebildeten Merkmale verleihen dem jüdischen Volk einen Zug von Einheitlichkeit und lassen das Judentum als reine Rasse erscheinen. In neuerer Zeit versucht die Genetik eine Klärung herbeizuführen. Die Veränderung im 20. Jahrhundert innerhalb des Staates Israel, der von Einwanderung geprägt ist, wurde dagegen bisher kaum untersucht.

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1 Ideologische Auseinandersetzung

Verbreitung und genetische Verortung der jüdischen Haplogruppe J (Y-DNA)

Maurice Ignatius Judt (1875-1923) schrieb: „Wir weisen auf die lange Strecke der durchwanderten Länder hin, auf die unumgängliche Reibung mit den verschiedenartigsten Völkern in Pamir, Turan, Armenien, Mesopotamien und Süd-Chaldäa, und glauben infolgedessen, daß die wandernden Massen der Ursemiten fremde Rassenelemente der sie umgebenden Völkerschaften in sich aufgenommen haben.“[1] In der Zeit des Nationalsozialismus fand eine ideologische Auseinandersetzung um den Begriff der Rasse in diesem Zusammenhang statt. Dabei entwickelten sich auf der Grundlage der Theorien von Felix von Luschan und Eugen Fischer (Mediziner) verschiedene Hypothesen. An der Herausbildung des anthropologischen Charakters beim jüdischen Volk waren nach Felix von Luschan mindestens drei Rassen beteiligt: die sogenannte semitische Rasse (vorwiegend in Äthiopien, Jemen und der Arabischen Halbinsel), die arischen Amoriter (Persien) und die Nachkommen der Hethiter (Türkei).[2]

Der Begriff Zionismus bezeichnet eine Ideologie mit religiösem Ursprung, aus der sich eine politische Bewegung entwickelte. Der deutsche Schriftsteller Max Brod (1884-1968) sagte: „Ziel des Zionismus ist es, unter anderem das jüdische Volk oder doch einen großen, wesentlichen Teil des jüdischen Volkes in eine derartige geschlossene, selbständige, machtvolle und innerlich gesunde Siedlung zu bringen, daß der die Gesamtmenschheit beschämende und vergiftende hysterische Ton, in dem heute Art und Wert unserer Rasse geschmäht wird, ganz von selbst aufhört. Nicht aufhören soll und darf dagegen die wirklich objektive Rassenforschung und eugenische Mahnung.“[3]

Bis heute gibt es Gruppen in Israel, die in diesem Sinne noch eine Rassentheorie vertreten oder sogar als Vertreter eines modernen Rassismus zu verstehen sind.

2 Literatur

  • Aisberg: Rassenmischung im Judentum, Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge von Virchow und Dattenbach, 1876
  • B. Blechmann: Ein Beitrag zur Anthropologie der Juden, Dorpat 1882. Dissertation
  • Heinrich Driesmaus, Rasse und Milieu, Berlin 1902.
  • A. D. Elkind: Zur Anthropologie der russisch-polnischen Juden, Zentralblatt für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Breslau 1898
  • Maurice Fishberg: Die Rassenmerkmale der Juden, München 1913
  • Julius Goldstein: Rasse und Politik, Schüchtern 1921
  • Friedrich Herz: Rasse und Kultur. Eine kritische Untersuchung der Rassentheorienvon, Leipzig l925
  • J. M. Judt: Die Juden als Rasse, Jüdischer Verlag, Berlin 1903.
  • Max Jungmann: Einführung in das Problem der jüdischen Rasse, Kadimah, jüd. Volkskalender 1906/1907.
  • Fritz Kahn: Die Juden als Rasse und Kulturvolk, Welt-Verlag, Berlin 1920
  • M. Kretzmer: Über anthropologische, physiologische und pathologische Eigentümlichkeiten der Juden, Petersburger mediz. Wochenschrift 1901.
  • Salcia Landmann: Die Juden als Rasse. Das Volk unter den Völkern, Walter, Olten 1967
  • Felix von Luschan: Die anthropologische Stellung der Juden, Korrespondenz-Blatt der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 3. 1892 S. 94-102.
  • A. Neubauer: Notes on the race type of the Jews, Journ. of the Anthrop. Just. XV London 1886.
  • Siegfried Passarge: Das Judentum als landschaftskundlich-ethnologisches Problem. J. F. Lehmanns Verlag, München 1929,
  • Aron Sandler: Anthropologie und Zionismus, Brünn 1904.
  • Ignaz Zollschan: Das Rassenproblem unter besonderer Berücksichtigung der theoretischen Grundlagen der jüdischen Rassenfrage, Wien und Leipzig 1910

3 Einzelnachweise

  1. Ignacy Maurycy Judt: Die Juden als Rasse - Eine Analyse aus dem Gebiete der Anthropologie, Jüdischer Verlag, 1903, S. 103
  2. Anja Laukötter: Von der "Kultur" zur "Rasse" - vom Objekt zum Körper? - Völkerkundemuseen und ihre Wissenschaften zu Beginn des 20. Jahrhunderts, transcript Verlag, Bielefeld, 2007, S. 115
  3. Zitiert nach Gaëlle Vassogne: Max Brod in Prag - Identität und Vermittlung, Walter de Gruyter, 2009, S. 169

4 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Juden als Rasse) vermutlich nicht.

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