Karl Marx

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Karl Marx auf dem „Abzeichen für gutes Wissen“ der FDJ (1962-1975)

Karl Marx (* 5. Mai 1818 in Trier, † 14. März 1883 in London) war ein deutscher Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, Journalist und Politiker. Zusammen mit Friedrich Engels wurde er zum einflussreichsten Gründungsvater von Sozialismus und Kommunismus. Soweit sich Theorien und Ideologien explizit auf seine Werke beziehen, wird auch der Begriff Marxismus verwendet. Marx ist bis heute ein Idol der Linken, die dabei gerne übersehen, dass Marx mit seiner Ideologie letztlich auch für die Millionen Opfer des kommunistischen Terrors zum Beispiel in der Sowjetunion mitverantwortlich ist.

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1 Leben und Wirken

Der Vater von Marx stammte sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits aus bedeutenden Rabbinerfamilien. Marx studierte Jura und Philosophie. 1843 heiratete er Jenny von Westphalen und siedelte mit der Familie nach Paris über, wo er sich als Journalist freier entfalten konnte. Wegen seiner politischen Kritik in einem deutschen Wochenblatt namens "Vorwärts!" setzte die preußische Regierung seine Ausweisung aus Frankreich durch, so dass Marx 1845 Paris verlassen musste. Er ging nach Brüssel, wo er Anfang 1846 mit Engels das Kommunistische Korrespondenz-Komitee gründete. Im Revolutionsjahr 1848 wurde das Manifest der Kommunistischen Partei veröffentlicht. Ab 1849 lebt er überwiegend im Londoner Exil.

2 Das Menschenbild von Marx

Marx entwirft ein materialistisches Menschenbild, bei dem der Mensch teilweise auf eine Stufe mit dem Tier gestellt wird.[1] Dies ergibt sich aber u.a. aus seiner Beschäftigung mit der Antike und der damaligen Sicht im Zusammenhang mit den Erkenntnissen von Charles Darwin, der aus der Evolution eine Verwandtschaft des Menschen mit den Affen ableitete. Dabei spielt bei Marx der Begriff der Entfremdung des Menschen eine Schlüsselrolle. Andererseits kritisiert Marx viele Traditionen und hat sich z.B. in seiner Schrift Zur Judenfrage mit seiner eigenen jüdischen Herkunft auseinandergesetzt.

3 Rezeption

Propaganda in der DDR 1953: Besucher einer Ausstellung in Leipzig lesen gemeinsam ein Buch über Karl Marx

Die Theorien von Marx werden sehr unterschiedlich interpretiert: Das reicht von der sozialreformerischen Politik der Sozialdemokratie über die dogmatischen Interpretationen des „Realsozialismus“ der ehemaligen Sowjetunion oder der Volksrepublik China bis hin zu undogmatischen Interpretationen von Vertretern der Kritischen Theorie und der Neuen Linken. Die schablonenhafte, ungeprüfte Übernahme isolierter marxscher Termini und Konzepte wird oft als „Vulgärmarxismus“ bezeichnet. Dawid Rjasanow weist darauf hin, dass viele bedeutende Denker für den Sozialismus in Deutschland, wie Marx und Ferdinand Lassalle jüdischer Herkunft waren, so dass eine doppelte Unterdrückung jüdischer Kritiker erfolgte.[2]

Zu seinem 200. Geburtstag kam unter dem Titel Der junge Karl Marx ein biografischer Historienfilm zu Marx’ Leben in den 1840er Jahren, der ersten Zeit seiner Zusammenarbeit mit Friedrich Engels und dem Beginn seines politischen Wirkens heraus und wurde als Beitrag zur Berlinale 2017 gezeigt.[3]

In der DDR war Marx oft auf Bildern zu sehen - so etwa hier bei einer Ausstellung im Jahr 1953

Die deutsche Wikipedia zitiert auffallend häufig Karl Marx als Autor und auch oft wörtlich aus seinen Werken,[4] was inzwischen dem dortigen Regelwerk des Wikis widerspricht. So wird sein Hauptwerk Das Kapital in mehr als 500 Artikeln ausdrücklich genannt. Auch Bücher wie Das Kapital lesen werden häufig sehr positiv dargestellt. Die Kritik ist zurückhaltend, entsprechende Versuche einer neutralen Darstellung werden abgewürgt. Viele Einzelwerke von Marx wie zum Beispiel die Schrift Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie werden ausführlich beschrieben. In der Kategorie Schriften von Karl Marx und Friedrich Engels finden sich rund 50 Einträge,[5] in der englischen Version finden sich allein zu Marx mehr als 25 Einträge.[6] Im Vergleich dazu enthält die deutsche Kategorie Werk von Immanuel Kant nur rund 20 Einträge.[7] In der DDR waren die Werke von Marx und Engels ein fester Bestandteil der akademischen Bildung; zudem wurden zahlreiche Denkmäler für ihn errichtet.

4 Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Paris 1843
  • Manifest der Kommunistischen Partei, London 1848, gemeinsam mit Engels
  • Zur Kritik der politischen Ökonomie, Berlin 1859
  • Das Kapital: 1. Band. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals, Hamburg 1867

5 Literatur

  • Folgen einer Theorie. Essays über Das Kapital von Karl Marx. Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967
  • Bertrand Russell: Denker des Abendlandes. Eine Geschichte der Philosophie. Chr. Belser AG, Stuttgart 1976

6 Siehe auch

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