Revolutionen von 1848

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1848 war in weiten Teilen Europas ein Revolutionsjahr, beispielsweise in Frankreich, im Deutschen Bund, in Österreich-Ungarn und in der Schweiz. Allerdings scheiterten diese Revolutionen letztlich vielerorts.
Zeitgenössisches Gemälde zu den Revolutionen von 1848
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1 Frankreich

Wie bereits 1789 (Französische Revolution) und 1830 gingen die wesentlichen Impulse der 48er Revolution von Frankreich aus. "Radikale" Politiker brachten ihre Unzufriedenheit mit dem "Bürgerkönig" Louis Philippe und mit dem unter ihm praktizierten Zensuswahlrecht für das Parlament in die Nationalversammlung. Der Bürgerkönig wurde im Februar gestürzt und teils sozialistische Massnahmen wie das "Recht auf Arbeit" und "Nationalwerkstätten" eingeführt. Mit diesen Neuerungen verbanden sich allerdings ziemlich schnell größere Probleme, und bereits in der sogenannten Junischlacht wurden die Radikalen von konservativ-liberalen Kräften in die Schranken verwiesen. Im Dezember schließlich übernahm Napoleon III. (Louis Napoleon), ein Neffe von Napoleon Bonaparte, die Macht. Er errichtete ein ähnliches Regime wie Napoleon I., eine Art von Diktatur, in der eine relativ weitgehende Rechtsgleichheit existierte.

2 Deutschland

Die deutschen Liberalen folgten im März ("Märzrevolution") mit der Konstituierung einer Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und der Ausrufung einer Verfassung mit Grundrechten für die Bürger und der Begründung eines Nationalstaates mit eingeschränkter Macht des Monarchen und Abschaffung der Zensuswahl. Der preußische König wäre zum deutschen Kaiser geworden, allerdings mit relativ schwacher Stellung im Staate. Die Absichten scheiterten jedoch, die adeligen Regenten der vielen unabhängigen Gliedstaaten ließen Truppen zur Unterdrückung des Anliegens aufmarschieren. In Preußen z.B. wurde in der Folge 1850 eine konservative Verfassung mit starker Mitbestimmung des Königs auch bei der Gesetzgebung und einem Dreiklassenwahlrecht erzwungen. Bei diesem System war die Wahlstärke der einzelnen Wähler für das Parlament an ihre Herkunft und ihren individuellen Reichtum gekoppelt, es galt kein allgemeines, gleiches Wahlrecht.

3 Österreich-Ungarn

In Österreich-Ungarn forderten die liberalen Kräfte ein ähnliches politisches System wie die Frankfurter Paulskirchen-Versammlung. Es ging bereits das Gerücht eines Thronwechsels des Kaisers von Österreich um. Der Prager Slawenkongress forderte sogar die Umwandlung der Monarchie des Habsburger Reichs in einen Bundesstaat. Bis zum Herbst gelang es aber auch hier, die Revolution unter Militäreinsatz niederzuringen.

4 Schweiz

In der Schweiz hatte der Gegensatz zwischen den liberalen Befürwortern eines Bundesstaates und den föderalistisch gesinnten Gegnern davon bereits 1847 zum letzten Bürgerkrieg des Landes, zum Sonderbundskrieg geführt. Nach dem militärischen Sieg der Liberalen wurde 1848 eine liberal-bundesstaatliche Verfassung in Kraft gesetzt, die allerdings den zuvor staatlich selbständigen Kantonen weiterhin einen großen eigenen Gestaltungs-Spielraum beließ. Hier war die 48er Revolution geglückt, ohne den Verlierern wirklich diktatorisch ein System aufgezwungen zu haben - obwohl sie es naturgemäß dennoch ablehnten, fanden sie sich damit weitgehend ab.

5 Dänemark

Die Märzrevolution in Dänemark im Jahr 1848 führte zur Umwandlung der absoluten Monarchie in eine konstitutionelle Monarchie, der Bildung einer dualistisch nationalliberal-konservativen Regierung und der Verabschiedung der dänischen Verfassung.

6 Literatur

  • dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Band 2
  • H. Boldt: Reich und Länder - Texte zur deutschen Verfassungsgeschichte, Band 2
  • H.D. Heimann: Die Habsburger
  • U. Im Hof: Geschichte der Schweiz

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