Geschichte der Juden in Mattersdorf (Burgenland)

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Karte von 1798, welche die Judenstadt (links) Mattersdorf zeigt
Im Dorf Mattersdorf (1924 offiziell in Mattersburg umbenannt), welches im österreichischen Burgenland gelegen ist, lebten von Anfang des 16. Jahrhundert bis zu ihrer Vertreibung und Ermordung durch die Nazis im Jahr 1938 viele Menschen jüdischen Glaubens. Um das Jahr 1845 betrug der Anteil der Juden mit circa 1.400 Personen rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung des Ortes. Mattersdorf gehörte zu den sogenannten Siebengemeinden (hebr. Schewa Kehilot) im heutigen Nord- und Mittelburgenland [1] und zählte zu den am stärksten vom orthodoxen Judentum geprägten Gemeinden des Burgenlandes.
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1 Von den Anfängen bis zum Ende des 16. Jahrhundert

Ob bereits im Spätmittelalter Juden in Mattersdorf gelebt haben, ist nicht eindeutig abklärbar. Die auf einer Tafel an der Front der Synagoge von Matterdorf (siehe Bild rechts) angegebene Zahl 5144 verweist nach Max Grunwald auf das Jahr 1353 oder 1354 als Jahr der Errichtung des Gebäudes. [2] Die Zahl kann aber auch als 5310 gelesen werden, was dem Jahr 1550 entsprechen würde. [3] Für 1438 wird zwar ein in Mattersburg wohnhafter Jude namens Kysaan mit seiner Frau Mendel urkundlich als Gläubiger der Grafen von Forchtenstein genannt, doch kann aus dieser vereinzelten Nennung nicht auf den Bestand einer jüdischen Gemeinde bereits zu dieser Zeit geschlossen werden. [4] [5]
Inschrift auf der an der Front der Synagoge von Mattersdorf angebrachten Tafel

Der Legende nach seien für die Gründung der jüdischen Gemeinde Matterdorf zum Ende des 15. Jahrhunderts sechs sephardische, aus Spanien geflohene Brüder verantwortlich gewesen. Ab 1526 entstand auf dem zum herrschaftlichen Meierhof gehörigen herrschaftlichen Gelände die Siedlung der Juden. [6] Eine erste urkundliche Erwähnung der jüdischen Gemeinde von Mattersdorf finden wir dann für das Jahr 1528. Eine Bittschrift mit dem Titel Der armen Juden zw Marttersdorff supplication contra die von Ödenburgkh bezieht sich auf die Rückzahlung von Schulden der Ödenburger Bürger an nach Mattersdorf vertriebene Juden und ist unterzeichnet mit "Eur gnaden vnterthenigst arm vertribenn juden zw Marttersdorff vnd Kobelsdorff". [7] Ein Besitzrechtverzeichnis (Urbar) von 1589 legt nahe, dass damals erst seit recht überschaubarer Zeit Juden in der Region lebten. Hier heißt es u.a.:

"Vor alten Jahren hat es der Orten nicht Juden gehabt, sondern sie vor etlichen Jahren ohne einich Vorwissen und Bewilligung der Röm. Kays. Maytt. eingelassen worden, und alsso bisshero verblieben." [8]

1544 wies Ferdinand I. die Juden Niederösterreichs außer Landes, nahm die Ausgewiesenen aber bald wieder in seinem Herrschaftsbereich auf. [9] Um 1570 wurden die jüdischen Familien erneut kurzzeitig aus Mattersdorf vertrieben. Sie gingen überwiegend in südmährische Gemeinden, durften aber bald wieder zurückkehren. Für das Jahr 1588 werden sie bereits wieder urkundlich erwähnt. [10] Fortan waren ihnen aber hohe Steuerabgaben auferlegt. 1589 lebten in Mattersdorf 67 Juden in neun Häusern. [11]

2 Die Jahre 1600 bis 1900

Im Jahr 1619 sollten auch die Juden von Mattersdorf eine "freiwillige" Kriegsbeisteuer leisten. Daraufhin wendeten sie sich an Erzherzog Leopold V., den damaligen Bischof von Straßburg und Passau, und erklärten ihm, dass es ihnen nicht möglich sei, diesen Beitrag zu leisten weil sie arm seien und sich mit ihrer "Händearbeit meistenteils hartiglich ernähren müssen". [12] Dabei verwiesen sie darauf, dass es den Juden Wiens wirtschaftlich viel bessr gehe und diese im Gegensatz zu den Juden von Mattersdorf vom Kriegsdienst befreit seien. [13] 1622 fiel Mattersdorf an das Fürstenhaus Esterházy und die Lebensbedingungen der lebenden Juden verbesserten sich erheblich: Ein Privileg von 1648 gegen sicherrte ihnen gegen hohe Abgaben und Schutzgelder dauerhaftes Wohnrecht, Schutz und Handelsfreiheit zu. Hierin heißt erklärt der Fürst u.a.:
Kupfermarke der Israelitischen Gemeinde Mattersdorf (IGM) vom Ende des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts
"Versprechen und geloben Wir obbesagter Mattersdorfer Judengemeinde hiemit auf das feierlichste, dass Wir dieselbe, und alle derselben einverleibte Partheien auch weiterhin in Usnerm Schutz und Protektion gnädigst erhalten wollen, und verleihen zugleich denenselben hiemit die Freiheit, womit sie nicht nur auf besagt Unsern Mattersdorfer Grund, sondern auch in allen Unsern übrigen Herrschaften und Ortschaften mit allerlei Handl, es möge derselben Namen haben wie er wolle, als mit Ellen, Gewicht, Masse und Scheer, insoweit nämlich ihnen die Ausübung sothanes Handels bishero zugelassen worden, auch künftig ihr Fortkommen und Unterhalt, jedoch ohne Nachtheil der Herrschaft ungestört mögen suchen können." [14]

Diese den Juden gewährten Rechte führten wiederum zum Unmut vieler christlicher Einwohner, welcher zusammen mit dem katholischen Klerus eine antijüdische Stimmung erzeugte. 1661 traf eine Pestepidemie auch die jüdischen Einwohner von Mattersdorf. [15] 1669 gab es in Mattersdorf dann 30 jüdische Haushalte. [16] 1671 erlässt Kaiser Leopold I. einen Ausweisungsbefehl: Alle Juden verlassen den Ort und Christen bemächtigen sich ihrer Häuser. Nach wenigen Jahren dürfen die Juden allerdings wieder zurückkehren und können ihre Häuser zurückkaufen. Paul Esterházy stellt den Juden 1694 erneut einen Schutzbrief aus, der von den nachfolgenden Fürsten in den Jahren 1716, 1718 und 1800 bestätigt wird. [17] Nach den Schutzbestimmungen der Esterházys durfte die jüdische Gemeinde eine Synagoge und ein rituelles Bad einrichten sowie einen Rabbiner, Gemeinde- und Schuldiener, Schächter, Kantor und Totengräber aufnehmen. Der Schutzbrief erlaubte den Mattersdorfer Juden aber nicht den Kauf von Baugründen außerhalb des Ghettos. Das bewirkte, dass die Anzahl der Bewohner auf gleichbleibenden Raum im Laufe der Zeit immer größer wurde. Da Juden damals nur heiraten durften, wenn sie einen eigenen Herd besaßen, wurde immer wieder zu den vorhanden Bauten dazugebaut. So wohnten im Jahr 1811 durchschnittlich 32 Personen in einem einzigen Haus. [18] Da die Juden keinen landwirtschaftlichen Besitz haben durften, waren sie hauptsächlich in Handel und Gewerbe tätig. Die Judengasse, in der bis 1859 auch die Lebensmittelmärkte abgehalten wurden, entwickelte sich zum Geschäftszentrum von Mattersdorf. Es gab zwar eine große Zahl an gebildeten Juden, dennoch gehörte der Großteil der jüdischen Gemeinde den einkommensschwachen Schichten an. [19]

In den 1730er-Jahren wurden die Juden aus Neufeld an der Leitha auf herrschaftlichen Befehl aus ihren Häusern verjagt und zur Ansiedlung in den Nachbargemeinden genötigt. Einen Großteil der Vertriebenen nahm Mattersdorf auf. [20] Für das Jahr 1735 wird die Zahl der Juden in Mattersdorf mit 376, [21] und für 1785 mit 767 Personen angegeben. [22] Im Jahr 1744 gehörten 44% der Juden von Mattersdorf Handelsberufen (Handel mit Pferden, Fellen, Bändern, Tüchern und anderen Waren) an, 22% arbeiteten in der gewerblichen Produktion bzw. dem Handwerk (belegt sind u.a. Schneider, Branntweinbrenner, Fleischhacker und Bierbrauer), 21% übten Dienstleistungsberufe (belegt sind u.a. Brief- und Dienstboten, Bierschenker und Spielmänner) aus und 13% waren in Bildungsberufen, also als Schreiber oder Schulmeister beschäftigt. [23] Vor allem das Bierbrauen hatte in Mattersdorf eine lange Tradition. Fürst Esterhazy hatte dem Juden Mose Breier die Biererzeugung im fürstlichen Bräuhaus verpachtet. So befand sich von 1692 bis 1808 die bedeutende Mattersdorfer Brauerei in jüdischem Besitz. [24]
Karikatur zur jüdischen Dominanz in Mattersdorf aus dem humoristischen Wochenblatt Figaro von 1882 [25]

Mit dem durch Kaiser Joseph II. für die Juden Wiens und Niederösterreichs erlassenen Toleranzpatent von 1782 versuchten die Habsburger die Juden "dem Staate nützlicher und brauchbarer" [26] zu machen. Sie erhielten die Gewerbefreiheit und das Recht außerhalb der Ghettos zu wohnen sowie ihre Kinder auch in christliche Schulen zu schicken. Außerdem wurde ihnen die Leibmaut, eine Form von Kopfsteuer erlassen. Die Bürgerrechte blieben ihnen aber weiterhin verwehrt. [27] Erst mit dem Staatsgrundgesetz vom 1. Dezember 1867 erhielten auch die Juden der k. u. k. Monarchie die vollen und gleichen Rechte wie alle anderen Bürger. [28]

Bis 1813 war die Anzahl der jüdischen Einwohner von Mattersdorf auf 1.517 angestiegen und blieb dann bis Mitte des 19. Jahrhunderts relativ konstant. Danach setzte ein kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang ein, so dass im Jahr 1906 nur noch 657 Juden in Mattersdorf lebten. [29] 1831 brach, vermutlich durch eine aus dem badischen Raum eingewanderte jüdische Familie, in der jüdischen Gemeinde von Mattersdorf, in der die Menschen auf engsten Raum wohnten und das Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen aus flachen Brunnen in der Nähe von Nebengebäuden gewonnen wurde, die Cholera aus. Viele Bewohner des jüdischen Ghettos, welches daraufhin unter Quarantäne gestellt wurde, infizierten sich und bis zum Ende der Epidemie im Januar 1832 fielen dieser 116 jüdische Einwohner zum Opfer. Die christlichen Einwohner von Mattersdorf sammelten Geld um ihre jüdischen Mitbürger in dieser Krise mit Brot, Getreide und Kartoffeln sowie Holz zum Heizen zu unterstützen. [30] Als später die Epidemie im Ghetto kaum noch, dafür aber umso stärker in den von Christen bewohnten Stadtteilen wütete und dort Helfer zur Pflege und Versorgung der Kranken fehlten, halfen die Juden dafür ihren christlichen Mitbürgern mit der Bereitstellung von Pflegern. [31] [32]

Im September 1837 wurde durch einen Brand ein Großteil des jüdischen Ghettos von Mattersdorf zerstört, und bei Bränden in den Jahren 1853 und 1856 wurden weitere Häuser vernichtet. [33] Ab 1867 waren die Juden von Mattersdorf in Zuge der jüdischen Emanzipation ganz normale Staatsbürger, mit allen dazugehörenden Rechten und Pflichten. Die jüdische Gemeinde Mattersdorf bildete seit 1871 eine autonome politische Gemeinde. So heißt es dann im Gemeindestatut der Mattersdorfer Juden vom 1. April 1872 u.a.:

"Laut der von Sr. Majestät dem König am 22. Oktober 1871 sanktionierten, autonomen jüdischen orthodoxen Landesorganisationsstatutes konstituieren wir uns, die im Markte Mattersdorf, so wie die in den zu dieser Gemeinde gehörigen Fillialen wohnhaften Israeliten zu einer autonomen jüdischen orthodoxen Gemeinde." [34]

Im Jahr 1890 gründeten die Mattersdorfer Juden mit dem Mattersdorfer Israelitischen Feuerwehrverein die einzige Feuerwehr der jüdischen Siebengemeinden. [35]

3 Von 1900 bis 1945

Die ersten Auflösungstendenzen der jüdischen Gemeinde zeigten sich ab dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Die rechtliche Gleichstellung fühte zu einer jüdischen Massenmobilität, und viele der Juden von Mattersdorf wanderten in gößere Städte und vor allem nach Wien ab, [36] da sich ihnen hier mehr Möglichkeiten der beruflichen Entfaltung boten. Lebten im Jahr 1857 noch 954 Juden in Mattersdorf, 1883 nur noch 700, im Jahr 1906 dann 657 und 464 Personen im Jahr 1920.
Die Mattersdorfer Judengasse um das Jahr 1910

Als 1921 das Burgenland aus ungarischer Verwaltung ausschied und unter österreichische Verwaltung genommen wurde, legte Mattersdorf seinen ungarischen Namen Nagymarton ab und 1924 wurde der Name zu Mattersburg geändert. [37]

1925 erschien (siehe der Abschnitt Wissenschaftliche Erforschung in diesem Artikel) im Jahrbuch für Jüdische Volkskunde Max Grunwalds Schrift Mattersdorf, die einen guten und detaillierten Einblick in die jüdische Geschichte von Mattersdorf sowie das dortige jüdische Leben in den 1920er-Jahren bietet.

Die Bezeihungen zwischen Christen und Juden in Mattersburg waren noch in den 1930er-Jahren nicht durchgehend von Antisemitismus geprägt. So hieß es in einem 1933 in der jüdischen Zeitschrift Misrachi erschienenen Artikel:

"Bei uns im Burgenland herrschte immer Eintracht unter der Bevölkerung, welcher Konfession dieselbe auch angehörte. Die religiösen Juden des jüngsten Bundeslandes lebten mit der nichtjüdischen Bevölkerung in musterhaften Einvernehmen, weil dieselbe eben auch treu zu ihrer Religion, sei dieselbe nun evangelisch oder katholisch, stand." [38]
Dies bestätigen auch Zeitzeugen wie der in Mattersburg praktizierende jüdische Arzt Richard Berzeller, der nach dem Krieg meinte:
Innenraum der zerstörten Synagoge von Mattersdorf
"Es gab eine Abgrenzung zwischenden Juden und Christen, aus Gründen der Religion, aber sonst bestand eine freundliche Beziehung zwischen Juden und Christen, den Arbeitern und Bauern einerseits und den kleineren Geschäftsleuten, die überwiegend Juden waren. Nur ein kleiner Kreis von Intellektuellen war antisemitisch, das man aber nicht als gehässig bezeichnen konnte." [39]

Dies änderte sich dann 1938 fundamental. Gleich nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 ging man in Mattersburg gegen die jüdische Bevölkerung vor. Bereits am 11. März 1938, noch bevor die Wehrmacht die Region erricht hatte, machten sich der Mattersburger Bürgermeister und örtliche Nationalsozialisten an die Verhaftung der ersten jüdischen Menschen. In den jüdischen Häusern wurde geplündert, geschlagen und vergewaltigt. Nach einer Verzichtserklärung auf ihr Eigentum wurde den jüdischen Einwohnern aufgetragen, Mattersburg binnen kurzer Zeit zu verlassen. Dabei taten sich viele nichtjüdische Einworhner von Mattersburger negtiv hervor, indem sie sich sofort am Vermögen und Besitz ihrer jüdischen Mitbürger bereicherten, diese erpressten und sadistisch demütigten. So berichtete der jüdische Textilhändler Ernst Brandl in einem Prozess 1947, dass Kreisleiter Anton Weissensteiner und Bürgermeister Franz Giefing ihn nach seiner Verhaftung erpressten und vor die Alternative stelten, entweder 20.000 Schilling zu zahlen oder nach Dachau transportiert zu werden. Die inhaftierten Juden wurden mit Scheinexekutionen gequält und geschlagen. Kreisleiter Weissensteiner fuhr damals mit Vorliebe mit dem Auto durch die Judengasse, und ließ wenn er einem Juden begegnete Halt machen, trat auf diesen zu und versetzte ihm ein paar Ohrfeigen. [40] Ernst Brandl berichtete später:

"Wir durften damals nicht mit Schuhen den Raum betreten und mussten barfuß oder mit Strümpfen dorthin gehen. Mich verurteilte man zu 25 Stockschlägen, die sofort vom Bürgermeister Franz Giefing als Exekutionsorgan vollzogen wurden. Da ich dabei nicht jammerte, wurden mir nochmals 25 Stockschläge von Franz Giefing verabreicht. Abschließend wurde ich von der ganzen Gesellschaft noch geohrfeigt und ins Arrestlokal zurückgeführt." [41]
Artikel vom 8. Oktober 1938 im Kleinen Blatt dass Mattersdorf nun "judenfrei" ist

Bereits im Juni 1938 ließ der Bürgermeister unter dem Jubel der Bevölkerung eine weiße Flagge auf der Synagoge hissen. [42] Ende September 1938 verließen die letzten Juden den Ort. [43] Am 8. Oktober verkündete eine Mattersburger Zeitung (siehe Bild rechts) dann stolz dass Mattersburg "judenfrei" [44] sei. [45] Dies sei nun die "Erlösung von der Judenplage". [46] Das Judenviertel solle abgerissen werden um "anstatt der elenden Wanzenburgen" [47] neue Bauten und Parkanlagen erstehen zu lassen. [48] Da die Vertreibung der Juden aus dem Burgenland so schnell betrieben wurde, waren noch viele Fluchtwege offen. [49] Insgesamt wurden circa 500 Mattersburger Juden vertrieben, enteignet und ausgebürgert. Rund 100 von ihnen wurden in Konzentrationslagern ermordet. Von vielen weiß man bis heute nicht, wo sie geblieben sind. Die Datenbank von Yad Vashem listet 473 jüdische Opfer mit Bezug zu Mattersdorf/Mattersburg. Dabei sind allerdings nicht nur zum Zeitpunkt des Anschlusses von Österreich in Mattersburg lebende Juden, sondern auch in Mattersburg geborene uns später in andere Städte umgezogene sowie zeitweilig in Mattersburg lebende jüdische Menschen aufgeführt. [50]

In der Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die verlassenen Gebäude der Judengemeinden des Burgenlandes geplündert und zerstört. Das Schtetl, die Schul, die Jeschiwa und die Synagoge [51] von Mattersdorf wurden 1940 gesprengt.

4 Nach 1945

Nach 1945 kehrten nur wenige Juden nach Mattersburg zurück, blieben aber nicht lange, sondern zogen wieder fort. [52] Die Gesetzgebung ermöglichte den früheren Besitzern aufgrund von Wiedergutmachungsgesetzen die Rückstellung ihres Besitzungen. Diese Maßnahmen waren aber langwierig und zogen sich bis zum Ende der 1950er Jahre und darüber hinaus hin. Jüdische Organisationen in Österreich führten bei der Regierung immer wieder Beschwerde, dass diese Gesetze nur halbherzig vollzogen würden. Heute lebt, verstreut über das gesamte Burgenland, kaum ein Dutzend Juden in diesem Gebiet. [53]

Die Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung in Mattersburg wurden nach 1945 kaum geahndet. Nur ein Verfahren gegen einen "Ariseur" endete mit einem Urteil. Wie viele arisierte bzw. liquidierte Geschäfte in Mattersburg nach 1945 an die rechtmäßigen Erben zurückgegeben wurden, ist nicht bekannt. Auch die Verantwortlichen für die Zerstörung der Synagoge sowie die Schändung des jüdischen Friedhofs wurden nie zur Rechenschaft gezogen. [54]
Bundespräsident Alexander Van der Bellen überreicht Oberrabiner Isaak Ehrenfeld bei einem Besuch in Israel 2019 eine Straßentafel mit der Aufschrift Samuel Ehrenfeld-Weg

Die Enttäuschung der aus Mattersdorf vertriebenen Juden über die mangelnde Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen spiegelt eine Aussage des aus Mattersdorf stammenden Samuel Hirsch, der nach einem Besuch in Mattersdorf im Jahr 1990 enttäuscht feststellen musste, dass der in der NS-Zeit an der Verfolgung der Juden beteiligte Bürgermeister Franz Giefing im Ort noch immer geehrt wurde:

"Ich stelle fest, daß die Gemeinde, die Stadt Mattersburg ihm als Belohnung für das, daß er die Juden vertrieben hat, jetzt herausgehängt hat. Ansonsten ist dies nicht möglich. Der gehört nicht unter diehundertjährigen Mattersburger Bürgermeister, welche sind anständige Leute gewesen, und denen hängt man so einen Verbrecher dazu." [55]

1948 gründete der ehemalige Mattersdorfer Rabbiner Shmuel Ehrenfeld mit teilweiser finanzieller Unterstützung der Republik Österreich im Nordenvon Jerusalems die ultraorthodoxe Gemeinde Kirjat Mattersdorf. [56] Der Gemeinde Kirjat Mattersdorf gehören heute mehr als 1.000 Familien an und mehr als 800 Schüler und Studenten aus der ganzen Welt besuchen die Jeschiwa der Gemeinde. [57]

Erst im 21. Jahrhundert begann man sich in Mattersburg ernsthaft mit den historischen Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung auseinander zu setzen. So wurde 2013 in Mattersdorf der Verein Wir Erinnern –Begegnung mit dem jüdischen Mattersburg gegründet. [58] Dieser versucht mittels Veranstaltungen wie Rundgängen, Musikabenden oder Vorlesungen das ehemalige jüdische Leben von Mattersdorf in Erinnerung zu rufen. Am 5. November 2017 wurde in einem Festakt am Ort der zerstörten Synagoge von Mattersdorf von Bundespräsident Alexander Van der Bellen eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die ehemalige jüdische Gemeinde Mattersburg eröffnet. Die Gedenkstätte besteht aus drei großen Holztafeln. [59] Auf der linken Tafel ist eine Menora mit dem Satz Wir Erinnern / זכור angebracht. Die mittlere Tafel trägt den Text:

"1938 wurden alle Matterburger Juden vertrieben / Viele wurden ermordet / Der jüdische Tempel der hier stand wurde in der Pogromnacht verwüstet gepündert und 1940 mit grossen Teilen des jüdischen Viertels gesprengt / Nach über 400 Jahren wurde das jüdische Leben in Mattersburg von den Nazibarbaren gewaltsam beendet" [60]

Die rechte Tafel trägt die Worte "Alles was das Böse benötigt um zu triumphieren ist das Schweigen der Mehrheit" Zwei Jahre danach besuchte Bundespräsident Van der Bellen anlässlich eines Statsbesuches in Israel auch Kirjat Mattersdorf und überreichte Rabbiner Isaak Ehrenfeld, einem Enkel von Shmuel Ehrenfeld, eine Straßentafel mit der Aufschrift der in Mattersburg inzwischen existierenden Samuel Ehrenfeld-Weg. [61]

5 Die Synagoge

Der Ursprung der Mattersdorfer Synagoge geht vermutlich auf das frühe 16.Jahrhundert zurück. Das Gebäude befand sich im Zentrum des Ghettos unweit eines Baches. [62] Vom Fürsten Esterházy wurde festgelegt, dass die Synagoge die restlichen Gebäude des Ortes an Höhe nicht überragen dürfe. Einzig die Holzfahne auf dem Dach des Betraumes wurde der jüdischen Gemeinde als Erhöhung und Kennzeichnung der Synagoge zugestanden. [63] Bei zwei Bränden in den Jahren 1853 und 1856 wurden große Teile der Judengasse zerstört, wobei vermutlich auch die Synagoge betroffen war. Eine Zahl auf einer Gedenktafel im Eingangsbereich der Synagoge verweist dann auf das Jahr 1875 als Zeit der Neuerrichtung der Synagoge bzw. von Teilen der Synagoge. 1938 wurde die Synagoge demoliert und dann 1940 durch Sprengung endgültig beseitigt. Der Tempelschatz, darunter ein mit Goldfäden ausgesticktes Toraschild und ein mit Seide gestickter Bundesladenvorhang aus Samt und Brokat aus dem späten 15. Jahrhundert wurden nach unbekannten Orten verschafft. [64]
Innenraum der Synagoge von Mattersdorf nach 1932

Die Synagoge war, wohl aus finanziellen Gründen oder wegen gesetzlicher Auflagen, außen relativ einfach und schmucklos gehalten: Es war ein verputzter, weiß-grau gekalkter Bau, dessen Straßenfassade außer einfachen Pilastern und Traufgesims keinerlei weiteren Schmuck besaß. Das Gebäude war mit einem unüblich steilen Walmdach versehen. [65]

Durch einen schmalen und langen Vorraum gelangte man in den Vorraum der Synagoge. Rechts neben der Türe befand sich ein Brunnen für rituelle Waschungen vor dem Gebet. Der vom Vorraum durch einen schweren Vorhang getrennte Betraum der Synagoge [66] war vor der Umgestaltung 1932 fast komplett schmucklos und einheitlich in weiß getüncht. Nach 1932 war dann der gesamte Betraum der Synagoge farbig ausgemalt. [67] Das Zentrum des Betraumes bildete der auf einem steinernen, erhöhten Sockel errichtete Almemor, an dessen Ecken vier aus Stein gehauene, durch ein schmiedeeisernes Gitter verbundene Pfeiler standen. Auf den Pfeilern befanden sich jeweils große Messingleuchter mit jeweils fünf Kerzen. Links und rechts des Almemors gab es mehrere Reihen von Holzbänken. An der nach Jerusalem ausgerichteten Ostseite stand der mit der Wand verbundene Toraschrein auf einem holzverkleideten Sockel, zu dem drei Stufen führten. Links und rechts davon befanden sich Bündel-Halbsäulen, die mit einem Kapitell abschlossen, auf dem ein reich verzierter, im maurischen Stil geschnitzter Bogen ruhte. In der Mitte des Bogens waren die beiden Bundestafeln angebracht. Die Decke war mit einem für Synagogen nicht untypischen Sternenhimmel versehen. Beleuchtet wurde die Synagoge ab 1932 von einem großen Messingluster oberhalb des Almemors, der über fünfundzwanzig Glaskugel-Lampenschirme auf vier Etagen verfügte. [68] Der Fußboden des Gebäudes war mit roten Ziegelsteinen gepflastert, auf welchem an hohen Festtagen Teppiche ausgelegt wurden. Im Obergeschoss befand sich eine Galerie für Frauen. [69]

6 Die Jeschiwa

Studenten der Jeschiwa von Mattersburg um das Jahr 1932
1778 wurde in Mattersdorf von Jeremiah ben Isaac Mattersdorf eine traditionelle Jeschiwa gegründet. Ab 1801 war Moses Sofer sein Nachfolger. Unter seiner Leitung wurde die Jeschiwa von Mattersdorf zur bedeutendsten Jeschiwa im Herrschaftsgebiet Österreich-Ungarns. Von hier aus wurde der Kampf gegen Reformtendenzen im Judentum am konsequentesten und kompromisslosesten geführt. Moses Sofers Sohn Shimon Sofer war von 1848 bis 1861 Rabbiner von Mattersdorf und Leiter der Jeschiwa. Die wegen des hohen Unterrichtsniveaus renommierte orthodoxe Talmudschule und deren berühmte Lehrer machten Mattersburg weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Es gab nur wenige sehr begehrte Plätze, die von orthodoxen, vor allem aus Osteuropa stammenden Schülern belegt wurden. Zur Zeit der jüdischen Aufklärung waren viele Jeschiwot von Schließungen betroffen, und auch die Talmudschule in Mattersburg stand einige Male kurz vor dem Ende. Jedoch wurden jedes Mal wieder genug Spenden aufgebracht um dies zu verhindern. Zuletzt wurde das Bestehen der Schule in den 1920er-Jahren zur Zeit des Rabbiners Shmuel Ehrenfeld durch eine Erbschaft gesichert, und die Schule sogar baulich erweitert. 1858 erhielt die Jeschiwa das Öffentlichkeitsrecht, welches die Befreiung der Schüler vom Militärdienst mit sich brachte. [70] [71]

7 Jüdischer Friedhof

Der jüdische Friedhof von Mattersdorf auf einer Ansichtskarte um das Jahr 1910
Die jüdische Gemeinde von Mattersdorf erhält 1694 von Paul I. Esterházy das Recht, "ihre Begräbnusz zu Mätterstorff neben unszeren Hoff Feld" [72] auf seinem Hoffeld neben dem Pfarranger zu begraben. 1719 kauft die jüdische Gemeinde für 100 Guden ein Stück des angrenzenden Pfarrangers, und 1769 wird der Friedhof durch Landzukauf eines 15 Klafter breiten Streifens für 100 Gulden erweitert. Die Toten der benachbarten Judengemeinden, die über keinen eigenen Friedhof verfügen, werden bald auch in Mattersdorf begraben. Die Fläche des jüdischen Friedhofs beträgt 8.621 Quadratmeter. [73] [74] Der früheste vollständig dokumentierte Grabstein auf dem Friedhof datiert zurück ins Jahr 1728. Zwischen 1694 und 1938 sollen auf dem Friedhof an die 1.500 Menschen bestattet worden sein. In den 1920er- und 1930er-Jahren haben Max Grunwald, [75] Leopold Moses [76] und Isidor Öhler [77] über den Friedhof und seine Monumente geforscht und publiziert. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die grossen Steinplatten abtransportiert und als Panzersperren gegen die vorrückende Rote Armee verwendet. Später wurden Grabsteine wohl auch wieder aus den Schützengräben entfernt und als Baumaterial in der Umgebung verwendet. [78]

Lediglich eine Handvoll Grabmonumente sind heute noch an ihrem ursprünglichen Standort erhalten. An der Friedhofsmauer finden sich allerdings noch zahllose, teilweise mit Erde bedeckte Fragmente der früheren Gräber. 1966 wurden herumliegende Steinteile gesammelt und zu einer Gedenkmauer zusammengefügt. Auf Initiative der Wiener Chewra Kadischa wurden in den 1990er Jahren mehrere Reihen von insgesamt 150 symbolischen Stelen auf dem Steilhang des Hügels verteilt, um das bis dahin beliebte Rodeln von Kindern auf dem ehemaligen Friedhof in Zukunft zu unterbinden. [79]

8 Wissenschaftliche Erforschung

Um die Wende zum 20. Jahrhundert nahm das Interesse der Wiener an den jüdischen Gemeinden des Burgenlandes, insbesondere das archäologische Interesse an den Spuren der Vergangenheit, zu. Hierfür stehen Schriften wie der Artikel Reise durch Heanznland von Joseph Roth aus dem Jahr 1919, [80]
Hebräische Grabinschriften einiger auf dem jüdischen Friedhof von Mattersdorf beigesetzter Personen in Max Grundwalds Schrift Mattersdorf
Moritz Markbreiters 1908 erschienene Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Eisenstadt, Bernhard Wachsteins Die Grabinschriften des alten Judenfriedhofs in Eisenstadt aus dem Jahr 1922 oder die Schrift Mattersdorf von Max Grunwald aus dem Jahr 1925. [81] In seinem 160 Seiten langen Beitrag für das von ihm selbst herausgegebene Jahrbuch für Jüdische Volkskunde legt Grunwald ausführlich Geschichte, Statuten und Steuerwesen der jüdischen Gemeinde von Mattersdorf dar. Er beschreibt die Topgraphie der jüdischen Besiedlung im Ort, die sogenannten Judenstadt sowie die jüdische Gemeindeverwaltung und bietet einen historischen Überblick über die in Mattersdorf wirkenden Rabbiner. Grunwald beschreibt auch die Architektur und Innenraumgestaltung der Synagoge und die dort von ihm vorgefundenen Inschriften und Ornamente sowie das gesamte Spektrum der der Synagoge zuzuordnenden materiellen Kultur, bis hin zu den Beleuchtungskörpern. [82] Die jüdische Volkskultur, also Bräuche und Lieder inkl. einiger Notentexte, Namen, Sprichwörter, Redensarten, Kinderreime, Volksglaube und Trachten stellt er anhand vieler Beispiele und Originaltexte ausführlich dar. Desweiteren listet er die Grabinschriften des jüdischen Friedhofes auf und bietet dem Leser den Originaltext des jüdischen Gemeindestatutes von 1871 sowie des fürstlichen Schutzbriefes von 1694 sowie die hebräischen Inschriften einiger Grabsteine des jüdischen Friedhofes.

1975 erschienen die Beiträge zur Geschichte der Mattersdorfer Judengemeinden im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Fritz Peter Hodik. [83] In ihrem 2013 publizierten Buch Als im Burgenland noch das Schofarhorn ertönte - Die Geschichte der jüdischen Gemeinde von Mattersburg befasste sich Gertraud Tometich mit der jüdischen Geschichte von Mattersdorf, [84] und 2016 wurde von Veronika Schmid von der Technischen Universität Wien eine interessante Virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge in Mattersburg veröffentlicht. [85]

9 Bekannte mit Mattersdorf verbundene jüdische Personen

Shimon Sofer wirkte von 1843 bis 1857 in Mattersdorf als Rabbiner

10 Literatur

  • Max Grunwald: Mattersdorf; in Jahrbuch für jüdische Volkskunde, Verlag Benjamin Harz, 1925, Seite 438 bis 485
  • Kurt Schubert: Die Geschichte des österreichischen Judentums, Böhlau Verlag, Wien, 2008, Seite 101 und 102
  • Fritz Peter Hodik: Beiträge zur Geschichte der Mattersdorfer Judengemeinde im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Amt der Burgenländischen Landesregierung, Landesarchiv, 1976
  • Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, Seite 129 bis 142
  • Gertraud Tometich: Als im Burgenland noch das Schofarhorn ertönte - Die Geschichte der jüdischen Gemeinde von Mattersburg, Edition Marlit, 2013
  • Pierre Genée: Die Juden des Burgenlandes und ihre Synagogen; in David - Jüdische Kulturzeitschrift, Nr. 3, Dezember 1989, Seite 6 bis 13
  • Rudolf Kropf: Juden im Grenzraum - Geschichte, Kultur und Lebenswelt der Juden im Burgenländisch-Westungarischen Raum und in den angrenzenden Regionen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Burgenländisches Landesmuseum, 1993
  • Meir Deutsch: Yalde Shabat, Mazo Publishers, Jerusalem, 2008

11 Weblinks

12 Audio und Video

13 Einzelnachweise

  1. Anm.: Zu den Siebengemeinden gehörten neben Mattersdorf noch Eisenstadt, Kobersdorf, Lackenbach, Frauenkirchen, Kittsee und Deutschkreutz.
  2. Max Grunwald: Mattersdorf; in Max Grunwald (Hrsg.) Jahrbuch für Jüdische Volkskunde 1924/1925, Verlag Benjamin Harz, Berlin/Wien, S. 405
  3. Mittelalterliche jüdische Gemeinde in Mattersdorf?; auf Koschere Melange - Das Blog des Österreichischen Jüdischen Museums
  4. Harald Prickler: Beiträge zur Geschichte der burgenländischen Judensiedlungen, in Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Nr. 92, 1993, S. 73 und 74
  5. Rudolf Kropf: Juden im Grenzraum - Geschichte, Kultur und Lebenswelt der Juden im Burgenländisch-Westungarischen Raum und in den angrenzenden Regionen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Burgenländisches Landesmuseum, 1993, S. 72
  6. Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum - Mattersdorf - Mattersburg (Burgenland/Österreich) auf www.jüdische-gemeinden.de
  7. Fritz Peter Hodik: Beiträge zur Geschichte der Mattersdorfer Judengemeinden im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Burgenländische Forschungen, Eisenstadt, 1975, S. 7
  8. zitiert nach Fritz Peter Hodik: Beiträge zur Geschichte der Mattersdorfer Judengemeinden im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Burgenländische Forschungen, Eisenstadt, 1975, S. 8
  9. Max Grunwald: Mattersdorf; in Max Grunwald (Hrsg.) Jahrbuch für Jüdische Volkskunde 1924/1925, Verlag Benjamin Harz, Berlin/Wien, S. 407
  10. Michael Martischnig: Vereine als Träger von Volkskultur in der Gegenwart am Beispiel Mattersburg, Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1982, S. 62
  11. Anna Mayer-Benedek: Jüdisches Mattersburg - Leben und Vertreibung jüdischer Mitbürger, 2013
  12. zitiert nach Max Grunwald: Mattersdorf; in Max Grunwald (Hrsg.) Jahrbuch für Jüdische Volkskunde 1924/1925, Verlag Benjamin Harz, Berlin/Wien, S. 410
  13. Gerson Wolf: Geschichte der Juden in Wien (1156 - 1876), Verlag Alfred Hölder, Wien, 1876, S. 43
  14. zitiert nach Max Grunwald: Mattersdorf; in Max Grunwald (Hrsg.) Jahrbuch für Jüdische Volkskunde 1924/1925, Verlag Benjamin Harz, Berlin/Wien, S. 559
  15. Fritz Peter Hodik: Beiträge zur Geschichte der Mattersdorfer Judengemeinde im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Amt der Burgenländischen Landesregierung, 1976, S. 15
  16. Anna Mayer-Benedek: Jüdisches Mattersburg - Leben und Vertreibung jüdischer Mitbürger, 2013
  17. Michael Floiger: Die Herrschaft Forchtenstein; auf www.atlas-burgenland.at
  18. Fritz Peter Hodik: Beiträge zur Geschichte der Mattersdorfer Judengemeinden im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Burgenländische Forschungen, Eisenstadt, 1975, S. 28
  19. Sheva Kehilot - Mattersdorf / Mattersburg (ab 1924)
  20. Pierre Genée: Die Juden des Burgenlandes und ihre Synagogen; in David - Jüdische Kulturzeitschrift, Nr. 3, Dezember 1989, S. 11
  21. Michael Martischnig: Vereine als Träger von Volkskultur in der Gegenwart am Beispiel Mattersburg, Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1982, S. 62
  22. Hugo Gold (Hrg.): Gedenkbuch der untergegangenen Judengemeinden des Burgenlandes, Edition Olamenu, Tel Aviv, 1970, S. 134
  23. Seite des Österreichischen Jüdischen Museums auf www.ojm.at
  24. Max Grunwald: Mattersdorf; in Max Grunwald (Hrsg.) Jahrbuch für Jüdische Volkskunde 1924/1925, Verlag Benjamin Harz, Berlin/Wien, S. 524
  25. Anm.: Der Dialog lautet im Hochdeutschen: "Moische, du verreist?" - "Nach Ungarn, weil ich mich hier vor einem Judenkrawall (Pogrom) fürchte." - "Narr! In Wien bist du doch ganz sicher, aber nicht in Ungarn!" - "Da reise ich nach Mattersdorf." - "Warum nach Mattersdorf?" - "Weil in ganz Mattersdorf nicht ein einziger Nichtjude (Goym) lebt ..."
  26. zitiert nach Thomas Maissen: Geschichte der Frühen Neuzeit, C.H.Beck, 2013, S. 100
  27. Veronika Schmid: Virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge in Mattersburg, Diplomarbeit an der Technischen Universität Wien, Wien, 2016, S. 2
  28. Thomas Albrich: Vom Antijudaismus zum Antisemitismus in Österreich – Von den Anfängen bis Ende der 1920er-Jahre; in Gertrude Enderle-Burcel und Ilse Reiter-Zatloukal (Hrsg.): Antisemitismus in Österreich 1933-1938, Vandenhoeck & Ruprecht, 2018, S. 40
  29. Veronika Schmid: Virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge in Mattersburg, Diplomarbeit an der Technischen Universität Wien, Wien, 2016, S. 10
  30. Anm.: In einem Text aus dem Jahr 1837 heißt es dazu: "Die Missgeschicke, Unglücksfälle und verarmte Lage der Mattersdorfer Israeliten-Gemeinde, welche darin bestehen, dass sie einen unbedeutenden Hausierhandel führe, Ao. 1831 durch die Cholera-Krankheit hart hergenommen wurde, und damals wegen Mangels am Erwerbe durch die allseitigen Sperrungen Hungers gestorben wäre, wenn sie nicht Brod, Geld und Lebensmitteln von der umliegenden Gegend in ihrer äussersten Noth durch wohlthätige Menschen, Gemeinden und Municipalitaeten erhalten hätte." (zitiert nach Fritz Peter Hodik: Beiträge zur Geschichte der Mattersdorfer Judengemeinde im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Amt der Burgenländischen Landesregierung, Landesarchiv, 1976, S. 109)
  31. Übersetzter Auszug aus Meir Deutsch: Yalde Shabat, Mazo Publishers, Jerusalem, 2008 auf www.pitputim.me
  32. Carole Garbuny Vogel: Mattersdorf / Hungary During Cholera 1831–1832 and the 1836 Jewish Census Created in Its Wake, Avotanyu, Vol. XXXVI, Nr. 2, 2020, S. 24
  33. Michael Martsching: Brandschutz und Feuerwehrverein in der jüdischen Gemeinde von Mattersdorf/Mattersburg; in: Burgenländische Heimatblätter 46, Heft Nr.3, Amt der Burgenländischen Landesregierung, Eisenstadt, 1984, S.104
  34. zitiert nach Max Grunwald: Mattersdorf; in Max Grunwald (Hrsg.) Jahrbuch für Jüdische Volkskunde 1924/1925, Verlag Benjamin Harz, Berlin/Wien, S. 527
  35. Michael Martischnig: Brandschutz und Feuerwehrverein in der jüdischen Gemeinde von Mattersdorf/Mattersburg; in Burgenländische Heimatblätter, Heft 3, 46. Jahrgang, Eisenstadt, 1984
  36. Artikel aus der Encyclopaedia Judaica
  37. Gunnar Strunz: Burgenland - Natur und Kultur zwischen Neusiedler See und Alpen, Trescher Verlag, 2017, S. 88
  38. Filiale der Leopoldstadt - Das Ende der jüdischen Gemeinden im Burgenland auf www.hagalil.com
  39. zitiert nach Georg Gesellmann: Jüdische Reminiszenz - Korrespondenz mit ehemaligen burgenländischen Juden alsVersuch kommnaler historischer Kulturarbeit; in Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Heft 92, Eisenstadt, 1993, S. 410
  40. Wolfgang Weisgram: "Anschluss" in Mattersburg: Als die Stadt sich ihr Schtetl amputierte; in Der Standard vom 10. März 2018
  41. zitiert nach Wolfgang Weisgram: "Anschluss" in Mattersburg: Als die Stadt sich ihr Schtetl amputierte; in Der Standard vom 10. März 2018
  42. Gerald Schlag: Burgenland, Edition Rötzer, 1993, S. 30
  43. Johannes Reiss: Aus den Sieben-Gemeinden - Ein Lesebuch über Juden im Burgenland, Österreichisches Jüdisches Museum, 1997, S. 74
  44. zitiert nach einem Zeitungsartikel vom 8. Oktober 1938 im Kleinen Blatt (siehe Bild rechts)
  45. Anm.: Das Burgenland war im Oktober 1938 der erste Gau des deutschen Reiches, der dem Führer stolz vermelden konnte, dass er "judenfrei" ist.
  46. zitiert nach einem Zeitungsartikel vom 8. Oktober 1938 im Kleinen Blatt (siehe Bild rechts)
  47. zitiert nach einem Zeitungsartikel vom 8. Oktober 1938 im Kleinen Blatt (siehe Bild rechts)
  48. "Mattersburg judenfrei!" auf www.brettl.at
  49. Wolfgang Weisgram: "Anschluss" in Mattersburg: Als die Stadt sich ihr Schtetl amputierte; in Der Standard vom 10. März 2018
  50. Liste der Opfer des Holocaust mit Bezug zu Mattersdorf/Mattersburg auf www.yadvashem.org
  51. Anm.: Die Synagoge wurde bereits 1938 demoliert und dann 1940 endgültig beseitigt.
  52. Josef Loibersbeck: Mattersdorf - Mattersburg, Burgenländische Heimatblätter Nr. 29, 1967, S. 143
  53. Zerstörte Jüdische Gemeinden - Geschichte der Juden im Burgenland auf www.erinnern.at
  54. www.austria-forum.org
  55. zitiert nach Georg Gesellmann: Jüdische Reminiszenz - Korrespondenz mit ehemaligen burgenländischen Juden als Versuch kommnaler historischer Kulturarbeit; in Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland, Heft 92, Eisenstadt, 1993, S. 415
  56. Das Jüdische Echo - Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 55, 2006, S. 61
  57. Christof Habres: Durch Gewalt verloren gegangen - Die einzigartige Tradition jüdischen Lebens im Burgenland wird bis heute in vielen Ländern weitergegeben auf www.austria-forum.org
  58. www.wir-erinnern.at
  59. Mattersburg - Neue jüdische Gedenkstätte wurde eröffnet auf www.bvz.at
  60. zitiert nach einem Foto auf Wikimedia Commons
  61. Israel: Van der Bellen besuchte Kyriat Mattersdorf auf www.burgenland.orf.at
  62. Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum - Mattersdorf - Mattersburg (Burgenland/Österreich) auf www.jüdische-gemeinden.de
  63. Die Synagoge Mattersburg (Mattersdorf, ung. Nagymarton) auf www.davidkultur.at
  64. Josef Loibersbeck: Mattersdorf - Mattersburg, Burgenländische Heimatblätter Nr. 29, 1967, S. 143
  65. Die Synagoge Mattersburg (Mattersdorf, ung. Nagymarton) auf www.davidkultur.at
  66. Max Grunwald: Mattersdorf; in Jahrbuch für jüdische Volkskunde, Verlag Benjamin Harz, 1925, S. 415 und 417
  67. Veronika Schmid: Virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge in Mattersburg, Diplomarbeit an der Technischen Universität Wien, Wien, 2016, S. 29
  68. Veronika Schmid: Virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge in Mattersburg, Diplomarbeit an der Technischen Universität Wien, Wien, 2016, S. 22 ff.
  69. Max Grunwald: Mattersdorf; in Jahrbuch für jüdische Volkskunde, Verlag Benjamin Harz, 1925, S. 417
  70. Frank Stern und Barbara Eichinger: Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation, Antisemitismus, Zionismus, Böhlau Verlag, Wien, 2009, S. 149
  71. Veronika Schmid: Virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge in Mattersburg, Diplomarbeit an der Technischen Universität Wien, Wien, 2016, S. 39
  72. Wolfgang Steiger: Die letzte Reise - Begräbnis und Friedhof, Verein 70er Haus der Geschichten, Mattersburg, 2017
  73. Jüdischer Friedhof Mattersburg auf der Seite des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich
  74. Georg Luif: Stumme Zeugen - Bildstöcke, Kapellen, Denkmäler - Gedenkkultur in Mattersburg, Mattersburg, 2018
  75. Max Grunwald: Mattersdorf; in Max Grunwald (Hrsg.) Jahrbuch für Jüdische Volkskunde 1924/1925, Verlag Benjamin Harz, Berlin/Wien
  76. Leopold Moses: Inschriften und Urkunden aus den Sieben-Gemeinden (schewa kehillot); in Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft; XVIII und XIX, Frankfurt am Main, 1926 und 1928
  77. Johannes Reiss: Leben und Glaube - Die verschollenen Grabsteine auf www.ojm.at
  78. Tina Walzer: Der jüdische Friedhof in Mattersburg; in David - Jüdische Kulturzeitschrift, Heft 120, 04/2019
  79. Tina Walzer: Der jüdische Friedhof in Mattersburg; in David - Jüdische Kulturzeitschrift, Heft 120, 04/2019
  80. Barbara Staudinger: Collectings Identities - Max Grunwalds (1871-1953) jüdisches Wien; in Martin Scheutz und Vlasta Valeš (Hrsg.): Wien und seine WienerInnen - Ein historischer Streifzug durch Wien über die Jahrhunderte, Böhlau Verlag Wien, 2008, S. 241
  81. Philip V. Bohlman: Jüdische Volksmusik - eine Mitteleuropäische Geistesgeschichte, Böhlau Verlag, Wien, 2005, S. 129
  82. Peter F. N. Hörz: "Treue und Tradition heißt nicht, Mumien zu konservieren, sondern Leben zu bewahren" - Was die Erforscher jüdischer Kultur im Burgenland suchen, finden, bewahren und pflegen woll(t)en und was sie damit bezweck(t)en; in Birgit Johler und Barbara Staudinger (Hrsg.): Ist das jüdisch? - Jüdische Volkskunde im historischen Kontext, Institut für jüdische Geschichte Österreichs, Wien, 2010, S. 508
  83. Fritz Peter Hodik: Beiträge zur Geschichte der Mattersdorfer Judengemeinde im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Amt der Burgenländischen Landesregierung, Landesarchiv, 1976
  84. Gertraud Tometich: Als im Burgenland noch das Schofarhorn ertönte - Die Geschichte der jüdischen Gemeinde von Mattersburg, Edition Marlit, 2013
  85. Veronika Schmid: Virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge in Mattersburg, Diplomarbeit an der Technischen Universität Wien, Wien, 2016

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