Geschichte der Surinamesen in den Niederlanden

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Die Geschichte der Surinamesen in den Niederlanden begann im 20. Jahrhundert. Führungskräfte aus Suriname wurden in den Niederlanden ausgebildet und kehrten danach in ihre Heimat zurück. Zu einer nennenswerten Einwanderung in die Niederlande kam es ab den 1970er Jahren. Etwa ein Drittel der Bevölkerung von Suriname emigrierte im Laufe der Zeit aus verschiedenen Gründen.

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1 Details

  • Ab dem 17. Jahrhundert hatten die Niederlande an der Nordküste Südamerikas mehrere Kolonien, die zusammenfassend als Niederländisch-Guyana bezeichnet wurde.
  • Die Holländer beuteten das Land und die Bevölkerung aus. Es kam zur Einfuhr von Sklaven aus Afrika. Es wurden u.a. Kaffee, Kakao, Tabak, Zuckerrohr und Indigopflanzen auf Plantagen angebaut.
  • 1834 begann die Abschaffung der Sklaverei in den britischen Kolonien. Nach Ablauf der Arbeitspflicht für die ehemaligen Sklaven und nach dem Verlust von Arbeitskräften vor allem auf den Plantagen verpflichteten die zunächst die Briten Kontraktarbeiter aus Britisch-Indien als Ersatz,[1] und die niederländische Regierung unterzeichnete später ein entsprechendes Abkommen mit den Briten, um ebenfalls Ersatz zu schaffen.[2]
  • Im Jahr 1954 gewann Suriname durch das Königreichstatut die Selbstverwaltung. 1975 wurde es dann gänzlich unabhängig.
  • Zu einer nennenswerten Einwanderung aus Suriname in die Niederlande kam es erst Mitte der 1970er Jahre. Kurzfristig stand Surinamesen damals sogar die niederländische Staatsbürgerschaft offen. In der Zeit der beginnenden Unabhängigkeit wurde befürchtet, dass der kleine Staat nicht überlebensfähig sein würde. Einige der Migranten waren Nachkommen der Arbeiter aus Britisch-Indien und werden Hindustanen genannt.
  • Nach einer Phase der politischen Instabilität und durch eine gestiegene Unzufriedenheit kam es 1980 zu einem Putsch in Suriname. Die Verfolgung der Gegner des Militärregimes in den 1980er Jahren führte zu einer weiter verstärkten Auswanderung.
  • Im Jahr 1980 wurde für Surinamesen die Visumspflicht in den Niederlanden eingeführt.
  • Im Jahr 1986 lebten 200.000 Surinamesen in den Niederlanden.
  • Seit 1986 dürfen die Surinamesen, wie alle Ausländer, an Gemeinderatswahlen teilnehmen, wenn sie sich seit mindestens fünf Jahren legal im Land aufhalten. Dennoch sind sie sehr schlecht integriert. In den Bereichen Wohnen, Bildung und Arbeit sind sie schlechter gestellt. Die schulischen Leistungen der Surinamesen liegen unter dem Landesdurchschnitt. Auch die Jugendarbeitslosigkeit liegt über dem Durchschnitt. Viele Jugendliche ziehen sich in Randgruppen zurück.
  • Die Surinamesen beteiligen sich kaum am politischen Leben. Während nur 3% der Türken sich im Jahr 2002 politisch gar nicht betätigten, lag dieser Prozentsatz bei den Surinamesen bei 13%.[3]
  • Obwohl die niederländische Verfassung in Artikel 1 die Diskriminierung wegen Rasse, Geschlecht, Religion usw. verbietet, schlägt den Surinamesen in den Niederlanden oft noch deutliche Fremdenfeindlichkeit entgegen.

2 Literatur

  • Martina Boden: Nationalitäten, Minderheiten und ethnische Konflikte in Europa - Ursprünge, Entwicklungen, Krisenherde, Olzog Verlag, München 1993

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