Zuckerrohr

Zuckerrohr (Saccharum officinarum) gehört zu den Süßgräsern. Aus der geernteten Pflanze wird durch Pressen Zuckersaft gewonnen. Dieser kann dann gefiltert, eingedickt, getrocknet und gemahlen werden. Das fertige Produkt nennt sich dann Vollrohrzucker. Er ist im Gegensatz zu Rohrzucker nicht raffiniert. Bei vakuumeingedicktem Rohrzucker soll es keine Probleme mit einer möglichen Acrylamidbelastung geben. Die Pflanzenteile, die nach dem Pressen übrig bleiben, nennt man Bagasse. Das Zuckerrohr kann auch direkt gekaut werden, um an den süßen Zuckersaft zu gelangen. Das Kauen des Zuckerrohrs soll eine zahnreinigende Wirkung haben. In einigen Ländern wird der frisch gewonnene Zuckerrohrsaft auch direkt nach dem Pressen verkauft. Auch Bio-Plastik kann aus Zuckerrohr gewonnen werden.

Zuckerrohr wurde seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. in Ostasien angebaut. Im ersten Jahrhundert v. Chr. gelangte die Pflanze dann in den Nahen Osten. Die West- und Mitteleuropäer lernten die Pflanze im Mittelalter im Rahmen der Kreuzzüge kennen. Nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus wurden die Karibik, Brasilien und teilweise auch die Südstaaten der USA zu den Hauptproduzenten des Zuckerrohr. Das Produkt wurde mit dem Leid und den Tränen von Millionen schwarzer Sklaven angebaut, geerntet und verarbeitet. Heutzutage ist Brasilien der führende Produzent von Zuckerrohr.