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Archäologie

Aus PlusPedia
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Siedlungsreste 2008: Villa Rustica (Leutstetten) in Oberbayern

Archäologie (von altgriechisch ἀρχαῖος archaios = alt und λόγος lógos = ‚Lehre‘; wörtlich also „Lehre von den Altertümern“ oder Altertumskunde) - früher auch Altertumswissenschaft genannt - ist die Erforschung früherer Tätigkeiten des Menschen hauptsächlich aufgrund von Funden wie etwa Reste alter Siedlungen, Keramik, Waffen, Werkzeugen und Münzen. Zum Teil wird in der Archäologie auf mehr oder weniger zufällige Funde zum Beispiel bei Bauarbeiten zurückgegriffen.

Die ältesten Spuren der Menschheit vor Entstehung der Schrift sind ausschließlich durch die Methoden der Archäologie zugänglich und werden in der sogenannten Vor- und Frühgeschichte erfasst. Ältere Funde werden von der Paläontologie untersucht.

Die Archäologen interessieren sich hauptsächlich für den Zeitabschnitt, der von den ersten Steinwerkzeugen (siehe Steinzeit) vor etwa 2,5 Millionen Jahren bis ins Mittelalter reicht. Dabei werden Erkenntnisse zu Umwelt, Klima und Ernährung sowie zum Alter von Funden erfasst. Als Quelle dienen dabei die materiellen Hinterlassenschaften (Artefakte) des Menschen, die entsprechend zusammengestellt werden.

In den Stadtkulturen und Staaten treten zu den archäologischen Daten auch meist erste schriftliche Quellen der Frühgeschichte auf und verbinden somit beide zu einem möglichst vollständigen Bild.

Entwicklung

Seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts wurde der Begriff Altertumskunde, die Beschäftigung mit den schriftlichen und materiellen Hinterlassenschaften der Antike, auch synonym für Archäologie verwendet. Dies war zunächst eine Kultur- und Geisteswissenschaft. Die Erweiterung auf den Zeitraum des Altertums und die wissenschaftlichen Methoden der Ausgrabung entwickelten sich erst nach Heinrich Schliemann ab Ende des 19. Jahrhunderts. Zugleich stieg das Interesse des Kunsthandels an einzelnen Objekte, die dadurch oft international bekannt wurden, was einerseits die wissenschaftliche Forschung erschwerte, andererseits zur Finanzierung der Forschung beigetragen hat. Die Entstehung von Nationalstaaten weckte das zunehmende Interesse der Regierungen. So trat 1913 in Frankreich ein Gesetz zum Schutz der Altertümer in Kraft, welches den Export verhindern sollte. Bis dahin war der Verkauf von Funden auf eigenem Grund und Boden nach französischem Recht legal.[1] Es entstand die Kategorie Bodendenkmal, in Preußen wurden die Bodendenkmäler seit 1914 geschützt.

In der Archäologie haben sich verschiedene Schwerpunkte und Spezialgebiete entwickelt, die teilweise weltweit im Verbund unterschiedlichster theoretischer und praktischer Fachrichtungen und Forschungen arbeiten und eng mit der Geschichtswissenschaft verknüpft sind, wobei allerdings zum Beispiel die Auswertung schriftlicher Zeugnisse nicht mehr in ihren Aufgabenbereich fällt. Vor allem aus der Naturwissenschaft werden seit Mitte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Methoden verwendet wie zum Beispiel die Radiokarbonmethode zur Altersbestimmung und die Auswertung von Luftbildern, so dass es sich kaum noch um eine Geisteswissenschaft handelt.

Fachliche Gliederung

Kopf einer ägyptischen Statue, Ramses I. aus dem Ende des 2. Jahrtausends v. Chr.

Bekannte archäologische Teildisziplinen sind:

Die folgenden Disziplinen stellen geografische Schwerpunkte dar:

  • Ägyptologie befasst sich mit Altägypten (etwa 3. Jahrtausend v. Chr. bis 4. Jahrhundert n. Chr.)
  • Vorderasiatische Archäologie widmet sich den alten Kulturen des Nahen Ostens, im wesentlichen das Gebiet der Türkei, des Irak, des Iran, Syriens, des Libanon, Israels und Jordaniens, des Babylonischen und Assyrischen Reiches, aber auch mit den jeweiligen Nachfolgestaaten. Der untersuchte Zeitraum reicht vom 11. Jahrtausend vor Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr.
  • Altamerikanistik oder Archäologie der Neuen Welt, also Amerika
  • Keltologie, eine interdisziplinäre Kulturwissenschaft, die unter anderem auch archäologische Quellen und Methoden zum Erkenntnisgewinn nutzt. Sie beschäftigt sich mit den verschiedenen keltischen Kulturen Europas und Kleinasiens von etwa der Spätbronzezeit bis zur Gegenwart.

Kritik

Die moderne Archäologie hat sich erst im Laufe der Zeit zur einer systematischen Wissenschaft entwickelt, wird aber bis heute von Laien unterstützt und ist zum Teil sogar auf diese angewiesen. In der Anfangszeit war es nur eine Forschung. Kritik an dem Vorgehen übte zum Beispiel Erich von Däniken. Beanstandet werden auch Einflüsse durch Religion und bestimmte politische Ideologien. So befasst sich eine christliche Archäologie mit Zeugnissen des Christentums aus der Antike im Mittelmeerraum, insbesondere in Palästina nur sehr einseitig und verwendet die Ergebnisse meist zur Bestätigung von Aussagen aus der Bibel. Während der Zeit des Nationalsozialismus gab es inbesondere in Deutschland ein politisch motivierte Ausrichtung.[2] Allerdings dienen archäologische Sammlungen und Ausstellungen oft dem Prestige einzelner Staaten.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Archaeology – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • farch.net FORUM ARCHAEOLOGIAE - Zeitschrift für klassische Archäologie

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Hauser_(Archäologe)
  2. Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz, Stuttgart 2013