Leopard 2

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Leopard 2
Leopard 2A5 der Bundeswehr

Leopard 2A5 der Bundeswehr

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer)
Länge Turm 12 Uhr
9,67 m (A4, A5)
10,97 m (ab A6)[1]
Breite 3,70 m (A4)
3,76 m (ab A5)[1]
Höhe 3,03 m (Oberkante PERI)[1]
Masse 62 t (A6)
Bewaffnung
Hauptbewaffnung 120-mm-Glattrohrkanone
42 Schuss
Sekundärbewaffnung 2 × 7,62-mm-MG 3
4750 Schuss
Schutzsysteme
Panzerung 3. Generation Kompositpanzerung, Zusatzpanzerung in Schottbauweise
Minenschutzstärke A6M: STANAG 4569 Level IV, 10-kg-Panzerabwehrmine und EFP-Mine
Beweglichkeit
Antrieb 12-Zylinder-Dieselmotor MTU MB 873
1103 kW (1500 PS)
Federung Torsionsstab
Höchstgeschwindigkeit 68–72 km/h
Leistung/Gewicht ca. 17,8 kW/t (24,2 PS/t) (je nach Variante)
Reichweite ca. 500 km[2]
Gelände: ca. 161 km[3]

Der Leopard 2 ist ein Kampfpanzer aus deutscher Produktion. Er wurde ab 1979 in Serie gebaut und ist der Nachfolger des Leopard 1. In der langen Produktionszeit entstanden diverse optionale Nachrüstmöglichkeiten und Spezifikationen für ausländische Abnehmer. Deshalb gibt es eine Vielzahl von Varianten des Leopard. Er wird ganz oder teilweise im Ausland in Lizenz gefertigt. Für den Hersteller Krauss-Maffei Wegmann wurde er mit mehr als 3600 gebauten Exemplaren ein kommerzieller Erfolg. Bis zum Jahr 2008 hatte die Bundeswehr ihren Bestand an aktiven Leopard 2 von ehemals 2125 Stück im Jahr 1990 auf 350 Stück reduziert. Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr sollte diese Zahl weiter auf 225 abgesenkt werden,[4] wurde jedoch im April 2015 aufgrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage wieder auf 328 Stück erhöht.[5] Die Version A6 mit längerer Kanone steht seit 2001 im Dienst. Der Leopard-2-Panzer war ursprünglich als Rückgrat gepanzerter Streitkräfte und zur Abwehr gegnerischer Panzerverbände vorgesehen. In der Folge des Kosovokrieges kam er erstmals bei KFOR zum Einsatz. Die NATO-Länder Dänemark und Kanada setzten den Leopard 2 im ISAF-Einsatz in Afghanistan ein[6] sowie die Türkei 2016–2018 in Nordsyrien.[7]

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1 Geschichte

Leopard-2-Prototyp der ersten Generation. PT15 mit Turm T02 (aus Flussstahl und optischen Entfernungsmesser EMES 12) und 105-mm-Bewaffnung. Zusammen mit dem PERI R12 wurde diese Kombination auch im Leopard 1A4 eingebaut.
Leopard 2 mit einem Unterwasserfahrschacht für die Donau-Durchquerung in Münchsmünster

Der Kampfpanzer Leopard 2 hat seine Wurzeln in einem bilateralen Rüstungsprojekt zwischen den USA und der Bundesrepublik Deutschland.[8] Dabei wurde im August 1963 die Entwicklung eines einheitlichen Kampfpanzers für die jeweiligen Streitkräfte im Rahmen eines Regierungsübereinkommens beschlossen. Das Projekt scheiterte jedoch an den sehr hohen Ansprüchen. Nach sieben Prototypen und 830 Millionen DM Entwicklungskosten wurde das Programm im Jahre 1969 eingestellt; beide Partner ließen jedoch die Entwicklungsergebnisse des KPz 70 in ihre nationalen Panzerprojekte einfließen. Auf US-amerikanischer Seite wurde der M1 Abrams konstruiert, während in Deutschland der Leopard 2 entstand.

Der eigentliche Beginn der Entwicklung des Leopard 2 lag im Jahr 1970, nach der Einstellung des KPz-70-Projektes wurde entschieden, einen neuen, eigenen Kampfpanzer zu bauen; eine Kampfwertsteigerung des Leopard 1, der seit 1964 gebaut worden war, wurde abgelehnt. Erste Prototypen eines „Leopard 2K“ (Kanone) wurden zwischen 1972 und 1974 zur Erprobung gebaut. Die 16 Fahrgestelle erhielten die Bezeichnung PT (PT 1 bis 17, die 12 wurde nicht vergeben) und nutzten das weiterentwickelte Triebwerk des Kampfpanzers 70. Die 17 Türme der ersten Generation trugen die Bezeichnung T1 bis T17. Die Ähnlichkeit der Turmform zum Leopard 1A3 und 1A4 war beabsichtigt, da der Entfernungsmesser EMES 12 im Leopard 1 nachrüstbar sein musste. Die Panzerung von Wanne und Turm wurde aus Flussstahl gefertigt, PT/T 6 bis 10 sowie PT/T 13 bis 17 verfügten über eine Ausführung aus Panzerstahl. Als Hauptbewaffnung dienten Glattrohrkanonen im Kaliber 105 mm und 120 mm. Der Turm 11 erhielt die scheitellafettierte 20-mm-Maschinenkanone als Sekundärbewaffnung. Ebenfalls in der Erprobung befand sich neben der Drehstabfederung das hydropneumatische Federsystem des KPz 70.

1973 folgte der erste Truppenversuch an der Kampftruppenschule 2 in Munster mit zwei Prototypen; weitere Erprobungen mit vier zusätzlichen Prototypen folgten im Sommer 1974. Die Klimaerprobungen 1975 auf dem Truppenübungsplatz Shilo/Kanada und in Yuma (Arizona) dienten dazu, die Belastbarkeit zu ermitteln.[9] Weitere fünf Prototypen wurden an den Erprobungsstellen Trier, Meppen und Greding zur System- und Komponentenuntersuchung genutzt. Der Prototyp PT 7 wurde an die USA verkauft.

Die zweite Generation der Prototypen, die der späteren Serienversion zumindest äußerlich recht nahekommen sollten, waren die sogenannten Leopard 2 AV. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Jom-Kippur-Krieg 1973 wurde der Panzerschutz entscheidend verbessert, was zu einer Umgestaltung von Wanne und Turm führte, jedoch auch das Gefechtsgewicht des Panzers weit über die angestrebte MLC 50 anhob und daher die MLC 60 als neue Obergrenze etablierte. Die bilaterale Studie eines Doppelrohr-Kasemattpanzers, bei der die MLC-50-Grenze eingehalten wurde, war kurzzeitig eine Alternative zur Leopard-2-Entwicklung, konnte sich jedoch nicht durchsetzen.

Aufgrund des neuen Schutzkonzeptes und des Wegfalls des Nachrüstens des Leopard 1 wurde der Turm 14 der ersten Generation zum T14 mod umgebaut. Wegen Vorbehalten gegenüber Laserentfernungsmessern wurde von Leitz mit dem EMES 13 ein passiver Entfernungsmesser gebaut, der auf dem Korrelationsprinzip basierte und über eine Basisbreite von 350 mm verfügte. Dies erlaubte Wegmann die Konstruktion des Spitzmaus-Turms. Letztendlich führten die Forderung der USA nach einem besseren Schutzkonzept und die zur Verfügung stehende Verbundpanzerung zur eckigen Form des Serienturms. Ein für die elektrische Versorgung des Fahrzeugs bei stillstehendem Triebwerk und zum Vorheizen projektiertes Hilfstriebwerk aus den ersten Prototypen entfiel zugunsten eines größeren Tankvolumens. Erst 30 Jahre später wurde aufgrund der gemachten Erfahrungen während der Einsätze in Krisengebieten die Zusatzstromversorgung realisiert. Ferner wurde unter anderem die Feuerleitanlage (FLA) vereinfacht; die Optiken wurden primärstabilisiert, der Wannenboden minensicherer gestaltet und die Elektronik samt Hydraulik sowie Munition in das Turmheck eingebettet. Die bisherig genutzten Nachtsichtgeräte wurden durch ein Wärmebildgerät ersetzt, das allerdings noch nicht zur Verfügung stand. Als Hauptbewaffnung waren Bordkanonen im Kaliber 105 mm und 120 mm vorgesehen. Die Panzerung bestand aus normalem Stahl, das Beschussfahrzeug wurde in Panzerstahl ausgeführt.

Einen weiteren wichtigen Schritt markierte 1976 die Vergleichserprobung des Leopard 2 AV (PT19/T19) mit 105-mm-Zugrohrkanone und des XM1 (Prototyp des heutigen M1-Kampfpanzers) in den Aberdeen Proving Grounds, Maryland/USA. Hier wurden erstmals die Vor- und Nachteile der beiden Waffensysteme ermittelt, wobei jedoch eine Festlegung der beiden Staaten auf einen gemeinsamen Kampfpanzer von beiden Seiten von vornherein verworfen wurde. Von den 117 aufgestellten Kriterien, von denen 77 bewertet wurden, erfüllte der Leopard 2 AV 61 und der XM1 48. Zusammengefasst in 17 Bewertungsgruppen wurden hingegen nur sechs vom Leopard 2 erfüllt, 16 von XM1.[10][11] Bewertet nach dem deutschen System, in dem jedes Kriterium einzeln bewertet und gewertet wurde, war der Leopard 2 dem XM1 deutlich überlegen. So fehlte dem XM1 das ABC-Schutzsystem, ein unabhängiges Periskop für den Kommandanten und die Möglichkeit zum Unterwasserfahren. Gemäß der Weisung des damaligen Verteidigungsministers Georg Leber musste jedoch jede Art eines Protestes unterbleiben. Die unterschriebene Absichtserklärung (MoU – Memorandum of Understanding), in der die Testbedingungen akzeptiert worden waren, verbot jeglichen Widerspruch. Stattdessen sollten möglichst viele Baugruppen der beiden Panzer identisch sein. Dazu kam es jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Entwicklungsphase des deutschen Systems sowie einer unterschiedlichen Auffassung über die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Eigenproduktion nur in Ansätzen. Wesentliche Änderungen auf dem Weg zum Serienfahrzeug waren schließlich der Einbau der 120-mm-Glattrohrkanone sowie die Entscheidung zum Einbau des in Lizenz gefertigten Laserentfernungsmessers der US-amerikanischen Firma Hughes, der gegenüber dem EMES 13 billiger und serienreif war. Statt des Wärmebildgerätes WBG-X von Zeiss wurde das WBG-Grundgerät (US-Common Modules) von Texas Instruments ausgewählt. Nach dem Abschluss der Tests wurde die mitgebrachte 120-mm-Waffenanlage noch vor Ort in den AV montiert, um die Machbarkeit aufzuzeigen.

Die US-Amerikaner lehnten die deutsche Glattrohrkanone zunächst ab und hielten an der 105-mm-Kanone M68 (Variante der britischen Royal Ordnance L7) fest, übernahmen jedoch die deutschen Ketten sowie die Munitionshalterungen. 1985 wurde die 120-mm-Glattrohrkanone dann doch aus US-amerikanischer Lizenzfertigung im M1 – dann als M1A1 bezeichnet – eingebaut. Pläne zum Einbau der amerikanischen Gasturbine in den Leopard wurden durch das Unternehmen Maschinenbau Kiel (MaK) im Jahr 1977 und 1978 an einem Prototyp untersucht, aufgrund des fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums jedoch verworfen, weil dazu die Wanne noch einmal hätte geändert werden müssen.

Im Jahre 1977 wurde das damalige Unternehmen Krauss-Maffei – die heutige Krauss-Maffei Wegmann – als Generalunternehmer zur Lieferung von 1800 Kampfpanzern Leopard 2 bestimmt, 810 Panzer (45 %) entfielen auf das Unternehmen MaK (seit 2000 Rheinmetall Landsysteme). Die Produktion sollte in fünf Baulosen erfolgen. Am Projektende waren es jedoch acht Lose mit zusätzlichen 325 Leopard 2. In den Varianten A0 bis A4 wurde 2125 Exemplare für die deutschen Streitkräfte produziert. Insgesamt beteiligten sich an der Fertigung 1500 Unternehmen.[12]

Im September 1977 wurde bei einer Heeresschau in Köln-Wahn der Leopard 2 AV erstmals der Öffentlichkeit vorgeführt. Nach drei Vorserienfahrgestellen zu Truppenversuchszwecken wurde der erste in Serie gefertigte Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 am 25. Oktober 1979 in München der Panzerlehrbrigade 9 in Munster übergeben.[13]

Die Entwicklungskosten für das Leopard-2-Programm betrugen laut Beschaffungsanweisung 359,4 Millionen Deutsche Mark, jedoch ohne die Weiterentwicklung des Triebwerks aus dem Programm Kampfpanzer 70 und die Entwicklung der 120-mm-Glattrohrkanone samt Munition zu berücksichtigen. So stiegen die Kosten real auf 600 Millionen DM, was alle Posten von der Experimentalentwicklung bis zur Serienreife (1967 bis 1984) einschließt. Als Systempreis für einen Leopard 2 werden im 21. Jahrhundert Zahlen von drei bis sieben Millionen Euro genannt, die aufgrund von Inflation und Wechselkursen schwanken und außerdem von der bestellten Stückzahl abhängen. Der Preis beinhaltet neben dem Fahrzeug technische Unterstützung sowie Ersatzteile über einen gewissen Zeitraum.[14] Der Leopard 2 soll noch bis 2030 im Dienst der Bundeswehr stehen und dann von einem Nachfolger abgelöst werden, dessen Entwicklung noch 2015 unter der Bezeichnung Main Ground Combat System (MGCS)[15] als deutsch-französisches Projekt begonnen haben soll.[16]

2 Funktionsbeschreibung

Blick durch das Hauptzielfernrohr EMES 15 bei Tag
PERI R17 des Kommandanten. Der Winkelspiegel (rechts) des Richtschützen entfällt bei der Kampfwertsteigerung zum A5.

Der Leopard 2 ist ein Kampfpanzer der dritten Nachkriegsgeneration mit vierköpfiger Besatzung. In konventioneller Bauweise mit Hecktriebwerk ausgeführt, war er für das Konzept des Gefechtes der verbundenen Waffen zur Panzerbekämpfung im Zusammenwirken mit dem Schützenpanzer Marder entworfen worden. Er ist das Hauptwaffensystem der Panzertruppe der Bundeswehr sowie ausländischer Nutzerstaaten.

Er besteht aus einer Wanne mit aufgesetztem selbsttragendem Turm mit einer 120-mm-Glattrohrkanone als Hauptbewaffnung, einer Nebelmittelwurfanlage und zwei Maschinengewehren unterschiedlichen Typs je nach Nutzerstaat als Sekundärbewaffnung. Die Feuerleitanlage im Turm ermöglicht es dem Richtschützen, sowohl im Stand als auch aus der Fahrt mit stehenden oder sich bewegenden Zielen den Feuerkampf zu führen.

Der Panzer wurde mehrmals Kampfwertsteigerungen unterzogen. In der Version A5 wurde an der Turmfront eine Zusatzpanzerung angebracht; ein eigenes Wärmebildgerät für den Kommandanten machte diesen vom Richtschützen unabhängig. Mit dem Restlichtverstärker für den Fahrer ist der Panzer voll nacht- und eingeschränkt allwetterkampffähig. Mit der Version A6 wurde die Feuerkraft gesteigert. Im Vergleich zur Standardkanone L/44 ist die L/55 1,30 Meter länger und ermöglicht eine bessere Umsetzung der Pulverenergie in Geschossgeschwindigkeit. Dies wiederum erhöht Reichweite, Schusspräzision, sowie Durchschlagsleistung bei APFSDS-Geschossen.

Zum Schutz der vierköpfigen Besatzung verfügt er wie alle Panzer des Kalten Krieges über eine ABC-Schutz- und Belüftungsanlage mit einer Leistung von 300 m³/h, wodurch die Durchhaltefähigkeit in mit ABC-Kampfmitteln kontaminierten Gebieten sichergestellt werden soll. Die maximale Einsatzdauer wird dabei mit 48 Stunden angegeben.

Wie andere Kampfpanzer kann auch der Leopard 2 Gewässer ohne Hilfe von Pioniertechnik durchqueren. Bis 1,20 Meter Wassertiefe ist er ohne Aufbauten oder Vorbereitungen watfähig. Mit dem mitgeführten faltbaren 50 Zentimeter hohen Tiefwatschacht steigt seine sogenannte Tiefwatfähigkeit auf 2,25 Meter; durch einen dreiteiligen starren, nicht mitgeführten Unterwasserfahrschacht ist er bis zu einer Wassertiefe von 4 Metern unterwasserfahrfähig. Das heißt, er verschwindet komplett unter Wasser. Beim Tiefwaten werden die Tauchhydraulik zugeschaltet und eine Tauchkappe aus Gummi auf der Kanonenmündung angebracht. Bis zum 2A4 musste zusätzlich vom Ladeschützen über eine Handpumpe die Turmdrehkranzdichtung aufgepumpt werden, beim A5 mit geringeren Fertigungstoleranzen entfiel diese Maßnahme. Die Tauchhydraulik schließt dabei Be- und Entlüftungen am Motor und öffnet eine Brennluftklappe am Motorschott im Panzerinneren. Über diese saugt der Motor beim Tiefwaten und Unterwasserfahren die Verbrennungsluft durch die Kommandantenluke mit aufgesetztem Tiefwat- oder Unterwasserfahrschacht an. Der Kommandant steht bei der Durchfahrt in diesem Schacht und unterstützt den Fahrer. Da ein Wassereintritt nicht vollständig zu vermeiden ist, verfügt das Fahrzeug über zwei Lenzpumpen, und die Besatzung ist mit Tauchrettern und Schwimmkragen ausgestattet.

Zur Kommunikation verfügen die Panzer der Bundeswehr jeweils über zwei UKW-Funkgeräte SEM (Sender/Empfänger, mobil) 80/80 oder 80/90. Wie bei der Sekundärbewaffnung kann auch hier die Ausstattung variieren. Zur Reduzierung der Wärmesignatur und zur Unterstützung des passiven Panzerschutzes ist der Leopard 2 mit einer infrarotreduzierenden Beschichtung versehen.

3 Technische Beschreibung

3.1 Bewaffnung

Die Bewaffnung besteht aus der Waffenanlage mit der Hauptwaffe und der Feuerleit- und Zielausrüstung und der Sekundärbewaffnung.


Die Hauptwaffe des Leopard 2 ist die 120-mm-Glattrohrkanone Rh 120 mit Rauchabsauger von Rheinmetall für flügelstabilisierte Munition. Sie ist schildzapfengelagert und verfügt über einen Höhenrichtbereich von −9° bis +20° und einen Schwenkbereich von 360°. Beim Drehen über das Panzerheck wird die Bordkanone automatisch durch die Heckabweiserfunktion angehoben und verhindert zwischen den Turmstellungen 5 Uhr und 7 Uhr das Berühren der Bordkanone mit dem Fahrzeugheck. In diesem Bereich kann die Bordkanone nicht unter −3° gerichtet werden.

Als Sekundärbewaffnung dienen ein rohrparalleles (koaxiales) Maschinengewehr („Blenden-MG“), ein Maschinengewehr zur Fliegerabwehr neben der Einstiegsluke des Ladeschützen („Fliegerabwehr-MG“) sowie eine Mehrfachwurfanlage (MWA) mit 2 × 8 Wurfbechern seitlich am Turm zum Verschießen von Nebelwurfkörpern für den Selbstschutz. Seit Mai 2005 verfügen die Streitkräfte zum Großteil über eine neue Mehrzweckwurfanlage (MZWA) mit der Anordnung 6/2 (sechs Becher obere Reihe, zwei Becher untere Reihe) je Seite. Die neue Anlage ist in der Lage, Spreng- oder nichtletale Munition zu verschießen.

Für Manöver und die Darstellung des Feuerkampfes mit und ohne Ausbildungsgerät Duellsimulator verfügt der Leopard über Aufnahmen für das KADAG (Kanonen-Abschuss-DArstellungs-Gerät), öfter auch unter der Abkürzung DARKAS (DARstellung-Kanonen-AbSchuss) bekannt. Die Anordnung ist dabei bis zum Leopard 2A4 über der Bordkanone und ab A5 vorne links auf der Keilpanzerung des Turmes.

Neben der Bordbewaffnung verfügt die Besatzung über Handfeuerwaffen zur Selbstverteidigung. Bei der Bundeswehr sind das zwei MP2A1, zwei P8, eine Signalpistole HK P2A1, vier Handgranaten und die beiden MG3 des Panzers mit insgesamt 4750 Schuss, gegurtet mit Weichkern-Leuchtspur im Verhältnis drei zu zwei.[17]

3.1.1 Waffenstabilisierung

Der Turm beziehungsweise die Hauptwaffe verfügt beim Leopard 2A4 über eine hydraulische Waffennachführanlage (WNA-H22); Kampfpanzer ab der Ausführung A5 sind mit einer elektrischen Waffennachführanlage (EWNA) ausgestattet. In Kombination mit der Zentrallogik/Hauptverteilung, den Zieleinrichtungen, dem Feuerleitrechner, den Bediengeräten und dem internen Panzerprüfgerät RPP 1-8 bilden die Baugruppen die Feuerleitanlage des Kampfpanzers.

In der automatisch stabilisierten Betriebsart STAB EIN – werden Bodenunebenheiten und Fahrgeschwindigkeit automatisch kompensiert, die Waffenanlage bleibt also unter allen äußeren Bedingungen auf das Ziel gerichtet. Die Kanone und der Turm werden durch die Messung der Bewegung mit Kreiseln und die motorischen Richtantriebe in Höhe und Seite von der Waffennachführanlage stabilisiert. Die Waffe wird somit den Werten der führenden Zieleinrichtung (EMES oder PERI) nachgeführt. Wegen der sehr geringen Fehler der Stabilisierung der Spiegel der Ausblickbaugruppen bleibt das anvisierte Ziel auch bei Fahrt immer im Bild. Richtschütze oder Kommandant müssen das Ziel mit der führenden Optik lediglich anvisieren und bewegten Zielen gegebenenfalls folgen. Durch das Drücken des Tasters für den dynamischen Vorhalt wird die Fahrbewegung eines Ziels automatisch berücksichtigt.

Eine weitere Betriebsart ist TURM AUS – in der die Stromversorgung des Turmes ausgeschaltet ist, lediglich die Funkanlage, die Beleuchtung und der MG-Lüfter werden versorgt. Das Richten und Abfeuern erfolgt manuell, die Waffe ist nicht stabilisiert. In der Betriebsart BEOBACHTEN erfolgt eine volle Stromversorgung im eingeschränkten Betrieb. Für den Richtschützen ist das grobe Richten möglich, die Optik wird der Bordkanone nachgeführt, was dazu führt, dass sich das Strichbild bei geänderten Werten verändert. Es können alle Zieleinrichtungen genutzt werden, in dieser Betriebsart ist jedoch kein Schießen aus der Fahrt möglich. Gegen bewegte Ziele ist ein manueller Vorhalt nötig. Für das Hochfahren des Turmes in STAB EIN benötigt die Technik etwa 25 Sekunden.[17]

3.1.2 Zielgeräte

Blick durch das PERI R17 bei Tag

Als Hauptzielgerät dient das EMES 15 mit einem CE628-Laser von Zeiss-Eltro Optronic als elektro-optischer Entfernungsmesser. Der Nd:YAG-Laser misst Entfernungen bis 9990 Meter auf 10 Meter genau, wobei lediglich Schussentfernungen zwischen 200 und 4000 Metern berücksichtigt werden. Bei Messungen unter 200 Metern wird vom Feuerleitrechner mit dem Aufsatzwert für 1000 Meter gerechnet, Werte über 4000 Meter müssen manuell eingegeben werden. Bei Mehrfachechos des Lasers kann ab dem Leopard 2A5 zusätzlich zum Letztecho das Erstecho gewählt werden. Mit dem zwölffach vergrößernden Hauptzielfernrohr (HZF) gekoppelt ist es die primäre Zieloptik für den Richtschützen. In der Betriebsart STAB EIN ist das EMES 15 die führende Optik für Turm und Bordkanone. Als zweites Zielgerät steht dem Richtschütze das Turmzielfernrohr (TZF) FERO Z18 zur Verfügung. Beim Ausfall der Feuerleitanlage dient es als Notoptik. Eine Skala im Strichbild unterstützt beim Einstellen der geschätzten Schussentfernung.

Ebenfalls integriert in das EMES 15 ist ab 1983 das Wärmebildgerät WBG-X von Zeiss; es ersetzt das PZB 200 als Nachtzielgerät. Eine vier- und zwölffache Vergrößerung erlaubt das Beobachten und Bekämpfen sowohl am Tag wie auch in der Nacht. Mit einem Detektor aus Quecksilber-Kadmium-Tellurid, der auf etwa −190 °C gekühlt werden muss, verlangt das WBG eine Vorkühlzeit von ungefähr 15 Minuten. Die Anzeige ist grün-monochrom mit einer wählbaren Polarität von schwarz oder weiß, so dass Wärmequellen besonders hell oder dunkel erscheinen. Bei ausreichendem Temperaturunterschied einzelner Objekte sind diese in einem beobachteten Geländeabschnitt sehr gut zu erkennen. Starker Regen, Schnee sowie dichter Nebel mit hohem Wasseranteil reduzieren die Reichweite des Wärmebildgerätes.

Der Kommandant verfügt mit dem Periskop R17 (PERI R17) über ein eigenes Beobachtungs- und Zielgerät, jedoch ohne Entfernungsmessfunktion. Die stabilisierte Optik mit zwei- und achtfacher Vergrößerung erlaubt ein unabhängiges Arbeiten vom Richtschützen. So kann der Kommandant selbstständig Ziele beobachten, dem Richtschützen Ziele zuweisen und ihn überwachen. Dazu verfügt das PERI über folgende Einstellmöglichkeiten: Mit dem Drücken der KH-Taste (Kommandant führt Hauptwaffe) schwenkt der Turm auf die Visierline des PERI ein, das Ziel kann vom Richtschützen oder vom Kommandanten bekämpft werden. Mit der Auswahl ZÜ (Zielüberwachung) schwenkt dagegen das PERI auf die Visierline des EMES ein, der Kommandant sieht das Ziel des Richtschützen. Durch Umschalten auf den Direktsichtadapter – eine optische Verbindung zwischen EMES und PERI – ist das vom Richtschützen genutzte Bild des EMES übertragbar.

Mit dem PERI R17A2 und dem integrierten Wärmebildgerät TIM (Thermal Imaging Modul) wird ab dem Leopard 2A5 die Führbarkeit bei Nacht erleichtert. Zur besseren Rundumsicht wurde es an die linke Lukenseite des Kommandanten verlegt. Der Ausblickkopf des PERI ist erhöht aufgesetzt. Als Wärmebildmodul wurde das OPHELIOS-P verbaut, dessen Bild über einen Monitor direkt unterhalb der Winkelspiegel ausgegeben wird. Es ist zusätzlich möglich, das Bild des EMES darzustellen. Das WBG hat eine vierfache, zwölffache und 24-fache Vergrößerung. Zwei feste Indexpositionen für 6 Uhr und 12 Uhr ermöglichen es, die Visierlinie des PERI unabhängig von der Turmstellung zur Längsachse der Panzerwanne auszurichten.[17]

Mit der Nachrüstung des Attica-Wärmebildmoduls, das sich in den kanadischen, dänischen sowie in einigen deutschen Panzern wiederfindet, wird dem Kommandanten und Richtschützen eine wesentlich bessere Zielerfassung ermöglicht, da durch die höhere thermische Auflösung geringere Temperaturunterschiede zwischen Objekt und Umgebung klarer erkennbar sind. Das Wärmebildgerät der dritten Generation wird von KMW auch im A7+ eingesetzt und findet sich ebenfalls im Puma (Schützenpanzer) sowie in der Aufklärungsdrohne Luna wieder.[18]

Ein Feldjustierspiegel nahe der Mündung der Kanone ermöglicht dem Richtschützen beim Einschalten der Feldjustieranlage Korrekturen der Justage der Zielausrüstung auf die Hauptwaffe, um Abweichungen der Seelenachse des Rohres auszugleichen, die durch thermische sowie mechanische Belastungen auftreten. Hauptzielfernrohr und Kanone befinden sich bei eingeschalteter Justieranlage in einem konstruktiv festen Winkel, worauf vom Spiegel ein Referenzstrahl reflektiert wird, mit der sich Abweichungen zur Justiermarke erkennen lassen.[17]

3.1.3 Munition

Munitionsbunker im Turmheck für die Bereitschaftsmunition mit gelagerten EX-Patronen.

Die Munition für die Kanone befindet sich sowohl im Turmheck als auch in der Panzerwanne. Die Bereitschaftsmunition hinter einer druckdichten Schott-Tür im Turm enthält 15 Patronen (die unterschiedlichen Typs sein können) und ist für den Ladeschützen jederzeit zugänglich. Die 27 Patronen (ab A6M reduziert auf 22 Patronen) in der Wanne (in Fahrtrichtung links vom Fahrer) sind nur zugänglich, wenn sich der Turm in einer bestimmten Position befindet (3 Uhr – aus Sicherheitsgründen dann festgezurrt).

Der Leopard 2 verfügte anfangs über zwei Munitionsarten. Das gegen feindliche Kampfpanzer eingesetzte Geschoss ist die sogenannte KE-Munition (BW-Bezeichnung für Kinetische Energie, NATO-Bezeichnung APFSDS(-T) Armor Piercing Fin-Stabilized Discarding Sabot-Tracer), ein panzerbrechendes Wuchtgeschoss mit Treibkäfig und Leuchtspur. Gegen gehärtete und weiche Ziele, darunter auch Infanterie, wird die MZ-Munition (BW-Bezeichnung für Mehr-Zweck-Munition, NATO-Bezeichnung HEAT-MP-T High Explosive Anti Tank Multi Purpose – Tracer), ein Hohlladungsmehrzweckgeschoss mit Leuchtspur, eingesetzt. Beide Geschossarten sind flügelstabilisiert. Alle Munitionssorten bestehen aus teilverbrennbaren Hülsen, gefertigt aus Zellulose, Nitrozellulose, Harz sowie stabilisierenden Zusätzen und hinterlassen beim Verschuss nur den Hülsenboden aus Stahl.

Bei der KE-Munition wird mit Hilfe eines Treibspiegels ein flügelstabilisiertes Pfeilgeschoss mit einem Kaliber von etwa 38 Millimetern aus gesintertem Wolframcarbid von der 120-mm-Glattrohrkanone verschossen. Das Geschoss hat, je nach Munitionstyp und Bordkanone (DM 33 + L/44), eine Mündungsgeschwindigkeit von 1640 m/s (also ungefähr fünffache Schallgeschwindigkeit). Die Wirkung des KE-Geschosses basiert auf Bewegungsenergie; es enthält keinen Sprengstoff; seine Wirkung ist allein abhängig von seiner Auftreff-Energie. Nach dem Auftreffen auf dem Ziel und während der Penetration der Panzerung verdrängt der Pfeil durch seine hohe kinetische Energie Panzerungsmaterial. Dringt er bis in den Kampfraum vor, verursacht er an der Innenseite einen Splitterregen. Durch den Luftwiderstand verringert sich mit zunehmender Entfernung die Geschwindigkeit des Penetrators und damit auch seine Bewegungsenergie und Durchschlagsleistung.

Das MZ-Geschoss hat eine Mündungsgeschwindigkeit von 1140 m/s. Die Geschwindigkeit hat keine erwähnenswerte Auswirkung auf die Durchschlagskraft. Dies ist begründet in der Ausbildung des Geschosses als Hohlladungsgeschoss. Infolgedessen hat auch die Schussentfernung keinen Einfluss auf die Zielwirkung. Infolge der beim Durchschlag verursachten extremen Wärme kommt es im Panzer meist zu Sekundärexplosionen. Gegen die Insassen wirken Druck und Splitter aus schmelzflüssigem Material. Die Durchschlagsleistungen gegen homogene Panzerplatten betragen etwa 600 Millimeter beim MZ- und über 800 Millimeter beim KE-Geschoss.

Aufgrund der Verbesserungen bei der Schutztechnologie gegen Hohlladungsgeschosse entwickelte Rheinmetall ein HE-Geschoss (Sprenggranate). Sie ersetzt die alte und nicht mehr produzierte MZ-Munition bei der Bundeswehr und verbessert die Wirksamkeit des Leopard 2 gegen Flächenziele, gegen Stellungen hinter Deckungen, in Unterständen und Gebäuden, gegen Infanterie, Schützenpanzer sowie leichtgepanzerte Transportfahrzeuge. Die Mündungsgeschwindigkeit des 19 Kilogramm schweren Geschosses beträgt mit der L/55 etwa 1100 m/s und ermöglicht Kampfentfernungen bis 5000 Meter. Dazu verfügt die Munition neben einem Zeitzünder über einen Aufschlagzünder mit und ohne Verzögerung. Der Zünder wird dabei entweder manuell über ein separates Zünderstellgerät oder automatisch über eine Anbindung an den Feuerleitrechner gestellt. Mit Hilfe des Zeitzünders ist es möglich, die Munition in der Luft in einem vorgegebenen Abstand zum Ziel detonieren zu lassen. Die Munition wurde 2014 als DM11 eingeführt. Der Stückpreis beträgt ca. 9000 Euro.[19]

DM11 Mehrzweckmunition
Variante des 2A5 mit der neuen Mehrfachwurfanlage, neuer schwerer Kettenblende (erste vier Segmente der Kettenschürze) sowie verbesserter Ausführung der leichten Kettenblende (letzte Segmente der Schürze) der dritten Generation.

Neben dieser Munition verfügen die Streitkräfte auch über Übungsmunition für den scharfen Schuss. Die Bundeswehr setzt sie für die KE- und MZ-Üb-Geschosse ein. Beide sind lichtblau markiert. Aufgrund des Sicherheitsbereiches von 90 Kilometern für die KE-Gefechtsmunition benutzt die Panzertruppe zum scharfen Schuss in Deutschland fast ausschließlich die Übungsvariante der KE-Munition. Der Penetrator der KE-Üb besteht aus einem leichteren Material und besitzt ein Lochkegelleitwerk. Auf den ersten 2000 Metern entsprechen die außenballistischen Eigenschaften weitgehend denen der Gefechtsmunition, erst auf größere Distanzen gibt es rapide zunehmende Abweichungen. Der Sicherheitsbereich beträgt 22 Kilometer, mit verbesserter KE-Üb (APFSDS-T-TP, TP steht dabei für Target-Practice) liegt er bei 7,5 Kilometern. Die MZ-Üb (HEAT-T-TP) gleicht bis auf den Gefechtskopf der Gefechtspatrone DM 12 A2. Diese hat einen Betonkopf, um die Schäden im Zielgebiet und somit die Kosten zu reduzieren.[20]

Rheinmetall bewarb außer den üblichen Munitionssorten für den Leopard 2 auch einen Nachrüstsatz namens LAHAT, mit der eine weitere Leistungssteigerung erzielt wird. LAHAT ist eine lasergesteuerte Rakete der Israel Aerospace Industries mit einer effektiven Reichweite von mehr als 6000 Metern, die aus der Bordkanone oder aus einem positionsunabhängigen Startgerät abgefeuert wird. Die Verbesserung umfasst ebenfalls ein lasergestütztes Feuerleitsystem zur Waffenlenkung. Die Rakete ist gegen alle bekannten Störversuche unempfindlich und kann gegen Panzer, Hubschrauber sowie Ziele außerhalb der Sichtweite der Besatzung eingesetzt werden.[21]

Darüber hinaus stehen je nach Nutzerstaat PELE- und Canistermunition zur Verfügung.

Munitionstypen Leopard 2[20]
Name Typ Masse – Patrone
in kg
Masse – Penetrator/Geschoss
in kg
Mündungsgeschw.
in m/s
Kampfentfernung
in m
Einführung/Anmerkung
DM12 MZ 23,2 13,5 ca. 1140 ca. 2600 1979
DM12A1 MZ 23,2 14,1 ca. 1140 ca. 2600 Nachfolger der DM12
DM13 KE ca. 1650 ca. 3200 1979
DM23 KE ca. 1650 ca. 3500 1983
DM33 KE 19 4,6 ca. 1650 ca. 3500 1987
DM43/DM43A1
(LKE I)
KE 20 7,2 mit Treibkäfig 1740 Internationaler Einsatz
DM53
(LKE II)
KE 21,4 ca. 5 1670 (L/44)
1750 (L/55)
4000 1999
DM53A1/DM63
(LKE II)
KE  ? ca. 8,45 1750 (L/55) 2005
verbesserte LKE II, stärkere Treibladung; gesteigerte effektive Schussentfernung, Verschuss nur aus L/55.
DM11 HE ca. 19 ca. 950 (L/44)
ca. 1100 (L/55)
5000 2014
Kann durch ein Programmierkit bestehend aus einem „Ammunition Communication Module (ACM)“ zur Programmierung der Zünder, einer Schnittstelle (Interface-Box) zwischen ACM und Feuerleitrechner, die alle relevanten Daten für das ACM generiert und einem zusätzlichen Schaltkasten für das Ladeschützenbediengerät (Add-on Control-Box/ACB) aus jedem Leopard 2 verschossen werden.

Anmerkung: Von der Bundeswehr genutzte Munition

3.2 Panzerung

Detailaufnahme der Front eines 2A5. Auf der Wannenfront mit Ersatzkettengliedern (Mitte) sowie mehreren Schneegreifern (links und rechts). Die Seitenteile der Keilpanzerung des Turms können abgeklappt werden und bieten Zugang zu weiterem Stauraum. Zu sehen ist ebenfalls die Verankerung der Schwingarme in der Wanne.
Rückansicht und Aufbau der linken Zusatzpanzerung (Keilpanzerung).

Der Leopard 2 ist durch eine Verbundpanzerung (auch bekannt als Mehrschicht- oder Kompositpanzerung) der dritten Generation (C-Technologie) geschützt. Der genaue Aufbau und die Stärke unterliegen der Geheimhaltung und richten sich nach der aktuellen Entwicklung der Waffentechnik. So besteht die Panzerung aus einer Mehrfach-Schottanordnung, bei der die Zwischenräume mit elastischem Gummi gefüllt sind. Als Materialien können verschiedene Stahlsorten mit unterschiedlichen Härtegraden und Verbundwerkstoffen wie Keramik, Kunststoff oder Kevlar zum Einsatz kommen. Der Aufbau folgt damit dem sogenannten Chobham-Prinzip, ist jedoch keine Chobham-Panzerung. Besonderer Wert wurde auf eine starke Frontpanzerung gelegt.

Die Wanne und der Turm werden als Gehäuse mit integrierter Panzerung gefertigt; das heißt, die äußeren und inneren Panzerplatten übernehmen neben dem Schutz ebenfalls Karosseriefunktionen. Innerhalb dieser tragenden Struktur wird die eigentliche Panzerung in Form von Blöcken in die vorgesehenen Hohlräume eingesetzt, was dem Panzer seine eckige Form gibt.

Die seit dem Leopard 2A5 angebrachte Keilpanzerung an der Turmfront wurde dagegen als Schottpanzerung ausgeführt und hat die Aufgabe, die Bautiefe der Panzerung zu erhöhen, KE-Penetratoren zu brechen und Hohlladungsgeschosse (HL) vor der Grundpanzerung zu zünden. Dazu gliedert sich der Aufbau in der Regel in die Destabilisierungsstufe (Disturber), Brechstufe (Disrupter) und Erosionstufe (Absorber). Das oft angenommene Abprallen der Geschosse tritt jedoch nicht auf, da KE-Munition des 21. Jahrhunderts auch noch bei Aufschlagwinkeln von 10° bis 15° wirkt.

Der Munitionsbunker im Turmheck verfügt über Ausblasmöglichkeiten (Blow-out-panels) an der Oberseite, um die Energie einer Explosion der dort gelagerten Munition nach außen abzuleiten. Der Innenraum des Panzers ist mit Gewebematten (Spall-Liner) aus hochfesten Fasern wie Aramid (Kevlar) ausgekleidet, um den Splitterkegel beim Durchschlagen der Panzerung zu reduzieren oder komplett zu verhindern.[17]

Neben diesen Schutzfunktionen besitzt der Leopard 2 je nach Betreiberstaat weitere Panzerungselemente wie Bombletschutz für die Oberseite, Slat-Armour (ein Käfig gegen HL-Geschosse), erweiterten Minenschutz (siehe A6M) oder weitere Aufpanzerungen in Form der Verbundpanzerung Mexas oder AMAP von IBD Deisenroth Engineering (Ingenieurbüro Deisenroth).[22]

Die verschiedenen Ausführungen des Leopard 2 verfügen über folgenden Panzerschutz (RHA-Äquivalent) gegen HEAT- und KE-Geschosse:

Bauteil Leopard 2A1-A3 Leopard 2A4 Leopard 2A5 Stridsvagn 122
Wannenfront
KE-Geschosse:
350–550 mm 600 mm 620 mm 620–780 mm
Wannenfront
HEAT-Granaten:
520 mm 620–710 mm 620–750 mm 750–920 mm
Turmfront
KE-Geschosse:
500–550 mm 590–690 mm 850–930 mm 920–940 mm
Turmfront
HEAT-Granaten:
810 mm 810–1290 mm 980–1730 mm 1290–1960 mm

3.3 Laufwerk und Antrieb

 
Leopard-2-Triebwerk. Motor links, HSWL-Getriebe rechts, darüber die Ringkühler. Seitlich am Motor der Kombinationsluftfilter (rechteckiger Kasten) zum Filtern der Verbrennungsluft
Triebwerkraum des Leopard 2A5. Zu sehen sind unter anderem mittig zwei Drehstäbe und links ein Teil der Kraftstoffanlage (zwei grüne Behälter).
 
Das von KMW für den Leopard 2 projektierte Hilfstriebwerk findet im erhöhten oberen rechten Wannenheck seinen Platz.

Der Panzer besitzt ein drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk mit Lamellendämpfern und hydraulischen sowie mechanischen Endanschlägen über den Schwingarmen der Laufradpaare. Seine Drehstäbe sind mit jeweils 50 kN vorgespannt. Er verfügt über eine „lebende“ Endverbindergleiskette mit auswechselbaren Kettenpolstern des Unternehmens Diehl vom Typ 570 F (später FT). Beim Fahren im Schnee, auf Eis oder um die Griffigkeit der Kette zu steigern, können pro Seite 18 Kettenpolster in kurzer Zeit gegen gusseiserne Schneegreifer ausgetauscht werden.

Der Leopard 2 wird von einem flüssigkeitsgekühlten V12-Viertakt-Vorkammer-Mehrstoffmotor des Typs MTU MB 873-Ka 501 angetrieben. Mit einer Ladeluftkühlung und zwei Abgasturboladern ausgestattet leistet er 1100 kW (1500 PS) bei einer Drehzahl von 2600 min−1 und beschleunigt den Panzer auf eine Höchstgeschwindigkeit von offiziell 68 km/h. Die reale zu erreichende Endgeschwindigkeit variiert und kann je nach Untergrund bis zu 30 km/h darüber liegen. Überdrehzahlen ab 2850 min−1 werden durch die elektronische Motorkontrollanlage (MKA) verhindert. Bei kritischem Kühlflüssigkeitszustand oder Ölstand wird er automatisch abgeschaltet. Für Notfälle in Gefechtssituationen verfügt die MKA über eine verplombte Überbrückungsschaltung. Das maximale Drehmoment von 4700 Nm wird bei 1600 min−1 erreicht.

Das Aggregat entstammt dem Motorenprogramm Ka 500 der Kampfpanzer-70-Entwicklung. Im Vergleich besitzt der Ka 501 einen auf 47,6 Liter vergrößerten Hubraum, was sich in einem höheren Drehmoment und Lastannahmefähigkeit im gesamten Drehzahlbereich zeigt und die Beschleunigungsfähigkeit verbessert. Der Abscheidungsgrad der Kombinationsluftfilter sowie der Wirkungsgrad der Kühlanlage wurde verbessert und steigerte die Standfestigkeit. Die reine Vielstoff-Fähigkeit wurde bei der Weiterentwicklung durch MTU Friedrichshafen nicht weiterverfolgt, sodass mindestens eine Kraftstoffmischung von 60 % Diesel und 40 % einer anderen zugelassenen brennbaren Flüssigkeit notwendig wird. Eine Trockensumpf-Druckumlaufschmierung sorgt auch bei Schräglage von 35° in Richtung der Kurbelwelle und 25° quer dazu für eine Ölversorgung an allen Schmierstellen. Die Versorgungsleitungen zum Fahrzeug sind mit selbstdichtenden Schnelltrennkupplungen ausgestattet. Ein über ein Vorgelege am Dieselmotor angebauter ölgekühlter 20-kW-Generator versorgt das 24-V-Bordnetz mit Strom.

Die zum Betrieb notwendige Brennluft wird über zwei seitlich am Motor angebaute Kombinationsluftfilter zugeführt. In ihnen wird die durch zwei kreisrunde Ansaughutzen auf der Triebwerksabdeckplatte eingesaugte Luft gereinigt und über Zyklonfilter zu 95 % vom Grobstaub befreit. Dieser wird anschließend durch ein Grobstaubsauggebläse aus dem Triebwerksraum entfernt. Zwei weitere Feinfilterrundeinsätze binden die restlichen Staubpartikel. Das Abführen der Abwärme wird über zwei temperaturgesteuerte Ringkühler mit integrierter Gebläseanordnung auf dem Getriebe realisiert. Diese sind durch eine Gummilippe vom Motor getrennt, um sie bei eingeschalteter Tauchhydraulik mit Wasser umspülen zu können. Die Gebläse sind in dieser Zeit abgeschaltet. Die erwärmte Abluft wird im Normalbetrieb über das große Heckgräting nach unten ausgeblasen und dort zur Kühlung der heißen Abgase genutzt; die durch zwei kreisrunde Grätings ebenfalls leicht schräg nach unten ausgestoßen werden. Für Unterwasserfahrten ist das Abgassystem mit Rückschlagklappen ausgestattet.

Zur Kraftübertragung auf die Kette dient das hydromechanische Schalt-, Wende- und Lenkgetriebe des Typs Renk-HSWL-354. Es vereint den Fahr-, Lenk,- und Hilfsantrieb sowie die Bremsanlage in einem Gehäuse und ist mit dem Motor über Schnellspannvorrichtungen zum sogenannten Triebwerksblock zusammengeflanscht. Der Fahrantrieb ist mit einem hydrodynamisch-mechanischen 4-Gang-Lastschaltgetriebe mit Wendestufe ausgestattet. Ein mechanisch überbrückbarer Drehmomentwandler wird als verschleißarme Kraftübertragung im unteren Drehzahlbereich genutzt; der Panzer fährt hierbei im Wandlerbetrieb. Oberhalb von 1300 min−1 wird mit Hilfe einer automatisch schließenden Überbrückungskupplung eine feste Verbindung erreicht, mit der die Motorleistung wie bei einer starren Welle übertragen wird. Die im Getriebe integrierte Betriebsbremse arbeitet dabei in zwei Stufen. Über 35 km/h wird der Panzer durch eine verschleißfreie hydraulische Strömungsbremse (hydrodynamischer Retarder) abgebremst. Unterhalb dieser Geschwindigkeit werden die Bremsscheiben mit einem Druck von >98 bar angesteuert. Dies ermöglicht so einem Leopard 2A4 bei einer Vollbremsung aus 70 km/h einen Bremsweg von nur 20,6 Metern.[23]

Wie schon bei seinen Vorgängern ist das Antriebssystem als Gesamttriebwerksblock ausgelegt, was ein Wechseln des kompletten Antriebsstrangs mit Unterstützung eines Bergepanzers im Rahmen einer dynamischen Waffenschau innerhalb von 15 Minuten ermöglicht. Dabei laufen aber viele Tätigkeiten wie das Trennen des Seitenvorgeleges oder das Lösen der Heckplatte bereits im Voraus ab. Ein Wechsel nach Vorgabe der Technischen Dienstvorschrift wird mit vier Stunden angegeben.[24]

Erwähnenswert ist noch der relativ niedrige Kraftstoffverbrauch des Leopard 2. Gegenüber dem oft als Vergleich herangezogenen US-amerikanischen Panzer M1 Abrams mit seiner Gasturbine vom Typ Avco Lycoming AGT-1500 liegt der Verbrauch bei rund der Hälfte. Den größten Vorteil hat der Dieselantrieb dabei im Leerlauf- und Teillastbetrieb.

Zum Betrieb der elektrischen Systeme ohne laufendes Haupttriebwerk wurde im hinteren rechten Wannenheck ein Hilfstriebwerk (engl. auxiliary power unit, APU) installiert. Je nach Nutzerstaat leistet das Dieselaggregat 7,5 kW bis 17 kW. In den Betriebsstufen Auto und Load werden die Batterien dabei geladen und überwacht. In der Stufe Continuous befindet sich das Aggregat im Dauerbetrieb; es übernimmt dabei die vollständige Versorgung und entlastet die Batterien.

4 Besatzung

Kommandantenplatz im Leopard 2A4, oberhalb im Bild der monokulare (Ein-Auge) Einblick in das PERI; in Bildmitte der Richtgriff, rechts davon die Bediengeräte für die Feuerleitanlage, die Mehrfachwurfanlage, das Wärmebildgerät und PERI. Der untere Sitz gehört zum Richtschützenplatz.
Datei:Leopard 2A4 Richtschuetze.jpg
Richtschützenplatz im Leopard 2A4, mittig im Bild der Einblick für das Hauptzielfernrohr, links davon der Einblick für das Turmzielfernrohr. Am unteren Bildrand ist der Doppelgriff zum Richten und Abfeuern zu erkennen.
Platz des Ladeschützen. Rechts im Bild das Bodenstück der Bordkanone.

Der Leopard 2 hat vier Mann Besatzung, die entsprechend spezialisiert sind und folgende Rollen haben: Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze und Fahrer. Es folgt eine Tätigkeitsbeschreibung und Aufgabenverteilung bei einer deutschen Panzerbesatzung.

4.1 Kommandant

Der Kommandant ist für den Kampfpanzer und seine Besatzung verantwortlich. Im Gefecht hat er folgende Aufgaben:

  1. Führen des Funkverkehrs mit dem Zugführer oder Kompaniechef
  2. Aufklärung des Gefechtsfeldes und Zielzuweisung für den Richtschützen
  3. Führen des Kampfpanzers im Zugverband durch entsprechende Anweisungen an den Fahrer
  4. Führen des Feuerkampfes durch Übersteuerung des Richtschützen (in Not- oder Duellsituationen)
  5. Bestimmung der zu verwendenden Munitionsart: (KE, MZ oder MG)

Dies ist nur eine Auswahl der wichtigsten Funktionen; hinzu kommen Pflichten zur Erfüllung der Wartung und damit der Erhalt der Einsatzbereitschaft des Panzers.

4.2 Richtschütze

Der Richtschütze ist stellvertretender Kommandant und muss bei dessen Ausfall die entsprechenden Funktionen, soweit noch möglich, übernehmen. Primär ist er jedoch für die Führung des Feuerkampfes und die Beobachtung des Gefechtsfeldes in seinem Beobachtungsbereich verantwortlich. Zudem muss er durch entsprechendes Bewegen des Turmes und der Bordkanone Beschädigungen am Turm durch Gelände oder Vegetation vermeiden. Bis zur Version A4 führte der Richtschütze den Feuerkampf weitgehend selbstständig nach bestimmten Vorgaben, wobei zuerst Offensiveinheiten, zum Beispiel Kampfpanzer (danach richtete sich auch der Einsatz der Munition), bekämpft werden, der Kommandant konnte in Gefahrensituationen den Richtschützen übersteuern (Ausrichten auf ein Ziel, bekämpft durch Richtschütze). Ab Version A5 weist der Kommandant in der Regel dem Richtschützen das zu bekämpfende Ziel zu, da er über eine vom Turm unabhängige Beobachtungsmöglichkeit (PERI R17) verfügt, die ihm einen 360-Grad-Rundumblick ermöglicht, ohne den Turm bewegen zu müssen. Tritt jedoch eine sogenannte Duellsituation ein, das heißt, erkennt der Richtschütze ein Ziel (beispielsweise einen feindlichen Kampfpanzer), das zur Bekämpfung des eigenen Panzers ansetzt, ist er angewiesen, dieses Ziel ohne jede weitere Rückfrage beim Kommandanten mit der aktuell geladenen Munition zu bekämpfen. Als Sekundärwaffe bedient er das achsparallel zur Bordkanone montierte Maschinengewehr.

Neben seinen Aufgaben im Gefecht ist er für die Erfüllung seiner Punkte im Fristenheft bzw. in der Prüfliste verantwortlich, das heißt er kümmert sich zusammen mit dem Kommandanten um Wartung und Pflege rund um den Turm.

4.3 Ladeschütze

Der Ladeschütze hat im Gefecht den körperlich anstrengendsten Auftrag: Er muss die 120-mm-Patronen aus dem Munitionsbunker im Turm entnehmen und damit die Bordkanone nachladen. Die oft angegebene Schussfolge von neun Schuss in der Minute (realistisch vier bis sechs Schuss/Minute) stellt schon eine sehr gute Leistung des Ladeschützen dar, da gerade beim Führen eines Feuerkampfes aus der Bewegung heraus schon leichtes Gelände den Ladeschützen vor eine physische Herausforderung stellt. Neben dem Nachladen der Bordkanone ist er auch für das achsparallele MG3 und 7,62-mm-FlaMG (Fliegerabwehr-MG) verantwortlich. Auch wenn es in dem ihm ursprünglich zugedachten Zweck wohl selten bis nie eingesetzt wird, hat der Ladeschütze auch die Möglichkeit, mit dem an seiner Luke angebrachten MG in das Kampfgeschehen einzugreifen. Wie Kommandant und Richtschütze ist auch der Ladeschütze für Wartungsarbeiten am Panzer verantwortlich. Außerdem ist der Ladeschütze meist als Einweiser für den Panzer zuständig und macht den Panzer klar zum Gefecht, das heißt er deinstalliert die Rundumkennleuchte, deckt die Scheinwerfer ab, klappt die hinteren Kettenblenden hoch und entfernt die Schmutzfänger.

4.4 Fahrer

Der Fahrer ist im Gegensatz zu den restlichen Besatzungsmitgliedern vorne rechts in der Wanne untergebracht und damit vom Rest seiner Besatzung praktisch isoliert. Er ist das einzige Besatzungsmitglied, das direkten Einfluss auf die Bewegungen des Panzers nehmen kann, und trägt damit eine besondere Verantwortung. Er muss „ein Auge“ für das Gelände haben, möglichst günstige Stellungen erspähen und den Panzer dort positionieren. Der Kommandant gibt dem Fahrer grundsätzliche Marschbefehle beziehungsweise Ziele, die konkrete Ausführung bleibt dem Fahrer überlassen. Das Wählen der besten Fahrbewegungen wird dabei durch das unter Luke (also bei geschlossener Fahrerluke) stark eingeschränkte Sichtfeld erschwert. Bei bestimmten Notsituationen ist der Fahrer angewiesen, selbstständig auszuweichen, so zum Beispiel bei einsetzendem Artilleriebeschuss. Für den Nachtkampf kann der Fahrer den mittleren seiner drei Winkelspiegel gegen ein Nachtsichtgerät austauschen. Zudem ist er für die Wartung der kompletten Wanne inklusive Triebwerk und Laufwerk etc. zuständig, wobei jedoch die anderen Besatzungsmitglieder, beispielsweise beim Einstellen der Kettenspannung, unterstützend mitwirken.

In Deutschland muss der Fahrer während der Straßenfahrt über Luke fahren, das heißt die Fahrerluke ist geöffnet und er sieht oben heraus. Der Fahrersitz kann dafür entsprechend höhenverstellt werden.

5 Einsatzerfahrungen

Problematisch für den Einsatz des Leopard 2 war immer wieder die zu geringe Tragfähigkeit der Brücken im Einsatzgebiet.

5.1 Jugoslawien

Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurden von der Bundeswehr 28 Leopard 2A5 am 12. Juni 1999 beim Einmarsch der KFOR-Truppe im Kosovo eingesetzt. Die Fahrzeuge der Panzerbataillone 33 und 214 wurden von Mazedonien aus nach Prizren entsandt. Sie dienten als Objektschutz- und Patrouillenfahrzeuge sowie an den Kontroll- und Beobachtungspunkten im Rahmen der Show of Force als Sicherungsfahrzeug. In den Nachrichten erschien der Kampfpanzer bei einem Zwischenfall am 13. Juni 1999,[25] bei dem zwei serbische Paramilitärs aus einem Lada einen dieser Kontrollpunkte in Prizren beschossen. Da sich die Besatzung nur teilweise an Bord befand, wurde kein Schuss aus den Bordwaffen abgefeuert, sondern durch abgesessene Kräfte anderer Fahrzeuge. Einen Einsatz der Bordkanone gab es dagegen am 26. Juni 1999, als die Besatzung eines 2A5 vier Patronen als Warnschüsse über den Ort Orahovac feuerte.[26]

Wegen der sinkenden Bedrohungslage wurden die 2A5 zum Jahreswechsel 2000/2001 gegen Leopard 2A4 ausgetauscht. Einen weiteren Einsatz hatten einige A4 bei dem albanischen Aufstand in Mazedonien 2001. Die Kampfpanzer dienten als Objektschutzfahrzeuge für das dortige Logistiklager der Bundeswehr. Bis zum Abzug am Jahresende 2004 waren die Panzer im österreichisch-schweizerischen Camp „Casablanca“ stationiert.[26]

5.2 Afghanistan

Kanada nutzt seit August 2007 20 Leopard 2A6M-CAN in Afghanistan beim ISAF-Einsatz. Bei einem Anschlag mit einer großen Sprengfalle auf einen kanadischen Leopard am 2. November 2007 überlebte die gesamte Besatzung: „Meine Crew stieß auf ein IED und ging in die Geschichte als erste Besatzung ein, die das ‘M’-Paket getestet hat. Es funktionierte so, wie es sollte“, schrieb ein kanadischer Offizier an das deutsche Verteidigungsministerium und sagte, dass es in einem anderen Fahrzeug wohl keine Überlebenden gegeben hätte.[27][28] Lediglich der Fahrer des Panzers erlitt einen Bruch der Hüfte, die restliche Besatzung kam mit Prellungen davon.

Der Chef des kanadischen Generalstabes, General Rick Hillier, reagierte auf Presseberichte und dementierte, dass der durch die Explosion beschädigte Leopard 2 zerstört sei. Stattdessen sei der Panzer repariert worden und inzwischen wieder im Einsatz. „Die Taliban haben in mehreren Hinterhalten die neuen Leopard-2-Panzer angegriffen“, und als Ergebnis hätten die Taliban „einige sehr harte Lektionen gelernt“ und „den Kampf sehr schnell und sehr gewaltsam verloren“.[29]

Auch Dänemark hat einen Zug Leopard 2A5DK nach Afghanistan verlegt und dort in der Provinz Helmand im Einsatz.[30] Am 5. Januar 2008 bewährten sich die Panzer in einem ersten Feuergefecht bei der Unterstützung britischer Truppen gegen Talibankämpfer.[31] Am 26. Februar 2008 wurde ein dänischer Leopard 2 von einer Sprengladung getroffen. Eine Kette des Fahrzeugs wurde zerstört, die Besatzung blieb unverletzt. Der Panzer konnte trotz der zerstörten Kette aus eigener Kraft ins Lager zurückkehren und dort repariert werden.[32] Am 25. Juli 2008 wurde ein weiterer dänischer Leopard in Afghanistan von einer Sprengladung getroffen und der Fahrer kam dabei ums Leben. Der 2A5DK verfügte zu der Zeit nicht über eine zusätzliche Minenschutzausstattung.[33]

5.3 Syrien

Mit dem Fortschreiten der türkischen Militäroffensive 2016/17 in Nordsyrien („Schutzschild Euphrat“) gegen Daesch und nachdem sich die Kampfpanzer M60 sowie dessen Weiterentwicklung Sabra als unzureichend erwiesen, wurden die Streitkräfte durch 50 Leopard 2A4 verstärkt.[34] Sie werden von der 5. Panzerbrigade und 172. Panzerbrigade der 2. türkischen Armee eingesetzt. Die Einsatzbeschränkungen Deutschlands,[35] die einen Einsatz des Leopard 2 nur zur Landesverteidigung aber nicht im Inland oder gegen die PKK vorsieht und daher gegen einen Einsatz in Syrien sprechen, wurden gemäß türkischen Angaben 2009 mit beidseitigem Verständnis aufgehoben.[36][37]

Die Terrormiliz gibt an, bei den Kämpfen um al-Bab mindestens zehn Leopard 2A4 getroffen und diese kampfunfähig gemacht zu haben. Eine nicht verifizierte Liste, die im Internet verbreitet wurde, weist zehn Panzer mit Ausfällen aus.[38][39] Ein Panzer soll Medienberichten zufolgen Ende Dezember 2016 erbeutet worden sein.[40] Im Internet tauchten später Fotos auf, die belegen sollen, dass der Panzer zerstört worden ist – durch ein F-16-Kampfflugzeug der türkischen Luftwaffe. Eine offizielle Bestätigung vonseiten der Militärführung blieb bislang aus.[41][42]

Bei der türkischen Militäroffensive auf Afrin in Syrien, die unter dem Decknamen „Operation Olivenzweig“ lief, wurden Leopard 2A4 Panzer vom türkischen Militär im Kampf gegen die YPG eingesetzt. Der Einsatz wurde der deutschen Bundesregierung gegenüber bestätigt.[43] Unbestätigten Meldungen zufolge soll am 3. Februar 2018 ein Leopard 2A4 während der Kämpfe durch eine Panzerabwehrlenkwaffe der YPG zerstört worden sein, wodurch fünf türkische Soldaten starben.[44]

6 LeoBen-Gemeinschaft

Um die Weiterentwicklung des Waffensystems Leopard und dessen Fahrzeugfamilie auf eine gemeinsame Basis zu stellen, wurde 1969 von Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Norwegen die LeoBen-Gemeinschaft (Leopard-benutzende Staaten)[45] gegründet. In mehrere Arbeitsgruppen aufgeteilt und von einem Lenkungsausschuss gesteuert, sind die Ziele, die Versorgung zu vereinfachen, das Waffensystem gemeinsam weiterzuentwickeln, die Instandsetzung zu vereinfachen, die Leopard-Familie an kommende Bedrohungen anzupassen sowie Kosten zu senken.

7 Varianten

7.1 Varianten der Bundeswehr

Leopard-2-Prototyp mit Turm T14 mod in der WTS Koblenz
Leopard-2-Vorserie (Wanne Nr. 19) etwa 1980. Der Kampfpanzer diente als Belastungsfahrzeug bei einer Brückenerprobung der Pionierschule des Heeres. Die Variante verfügte über einen Schnittbildentfernungsmesser. Auf dem Turmdach wurden Zusatzscheinwerfer installiert und die Bordkanone ist festgezurrt.

Im Bestand der Bundeswehr befinden sich (Stand August 2017) insgesamt 225 Leopard 2 in den Ausführungen A6 (155), A6M (50) und A7 (20). Die nach dem Verkauf von 105 Leopard 2 A5 an Polen verbliebenen 20 Kampfpanzer dieser Ausbaustufe wurden ausgemustert, um eine Mischausstattung mit unterschiedlichen Rüstständen zu vermeiden.[46][47]

Die Leopard 2A4 aufgelöster Verbände der Bundeswehr wurden verkauft. Die im Kalten Krieg übliche Langzeitlagerung wurde aufgegeben.[48] Zehn Leopard 2A4 wurden demilitarisiert und sind für Ausstellungen vorgesehen. Die Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall Landsysteme übernahmen ebenfalls einige Exemplare für interne Erprobungen sowie als Basisfahrzeuge für eventuelle Umbauten.[49]

Im April 2015 beschloss die Bundesregierung, die Stückzahl auf 328 Fahrzeugen zu erhöhen. Dies wird über den Rückkauf von 100 Panzern realisiert, die bei der Rüstungsindustrie eingelagert sind. In einem weiteren Schritt werden ab 2019 insgesamt 104 Leopard 2 kampfwertgesteigert und auf den Rüststand A7V gebracht. Diese Modernisierungsmaßnahme umfasst alle 20 Leopard A7 der Bundeswehr, die 16 durch die Niederlande für das Panzerbataillon 414 zur Verfügung gestellten A6NL sowie 68 der zurückgekauften 100 Leopard A4.[50] Acht Fahrzeuge werden dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr zur Verfügung gestellt.[5]

Die Panzer werden im Heer seit Mitte 2014 in einem dynamischen Verfügbarkeitsmanagement durch die Heeresinstandsetzungslogistik betreut und der Truppe bei Bedarf zugeteilt.[51] Eingesetzt werden die A6-Varianten im Ausbildungszentrum Panzertruppen, im Gefechtsübungszentrum Heer (GÜZ) sowie bei den Stabilisierungs- und Eingreifkräften. Der A7 steht nur dem Panzerbataillon 203 und dem Ausbildungszentrum zur Verfügung. Die Nutzung des Leopard 2A4 im GÜZ als Feinddarstellungsfahrzeug und am Ausbildungszentrum wurde 2008 eingestellt.[48] Vereinzelt dienten sie noch an den Wehrtechnische Dienststellen zur technischen Erprobung.

7.1.1 Leopard 2AV

Prototyp des Leopard 2, auch als austere Version bezeichnet. Insgesamt existierten zwei Fahrgestelle (PT 19, 20), drei Türme (T19, 20, 21) und ein Beschussfahrzeug mit der Bezeichnung AV..[52] Der Stückpreis betrug 1973 etwa 2,3 Millionen DM.[53]

7.1.2 Leopard 2A0

Erste Serienversion. Gefertigt im Oktober 1979 bis März 1982 als erstes Baulos mit insgesamt 380 Fahrzeugen, davon 209 von Krauss-Maffei und 171 durch MaK. Die Grundausrüstung bestand aus dem Hauptzielfernrohr EMES 15, einem Laser-Entfernungsmesser, dem Rundblickperiskop PERI R17, dem Turmzielfernrohr FERO Z18, einer elektrisch-hydraulischen WNA-H22, einem Feuerleitrechner, einem Querwindsensor auf dem Turmdach sowie einem rechnergesteuerten Panzerprüfgerät RPP 1-8. Statt eines Wärmebildgerätes verfügten 200 Fahrzeuge des Loses über einen Restlichtverstärker (PZB 200 = Passives Ziel- u. Beobachtungsgerät). Zwei Fahrgestelle 10001 (KMW) und 20010 (MaK) dienten als Ausbildungsfahrzeuge.[52]

7.1.3 Leopard 2A1

Zwei Baulose mit insgesamt 750 Fahrzeugen. Die Fertigung des Bauloses 2 erstreckte sich vom März 1982 bis November 1983 mit 450 Leopard 2A1, woran nahtlos das dritte Baulos mit den restlichen 300 Panzern anschloss. Die Endfertigung war im November 1984 abgeschlossen. Die Hauptänderungen umfassten vorwiegend das Baulos 2 und waren: Wegfall des Querwindsensors, Wärmebildgerät serienmäßig, einheitlicher NATO-Standard der Munitionshalterung der Hauptwaffe, verbesserte Fahrzeugelektrik, Trittbleche auf dem Triebwerksblock, Kommandantenperiskop 5 Zentimeter höher, geänderte Abgas-Grätings, Feldkabelanschlussstelle am linken Turmheck, Verlegung des Tankeinfüllstutzen seitlich zu den Nischenbehältern, Vergrößerung der Abdeckung der Ansaughutze für die Schutzbelüftungsanlage und Neuanordnung und Kreuzung der Abschleppseile am Fahrzeugheck. Im Baulos 3 erhielt der Kampfpanzer Detailverbesserungen im Innenraum.[52]

7.1.4 Leopard 2A2

Nachrüstung aller 2A0 mit einem Wärmebildgerät. Das PZB 200 entfällt. Die Bezeichnung ändert sich zu 2A2.[52]

7.1.5 Leopard 2A3

Baulos 4 mit Detailverbesserungen. Einbau einer neuen Funkanlage SEM 80/90 (VHF) mit kürzeren Antennen, verkürztem Staurohr für das Richtschützen-Hilfszielfernrohr und nunmehr Dreifarb-Tarnanstrich. Insgesamt wurden zwischen Dezember 1984 und Dezember 1985 300 Fahrzeuge gefertigt.[52]

7.1.6 Leopard 2A4

Leopard 2A4 (Österr. Bundesheer) mit neuer Mehrfachwurfanlage am Turm. Das Fahrzeug gehörte zu den Baulosen 5 bis 6. Die ersten Segmente der Kettenschürze hatten noch Führungsschienen, die ab dem 97. Fahrzeug des sechsten Bauloses durch Schutzelemente ersetzt wurden.

Die Fertigung des Leopard 2A4 erstreckte sich auf vier Baulose mit 695 Fahrzeugen. Das 5. Baulos der Fertigung begann im Dezember 1985 und endete im März 1987. Die 370 Leopard verfügten über einen digitalen ballistischen Rechner für zusätzliche Munitionsarten wie die der amerikanischen Streitkräfte, die Munitionsluke an der linken Turmseite entfiel und eine verbesserte Brandunterdrückungsanlage wurde eingebaut. Das Baulos 6 der Serie verfügte ab dem 97. Fahrzeug über einen verbesserten Panzerschutz der Turm- und Wannenfront, eine neue schwere Kettenschürze, neue Ketten der Firma Diehl, wartungsarme Batterien und instandsetzungsfreundliche Leitradabdeckungen. Zum Schutz der Soldaten wurde der Tarnanstrich auf zinkchromatfreie Lacke umgestellt. Die Fertigung der 150 Fahrzeuge erstreckte sich vom Januar 1988 bis zum Mai 1989. Das Baulos 7 mit 100 Fahrzeugen folgte nahtlos und endete ohne Änderungen im April 1990. Ab dem Januar 1991 folgte das letzte Baulos 8 mit 75 Fahrzeugen. Die Änderungen umfassten eine verbesserte leichte und schwere Kettenschürze in D-Technologie – mit gerader Unterkante und nur noch einer Aufstiegshilfe an den ersten Segmenten – und einen Feldjustierspiegel an der Mündung der Bordkanone. Der Spiegel wurde an allen Fahrzeugen nachgerüstet. Das Baulos endete am 19. März 1992 mit der feierlichen Übergabe des letzten produzierten Leopard 2A4 der Bundeswehr an das Gebirgspanzerbataillon 8.

Zur Vereinheitlichung wurde der Konstruktionsstand der Leopard-2-Flotte ab 1995 auf den Stand der A4 gebracht. Ein Großteil der Fahrzeuge sind Mischlose, bestehend aus Wannen des ersten Bauloses und Türmen aus dem sechsten bis achten Baulos. Zwei Fahrzeuge – Fahrgestell 11156/Turm 41164 (Truppenversuchsmuster maximum); Fahrgestell 11157/Turm 41265 (Truppenversuchsmuster minimum) – des achten Bauloses dienten schon zur Erprobung des Kampfwertsteigerungsprogramms von Krauss-Maffei.[52]

7.1.7 Truppenversuchsmuster

Um den Umfang der geplanten Kampfwertsteigerung zu bestimmen, wurden vom Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung mehrere Versuchsfahrzeuge in Auftrag gegeben. Die 1984 formulierten Vorgaben des BWB wurden 1989 im Komponentenversuchsträger (KVT) umgesetzt. Als Basis diente ein Serienfahrzeug aus dem 5. Baulos. Das vorwiegend auf Schutz ausgelegte Paket umfasste eine Aufpanzerung der Wannen- und Turmfront sowie des Turmdaches mit einer Mehrschichtpanzerung der 4. Generation. Der Innenraum wurde mit einem Splitterschutz (Spall-Liner) ausgekleidet. Eine elektrische Waffennachführanlage ersetzte die hydraulische und verbesserte durch Wegfall der Hydraulikflüssigkeit den passiven Schutz für die Besatzung. Um ballistische Löcher in der Panzerung zu beseitigen, erhielt der Fahrer eine Schiebeluke, der Ausblick des EMES 15 wurde höhergesetzt. Weitere notwendige Änderungen, die vorrangig der Anpassung dienten, waren die Verlegung des PERI R17 hinter die Kommandantenluke, ein neuer Kommandanten-Winkelspiegel und ein Erhöhen der Vorspannung der Drehstäbe. Das Gesamtgewicht stieg um sieben Tonnen und reduzierte das Leistungsgewicht auf 17,7 kW/t. Der aus dem KVT – nach erfolgreicher Erprobung – geschaffene Instrumentenversuchsträger (IVT) diente zur Erprobung des Integrierten Führungs- und Informationssystems (IFIS), um Lageinformationen und Position des Kampfpanzers zu übertragen.

Die mit dem KVT gemachten Erfahrungen wurden im Truppenversuchsmuster 1 (TVM) auf zwei weitere Serienfahrzeuge des 8. Bauloses angewendet. Es entstanden im Zeitraum Winter 1990 bis Herbst 1991 der TVM-max (Maximalanforderung) und TVM-min (Minimalanforderung). Die beiden Versuchsmuster verfügten über die Vorsatzmodule an Turm und Fahrgestell, einen Bombletschutz auf dem Turmdach, Schiebeluken für Kommandant, Fahrer und Ladeschützen, Splitterschutz im Kampfraum, geänderte hydraulische Endanschläge und die erhöhte Drehstabvorspannung.

In einigen Teilbereichen wurden jedoch eine unterschiedliche Ausrüstung vorgenommen und Komponenten verschiedener Hersteller eingebaut. Der Kommandant des TVM-max verfügte mit dem PERI-R17A2 über das israelische Wärmebildgerät TIM 8-12 (El OP, seit 2000 Elbit Systems),[54] dessen Bilder auf einem Monitor dargestellt wurden, die Navigation wurde durch ein Trägheitsnavigationssystem unterstützt. Die Richtantriebe des Turmes waren elektrisch ausgeführt. Der TVM-min erhielt mit dem PERI R17 TW eine Nachtsichtlösung auf TV-Basis mit Großfeldlupe sowie eine GPS-gestützte Navigationshilfe. Auf den Einsatz der Tippvisiere für den Kommandanten – mit denen das Kommandantenrundblickperiskop automatisch auf den entsprechenden Bereich eingeschwenkt werden konnte – wurde verzichtet. Ebenfalls nicht umgesetzt wurden die gepanzerten Nabendeckel des Laufwerkes und die Laser-Erstecho-Auswertung. Der Turm- und Waffenantrieb erfolgte über leistungsgesteigerte elektro-hydraulische Richtantriebe.

Ab Winter 1991 bis Frühjahr 1992 wurden beide Panzer durch die Panzertruppenschule im aktiven Truppendienst erprobt. Die Überlegenheit des elektrischen Richtantriebs zeigte sich schnell, die Monitorbetrachtung des vom Wärmebildgerät ausgegebenen Bildes wurde favorisiert. Die Tippvisiere und die Schiebeluken für Kommandant und Ladeschütze erwiesen sich zu der Zeit als nicht truppentauglich.

Die gemachten Erkenntnisse wurden am 30. März 1992 bis 3. April 1992 an der Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik in Mannheim durch die drei Nutzerstaaten Deutschland, die Niederlande und die Schweiz erörtert. Der Umrüstungsumfang entsprach folgenden Kriterien: Einhaltung der finanziellen Obergrenze von 1,18 Millionen DM pro Fahrzeug, Wegfall von Komponenten mit hohem Entwicklungsrisiko und Einhaltung des Verladegewichts des Schwerlasttransporters SLT-56. Nicht umgesetzt wurden daher die Turmdachzusatzpanzerung, der Bugschutz des Fahrgestells, der Splitterschutz im Fahrgestell und das Tippvisier. Hinzu kam dagegen die Heck-Videokamera für den Fahrer. Die so festgelegte Konfiguration wurde mit dem Truppenversuchsmuster 2 – in einigen Publikationen auch als TVM 2 mod. bezeichnet – 1993 erprobt, an den sich 1994 Logistikversuche an der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik anschlossen. Der Konstruktionsstand während dieser Nachuntersuchungen entsprach dem des Leopard 2A5.[55]

7.1.8 Leopard 2A5 KWS II

Der Leopard 2A5 ist die Umsetzung der als Mannheimer Konfiguration bekannten Kampfwertsteigerung (KWS) der Stufe 2. Wegen Finanzierungsproblemen bei der Umrüstung in der Bundeswehr verlief die Abwicklung in zwei Losen; im Jahr 1995 bis 1998 für Los 1 (225 Fahrzeuge) und 1999 bis 2002 für Los 2 (125 Fahrzeuge). Die Änderungen an den 2A4 umfassten eine Zusatzpanzerung an der Turmfront, leichte Kettenblenden der zweiten und dritten Generation (Bauform in D-Technologie mit gerader Unterkante), neues Kommandantenperiskop PERI R17A2 mit eigenem Wärmebildgerät (TIM, Thermal Imaging Modul), einen Digitalrechner, eine elektrische Waffennachführanlage, Rückfahrkamera und elektropneumatische Schiebeluke für den Fahrer, Splitterschutz aus Kevlar (Spall-Liner) an der Turminnenseite, gepanzerte Nabendeckel für die Laufrollen, Einbau von GPS und einem Trägheitsnavigationssystem sowie die Vorbereitung für die Glattrohrkanone L/55. Die Panzer sind ausschließlich Umbauten, bestehend aus den ältesten Türmen (zum Teil aus dem 1. Los) und den neuesten Wannen der Lose 6, 7 und 8. Diese sind leicht an der Kombination von zugeschweißter Munitionsluke am Turm und meist sechsteiligen schweren Kettenblenden an der Wanne zu erkennen. Der Grund hierfür lag darin, dass an der Wanne nicht viel geändert werden musste, es wurde lediglich die Fahrerluke geändert und die Rückfahrkamera angebracht. Die Türme hingegen wurden vollständig überarbeitet, daher konnten hier die ältesten verwendet werden. Die Gesamtkosten betrugen 347 Millionen DM für Los 1 und 272 Millionen DM für Los 2.[55][52][56]

7.1.9 Leopard 2A6

Leopard 2A6 mit neu angeordneter Nebelmittelwurfanlage und der alten leichten Kettenblende der ersten Generation
Leopard 2A6M in der Heckansicht. Die Ausführung der Kettenschürze in „D-Technologie“ und die alte Anordnung der Nebelmittelwurfanlage sind gut zu erkennen. Merkmal der Kettenschürze der dritten Generation sind die erhabenen Schrauben der hinteren leichten Kettenblende.

Der Leopard 2A6 basiert auf dem KWS-I-Programm von Krauss-Maffei, mit dem eine Erhöhung der Feuerkraft erreicht werden sollte. Die Umrüstung am Panzer betraf daher vorwiegend die Waffenanlage. Im Detail wurden so für die neue 120-mm-Glattrohrkanone L/55 die Rohr-Rücklaufbremse und die Schildzapfenlagerung verstärkt, sowie die Feuerleit- und Waffennachführanlage angepasst. Von der alten Serienwaffe wurden das Wiegerohr, der Rauchabsauger, das Bodenstück und der Verschlusskeil übernommen. Vollständig erneuert wurden dagegen die Feldjustieranlage, die Rohrschutzhülle und der Hülsensack. Als Basis dienten 160 Leopard 2A5 und 65 Leopard 2A4, die aus dem zweiten Los der KWS-II direkt zum A6 aufgewertet wurden. Am 7. März 2001 wurde der erste 2A6 vom Hersteller an den Nutzer übergeben und im Panzerbataillon 403 eingesetzt.[57]

Neben diesen Änderungen wurde auch eine neue KE-Munition eingeführt. Die als LKE-II bezeichnete Munition durchdringt je nach Entfernung bis zu 1000 Millimeter RHA und erfüllt die Forderungen der Bundeswehr zum Durchschlagen von Verbundpanzerung. Als Problem erwies sich die seit der Ausführung 2A4 bekannte Verschmutzung der Feldjustieranlage bei der Rückwärtsfahrt. Die Panzertruppenschule erprobte darauf mit einem modifizierten Panzer (2A6 mod) Frontschürzen (siehe Strv 121), die dies unterbinden sollen. Die neue Anordnung der Nebelmittelwurfanlage wurde mit dem 2A6M offiziell eingeführt und mit Wirkung zum Mai 2005 bei allen noch genutzten Varianten bei Depotinstandsetzungen montiert.[52][56]

7.1.10 Leopard 2A6M

Der 2A6M entspricht dem 2A6 mit zusätzlichem Minenschutz. Der Umbau umfasste den Einbau eines entkoppelten Kommandanten- und Ladeschützensitzes, eine modifizierte Notausstiegsluke, einen adaptierbaren Minenschutz, Drehstababdeckungen (um deren Umherfliegen bei einer Minenexplosion zu verhindern), Abdeckung des Schleifringübertragers und eine geänderte Verstauung angebrachter Gegenstände auf dem Boden. Insgesamt wurden 70 der 225 2A6 auf den Rüststand 2A6M modernisiert.

Besonders umfangreich und ungewöhnlich sind die Änderungen am Fahrerplatz. So wurde der konventionelle Sitz entfernt und durch einen Suspended Dynamic Seat ersetzt. Entwickelt von der Firma Autoflug ist dieser Sitz mit integriertem Gurtzeug über vier Gurte an der Fahrzeugdecke aufgehängt, wodurch der Sitz und damit der Fahrer von der starren Fahrzeugstruktur des Panzers entkoppelt wird. Da diese Gurte über Retraktoren (Gurtaufroller) an der Fahrzeugdecke befestigt sind, kann der Fahrer seine individuelle Sitzhöhe (Augenpunkt) über und unter Luke nahezu stufenlos einstellen. Durch weitere Gurte wird der Sitz dann so verspannt, dass der Fahrer auch im Falle einer Kollision mit einem anderen Panzer bzw. beim Überrollen in seiner Position fixiert bleibt. Anhand eines Abstandskissens, das während der Fahrt verstaut wird, kann der Fahrer den notwendigen Mindestabstand zum Boden ermitteln. Dies ist unbedingt notwendig, da sich der Fahrzeugboden während einer unter der Wanne wirkenden Ansprengung sowohl plastisch als auch elastisch verformt, was bei Berührung schwerwiegende Folgen hat. An der Entwicklung waren Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Schweden und die Schweiz beteiligt.[58][52][56]

7.1.11 Kampfwertsteigerung – Stufe III

Eine nicht umgesetzte KWS war die Stufe 3. So sollte ab 2008 die Kampfkraft des Leopard 2 durch eine 140-mm-Glattrohrkanone und eine Ladeautomatik im Turmheck gesteigert werden. Die Turmbesatzung sollte damit auf zwei Mann reduziert werden. Gleichzeitig sollte durch den Einbau eines Computersystems (Combat Forces Command and Control System IFIS) – im Sprachgebrauch der Bundeswehr als Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) IFIS bezeichnet – und leistungsfähiger Datenfunkgeräte die Führbarkeit verbessert werden. Im Jahr 1995 stellte das Bundesministerium der Verteidigung bei einer Planungsbesprechung in Waldbröl die KWS III ein. Die Geldmittel wurden dem Projekt Neue Gepanzerte Plattform zugeteilt.[52][56]

7.1.12 Leopard 2 UrbOp

Bei der Nachrüstung einer Kampfraumkühlanlage (Klimaanlage) entfällt der rechte Staukorb im Turmheck

Diese Variante des Leopard 2 war eine in Planung befindliche Umsetzung des PSO-Konzepts von Krauss-Maffei Wegmann für die Bundeswehr. Die Bezeichnung UrbOp stand dabei für Urbane Operationen und kennzeichnete gleichzeitig die geforderten Anpassungen des Waffensystems. So waren die Wannen von 150 Leopard 2A6M als Fahrgestell vorgesehen und sollten mit Komponenten des PSO ausgerüstet beziehungsweise dafür vorbereitet werden. Darunter waren unter anderem der Räumschild, eine verbesserte Front- und Seitenpanzerung, die Außensprechanlage, das 360-Grad-Kamerasystem sowie das Hilfstriebwerk. Deren A6-Türme sollten bei einem Einsatz durch sogenannte UrbOp-Module ersetzt werden. Es waren 50 A4-Türme geplant, die mit einer Zusatzpanzerung verstärkt und mit einer fernbedienbaren Waffenstation, einem Führungssystem (IFIS), dem Weißlichtscheinwerfer, einem neuen PERI mit verbessertem Wärmebildgerät und der Klimaanlage im Turmheck aufgerüstet wären. Als Waffenanlage war in der Anfangsphase weiterhin die 120-mm-Glattrohrkanone L/44 vorgesehen. Der Leopard 2 UrbOp wäre somit kein Neu-, sondern ein Umbau und nicht ständig verfügbar. Ab Juli 2009 wurde der Versuchsträger Leopard 2 PSO-VT in dieser Konfiguration erprobt.[49] Abweichend zu den vorherigen Planungen wurde er mit der L/55-Glattrohrkanone bewaffnet.[59][60][61][62]

Die ursprüngliche Zeitplanung sah vor, von 2011 bis 2018 die Leopard 2 entsprechend aufzurüsten. KMW präsentierte ihre endgültige Konfiguration unter der Bezeichnung Leopard 2A7+ auf der Rüstungsmesse Eurosatory 2010. Die Bundeswehr verschob die Umsetzung des PSO-Konzepts zunächst auf 2019 und stellte sie später zugunsten der Aufrüstung zum A7 ein.[47]

7.1.13 Leopard 2A7 / Leopard 2A7V

Leopard 2A7 Seitenansicht: Zu erkennen sind am Turmheck der neue Staukorb, da die turmseitige Kampfraumkühlanlage MKK6 den vorherigen Platz einnimmt (vgl. Bild des A7+) und die neu gezeichnete rechte Kettenschulter im Heckbereich des Fahrgestells für die EnergieErzeugungsAnlage (EEA, bzw. engl. APU), sowie die vorbereiteten Montagepunkte für den optionalen schweren Seitenschutz

Der Leopard 2A7 der Bundeswehr unterscheidet sich grundlegend von der KMW-Variante und ist nicht für den Kampf in Städten optimiert. Bisher sind 20 Fahrzeuge[63] der Bundeswehr umgerüstet worden. Es handelt sich dabei um ehemalige niederländische Fahrzeuge, die von Kanada an Deutschland zurückgegeben wurden. Die ursprüngliche Aufrüstung zum A6M wurde in Abstimmung mit Kanada erweitert und umfasst die turmseitig unveränderte Kampfraumkühlanlage MKK6 aus der griechischen Leopard-2-A6M-HEL-Serie, die von KMW eigens vollständig neu entwickelte Energieerzeugungsanlage (EEA, bzw. engl. APU) mit einer maximalen elektrischen Leistungsabgabe von bis zu 20 kW DC[64][65], unter anderem basierend auf dem 2-Zylinder-Grundmotor des Typs „Steyr M12 TCA UI“[66] (TCA UI = turbo charged, aftercooled, direct unit injection), das Barracuda-Tarnsystem mit Hitze-Transfer-System (SAAB BARRACUDA MCS mit HTR CoolCam)[67], das in den Truppenversuchsmustern erprobte Führungs- und Informationssystem, Bordnetzoptimierung mit UltraCaps im Fahrgestell- und Turmbereich, eine digitale Bordverständigungsanlage vom Typ SOTAS-IP sowie eine Erneuerung der Brandunterdrückungsanlage im Kampfraum und die Nachrüstung des Attica-Wärmebildmoduls in der Kommandantenoptik. Die Waffenanlage wird für den Verschuss der HE-Munition angepasst.[68][69] Darüber hinaus wurde der Panzer zur Nutzung der zusätzlichen Seitenpanzerung vorbereitet. Der erste Leopard 2A7 wurde am 10. Dezember 2014 in München an die Bundeswehr übergeben.[70] Insgesamt werden 14 Fahrzeuge dem Panzerbataillon 203 zur Verfügung stehen, vier weitere sollen an das Ausbildungszentrum Panzertruppen sowie ein Fahrzeug an das Ausbildungszentrum Technik Landsysteme gehen. Bei KMW soll ein Referenzfahrzeug verbleiben. Das Gefechtsgewicht erreicht 62,52 Tonnen.

Im Juni 2016 wurde vom KMW auf der Rüstungsmesse Eurosatory die nächste Entwicklungsstufe des Leopard 2A7V vorgestellt. Der Demonstrator enthält weitere Verbesserungen, die im Kampfwertsteigerungsprogramm zum A7 nicht serienreif waren oder nicht finanziert werden konnten. Hinzugefügt wurde eine passive Zusatzpanzerung an der Wannenfront, ein Wärmebildgerät der dritten Generation für den Richtschützen, eine Verbesserung der Beschleunigung durch Modifikationen am Getriebe und Seitenvorgelege, die Verlegung der ABC-Schutzanlage in das Turmheck, um Platz für ein Kühlgerät für den Fahrer zu schaffen, das Tag- und Nachtsichtsystem Spectus für den Fahrer an Front und Heck sowie eine Anpassung der Handwaffenhalterungen und des Verstaukonzeptes der Ausrüstung. Insgesamt sollen im Zuge der Initiative „Fähigkeitsaufwuchs gepanzerter Kampf“ die Anzahl der im Bestand befindlichen A7 von 20 auf 104 Fahrzeuge erhöht werden.[71]

Bei der Nachrüstung zum A7V und der Anpassung der bereits gebauten A7 wurde vom Bundesrechnungshof[72] bemängelt, dass die Konditionen des Vertrags mangelhaft seien und im Endeffekt zu Lasten der Steuerzahler gehen würden.

Am 5. Mai 2017 wurde ein Vertrag zur Lieferung von 104 Leopard 2 der Variante A7V zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und Krauss-Maffei Wegmann als Generalunternehmer geschlossen. Der Fahrzeugbestand der Bundeswehr soll so auf 328 A7V steigen. Das Auftragsvolumen umfasst etwa 760 Millionen Euro, wobei Rheinmetall mit 106,5 Millionen Euro und MTU Friedrichshafen mit 21,2 Millionen Euro Hauptunterauftragnehmer sind. Der Vertrag umfasst neben den 104 A7V noch weitere 32 A4-Fahrgestelle, die eingelagert werden sollen, um für weitere Fahrzeugvarianten die Basis zu bilden. Die Lieferung ist zwischen 2019 und 2023 geplant.[73][74][75]

7.2 Varianten Krauss-Maffei Wegmann

 
Leopard 2 PSO auf der Eurosatory 2006. Der Demonstrator besitzt noch die autonome Beobachtungs- und Waffenstation und verfügt über einen Suchscheinwerfer neben dem TZF-Ausblick auf der Bordkanonenblende. Als Gleiskette wurde die leichtere P0-Kette von Diehl montiert bei der das Triebrad in die Kettengliedkörper greift.
 
PSO-Prototyp mit dem Entwicklungsstand 2008. Der Panzer besitzt wieder die FT-Gleiskette. Das Triebrad greift bei diesem Typ in die Endverbinder der Gleiskette.
 
Fernbedienbare Waffenstation FLW 200 mit montiertem Browning M2-Maschinengewehr auf dem Turmdach des Leopard 2A7+.
 
Leopard 2A7+ auf der Eurosatory 2010. Der Panzer ist für den Kampf in urbanem Umfeld aufgerüstet und wurde daher mit der seitlichen Zusatzpanzerung an Turm und Wanne versehen.

7.2.1 Leopard 2A6EX

Der 2A6EX war eine privatwirtschaftliche Weiterentwicklung des Leopards 2 von Krauss-Maffei Wegmann. Als Basis diente ein Leopard 2A4 aus dem achten Baulos, den KMW 1998/1999 als Präsentationspanzer umbaute. Der firmenintern als Demo 1 bezeichnete Kampfpanzer entsprach in der Ausstattung dem schwedischen Strv 122 mit zusätzlicher Wannen- und Turmpanzerung, Klimaanlage, Tipp-Visieren, hydraulischen Kettenspannern und einem Hilfsaggregat. KMW präsentierte seine Version eines Kampfwertsteigerungsprogramms erstmals 2002 auf der Militärausstellung Eurosatory in Paris und Defendory in Athen. Mit spanischen Markierungen versehen nahm er ebenfalls an der Parade am 12. Oktober 2002 zum Nationalfeiertag Spaniens teil. Als kommerzielles Gegenstück sind die spanischen Leopard 2E und griechischen Leopard 2HEL zu sehen.

Unter der Bezeichnung Demo 2 wurde der Kampfpanzer mit der Glattrohrkanone L/55 und mit dem Euro-Powerpack als Antrieb ausgestattet. Das Euro-Powerpack besteht aus dem Dieselmotor MT 883 von MTU und dem Schaltgetriebe HSWL 295 TM von Renk. Es benötigt bei gleicher Leistung gegenüber dem Standardtriebwerk einen Meter weniger Platz im Motorraum, kann jedoch nicht ohne große Änderungen an der Wanne ausgetauscht werden. Zusätzlich wurden Modifikationen an der Luftführung vorgenommen, die das Ansaugen von Brandsätzen verhindert; die Wärmeabstrahlung des Triebwerks wurde reduziert und ein Schalldämpfer zur Geräuschreduzierung eingebaut.[48]

7.2.2 Leopard 2 PSO/2A7+

Eine der modernsten Varianten des Leopard 2 stellt der Leopard 2 PSO (Peace Support Operations) dar. Anfangs von KMW als eigenes Angebot für Einsätze im Ortskampf, sogenannte MOUT-Einsätze (Military Operations in Urban Terrain) entwickelt, wurde der PSO seit dem Bekunden des Interesses durch die Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum Panzertruppen in Munster erprobt und verbessert. Er dient im Rahmen der Show of Force speziell friedenssichernden und -erhaltenden Maßnahmen.[76] Die komplette Ausstattung ist dabei modular und kann je nach Bedarf angepasst werden. Es gibt somit keine festgelegte Konfiguration.

Als Basis für den Demonstrator diente die Wanne des Präsentationspanzers Demo 2[48] sowie ein Turm des Leopard 2A5. Er wurde mit einem Minenschutz ausgestattet und einer zusätzlichen passiven Rundumpanzerung versehen. Als Bewaffnung verfügt er über die Glattrohrkanone L/44 und über eine ferngesteuerte Waffenstation mit ungekühltem Wärmebildgerät auf dem hinteren Turmdach. KMW verwendete 2002 die Autonome Waffen- und Beobachtungsstation (AWBS) aus dem WE-Programm der Schweiz, die jedoch in Bezug auf die Bewaffnung eingeschränkt war und durch die ungepanzerte FLW 200 mit Zeiss-Sensorbox ersetzt wurde. Gegenüber der AWBS ist die Waffenstation leichter, flexibler in der Waffenaufnahme (für 5,56-mm- bis 12,7-mm-MG oder die 40-mm-Granatmaschinenwaffe) und verfügt über einen größeren Höhenrichtbereich.

Für Hindernisse und Barrikaden wurde der Kampfpanzer mit einem Räumschild ausgestattet. Der aus ziviler Produktion stammende Schild entspricht in der Bauweise einem Schneepflug mit Schwimmstellung und dient nur zum Räumen.

Um in allen Klimazonen, bei jeder Witterung und auch bei Nacht voll einsatzfähig zu sein, sind verbesserte Klimaanlagen („Kampfraumkühlanlage“), eine stärkere Stromversorgung und ein 360-Grad-Kamerasystem (MiniSight von Cassidian Optronics (ehemals Carl Zeiss Optronics, später Airbus DS Optronics)) zur Rundumsicht integriert – mit Wärmebildgerät und Tagsicht für Einsätze in der Nacht oder bei widrigen Wetterverhältnissen. Da der Panzer im Orts- und Häuserkampf eng mit der Infanterie zusammenarbeitet und diese bei ihren Aufgaben unterstützen soll, befindet sich eine von außen zugängliche Kommunikationsplattform am Panzer, um der Infanterie sowohl die Kommunikation mit der Panzerbesatzung als auch die Kommunikation der Soldaten untereinander zu ermöglichen.[48][77]

Zur Rüstungsmesse Eurosatory 2010 präsentierte KMW ihre endgültige Modifikation anhand eines Präsentationsfahrzeug unter der Bezeichnung Leopard 2A7+ und mit dem Werbeaufdruck; Entwickelt von KMW – getestet und abgenommen vom deutschen Bundesverteidigungsministerium (developed by KMW – tested and qualified by German MoD). Bei diesem Präsentationsfahrzeug war nur eine Fahrzeugseite mit der neuen Panzerung ausgestattet, die vom Fahrer aus linke Fahrzeugseite befand sich panzerungstechnisch noch auf dem Stand Leopard 2A5. Die Wannenfront war mit der vom Strv 122 bekannten Zusatzpanzerung ausgestattet, die Wannenunterseite verfügte über den Minenschutz des Leopard 2A6M. Die Ausstattung des 2A7+ wurde um ein Nachtfahrsystem ergänzt, kombiniert aus Restlichtverstärker und Wärmebildgerät (SPECTUS[78] von Cassidian Optronics) für den Fahrer, sowie ein neues aus dem Schützenpanzer Puma abgeleitetes Kommandantenperiskop PERI RTWL. Als Bordkanone wählte man die L/55, um die Duellfähigkeit des Kampfpanzers im symmetrischen Gefecht zu erhalten.

7.3 Variante IBD Deisenroth Engineering

Das Unternehmen IBD Deisenroth Engineering präsentierte 2008 unter der Bezeichnung Leopard 2A4 Evolution ihr Schutzkonzept für den Kampfpanzer. Nach eigenen Angaben für einen damals nicht näher genannten ausländischen Abnehmer entwickelt wurde die Zusatzpanzerung AMAP gewählt und ein Demonstrator damit aufgepanzert. So wurde die Variante Leopard 2A4 mit einem ballistischen Schutz (AMAP-B) kombiniert mit dem Schutz AMAP-SC gegen Hohlladungsgeschosse und einem erweiterten Minenschutz (AMAP-M, AMAP-IED) sowie einer Innenraumverkleidung, dem Liner (AMAP-L) ausgestattet. Der Dachschutz (AMAP-R) schützt in der Erweiterung Level 2 mit einem Gewicht von 120 kg/m² gegen projektilbildende Ladungen. Das Panzerheck wurde mit einer Käfigpanzerung versehen. Als abstandsaktives Schutzsystem wurde AMAP-ADS gewählt und 2009 integriert. Das Gesamtgewicht des Demonstrators beträgt 60 Tonnen.[79][80]

7.4 Variante Rheinmetall Defence

Der Rüstungsbereich von Rheinmetall präsentierte 2010 auf der Rüstungsmesse Eurosatory ihr einsatzorientiertes modulares Konzept für den Leopard 2A4, das unter der Bezeichnung MBT Revolution vermarktet wird. Die als Baukastensystem ausgelegte Kampfwertsteigerung kann dabei an die jeweiligen Forderungen des Nutzers angepasst werden. Gemäß Rheinmetall betrifft dies den Schutz, die Wirkmittel (Munition), die Führungs- und Vernetzungsfähigkeit sowie die Aufklärungs- und Sichtsysteme.

Die Panzerung des Demonstrators wurde mit dem Evolution-Paket von Deisenroth Engineering verstärkt und bietet somit einen IED-Seitenschutz an Turm und Wanne, Schutz des Fahrgestells und Turmes gegen KE-Munition, Lenkflugkörper und Panzerabwehrwaffen, einen Dachschutz gegen Bomblets, einen erweiterten Minenschutz sowie eine Innenraumverkleidung gegen eindringende Splitter und durch ein aktives Nebelschutzsystem vom Typ ROSY Schutz gegen TV-, EO-, IR-, IIR-, LASER- und SACLOS-gelenkte Waffen. Der Turm ist vollständig digitalisiert, das bedeutet Schnittstellen wie Laserentfernungsmesser, Kommandantenperiskop und Richtschützenzielgerät wurden verbessert; bei gleichzeitiger Platzersparnis. Das Bedien- und Bekämpfungskonzept ist dabei automatisiert und bietet der Besatzung eine erweiterte Realität, die Reaktionszeiten verkürzt und die Ersttreffwahrscheinlichkeit steigert. Optional kann der Turm auch unter Beibehaltung des analogen Kernsystems teilweise digitalisiert werden.

Das Kommandantenperiskop wurde durch das von Rheinmetall stammende Sichtsystem SEOSS ersetzt. Die in zwei Achsen stabilisierte Optik verfügt über ein Wärmebildgerät vom Typ Saphir, einen Laserentfernungsmesser und einen integrierten Feuerleitrechner für sechs verschiedene Munitionstypen. SEOSS erlaubt die Zielbekämpfung auch während der Fahrt bei Tag und Nacht sowie bei eingeschränkter Sicht. Für die Rundumsicht im Nahbereich wurde ein Situational Awareness System (SAS) installiert, das durch zwei bis vier Module, die jeweils 3×60° abdecken, Ziele automatisch entdecken und verfolgen kann. Ein Interface zum Feuerleitsystem ermöglicht eine Anbindung an die fernbedienbare Waffenstation Qimek und erlaubt der Besatzung durch die automatisierte Weitergabe von erfassten Zieldaten eine unmittelbare Bekämpfung.

Zu den weiteren Umrüstungen zählen eine Klimaanlage, ein Stromerzeugungsaggregat mit 17 kW Leistung und ein Führungs- und Informationssystem der INIOCHOS-Familie. Neu und bislang einzigartig ist die „Kommandanten-Bremse“, mit der eine Voll- oder Teilbremsung des Panzers durchgeführt werden kann. Darüber hinaus bietet Rheinmetall einen Logistik- und Wartungsvertrag sowie passende Simulations- und Ausbildungssysteme an.[81]

7.5 Variante Aselsan

Der türkische Rüstungskonzern Aselsan präsentierte 2011 ein eigenfinanziertes Konzept einer Kampfwertsteigerung für den Leopard 2A4 unter der Bezeichnung Leopard 2 Next Generation. Die Änderungen umfassen eine neue Feuerleitanlage inklusive Bediengeräten, einen elektrischen Turm- und Waffenantrieb, eine fernbedienbare Waffenstation des Typs SARP, ein Führungs- und Informationssystem, ein neues Feuerlöschsystem, Laserwarner sowie ein Fahrersichtsystem für Tag- und Nachtsicht. Alle Komponenten werden von türkischen Unternehmen gefertigt. Als Zusatzpanzerung wird das AMAP-Paket von Deisenroth Engineering verwendet. Das Gefechtsgewicht erreicht 65 Tonnen.[82][83] Als möglicher Käufer der KWS wurden laut türkischer Medien neben der Türkei auch Finnland gesehen.[84]

8 Andere Plattformen auf Leopardbasis

Bergepanzer Büffel
Panzerschnellbrücke LEGUAN auf Leopard-2-Fahrgestell

Auf Basis der Leopard-2-Wanne wurden weitere Fahrzeuge eingeführt:

9 Technische Daten

Technische Daten[85][86]
Bezeichnung Leopard 2A4 Leopard 2A5 Leopard 2A6/A6M
Typ: Kampfpanzer mit selbsttragender Panzerwanne und geschweißtem Drehturm
Besatzung: 4
Motor: MTU-Zwölfzylinder-Dieselmotor MB 873-Ka 501 mit Ladeluftkühlung und zwei Abgasturboladern
Hubraum: 47.600 cm³, Drehzahl: 2600/min
Leistung: 1103,25 kW (1500 PS)
Kühlung: Flüssigkeits-Pumpen-Umlaufkühlung
Getriebe: Hydromechanisches Schalt-, Wende- und Lenkgetriebe HSWL 354 mit kombinierter hydrodynamisch-mechanischer Betriebsbremse, 4 Vorwärts-, 2 Rückwärtsgänge
Fahrwerk: drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk mit Lamellendämpfern und hydraulischen und festen Endanschlagsdämpfern
Länge über alles
Bordkanone auf 12 Uhr:
9.670 mm 10.970 mm
Breite über alles: 3.700 mm 3.760 mm
Höhe über alles: 2.790 mm 3.030 mm
Bodenfreiheit: 540 mm, nach hinten auf 500 mm abfallend
Watfähigkeit o. Aufbau: 1.200 mm
Tiefwaten m. Tiefwat-Schacht: 2.250 mm
Unterwasserfahren m. Unterwasserfahr-Schacht: 4.000 mm
Grabenüberschreitfähigkeit: 3.000 mm
Kletterfähigkeit: 1.100 mm
Steigfähigkeit: 60 %
Querneigung: 30 %
Leergewicht: 52.000 kg 57.300 kg 57.600 kg
A6M 60.200 kg
Gefechtsgewicht: 55.150 kg 59.500 kg A6 59.900 kg (zGG 61.700 kg),
A6M 62.500 kg
Spezifischer Bodendruck: 0,83 kg/cm²[87] 9,3 N/cm²[88] ([0,92 kg/cm²])
Bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit: 72 km/h; rückwärts 31 km/h
Kraftstoffmenge: 1.160 Liter (im Frieden auf 900 Liter begrenzt)
Kraftstoffverbrauch und Fahrbereich gemäß Hersteller-Angaben:

Straße: ca. 340 l/100 km, ca. 340 km
Gelände: ca. 530 l/100 km, ca. 220 km
Mittel: ca. 410 l/100 km, ca. 280 km
Standlauf: 12,5 l/h, 72–93 Stunden (bei 900–1160 Liter Kraftstoffmenge)

Wendekreis: je nach Gang 7 bis 27 m
Drehen um die Hochachse (360°): 10 Sekunden
Bewaffnung: Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone L/44 und 2 Maschinengewehre Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone L/55 und 2 Maschinengewehre
Munition: 42 Patronen, Standardbeladung dabei 30 Wuchtgeschosse und 12 Mehrzweckgeschosse 37 Patronen
Turmgewicht: 16 t 21 t
Richten des Turms: 360° in 9 Sekunden (elektrisch)
Technische Daten Kanone[89]
L/44 L/55 (bei A6)
Kaliber 120 mm 120 mm
Rohrlänge: 5280 mm 6600 mm
Masse Rohr: 1190 kg 1347 kg
Rohranbauteile: 50 kg 65 kg
Masse Waffenanlage: 3780 kg 4160 kg

10 Der Leopard 2 in anderen Streitkräften

Nutzerländer des Leopard 2

10.1 Chile

Die Chile verfügt seit dem 14. November 2007 über die ersten Kampfpanzer der Leopard-2-Serie.[90] Die aus dem Bestand der Bundeswehr kommenden Fahrzeuge wurden von KMW generalüberholt und auf chilenische Bedürfnisse umgerüstet. Während der Vertragsverhandlungen wurde die Stückzahl mehrfach gesteigert. Waren es am Anfang 118, steigerte sich die Zahl später auf 140, dann auf 172. Als Kaufpreis werden 88 Millionen Euro genannt. Rund 140 Panzer sind im Einsatz, die restlichen dienen als Fahrschulpanzer oder Ersatzteilspender. Der Vertrag umfasst auch die Lieferung von Sonderwerkzeugen, Prüfmitteln und Ausbildungsunterstützung; letztere wurde von der Bundeswehr im Zeitraum von 2006 bis 2008 durchgeführt. Insgesamt wurden drei Bataillone mit dem 2A4CHL ausgestattet. Als Bergepanzer dienen niederländische Bergepanzer 2, die vom Unternehmen Flensburger Fahrzeugbau zum Bergepanzer 2000 kampfwertgesteigert werden.[49]

10.2 Dänemark

Rückansicht eines dänischen Leopard 2A5DK. Das Turmheck mit den Schneegreifern ist eines der Merkmale der dänischen und schwedischen Leopard-Variante.

Dänemark suchte Mitte der 1990er-Jahre nach einer Ablösung ihrer Leopard-1A5-Bestände. Die Einsätze bei UNPROFOR, SFOR und KFOR bestimmten den Forderungs- und Fähigkeitskatalog des neuen Kampfpanzers. Es wurden keine praktischen Tests mit anderen länderspezifischen Rüstsätzen unternommen, sondern unter anderem auf die Erfahrungen Schwedens zurückgegriffen.

Die dänische Kampftruppenschule Haerens Kampskole in Oksbøl empfahl darauf der Regierung, den Leopard 2 mit Modifikationen zu kaufen. Im Dezember 1997 wurden 51 Leopard 2A4 aus dem Bestand der Bundeswehr gekauft, die Kampfwertsteigerung (KWS) war schon grob festgelegt. Die Kampfpanzer wurden mit dänischen Funkgeräten und dänischen Markierungen versehen.

Gemäß dem schon geplanten KWS-Programm wurden ab 2002 die Fahrzeuge auf den Stand 2A5DK gebracht. Die Maßnahmen waren ein Mix aus der Mannheimer Konfiguration und den Änderungen des schwedischen Strv 122. So erhielten die Panzer die Bugzusatzpanzerung und das Turmheck des Strv 122, das durch die Klimaanlage MKK3 ergänzt wurde. Als erster Leopard 2 erhielten sie das 10-kW-Zusatzaggregat (APU) im rechten Wannenheck, das dafür leicht erhöht wurde. Der israelische Suchscheinwerfer auf der Kanonenblende wurde aufgrund der Erfahrungen bei den UN-Einsätzen installiert, um möglichen Konfliktparteien zu zeigen, dass sie unter Beobachtung stehen. Auf dem Turmdach wurden ein zusätzlicher Staukasten und Bereitschaftshalterungen für das Gewehr M96 (M16-Derivat) montiert sowie das Verstaukonzept der Ausrüstung angepasst. Nach einer Umstrukturierung der Streitkräfte im Jahr 2004 wurden weitere 18 Leopard 2A4 aus dem Bestand der Bundeswehr gekauft, von denen sechs auf den Stand 2A5DK gebracht wurden.

Wie auch Schweden entschied sich das Militär nach Hitzetests in Spanien, das Barracuda-Tarnsystem mit Hitze-Transfer-System (HTC – Heat Transfer Reduction System) einzusetzen, um die Innenraumtemperaturen zu senken und so die Leistungsfähigkeit von Technik und Besatzung zu erhalten. Die 2007 aufgestellte Quick Reaction Force (schneller Eingreifverband) für Irak und Afghanistan wurden als erste Einheit damit ausgestattet.

Nach dem Tod eines Soldaten bei einem Anschlag auf einen der in Afghanistan eingesetzten Panzer wurden diese nachträglich mit einem Minenschutz des Unternehmens IBD Deisenroth Engineering ausgestattet. Ebenfalls umgesetzt wurde die Käfigpanzerung. Als Munition ist neben der üblichen KE- und MZ-Munition PELE und Canister im Einsatz.[49]

10.3 Finnland

Leopard 2A4FIN der finnischen Armee

Finnland erhielt zwischen 2002 und 2003 deutsche Leopard 2A4 aus Bundeswehrbeständen zur Ablösung der T-55 und T-72GM1. Von den 124 Kampfpanzern dienen sechs als Brückenleger mit der Panzerschnellbrücke Leguan (Leopard 2L; L=Leguan), sechs als Minenräumpanzer (Leopard 2R; R=Raivaamis für brechen) und zwölf zur Ersatzteilgewinnung. Die zu einem späteren Zeitpunkt gekauften 15 Leopard 2 dienen ebenfalls der Ersatzteilgewinnung oder als Austauschfahrzeuge.

Der Leopard 2A4FIN entspricht technisch dem deutschen Standard. Zusätzlich erhielten die Fahrzeuge weitere Staukörbe, das Funkgerät Tadrin VRC-959, zusätzliche Antirutschbeläge, eine andere Dreifarbtarnung und Modifikationen an den bestehenden Staukästen. Die Klappe des EMES 15 erhielt eine kleine Bohrung, die dem Richtschützen ein Beobachten bei geschlossener Klappe ermöglicht. Als KE-Munition wird die LKE-2 eingesetzt.[49]

Im Januar 2014 wurde ein Liefervertrag über 100 A6NL und ein Zehn-Jahres-Vertrag zur Ersatzteillieferung mit den Niederlanden abgeschlossen. Neben den Kampfpanzern werden zwischen 2015 und 2019 Munition, Simulatoren und Werkzeuge geliefert.[91][92] Bereits seit Juni 2009 untersuchte Finnland die Möglichkeit einer Kampfwertsteigerung ihrer bestehender Leopard 2.[49] Seit 2016 wird das britische Marksman-Flugabwehrsystem auf dem Leopard-2-Fahrgestell genutzt. Zuvor war es bis 2010 auf T-55AM montiert.

10.4 Griechenland

Leopard 2A6 HEL des griechischen Heeres

Griechenland ist ein weiterer NATO-Partner, der den Leopard 2 nutzt. So bestellte die griechische Regierung im März 2003 bei Krauss-Maffei Wegmann 170 Leopard 2A6 mit einem Gesamtwert von 1,7 Milliarden Euro. Der Preis beinhaltet ebenfalls zwölf Bergepanzer Büffel, acht Brückenlegepanzer Leguan auf Leopard-1-Fahrgestell, zwei Fahr- und einen Schusssimulator sowie technische Unterstützung und Ersatzteile für zwei Jahre. Die Fahrzeuge entsprechen dem Konstruktionsstand A6 und gelten als modernste Leopard 2 zum Zeitpunkt der Auslieferung der Erprobungsträger ab dem Jahr 2005 (Serie: 2006). So verfügen die Panzer über eine Klimaanlage, ein Hilfstriebwerk (engl. auxiliary power unit, APU), Zusatzpanzerung sowie länderspezifische Ausstattung wie Funkgeräte und Tarnanstrich. Insgesamt fertigt KMW 30 Panzer in Deutschland, die restlichen 140 wurden bis 2009 in Griechenland von der Hellenic Vehicle Industry (ELBO) hergestellt, was einem Auftragsvolumen von 557 Millionen Euro für die einheimische Rüstungsindustrie entspricht. Die Kennzeichnung der Panzer lautet Leopard 2A6 HEL. Eine weitere eingesetzte Variante ist der Leopard 2A4 aus Bundeswehrbeständen. Insgesamt verfügt Griechenland über 183 Panzer, von denen 130 durch KMW und Rheinmetall Landsysteme modernisiert werden. Die Änderungen umfassen die Instandsetzung, einen neuen Tarnanstrich, neue Funkgeräte und weitere kleine Änderungen. Im Zuge der Umrüstung liefert Rheinmetall Defence Electronics ebenfalls elektronische Prüfausstattungen, Führungssysteme für Bataillonsgefechtsstände und ergänzt die Depot-Prüfanlage im griechischen Velestino. Insgesamt zahlte Griechenland 270 Millionen Euro für den Kauf, der zusätzlich 150 Leopard 1A5 beinhaltete als Überbrückung bis zur Auslieferung der A6.[93]

Seit 2008 ist bekannt, dass KMW offene Forderungen in Höhe von 480 Millionen Euro an Griechenland hat. So lieferte das Unternehmen 100 Panzer, von denen lediglich 20 bezahlt wurden. Gemäß dem Geschäftsführer Frank Haun bereitete das fehlende Geld zunehmend Liquiditätsengpässe.[94][95]

Nach Angaben der griechischen Medien wurden die Zahlungen an KMW jedoch deswegen eingestellt, weil Risse an den Turmluken von 40 Leopard 2A6HEL entdeckt wurden. Das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) des BWB wurde mit der Untersuchung der Risse beauftragt.[96] Zur Fehlerbehebung der in Griechenland gefertigten Leopard 2 werden die Risse mit Harz ausgegossen und die Schadstelle durch einen Stahlring verstärkt. Die offenen Forderungen betrugen darauf im August 2010 100 Millionen Euro.[97]

10.5 Indonesien

Indonesischer Leopard 2 MBT Revolution (2016)

Am 7. Mai 2013 gab die Bundesregierung (Kabinett Merkel II) bekannt, dass der Bundessicherheitsrat der Lieferung von 104 Stück gebrauchten Leopard 2, vier Bergepanzern, drei Brückenlegepanzern und drei Pionierpanzern sowie 50 älteren Marder-Modellen (Marder 1A3) nach Indonesien zugestimmt hat.[98] Im Sommer 2012 hatte Staatschef Susilo Bambang Yudhoyono Merkel getroffen.[99] Die endgültige Liefervereinbarung mit Rheinmetall umfasst 103 instandgesetzte und modernisierte Fahrzeuge der Ausbaustufe A4. Der im Dezember 2012 unterschriebene Vertrag mit einem Gesamtwert von 216 Millionen Euro enthält neben den Kampfpanzern 43[100] überholte Marder 1A3, 11 Berge- und Pionierfahrzeuge sowie zugehörige Dokumentation, Ausbildungsgeräte und Logistikunterstützung sowie eine Anfangsausstattung an Übungs- und Gefechtsmunition.[101] Für 61 Fahrzeuge ist eine Aufrüstung mit dem Revolution-Paket von Rheinmetall geplant. Die Änderungen umfassen den Turmantrieb, den ballistischen Schutz, ein Hilfstriebwerk, Klimaanlage, Nacht- sowie Rückfahrhilfe für den Fahrer und eine Anpassung der Waffenanlage an die HE-Munition.


10.6 Kanada

Leopard 2A6M CAN der Canadian Army (rechts) auf der Rüstungsmesse Eurosatory
Leopard 2A4M CAN auf der Rüstungsmesse MSPO 2012

Kanada verfügt seit 2007 über den Leopard 2 und entschied sich damit gegen die Beschaffung eines Radpanzers mit 105-mm-Kanone. Ursprünglich sollte der M1128 Stryker MGS die restlichen Leopard C2, eine Variante des Leopard 1, ersetzen. Die späte Einsatzreife des Stryker MGS und die seit 2006 positiven Einsatzerfahrungen mit dem Leopard C2 in Südafghanistan veranlasste die Regierung einen Nachfolger zu suchen. Eine Anfrage im Februar 2007 an die deutsche Regierung führte dazu, dass 20 Leopard 2A6M und zwei Bergepanzer 3 aus den Beständen der Bundeswehr für zwei Jahre geleast wurden, um den einsatzbedingten Sofortbedarf zu decken. Der Vertrag umfasste ebenfalls eine Vereinbarung über logistische Unterstützung für den Betrieb, darunter die Ausbildung kanadischer Panzerbesatzungen und Instandsetzungspersonal durch die Bundeswehr.[102][103][104][105] Die ursprünglich im September 2009 abgelaufene Vereinbarung wurde bis Ende 2010 verlängert.[49]

Die Kampf- und Bergepanzer wurden bei Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall Landsysteme modifiziert, von wo aus sie im August und September 2007 mit der Strategic Airlift Interim Solution nach Afghanistan verlegt wurden. Der erste durch Krauss-Maffei Wegmann modifizierte Leopard 2 wurde am 2. August 2007 vorgestellt. Die Bezeichnung lautet Leopard 2A6M CAN.[106]

Am 12. April 2007 teilte das kanadische Verteidigungsministerium mit, dass im Rahmen des Tank Replacement Projekt die Beschaffung von 100 überschüssigen Leopard 2 (80 A4NL, 20 A6NL) im Wert von 650 Millionen Dollar aus den Beständen der Niederlande vorgenommen wird. Die Option zum Kauf von 80 deutschen A4 wurde nicht weiterverfolgt.[102] Der Vertragsabschluss im Dezember des gleichen Jahres besiegelte den Kauf. Die ersten Leopard 2 der Niederlande erreichten darauf Kanada Ende 2008. Weitere zwölf Fahrzeuge vom Typ 2A4 wurden 2011 aus der Schweiz eingekauft. Sie dienen als Plattform für geschützte Spezialfahrzeuge.[107]

Die A6NL werden von Kanada auf den deutschen Rüststand A6M gebracht und an Deutschland anstelle der geleasten Fahrzeuge zurückgegeben. Statt der ursprünglich geplanten Umrüstung von 20 A4NL auf den Stand A6M CAN wurde einer Hybridlösung der Vorzug gegeben. Ziel dieses Konzeptes ist es, Panzer für das asymmetrische Gefecht und das symmetrische Gefecht zu erhalten. Der Auftrag an KMW erfolgte am 16. Juni 2009 und wurde ab Juli 2009 mit dem Eintreffen der Fahrzeuge umgesetzt. Die Modifikationen wurden in den Werken Kassel (Turm) und München (Wanne) durchgeführt.[106]

Die ersten Konzepte mit der Bezeichnung 2A4 (Ops)CAN+ definierten die L/55-Bordkanone, den elektrischen Turmantrieb, einen IED-Schutz und eine Aufpanzerung als mögliche Modifikation.[108] Auf den Einsatz der Käfigpanzerung am kompletten Fahrzeug sollte verzichtet werden, da sich diese im Einsatz auf engen Wegen oft als ein Nachteil herausgestellt hatte. Zusätzlich sollten sie das Standardmaschinengewehr C6 GPMG als Sekundärbewaffnung erhalten. Für weitere 42 A4NL, die vorwiegend dem Training dienen, wurde eine teilweise Umrüstung vorgesehen. Die von Rheinmetall Kanada ausgeführten Änderungen an diesen Trainingsfahrzeugen wurden bis Anfang 2012 abgeschlossen und brachten die Panzer auf kanadischen Ausrüstungsstandard. Die Gesamtkosten für Modernisierung und Instandsetzung betragen 17 Millionen Euro.[109] Die restlichen Fahrzeuge, inklusive der oben genannten schweizerischen Fahrzeuge, sind für die Umrüstung zu Pionier- und Bergepanzern vorgesehen. Diese sind 18 Pionierpanzer (ursprünglich 13 + 5 weitere als Option im Force-Mobility-Enhancement-Programm, die 2012 ausgelöst wurde)[110] vom Typ Wisent 2 sowie 12 kampfwertgesteigerte Bergepanzer 3 (davon vier (zwei als Option) aus dem Force Mobility Enhancement Programm).[111]

Am 7. Oktober 2010 übergab KMW den ersten von 20 modernisierten Kampfpanzern. Die endgültige Bezeichnung lautet Leopard 2A4M CAN und kennzeichnet die Panzervariante Kanadas für das asymmetrische Gefecht. Die Fahrzeuge verfügen über die L/44-Bordkanone, hydraulische Kettenspanner, einen Staukasten für Handwaffen auf dem Turmdach, einen digitalen-elektrischen Turmantrieb und über eine Käfigpanzerung an Turm- sowie Wannenheck. Die Zusatzpanzerung an den Turmseiten, der Turmfront, den Wannenseiten und auf der Wannenoberseite haben das Schutzniveau des 2A7+. Die Turmvorsatzmodule sind erneut keilförmig ausgebildet.

Der Minenschutz wurde wie auch beim A6M durch eine Minenschutzplatte, Drehstababdeckungen und vom Boden entkoppelte Sitze realisiert. Panzerungselemente hinter den Laufrollen verstärken zusätzlich den Schutz gegen Minen. Ein System für elektronische Gegenmaßnahmen (Electronic Counter Measure System – ECM), mit der sich Funk- und Mobilfunkfrequenzen stören lassen schützt gegen ferngezündete Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung (Radio controlled improvised explosive device – RCIED). Das Feuerlöschsystem wurde von Halon auf Stickstoff umgestellt und das Kommandantenbediengerät, Ladeschützenbediengerät sowie die Zentrallogik/Hauptverteilung der Feuerleitanlage durch neue Systeme ersetzt. Der Kraftfahrer erhielt mit einer Wärmebildkamera an Front und Heck die Möglichkeit auch bei schlechten Witterungsverhältnissen das Fahrzeug zu steuern. Das Barracuda-Tarnsystem mit Hitze-Transfer-System, wie es auch Dänemark nutzt findet ebenfalls Anwendung. Des Weiteren gehören Kühlwesten, eine Klimaanlage und landestypische Funkgeräte zur Ausstattung. Als Blenden- und Fliegerabwehrmaschinengewehr dient das C6 GPMG. Das Gefechtsgewicht erreicht 61,8 Tonnen.[106]

Eine Pioniergeräteschnittstelle an der Front für Minenroller, Minenpflug oder Räumschild erweitert das Einsatzspektrum und erlaubt die Weiternutzung eingeführter Systeme.[112]

Die Panzer für das symmetrische Gefecht werden mit den A6M der Bundeswehr sichergestellt. Die Panzer erhielten eine zusätzliche Bugplatte, eine Käfigpanzerung, das Barracuda-Tarnsystem mit Hitze-Transfer-System, kanadische Funkgeräte mit Antennenanlage, einen Staukasten für das Diemaco-C8-Sturmgewehr (M16-Derivat) auf dem Dach, einen Störsender (Counter-IED) und eine Kühlhutze für die EWNA. Auf die Einrüstung der Klimaanlage wurde verzichtet, da diese Änderungen zu umfangreich gewesen wären. Die Besatzung wurde mit Kühlwesten ausgestattet. Als Sekundärbewaffnung blieb es beim MG3, wobei im Einsatzland durch die kanadischen Panzersoldaten als Fliegerabwehr das C6 GPMG genutzt wurde, da der Lukenring des Ladeschützen beim Leopard 1 und 2 baugleich ist. Eine Modifikation, die dagegen erst im Einsatzland erfolgte, erlaubt es den Streitkräften, die Anbauvorrichtung des Leopard 1 zu nutzen, um Minenroller, TWMP-Minenpflug und das Räumschild an einigen Leopard 2 einsetzen zu können. Neben der üblichen Panzermunition wird von Kanada auch Kartätschenmunition verschossen.

Wie auch beim Kampfpanzer erhielten die geleasten Bergepanzer Büffel eine Kampfwertsteigerung. Die Umrüstung umfasste einen Minenschutz, ballistischen Schutz, die Käfigpanzerung, die landestypische Funkanlage, Kühlwesten und eine Verbreiterung des Räum- und Stützschildes.[49]

Eingesetzt wurden die Leopard 2 von der Task-Force Kandahar. In der Anfangszeit noch mit den Leopard C2 zusammen genutzt, waren sie die Einsatzreserve und schneller Eingreifverband (Quick Reaction Force) der Task-Force (TF) im vorgeschobenen Militärstützpunkt Masum Ghar, Distrikt Panjwai. Gemäß den kanadischen Streitkräften ist der Panzer seither in allen größeren Operation der TF eingesetzt worden. Der Einsatz endete 2011 mit dem Abzug der Kampftruppen.[49][106] Insgesamt unterhalten die Streitkräfte 112 Leopard-2-Fahrzeuge, die sich in 20 A6M CAN, 20 A4M CAN, 42 A4 CAN (Trainingsfahrzeuge), 12 Bergepanzer 3 und 18 Pionierpanzer Wisent 2 aufteilen.[111]

10.7 Katar

Im Jahr 2009 wurde bekannt, dass Katar den Kauf von 36 Leopard-2-Panzern beabsichtigt. Die damalige schwarz-rote Koalition stimmte dieser Anfrage zu. Waffengeschäfte dieser Art mit arabischen Staaten waren aus Rücksicht auf Israel bislang nicht erfolgt. Im Vorfeld wurde Israel über die Verkaufsabsichten informiert, es gab jedoch keine Einwände.[113] 2012 gab Katar an, Interesse an 200 Leopard-2-Panzern zu haben.[114]

Am 18. April 2013 veröffentlichte KMW eine Pressemitteilung, die den Verkauf von 62 Leopard 2A7+ an Katar ankündigt. Das Rüstungsgeschäft, das ebenfalls 24 Panzerhaubitzen 2000, Peripheriegerät, Ausbildungseinrichtungen und Dienstleistungen umfasst, hat einen Auftragswert von 1,89 Milliarden Euro.[115] Bis Ende 2016 wurde ca. die Hälfte der bestellten Einheiten ausgeliefert.[116]

10.8 Niederlande

Leopard 2A6 der Koninklijke Landmacht

Am 2. März 1979 entschieden sich die Niederlande als erster ausländischer Abnehmer für die Beschaffung des Leopard 2. Die Panzer entsprachen dem Baulos 2 und 3, jedoch mit geänderter Funkanlage, neuer Nebelwurfanlage (NL-Standard), Fla-MG, TMG von FN Belgien und BIV-Fahrgerät aus niederländischer Produktion. Aufgrund der engen Kooperation zwischen Deutschland und den Niederlanden erfolgte darüber hinaus ein Technologieaustausch, dessen Ergebnisse bei der Panzerproduktion der deutschen Modelle berücksichtigt wurden. Die Beschaffung der 445 Fahrzeuge war im Juli 1986 abgeschlossen. Aufgrund der Transformationen im Heer folgte ein Verkauf von 114 Leopard 2 (NL) an Österreich, 330 wurden im Rahmen des KWS-II-Programms auf den Stand A5 (NL) umgerüstet. Wie auch bei der Bundeswehr wurden 180 Leopard 2 A5 (NL) auf den Stand A6 kampfwertgesteigert und 37 A6NL an Portugal, sowie 20 A6NL und 80 A4NL an Kanada, und 52 A4NL an Norwegen verkauft. Der aktive Bestand lag bei rund 73 A6NL. Zehn Leopard 2A4NL wurden durch Rheinmetall Landsysteme zum Pionierpanzer Kodiak umgebaut. Unter der Bezeichnung Bergingstank 600kN wird auch der Bergepanzer Büffel in der länderspezifischen Ausstattung genutzt.[49] Im April 2011 verkündete die niederländische Regierung, aufgrund von Sparmaßnahmen auf alle Leopard 2 zu verzichten.[117] Die Panzer wurden an Finnland verkauft.[118][119]

Mit Unterstellung der 43. niederländischen mechanisierten Brigade in die deutsche 1. Panzerdivision erhält das Land die Möglichkeit, weiter den Leopard 2 zu nutzen. Die verbliebenen 16 A6NL werden in den deutschen Gefechtsfahrzeug-Pool integriert und zur Version A7 aufgerüstet. Insgesamt wird von den Niederlanden eine Kompanie im Panzerbataillon 414 gestellt.[120]

10.9 Norwegen

Norwegen kaufte zwischen 2001 und 2002 gebrauchte Fahrzeuge, die von den Niederlanden übernommen wurden. Die 52 Leopard 2A4NL ersetzten die ausgemusterten Leopard 1A1NO. Die Panzer erhielten wieder die ursprüngliche Mehrfachwurfanlage und landestypische Funkgeräte sowie Bordverständigungsanlage. Zusätzlich wurde ein Führungssystem mit entsprechenden Datenfunk- und GPS-Antenne integriert sowie ein größerer Staukasten am Turmheck angebracht. Die als 2A4NO bezeichneten Leopard 2 sind darüber hinaus technisch unverändert. Eine erste Kampfwertsteigerung wurde ursprünglich für das Jahr 2009 geplant, jedoch aus unbekannten Gründen nicht begonnen.[49] Am 23. April 2015 veröffentlichte das norwegische Verteidigungsministerium weitere Pläne zur Modernisierung seiner Panzer auf den letzten Stand der Technik. Das 1,7 Milliarden US-Dollar teure Programm beinhaltet die Aufrüstung zur vernetzten Operationsführung C⁴ISR sowie eine Verbesserung der Feuerkraft, der Panzerungen und des Minenschutzes. Ebenfalls enthalten ist das seit April 2012 laufende Upgrade der CV-90-Schützenpanzer sowie der Kauf eines neuen Flugabwehrsystems.[121]

10.10 Österreich

Österreichischer Leopard 2A4

Die österreichische Regierung beschloss 1996 im Rahmen des Mech-Paketes den Ankauf von 114 gebrauchten Leopard 2A4 der niederländischen Armee und rüstete damit drei Panzerbataillone des Bundesheeres aus. Es handelte sich um Panzer, die zwischen Dezember 1984 und Dezember 1985 gebaut und als Leopard 2A3 an die niederländische Armee geliefert wurden. Merkmal dieser Serie ist die verschweißte Munitionsluke an der linken Turmseite. Die Fahrzeuge wurden mit der niederländischen Nebelwurfanlage, einer niederländischen Funkausstattung und einem belgischen 7,62-mm-FN-MAG-MG für den Ladeschützen ausgerüstet. Mittlerweile wurden einige Fahrzeuge mit einer neuen Nebelwurfanlage und neuen Antennen ausgerüstet. Ebenfalls wurden die Panzer mit dem Bordsprechsystem VIC-3-0 von Rovis ausgestattet. 2006 wurde die Zahl auf zwei Panzerbataillone reduziert und 40 der überschüssigen Leopard-Panzer 2011 an den Hersteller KMW zurückverkauft. Kanada, ein weiterer Interessent, wurde dabei überboten.[122][49]

10.11 Polen

Leopard 2A5 Polens

Das polnische Heer verfügt seit 2002 über den Leopard 2A4. Die 128 Fahrzeuge stammen aus Bundeswehrbeständen, zum Großteil aus den aufgelösten Panzerbataillonen 294 und 304. Die überholten Panzer wurden technisch unverändert eingeführt. Eingesetzt werden die 2A4PL im 1. und 2. Panzerbataillon der polnischen 10. Panzer-Kavalleriebrigade, die zu den Krisenreaktionskräften der Nato zählt.[49] Ein Vertrag zur Auslieferung weiterer 119 Leopard 2, darunter 105 Panzer des Typs 2A5 wurde im November 2013 von den jeweiligen Verteidigungsministern unterzeichnet.[123]

10.12 Portugal

Portugiesischer Leopard 2A6PRT im Oktober 2015

Portugal verfügt seit 2008 über 37 Leopard 2 A6 aus dem Bestand der Niederlande. Der 2001 in Lissabon unterschriebene Vertrag der Staatssekretäre für Verteidigung Cees van Kamp und João Mira Gomes sieht neben den Fahrzeugen Ausbildungsunterstützung, Ersatzteil- und Munitionslieferung durch die Niederlande vor. Die Lieferung wurde 2009 abgeschlossen. Aufgeteilt in drei Schwadronen ersetzen die 2A6PRT die Kampfpanzer des Typs M60A3 TTS.[124][49]

10.13 Saudi-Arabien

In den 1980er Jahren beabsichtigte das saudische Militär, den Leopard 2 zu kaufen. Allerdings kam das Geschäft trotz der Zusagen von Helmut Schmidt (Bundeskanzler bis 1982) und Franz Josef Strauß nicht zustande, weil sich die Widerstände innerhalb der damaligen Bundesregierung als zu groß erwiesen. Die Bundesregierung unter Helmut Kohl hielt an ihrem 1983 gefassten Beschluss fest, das Waffensystem nicht an einen potentiellen Gegner Israels zu liefern.[125]

Seit Juli 2011 lag eine entsprechende Voranfrage von KMW beim Bundessicherheitsrat.[126] Anfang Juli 2011 wurde die Genehmigung des Bundessicherheitsrates zu einem möglichen Export von zweihundert Leopard 2A7+ nach Saudi-Arabien Gegenstand einer öffentlichen Debatte, unter anderem im Deutschen Bundestag. Gegner des Rüstungsexports verwiesen auf die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien, dessen undemokratische Regierungsform und Gegnerschaft zu Israel sowie die Beteiligung von saudischen Streitkräften bei der Niederschlagung der Proteste in Bahrain 2011. Die Bundesregierung verwies auf die Geheimhaltung der Beschlüsse des Sicherheitsrates, das Nichtbestehen von Einwänden zum Export seitens der israelischen Regierung sowie auf die Rolle Saudi Arabiens in der Terrorismusbekämpfung.[127][128]

Im Mai 2012 wurden Absichten bekannt, dass 200 bis 300 Panzer der spanischen E-Variante vom Rüstungskonzern Santa Bárbara Sistemas gekauft werden sollen. Der vom König Juan Carlos eingefädelte Waffendeal soll über das spanische Verteidigungsministerium abgewickelt werden, das die Wartung der Panzer garantiert, die notwendige Munition liefert und bei möglichen Reklamationen haftet.[129]

Laut Medienberichten wollte Saudi-Arabien bis zu 270 Leopard-Panzer im Wert von mindestens fünf Milliarden Euro kaufen. Laut Medienberichten sei das Geschäft aufgrund der weitreichenden Kritik in der deutschen Öffentlichkeit inzwischen geplatzt (Stand: Juli 2013). Stattdessen würde das Land weitere M1 Abrams Panzer aus den Vereinigten Staaten erwerben.[126]

10.14 Schweiz

Panzer 87 Leopard

Während der Entwicklung des Leopard 2 in Deutschland untersuchte die Schweizer Armee die Möglichkeiten, ihre veralteten Panzer 68/88-Bestände abzulösen. Es bestanden die Optionen der Neuentwicklung, des Nachbaus oder des Ankaufs eines ausländischen Serienfahrzeuges. Unter der Führung der Firma Contraves (jetzt Rheinmetall Defence) untersuchte die Schweizer Rüstungsindustrie die Möglichkeit eines Neuen Kampfpanzers (NKPZ). Das Projekt wurde am 3. Dezember 1979 eingestellt. Die Risiken dieser Neuentwicklung und die damit verbundenen Kosten wurden als zu hoch eingestuft. Daraufhin wurden je zwei Fahrzeuge der Typen M1 und Leopard 2 angemietet und erprobt. Am 9. März 1981 wurden die Leopard 2 aus den Beständen der Bundeswehr mit leichten Änderungen übergeben. So erhielten die Fahrzeuge eine 71-mm-Vorfeldbeleuchtungsanlage vom Typ Lyran sowie eine VRC-Funkanlage mit Sende- und Empfangsantennen vom Typ HX 101 A1. Nach umfangreichen Vergleichserprobungen – die von August 1981 bis Juni 1982 dauerten – wurde beschlossen, den Leopard 2 zu kaufen. Gründe waren unter anderem dessen frühere Serienreife und die direkte Beteiligung der Schweizer Industrie und damit eine kostengünstigere Beschaffung als beim M1. Im Mai 1983 legte die Firma Contraves ein Angebot für den Lizenzbau vor, das am 11. Dezember 1984 vom Schweizer Nationalrat gebilligt wurde. Die Gesamtstückzahl belief sich auf 380 Leopard 2, von denen 35 direkt bei Krauss-Maffei produziert werden sollten. Die Endfertigung der restlichen 345 erfolgte durch die Eidgenössische Konstruktionswerkstätte in Thun. Die Endbezeichnung lautete Panzer 87 Leopard.

Der Panzer 87 entspricht dem Konstruktionsstand A4 des fünften Bauloses der Bundeswehr. Er unterscheidet sich durch drei zusätzliche Halterungen für zehn Schneegreifer am Turm, eine US-Fahrzeugfunkanlage AN/VCR 12, Schweizer Mg 87, Konturänderungen am Turmheck durch eine Außenbordsprechstelle, hydraulische Kettenspanner und eine modifizierte ABC-Schutzbelüftungsanlage. Ein Hauptmerkmal ist der Abgas-Schalldämpfer am Heck. Dieser reduziert den Geräuschpegel und erfüllt die EG-Richtlinie 70/157. Ebenfalls genutzt werden 25 Bergepanzer Büffel sowie 12 Pionierpanzer Kodiak, die von RUAG auf überschüssigen Leopard-2-Fahrgestellen aufgebaut werden.

Seit 2006 werden 134 Panzer einem Werterhaltungsprogramm (Kampfwertsteigerung) unterzogen. Die Umrüstungen umfassen die Verbesserung der Führungsfähigkeit, eine Rückfahrkamera mit Fahreranzeige, einen elektrischen Turm- und Waffenantrieb sowie ein neues Kommandantenperiskop mit Wärmebildgerät. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 395 Millionen Schweizer Franken. Die Bezeichnung ändert sich zu Panzer 87 Leopard WE. Die im Jahr 2006 geplante Waffenstation und die Zusatzpanzerung am Turm sowie der Minenschutz werden nicht umgesetzt.[49][130] Weiter beabsichtigt die Schweizer Armee die Beschaffung der modernen DM53- oder DM63-Munition. Die gesamte Auslieferung erstreckt sich von 2008 bis 2011.

Von den restlichen nicht modernisierten Panzern wurden zwölf zu Genie- und Minenräumpanzern umgebaut. Weitere 42 Stück wurden Ende 2010 an Rheinmetall verkauft, wo die Panzer ebenfalls in Spezialversionen umgebaut und dann exportiert werden sollen.[131]

10.15 Schweden

Stridsvagn 121
Stridsvagn 122

Ein weiterer Rüstungsexport ist der Stridsvagn 121 und 122 nach Schweden. In den Jahren 1984 bis 1987 suchte das schwedische Militär im Rahmen des MBT-2000-Programms eine Ablösung ihrer 350 Centurions sowie der Stridsvagn 103. Der eingeschlagene Weg der Eigenentwicklung Strv 2000 wurde 1989 als zu teuer aufgegeben.

Das schwedische Beschaffungsamt Försvarets materielverk (FMV) untersuchte ab 1993 den Leclerc, den M1A2 Abrams und den Leopard 2 in der kampfwertgesteigerten Variante. Als Muster diente das Truppenversuchsmuster maximum (Leopard 2 improved) aus dem Programm der Bundeswehr. Nach umfangreichen Fahrversuchen sowie Wintertest erfüllte der Leopard 91 % der Anforderungen, der Abrams 86 % und der Leclerc 63 %. Im Januar 1994 wurde der Kaufvertrag unterschrieben, wobei 160 Leopard 2A4 (Stridsvagn 121) für 15 Jahre angemietet wurden. Als Munitionslieferant wurde die Israel Military Industries gewählt.

Die Stridsvagn 121 (120-mm-Kanone, erste Ausführung) waren unveränderte Leopard 2 aus den Baulosen 1 bis 5 mit der Funkanlage SEM 25/35 der Bundeswehr. Die Umrüstung umfasste lediglich schwedische Standardfunkgeräte. Der Stridsvagn 122 (120-mm-Kanone, zweite Ausführung) ist ein stark verbesserter Leopard 2A5. Die Gesamtstückzahl beläuft sich auf 120 Fahrzeuge mit Optionen für weitere Kampf- und Bergepanzer. Wie auch beim schweizerischen Panzer 87 wurde der Hauptteil der Fahrzeuge im Empfängerland gefertigt. Als Vertragspartner dienten Hägglunds und Bofors, aktuell (2006) BAE Systems, Generalunternehmer blieb jedoch Krauss-Maffei Wegmann.

Der Stridsvagn 122 unterscheidet sich durch eine zusätzliche Gesamtpanzerung (MEXAS-Heavy) an der Fahrzeugfront inklusive Bombletschutz für das Turmdach, ein Führungssystem (Tank Command and Control System (TCCS)), modifizierte Kettenblenden und das GALIX-Nebelmittelwurfsystem von der Ausführung 121. Der digitale Feuerleitrechner wurde auf zwölf Speicherplätze für die Munitionssorten erweitert, die Motorkühlanlage geändert, um das Ansaugen von Brandsätzen zu unterbinden und die Drehstäbe dem erhöhten Gefechtsgewicht von 62,5 t angepasst. Eine Frontschürze verringert Beschädigungen der Feldjustieranlage und reduziert ebenfalls die Schlagschattenbildung. Das Barracuda-Tarnnetzsystem (MCS; Multispectrum Cover System) reduziert die IR- und Wärmeabstrahlung des Panzers und bricht seine Konturen.

Die Version Stridsvagn 122B verfügt über den zusätzlichen Minenschutz und wurde eingelagert. Das Gefechtsgewicht beträgt 65 t. Mit der Bezeichnung Bärgningsbandvagn 120 wird auch der Bergepanzer Büffel genutzt. Erheblich modifiziert, verfügen die 14 leistungsgesteigerten Varianten über das TCCS, GPS, eine Heckbergeeinrichtung, eine Rückfahrkamera, eine zusätzliche Winde, Liner für den Kampfraum und das GALIX-Nebelmittelwurfsystem.[49]

10.16 Singapur

Leopard 2A4 der Singapore Army in der zusatzgepanzerten Variante

Singapur verfügt seit Mitte 2007 über den Leopard 2. Die gebrauchten 2A4 stammen aus Bundeswehrbeständen und ersetzten den AMX-13. Ursprünglich wurde beim Vertragsabschluss Ende 2006 eine Gesamtstückzahl von 96 Fahrzeugen, davon 30 zur Ersatzteilgewinnung, vereinbart. Mit dem Zulauf der Einsatzfahrzeuge wurde die Stückzahl gesteigert, so dass damals 102 Kampfpanzer im Dienst standen. Im Mai 2014 wurde bekannt, dass weitere Panzer dieses Typs seit 2012 nach Singapur exportiert wurden.[132] Die Stückzahl dieser Lieferung wurde vom Bundestag als VS-Vertraulich eingestuft und an die Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestages übermittelt.[133] Gemäß dem Stockholm International Peace Research Institute erhöhte sich die Gesamtanzahl dadurch auf 182 Kampfpanzer.[134] Die unter der Kennung Leopard 2SG laufenden Fahrzeuge verfügen über das Maschinengewehr FN MAG von FN Herstal, ein Stromerzeugeraggregat im Wannenheck, einen elektrischen Turmantrieb, eine verbesserte Nebelmittelwurfanlage, länderspezifische Funkgeräte sowie ein Führungs- und Informationssystem. Eingesetzt wurden die Leopard 2 erstmals bei der Übung Wallaby in Australien Ende 2008.[49][135] Zur Erhöhung des Schutzkonzeptes wurden die Panzer nachträglich mit dem Evolution-Paket von IBD Deisenroth Engineering ausgestattet und am Nationalfeiertag Singapurs 2010 der Öffentlichkeit präsentiert.

In der Nutzung befinden sich ebenfalls Bergepanzer sowie Brückenleger auf Leopard-2-Chassis. Die Bergepanzer (Leopard Armoured Recovery Vehicle – LARV) und Brückenleger (Armoured Vehicle-Launched Bridge – L2-AVLB) basieren auf umgebauten A4-Kampfpanzerwannen, wobei die Bergepanzer als die ersten Umbauten gelten, die von Rheinmetall verwirklicht wurden. Der LARV ähneln optisch dem Bergepanzer 3, unterscheidet sich aber im Bereich der Nebelmittelwurfanlage, der Beleuchtungsanlage an Front und Heck sowie bei den Aufbauten grundlegend vom deutschen Modell. Das Gefechtsgewicht erreicht 63 Tonnen. Der Brückenleger ist mit der Panzerschnellbrücke LEGUAN ausgestattet, die eine Tragfähigkeit bis zur militärischen Lastenklasse MLC 70 aufweist.[136]

10.17 Spanien

Leopard 2E der spanischen Armee bei einer Parade in Saragossa im Jahr 2008. Gut erkennbar sind die zusätzliche Wannenpanzerung und der Bombletschutz auf dem Turmdach.

Mitte der 1980er-Jahre suchte Spanien, das 1982 Mitglied der NATO geworden war, nach einem neuen Kampfpanzer, der durch deutsche Firmen entwickelt werden sollte. So konzipierte der Rüstungskonzern Krauss-Maffei unter dem Arbeitsbegriff Lince einen 49-Tonnen-Panzer mit einer 120-mm-Glattrohrkanone, der äußerlich dem Leopard 2 ähnelte. Nach weiteren zehn Jahren, in denen keine Entscheidung getroffen wurde, brachten im November 1994 Gespräche am Rande des Ministertreffens der Westeuropäischen Union (WEU) in Noordwijk (Niederlande) erneut Bewegung in den Kauf eines neuen Kampfpanzers für Spanien. Wegen fehlender Haushaltsmittel und der Privatisierung des staatlichen Rüstungskonzern Santa Bárbara Sistemas wurde die Kaufabsicht nicht umgesetzt. Im Jahr 1998 beschloss das spanische Kabinett den Kauf von nunmehr 219 Leopard 2E, 16 Bergepanzern 3 und die Übernahme der 108 Leopard 2A4 aus den Beständen der Bundeswehr.

Der Leopard 2E entspricht im Aufbau dem Leopard 2A6 der Bundeswehr, besitzt aber zahlreiche Verbesserungen und Änderungen unter Nutzung der verfügbaren Technologie.

10.18 Türkei

Im Jahr 1999 wurde bekannt, dass die Türkei beabsichtige, 1000 Leopard 2 zu kaufen.[137] Daraufhin stellte Krauss-Maffei Wegmann einen Exportantrag bei der Bundesregierung, der zu einer schweren Koalitionskrise (SPD/Bündnis 90/Die Grünen) führte. So weigerte sich der Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen, einem Export zuzustimmen. Winfried Nachtwei, ein Verteidigungsexperte der Grünen, sagte gegenüber der Tageszeitung Die Welt, eine Lieferung würde von den Kurden als „mißtrauensbildende Maßnahme“ angesehen, „und insofern würde so was nicht in den Reformprozeß in der Türkei passen“. Daraufhin wurde entschieden, der Türkei den Präsentationspanzer Demo 1 (1999 ein 2A5) von KMW für die Vergleichserprobung zu überlassen, dessen Nutzung zeitlich begrenzt war, was ausdrücklich am 29. November 1999 in einer Sitzung des Deutschen Bundestages von Ruprecht Polenz (CDU/CSU) mit den Worten „Er kommt wieder zurück!“ bekräftigt wurde. Der geplante Kauf kam nicht zustande.[138]

Nach Vergleichserprobungen in Ost- und Zentralanatolien im Jahr 2001 entschied sich die türkische Armee, gegenüber den Alternativen aus den USA (M1A2 Abrams),[8] Frankreich (Leclerc) und der Ukraine (T-84-120 Yatagan) den Leopard 2 zu bevorzugen.

Am 11. November 2005 teilte die deutsche Bundesregierung mit, dass aus den Beständen der Bundeswehr 298 Leopard 2A4 an die Türkei geliefert würden. Als Begründung wurde der positive Wandel der Türkei angegeben. Das Auftragsvolumen belief sich auf 365 Millionen Euro, von denen etwa 70 Millionen Euro für die Modernisierung der Panzer auf die deutsche Rüstungsindustrie entfielen. Das Geschäft wurde 2007 abgeschlossen.[49][139][140] Weitere 56 Fahrzeuge des Typs A4 folgten zwischen 2010 und 2013. Damit erhöhte sich die Gesamtanzahl auf 354 Fahrzeuge.[133] Mitte 2007 entschied sich die Türkei allerdings zur Beschaffung der weiteren geplanten Kampfpanzer den südkoreanischen K2 Black Panther in Lizenz zu fertigen.[141] Das Projekt läuft unter dem Namen „Altay“. Für die bestehenden Leopard 2A4 wurde Ende Januar 2017 ein Kampfwertsteigerungsprogramm im Gesamtwert von umgerechnet 500 Millionen US-Dollar ausgeschrieben, um das sich unter anderem Aselsan bewirbt.

Ein Regierungsbeamter gab an, dass die derzeitigen Kampfwertsteigerungsmaßnahmen insbesondere „aktive Schutzsysteme“ gegen Panzerabwehrwaffen zum Ziel haben. Das Programm werde mit Priorität vorangetrieben, nachdem mehrere türkische Leopard-2A4-Kampfpanzer von der ISIS-Terrormiliz während der Militäroperation Schutzschild Euphrat in Syrien getroffen wurden.[142]

Verluste

Seit dem Beginn ihres Einmarsches in Syrien 2018 (Türkische Militäroffensive auf Afrin) haben die türkischen Streitkräfte eine unbekannte Anzahl ihrer Leopard 2 A4 als Totalverlust verbuchen müssen. [143]

10.19 Ukraine

Die Ukraine bekommt im Jahr 2023 von Deutschland Leopard-Modelle um sich gegen Putins Vernichtungskrieg zu wehren.

11 Literatur

  • Walter J. Spielberger: Waffensysteme Leopard 1 und Leopard 2. (= Militärfahrzeuge. Bd. 1) Vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-613-01655-9.
  • Michael Scheibert: Leopard 2 A5. Euro-Leopard 2. (= Waffen-Arsenal. Special. Bd. 17) Podzun-Pallas Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1996, ISBN 3-7909-0576-3.
  • Andrew Jaremkow: Battlefield Hazards. Steel Beasts Manual. eSim Games, Mountain View CA 2001.
  • Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. Selbstverlag, s. l. 2004, ISBN 3-8334-1425-1.
  • Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. = Leopard 2 main battle tank. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2.
  • Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Internationaler Einsatz. = Leopard 2 battle tank. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-09-9.

12 Weblinks

Commons Commons: Leopard 2 – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

13 Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2  Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2, Technische Daten Leopard 2, S. 315.
  2. Online-Redaktion Heer: Kampfpanzer Leopard 2. In: deutschesheer.de. 2012-05-08. Abgerufen am 30. Juli 2012.
  3.  Rolf Hilmes: Kampfpanzer heute und morgen. Motorbuch, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02793-0, S. 40–42. „Der Durchschnittsverbrauch der Leclerc-Flotte unter den Bedingungen einer Truppenerprobung der schwedischen Armee mit 1380 Litern pro 100 Kilometern lag deutlich über dem der Leopard 2 mit 720 Litern“
  4. Bettina Berg: Minister de Maizière billigt Umrüstung. In: bmvg.de. 2011-10-21. Abgerufen am 30. Juli 2012.
  5. 5,0 5,1 Leopard 2. In: zeit.de. 2015-04-10. Abgerufen am 10. April 2015.
  6. Florian Flade: Bundeswehr-Ausrüstung. In: Welt Online. Springer, 2010-04-16. Abgerufen am 30. Juli 2012.
  7. Türkei bestätigt Einsatz deutscher Panzer gegen Kurden orf.at, 29. Januar 2018, abgerufen 29. Januar 2018.
  8. 8,0 8,1  William W. Keller/Janne E. Nolan: Mortgaging Security for Economic Gain: U.S. Arms Policy in an Insecure World. In: International Studies Perspectives. Nr. 2, 2001, S. 182.
  9. Vgl. Edelfried Baganski: Kampfkraftvergleich deutscher Panzer 1918 bis 1989. In: Komitee Nachbau Sturmpanzerwagen A7V im Zusammenarbeit mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt (Hrsg.): Sturmpanzerwagen A7V. Vom Urpanzer zum Leopard 2. Ein Beitrag zur Militär- und Technikgeschichte. Herford 1990, S. 354.
  10.  Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2, S. 68.
  11.  Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. ISBN 3-8334-1425-1, S. 35.
  12.  Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. ISBN 3-8334-1425-1, S. 66.
  13. Vgl. Edelfried Baganski: Kampfkraftvergleich deutscher Panzer 1918 bis 1989. In: Komitee Nachbau Sturmpanzerwagen A7V im Zusammenarbeit mit dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt (Hrsg.): Sturmpanzerwagen A7V. Vom Urpanzer zum Leopard 2. Ein Beitrag zur Militär- und Technikgeschichte. Herford 1990, S. 355.
  14.  Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. ISBN 3-8334-1425-1, S. 48.
  15. „Noch lange kein Alteisen“ auf y-punkt.de (Archivversion vom 28. Juli 2016)
  16. tagesschau.de (Archivversion vom 24. Mai 2015)
  17. 17,0 17,1 17,2 17,3 17,4  Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-09-9, Leopard 2 Technische Beschreibung, S. 75 bis 102.
  18. CASSIDIAN – Defending World Security: Neues „Auge“ für den Leopard. In: cassidian.com. 2013-01-22. Abgerufen am 23. Januar 2013.
  19. Rheinmetall gewinnt bedeutenden Munitions-Rahmenvertrag der Bundeswehr. In: Rheinmetall. Abgerufen am 10. Juni 2018.
  20. 20,0 20,1  Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2, Die Munition der 120-mm-Glattrohrkanone, S. 242.
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  22.  Rolf Hilmes: Kampfpanzer Heute und Morgen: Bautechnologie der Kampfpanzer. Motorbuchverlag, ISBN 978-3-613-02793-0.
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  49. 49,00 49,01 49,02 49,03 49,04 49,05 49,06 49,07 49,08 49,09 49,10 49,11 49,12 49,13 49,14 49,15 49,16 49,17  Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Internationaler Einsatz. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-09-9.
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  52. 52,0 52,1 52,2 52,3 52,4 52,5 52,6 52,7 52,8 52,9  Walter J. Spielberger: Waffensysteme Leopard 1 und Leopard 2. (= Militärfahrzeuge). vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2003, S. 242 ff..
  53.  Paul-Werner Krapke: Leopard 2. Sein Werden und seine Leistung. ISBN 3-8334-1425-1, 2.6.22 Die technische Veränderung zum Serienstand, S. 42.
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  58. Jürgen Hensel: LEOPARD 2 bewährt sich gegen IEDs. In: Online Edition Europäische Sicherheit. Henning Bartels, 2008-01. Archiviert vom Original am 2009-01-11. Abgerufen am 30. Juli 2012.
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  78. Anmerkung: Alte Bezeichnung VIRTUS
  79. IBD Deisenroth Engineering. Ingenieurbüro Deisenroth. Archiviert vom Original am 2012-02-25. Abgerufen am 30. Juli 2012. (en)
  80. LEOPARD 2A4 Evolution Legacy Platform – Future Generation Survivability. EODH SA Engineering office Deisenroth Hellas. Archiviert vom Original am 2010-07-10. Abgerufen am 30. Juli 2012. (en)
  81. MBT Revolution – Einsatzorientiertes, modulares Upgrade für Kampfpanzer. Rheinmetall Defence, 2010-06-14. Abgerufen am 10. März 2013.
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  85.  Walter J. Spielberger: Waffensysteme Leopard 1 und Leopard 2. (Militärfahrzeuge. Bd. 1) Vollständig überarbeitete und ergänzte Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2003, Technische Daten von der Entwicklung und Serienfertigung der Kampfpanzer Leopard 1, Kampfpanzer 70 und Leopard 2, S. 370 ff..
  86.  Frank Lobitz: Kampfpanzer Leopard 2. Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr. Tankograd Publishing – Verlag Jochen Vollert, Erlangen 2009, ISBN 978-3-936519-08-2, Technische Daten Leopard 2, S. 315.
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  88. Kampfpanzer Leopard 2. Bundeswehr. Abgerufen am 4. Juli 2015. (PDF; 6,86 MB)
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  94. Griechenland bezahlt gelieferte Leopard-Panzer nicht. In: FTD.de. Archiviert vom Original am 2008-10-15. Abgerufen am 30. Juli 2012.
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