Chile

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República de Chile
Republik Chile
Flagge
Wappen
Flagge Wappen
Wahlspruch: Por la Razón o la Fuerza
(spanisch für „Durch Vernunft oder durch Stärke“)[1]
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Santiago de Chile
Staatsform Republik
Regierungssystem Präsidentielle Demokratie
Staatsoberhaupt und
Regierungschef
Präsident
Fläche 755.696 km²
Einwohnerzahl 16.634.600 (2012)[2]
Währung 1 Chilenischer Peso = 100 Centavos
Unabhängigkeit 12. Februar 1818
Nationalhymne Puro
Nationalfeiertag 18. September
Zeitzone UTC−4 als Normalzeit;

UTC−3 als Sommerzeit

Kfz-Kennzeichen RCH
Internet-TLD .cl
Telefonvorwahl +56


Chile ist ein Staat an der Westküste von Südamerika. Das schmale Land erstreckt sich über 39 Breitengrade, was einer Länge von 4300 km in Nord-Süd-Richtung entlang des Pazifik entspricht. Die engste Stelle zwischen West und Ost beträgt im kontinentalen Chile nur 90 km. Ein langer Abschnitt der Anden überzieht des weiteren das Land.

Im Norden grenzt Peru und im Osten Argentinien und Bolivien an Chile. Der Pazifik begrenzt das Land im Westen und Süden.

Etwa 160 km vor der chilenischen Küste im Pazifik liegt der Atacama-Graben mit bis zu 8065 m Meerestiefe. Vor fast der gesamten chilenischen Küste liegt die Nazca-Platte. Diese tektonische Platte ist die Ursache vieler schwerer Erdbeben und Tsunamis in Chile.

Das erste dokumentierte Beben war das große Erdbeben von Concepción im Jahre 1570.[3] Am 27. Februar 2010 ereignete sich ein weiteres schweres Erdbeben. Nach Angaben der Regierung waren rund zwei Millionen Menschen direkt von dem Beben betroffen und 1,5 Millionen Wohnungen wurde teilweise oder ganz zerstört. Auf Grund des Erdstoßes der Stärke 8,8 lösten die Behörden im gesamten Pazifikraum einen Tsunami-Alarm aus.

Lage von Chile
Naturschutzgebiet Carlos Anwandter
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1 Bevölkerung

Am dichtesten besiedelt ist der Großraum der Hauptstadt Santiago de Chile, wo etwa die Hälfte der chilenischen Einwohner lebt. Nur 100 km westlich von Santiago liegt der Großraum der größten chilenischen Hafenstadt Valparaíso mit ca. 1 Million Einwohnern. Weitere große Ballungsräume sind Concepción, La Serena, Antofagasta und Rancagua. Nach Norden und Süden verringert sich die Bevölkerungsdichte. Die Wüstengebiete im äußersten Norden und stürmischen Gebiete im Süden sind aufgrund der ungünstigen klimatischen Bedingungen nur sehr dünn besiedelt.

Die Volkszählung des Jahres 2002 ergab, dass rund 13 Millionen Chilenen,[4] entsprechend 86,6 % der Gesamtbevölkerung, in Städten leben.

2 Geschichte

Unter Führung von General Augusto Pinochet wurde am 11. September 1973 die sozialistische Regierung des Präsidenten Salvador Allende durch einen Militärputsch aus dem Amt entfernt, um Chile vor einem von den Putschisten befürchteten Abdriften in den Kommunismus zu bewahren. Vorangegangen waren angeblich Bestrebungen, den Staat nach kubanischem Vorbild umzubauen. So war der kubanisch-sozialistische Diktator Fidel Castro oft und lange zu Gast bei Allende, was von den USA kritisch beobachtet wurde. Allende versuchte den Einfluss der USA einzudämmen und baute wirtschaftliche Beziehungen zu anderen sozialistischen Ländern auf, worauf es zu einem Embargo der USA und westeuropäischer Staaten gegen Chile kam. Außenminister Henry Kissinger und der CIA spielten dabei eine zentrale Rolle. Bis 1973 hatte die CIA allein für ihre Aktivitäten in Chile insgesamt über 13 Millionen US-Dollar aufgewendet.[5] US-Präsident Richard Nixon soll von seinen Beratern sogar die Vorbereitung von Plänen zu dem Zweck verlangt habe, eine chilenische Wirtschaftskrise zu verursachen.[6] Im Zuge des Militärputsches beging Präsident Allende Selbstmord im Präsidentenpalast. Eine Warnung an Allende aus Ost-Berlin kam zu spät.[7] Pinochet wurde Leiter einer Militärregierung (Junta) und Staatsoberhaupt Chiles, bis 1990 die Demokratie von ihm selbst wieder eingeführt wurde. Unter Pinochets Regentschaft erfolgte die Westbindung Chiles, und die soziale Marktwirtschaft wurde eingeführt. Das Land entwickelte sich zu einem der wohlhabendsten und modernsten Staaten auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Pinochet wurde im März 1990 von Patricio Aylwin in freien Wahlen als Präsident abgelöst.

3 Wirtschaft

Die Humberstone- und Santa-Laura-Salpeterwerke waren bis 1960 in Betrieb

Seit Ende des 19. Jahrhunderts lebte Chile vor allem vom Export des als „Chilesalpeter“ bezeichneten Düngemittels; chemisch gesehen handelt es sich um Natriumnitrat. Unter Augusto Pinochet wurde das Land in den 1980ern zum Experimentierfeld neoliberaler Ideen des freien Marktes, weitgehend ohne soziale Absicherungen. Das bedeutete etwa eine Privatisierungs-Welle, massive Steuersenkungen vor allem für die Reichen und Unternehmen, Kostenpflicht fast gemäss Verursacherprinzip für das Gesundheits- und Bildungswesen. Heute ist das Ergebnis sichtbar, da keine der demokratischen Regierungen der Zeit nach Pinochet das System substanziell geändert hat: Die Wirtschaft ist zwar mächtig gewachsen, die Kindersterblichkeit offenbar reduziert und die Anzahl Studierender an den Unis deutlich gestiegen; anderseits ist nun auch der Mittelstand verarmt und die Leute sind stark überschuldet, da z.B. sogar das Uni-Studium für weniger gut Situierte mangels staatlicher Beihilfen mit Krediten finanziert werden muss. Seit Herbst 2019 gab es immer wieder Massen-Demonstrationen der Bevölkerung, welche die Einführung einer auch sozial orientierten Marktwirtschaft fordern. Mit einer im Oktober 2020 durch Volksabstimmung angenommenen Verfassungsreform wurden erste Weichen für eine solche Systemänderung gestellt.

4 Siehe auch

5 Weblinks

6 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. diese und weitere Angaben stammen aus der Wikipedia
  2. Zensus 2012
  3. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chile&stable=1#Plattentektonische_Situation
  4. Instituto Nacional de Estadísticas: Resultados generales: Población total, por sexo e índice de masculinidad, según división político-administrativa y área urbana-rural. 2003-03. Abgerufen am 9. Dezember 2011. (PDF)
  5. Church Report (Archivversion vom 11. September 2009) (offizieller Bericht des Church Committees)
  6. Jussi M. Hanhimaki, The Flawed Architect: Henry Kissinger and American Foreign Policy: Henry Kissinger and American Foreign Policy, Oxford University Press, 2004, ISBN 978-0-19-534674-9, S. 103, (wörtlich englisch „to make the Chilean economy scream“)
  7. Peter Müller, Michael Mueller, Erich Schmidt-Eenboom: Gegen Freund und Feind. Der BND: Geheime Politik und schmutzige Geschäfte. Reinbek, Rowohlt 2002, ISBN 3-498-04481-8



7 Reiseinformationen

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