Augusto Pinochet

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Augusto Pinochet (eigentlich: José Ramón Pinochet Ugarte; * 25. November 1915 in Valparaíso, † 10. Dezember 2006 in Santiago de Chile) war ein General und von 1973 bis 1990 das Staatsoberhaupt von Chile.

General Pinochet trifft US-Präsident George Bush senior
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1 Leben

Pinochet wurde als ältestes von sechs Kindern geboren. Er ging in den Städten Quillota und Valparaíso zur Schule; nach dem Schulbesuch zum chilenischen Militär und lehrte auch an der Militärakademie. Pinochet heiratete 1942 seine Frau Lucía Hiriart, mit der er fünf Kinder hatte. Im Jahr 1953 wurde ihm an der Universidad de Chile einen Abschluss der Rechtswissenschaften verliehen. Ab 1956 diente er als Militärattaché an der chilenischen Botschaft in Ecuador. Anfang Januar 1971 wurde ihm das Kommando über die Heeresgarnison von Santiago de Chile übertragen, und er wurde Divisionsgeneral.

2 Putsch und Regentschaft

Unter Führung von General Pinochet wurde am 11. September 1973 die demokratisch legitimierte sozialistische Regierung des Präsidenten Salvador Allende durch einen Militärputsch aus dem Amt entfernt, um Chile von einem Abdriften in den Kommunismus zu bewahren. Vorangegangen waren angeblich Bestrebungen, den Staat nach kubanischem Vorbild umzubauen. Pinochet wurde Leiter einer Militärregierung (Junta) und Staatsoberhaupt Chiles, bis 1990 die Demokratie von ihm selbst wieder eingeführt wurde. Pinochet wurde im März 1990 von Patricio Aylwin in freien Wahlen als Präsident abgelöst. Gemäß einer neuen von Pinochet selbst veranlassten Verfassung blieb er aber bis 1998 Oberbefehlshaber des Heeres und Senator auf Lebenszeit.

3 Bewertung

Politisch links orientierte Geschichtsschreiber sehen in Pinochet nur einen Diktator und kritisieren vor allem die Menschenrechtsverletzungen in der Frühphase der Militärregierung. Moderatere Beobachter sehen manche Gewaltakte im Rahmen des Putsches 1973 und der Zeit danach kritisch, stufen Pinochet und seine Regierung allerdings als Retter des chilenischen Volkes vor wirtschaftlichem und persönlichem Freiheitsverlust ein. Einige Beobachter heben auch das Wirtschaftswunder Chiles unter Pinochet hervor, von dem alle Schichten des Volkes profitierten. Seine Wirtschaftspolitik orientierte sich am Vorbild soziale Marktwirtschaft. Dass Pinochet keineswegs allgemein unbeliebt war, zeigte sich auch in den nach internationalen Standards freien Wahlen im Jahr 1990, bei denen Pinochet zwar verlor, jedoch nach 17 Jahren an der Staatsspitze einen Stimmenanteil von etwa 44% erhielt. Außerhalb linker Kreise wird Pinochet inzwischen pragmatischer beurteilt und sein Beitrag zur Verhinderung einer sozialistischen Diktatur in Chile gewertschätzt.

4 Literatur

  • Chile heute. In: Peter Imbusch, Dirk Messner, Detlef Nolde (Hrsg.): Bibliotheca ibero-americana. Band 90. Frankfurt am Main 2004
  • Michael Radseck: Militär und Politik in Chile.
  • Claudio Fuentes: After Pinochet. Civilian policies toward the military in the 1990s Chilean democracy. In: Journal of Interamerican Studies and World Affairs. 2000
  • Wendy Hunter: Civil-Military Relations in Argentina, Brazil, and Chile. Present Trends, Future Prospects. In: Felipve Agüera, Jeffrey Slash (Hrsg.): Fault Lines of Democracy in Post-Transition Latin America. North-South Center Press. Coral Gables 1999
  • Rafael Otano: Crónica de la transición. Santiago de Chile 1995
  • Stefan Rinke: Kleine Geschichte Chiles. 1. Auflage. Band 1776. München 2007
  • Patricio Silva: Searching for Civilian Supremacy. The Concertación Governments and the Military in Chile. In: Bulletin of Latin American Research. Band 21;3. Jahrgang 2002
  • Fernando Codoceo: Demokratische Transition in Chile. Kontinuität oder Neubeginn? Berlin 2007

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