Aérospatiale SA-319
Aérospatiale SA.319 Alouette III | ||
---|---|---|
Alouette III des Österreichischen Bundesheeres | ||
Typ: | Leichter Mehrzweckhubschrauber | |
Entwurfsland: | Frankreich | |
Hersteller: | Aérospatiale | |
Erstflug: | 28. Februar 1959 | |
Indienststellung: | 1960 | |
Produktionszeit: | 1961 bis 1985 | |
Stückzahl: | mehr als 2.000 |
Die Aérospatiale SA.319 Alouette III (französisch für Feldlerche) ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber. Er wurde vom französischen Hersteller Sud Aviation (später Aérospatiale) ab 1959 in über 1400 Exemplaren sowohl für militärische als auch für zivile Zwecke hergestellt. Außerdem wurde er in Indien, Rumänien (als IAR.316B) und der Schweiz in Lizenz gefertigt. Viele der einfachen und robusten Maschinen werden heute noch geflogen.
Inhaltsverzeichnis
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1 Versionen
1.1 SE.3160
Die erste Version der Alouette III war die SE.3160. Sie war von der erfolgreichen Alouette II abgeleitet und flog am 28. Februar 1959 zum ersten Mal. Sie konnte sieben Passagiere oder zwei Krankentragen und drei Passagiere befördern. Angetrieben wurde sie von einer Gasturbine Turbomeca Artouste IIIB mit maximal 551 kW (750 PS). Diese Version wurde bis 1969 produziert.
1.2 SA.316A
Neuere Bezeichnung der SE.3160.
1.3 SA.316B
Die SA-316 nutzte ebenfalls eine Turbomeca-Turbine Artouste IIIB, hatte aber ein höheres Abfluggewicht.
1.4 SA-316C
Die SA-316C war mit den leistungsfähigeren Turbomeca-Artouste-IIID-Triebwerk ausgerüstet.
1.5 SA.319B
Die SA.319 war anders als die älteren Versionen der Alouette III mit einer Astazou-XIV-Turbine ausgerüstet, die besonders in tropischen und alpinen Regionen die Leistung des Hubschraubers verbesserte. Parallel mit der SA.316 blieb dieser Typ bis in die frühen 1980er-Jahre in Produktion.
1.6 SA.3164
Der auch als „Alouette-Canon“ bezeichnete Versuchshubschrauber ist 1964 von Sud Aviation mit einer 20-mm-Maschinenkanone im Bug sowie Waffenstationen seitlich des Rumpfes modifiziert worden.
1.7 HAL Chetak
Die in Indien bei Hindustan Aeronautics (HAL) in Lizenz endmontierten SA.316B sind als „Chetak“ bezeichnet worden.
1.8 IAR 316
Der rumänische Luftfahrtkonzern Întreprinderea Aeronautică Română (IAR) endmontierte in Lizenz die SA.316B.
1.9 IAR 317 „Airfox“
Prototyp der IAR für einen eigenen Kampfhubschrauber. Es wurden lediglich Tests gemacht und keine Serienmaschinen hergestellt.
1.10 Atlas XH-1 Alpha
Für die Entwicklung des Rooivalk ist zuerst eine Zelle einer Alouette III mit hintereinanderliegenden Cockpits umgerüstet worden.
2 Militärische Nutzer
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3 Technische Daten
Kenngröße | Daten SE-3160 | Daten SA-319B |
---|---|---|
Rumpflänge | 10,11 m | 10,03 m |
Rotordurchmesser | 10,93 m | 11,02 m |
Höhe | 2,95 m | – |
Antrieb | eine Gasturbine Turbomeca Artouste IIIB mit 750 Wellen-PS | eine Gasturbine Turbomeca Astazou XIVH mit 789 Wellen-PS |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h auf Meereshöhe | 220 km/h auf Meereshöhe |
Reisegeschwindigkeit | 190 km/h auf Meereshöhe | 197 km/h auf Meereshöhe |
Reichweite | – km | 605 km mit 6 Passagieren |
Maximale Schwebehöhe | 3000 m | 3100 m mit Bodeneffekt |
Zuladung | 7 Passagiere | ein Pilot und sechs Passagiere, Außenlasten bis 750 kg |
Leergewicht | 1042 kg | 1108 kg |
Fluggewicht | 2100 kg | 2250 kg |
4 Bewaffnung
In der Kabine (Schiebetür) lafettiert:
- 1 × schwenkbare Lafette für je 1 × 20-mm-Maschinenkanone Matra MG 151/20 mit 450 Schuss Munition
- 1 × schwenkbare Lafette für je 1 × 7,62-mm-Maschinengewehr Manufacture d’armes de Saint-Étienne AA-52 mit 1000 Schuss Munition
- 1 × schwenkbare Lafette für je 2 × 7,62-mm-Maschinengewehre Browning .303 Mark II (M1919) mit je 400 Schuss Munition (nur rhodesische SE.3164)
Kampfmittel für maximal 600 kg an zwei bis vier Außenlastenträgern
Torpedo
- 1 × AST/General Electric Mk.44 324-mm-Torpedo
Luft-Boden-Lenkflugkörper
- 4 × Nord Aviation/Aerospatiale AS.11 (AGM-22) – drahtgesteuerter Panzerabwehr-Lenkflugkörper
- 2 × Nord Aviation AS.12 – drahtgesteuerter Panzerabwehr-Lenkflugkörper
- 4 × Kolomna 9M14 „Maljutka“ (AT-3 „Sagger“) – funkferngesteuerter (SACLOS) Panzerabwehr-Lenkflugkörper (nur IAR 316)
Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
- 2 × Thomson-Brandt 100-6-Raketen-Rohrstartbehälter für je 6 × ungelenkte Luft-Boden-Raketen; Kaliber 100 mm
- 2 × Matra 155H-Raketen-Rohrstartbehälter für je 18 × ungelenkte SNEB-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 68 mm / 2,75 inch
- 2 × L-57-16MD-Raketen-Rohrstartbehälter (Lizenzkopie der UB-16-57M) für je 16 × ungelenkte S-5-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 57 mm (nur IAR 316)
Zusatzbehälter
- 2 × FN ETNA TMP-5-MG-Behälter mit je 2 × 7,62-mm-Maschinengewehren FN MAG 58P mit je 500 Schuss Munition
5 Selbstverteidigungssysteme
Aufgrund der Erfahrungen aus dem Einsatz im südlichen Afrika versah die rhodesische Luftwaffe ihre Alouette III mit Selbstschutzsystemen.
Passive Maßnahmen
- 1 × Lufteinsauggitter
- 1 × Abgaskühldiffusor (Infrarotunterdrückungs-Abgasluftkühler) am Ende des Abgasrohres, durch den die Abgase mit Umgebungsluft vermischt und zerstreut wurden.
- matter Farbanstrich, um die Infrarotsignatur zu reduzieren
6 Literatur
- John Andrade: Militair 1982, Aviation Press Ltd, 1982, ISBN 0907898017
- William Green, Gerhard Pollinger: Die Flugzeuge der Welt. Werner Classen Verlag, Zürich und Stuttgart 1960.
- William Green, Gerhard Pollinger: Die Flugzeuge der Welt. Werner Classen Verlag, Zürich und Stuttgart 1979.
- Harald Dorner: 50 Jahre Alouette III beim Bundesheer. In: öfh Nachrichten - Informationen der Österreichischen Flugzeug-Historiker 4/17, S. 14–19.
7 Siehe auch
8 Weblinks
- Musterzulassung des SA 315, SA 316, SE 316 und SA 319 – EASA-TCDS-R.123 (PDF; 407 kB, englisch)
9 Vergleich zu Wikipedia
10 Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Andrade 1982, S. 157.
- ↑ Andrade 1982, S. 63.
- ↑ Andrade 1982, S. 11.
- ↑ Andrade 1982, S. 15.
- ↑ Andrade 1982, S. 22.
- ↑ Belgian military aviation OrBat
- ↑ Hatch 1990, S. 39.
- ↑ Andrade 1982, S. 335.
- ↑ Andrade 1982, S. 36.
- ↑ Andrade 1982, S. 55.
- ↑ Andrade 1982, S. 56.
- ↑ Andrade 1982, S. 188.
- ↑ Andrade 1982, S. 126.
- ↑ [milaviapress.com]
- ↑ Helicopters of the Securite Civile (in French)
- ↑ Andrade 1982, S. 77.
- ↑ Andrade 1982, S. 91.
- ↑ Greek military aviation OrBat
- ↑ Andrade 1982, S. 95.
- ↑ Andrade 1982, S. 98.
- ↑ Andrade 1982, S. 102, 103.
- ↑ Andrade 1982, S. 111.
- ↑ Andrade 1982, S. 61.
- ↑ Andrade 1982, S. 139.
- ↑ Cameroonian military aviation OrBat
- ↑ Andrade 1982, S. 147.
- ↑ Andrade 1982, S. 149.
- ↑ Andrade 1982, S. 151.
- ↑ Andrade 1982, S. 151.
- ↑ Andrade 1982, S. 153.
- ↑ Malaysian military aviation OrBat
- ↑ Andrade 1982, S. 154.
- ↑ Andrade 1982, S. 159.
- ↑ 34,0 34,1 Andrade 1982, S. 161.
- ↑ Andrade 1982, S. 35.
- ↑ South African Alouette IIIs apparently destined for Namibia, not Zimbabwe. Defence Web, 18. Februar 2014 abgerufen am 20. Februar 2014
- ↑ Air Combat Information Group – Nepal
- ↑ Andrade 1982, S. 166.
- ↑ Die niederländische Armee kaufte 77 Alouette III Hubschrauber in 1962. Von diesen wurden 73 im Jahr 1995 außer Betrieb genommen, während die letzten 4 bis 2016 in Gebrauch waren. (siehe niederländischer Wikipedia-Artikel Aérospatiale Alouette III)
- ↑ Dutch military aviation OrBat
- ↑ Andrade 1982, S. 173, 174.
- ↑ Andrade 1982, S. 178, 179.
- ↑ Portuguese military aviation OrBat
- ↑ Andrade 1982, S. 50.
- ↑ Andrade 1982, S. 187.
- ↑ Young at 95!, Air Forces Monthly magazine, Dirk Jan de Ridder & Menso van Westrhenen, February 2009 issue, S. 54.
- ↑ Andrade 1982, S. 190.
- ↑ Andrade 1982, S. 206.
- ↑ Andrade 1982, S. 208.
- ↑ Andrade 1982, S. 197.
- ↑ SAAF Alouettes for Swaziland
- ↑ Andrade 1982, S. 43.
- ↑ Andrade 1982, S. 227.
- ↑ Andrade 1982, S. 338.
- ↑ Andrade 1982, S. 343.
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