Vielfalt

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Vielfalt (englisch Diversity) ist ein Begriff, der in verschiedenen Zusammenhängen und Bedeutungen verwendet wird. Die biologische Vielfalt in der Natur wird Biodiversität oder Artenvielfalt genannt. Davon zu unterscheiden ist die kulturelle Vielfalt.

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1 Definitionen

In der deutschen Wikipedia wurde der Begriff aus Sicht der Soziologie wie folgt definiert: Vielfalt sei ein Konzept, das in der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft für die Unterscheidung und Anerkennung von Gruppen- und individuellen Merkmalen benutzt werde. Die Vielfalt von Personen - sofern auch rechtlich relevant - wird klassischerweise auf folgenden Dimensionen betrachtet: Kultur (Ethnie), Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Behinderung, Religion (Weltanschauung).[1] Das Konzept Vielfalt habe seinen Ursprung in der Bürgerrechtsbewegung der USA, die gegen die Benachteiligung von Schwarzen gekämpft hat. Vielfalt stehe damit für die Herstellung von Chancengleichheit von Gruppen, die nach bestimmten Merkmalen benachteiligt werden.[2] Daraus entstand in den USA das Antidiskriminierungsgesetz und die sogenannte positive Diskriminierung zur Förderung benachteiligter Gruppen (Rasse, Geschlecht, Hautfarbe, nationale Herkunft, Alter, Behinderung oder Religion). Seit dem Ende der 1990er Jahre werde das Konzept auch von der Europäischen Union als Leitbild verwendet. Seit 2006 sei in der deutschen Gesetzgebung die Aspekte der Vielfalt im Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz berücksichtigt und schütze Personen aus diesen Dimensionen vor Diskriminierung. 2006 wurde in Deutschland die Charta der Vielfalt gegründet, in der sich viele Unternehmen verpflichten die Vielfalt der Menschen zu respektieren und zu fördern, wobei der Begriff Vielfalt stark erweitert wird und schlussendlich jeder Mensch mit seiner Einzigartigkeit respektiert werden soll.[3]

2 Kritik

Zunächst fällt auf, dass der Begriff Vielfalt aufgewertet wird, indem er in einen Zusammenhang mit Kampf für Bürgerrechte und Kampf gegen Diskriminierung gestellt wird.

Manfred Kleine-Hartlage über die Verwendung des Begriffs Vielfalt:

„Vielfalt ist ein Begriff, der ideologiekritisch hinterfragt werden muss.
Vielfalt heißt ja nicht, dass jeder machen kann, was er will, sondern dass die Gesellschaft in Gruppen zerfallen soll. In Frankfurt ist das ja schon geradezu beschlossen worden, dass die ethnischen Deutschen nur noch eine Minderheit unter mehreren sein sollen. Das ist, was sich hinter dem Begriff Vielfalt versteckt. Das ist der Preis, den man dafür bezahlen muss. […]
Vielfalt, so wie es hier verkauft wird, heißt, dass die Deutschen zur Minderheit im eigenen Land werden sollen. Das wird ja im Grunde auch zugegeben in verschiedenen Zusammenhängen, aber dann muss man das eben auch sagen, dann muss man das auch aufgreifen und dann muss man das thematisieren, weil den meisten Menschen wirklich nicht klar ist, was sich hinter diesen Phrasen verbirgt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, die Salamitaktik durchschaubar zu machen, die politisch gefahren wird. Als in den 1970er Jahren Gastarbeiter eingewandert sind - damals nannte man sie ja noch so - dann hieß es: Nein, die gehen aber wieder nach Hause. Als dann klar wurde, sie gehen nicht nach Hause, dann sagte man: Nein, es werden aber nur sehr wenige bleiben und die werden auf keinen Fall unsere Lebenswelt negativ verändern. Die werden dann alle irgendwann zu uns gehören und das ist dann chic. Dann ging die Zeit ins Land und die Illusionen wurden immer mehr als solche erkennbar. […]
Am Ende wurde uns dann gesagt: Ja, das müsst ihr jetzt akzeptieren. Das Land hat sich jetzt verändert, der Islam gehört nun mal zu Deutschland, wir haben jetzt Millionen von Einwanderern im Land und nun müsst ihr Deutschen akzeptieren, dass diese Einwanderer hier nach ihren Spielregeln leben. Und wenn ihr dadurch in die Minderheit gedrängt werdet, dann habt ihr eben Pech gehabt. Das heißt, man hat einmal mit etwas angefangen und immer nur soviel an Nachteilen zuzugeben, wie man nicht mehr leugnen konnte, nur um zum Schluss zu sagen: So, jetzt haben wir aber vollendete Tatsachen geschaffen.“

[4]


Günter Buchholz über die Verwendung des Begriffs Diversity:

„Diversity ist ein Modebegriff, der auch in der Betriebswirtschaftslehre und in der unternehmerischen Praxis eine gewisse Rolle spielt. Aber es ist eine naive Selbsttäuschung oder ein Ausdruck von Einfalt zu meinen, mit diversity sei Vielfalt im Sinne von Heterogenität gemeint. Fragt man, was der Begriff wirklich - und das heißt praktisch - bedeutet, dann stößt man auf eine strategische sprachpolitische Täuschung.
Es fällt auf, dass es immer mehr - meist amerikanische - Begriffe gibt, die entweder unübersetzbar sind (z. B. Gender Mainstreaming) oder auf deren Übersetzung - im Sinne von: Was genau ist damit gemeint? - bewusst verzichtet wird (z. B. doing gender), denn es ist sprachpolitisch gar nicht gewollt, dass hierüber Klarheit hergestellt wird.
Mit sprachlicher Klarheit würden nämlich Widerstände geweckt werden, die gerade vermieden werden sollen. Es handelt sich um eine esoterische Tarnsprache, in der das, was eigentlich gemeint ist, nur eingeweihten Personen bekannt ist, um eine strategische Verständigung zu ermöglichen, während diese sprachlichen Ausdrücke in den Mitteilungen an die nicht eingeweihten Personen in anderer, nämlich gesellschaftlich tolerierter Bedeutung verwendet werden, wodurch mit taktischen Mitteln eine Täuschung der Öffentlichkeit angestrebt und erreicht wird; man kennt diese sprachpolitische Sprachverdrehung auch von der Scientology-Sekte, z. B. mit Bezug auf den Begriff "Ethik". Genauso liest sich übrigens über weite Strecken die Gender Studies-Literatur; sie ist fast nur für Eingeweihte gedacht.
Einer dieser Doppelsprech-Begriffe ist diversity oder Diversität oder Vielfalt (vgl. "Gender Mainstreaming, Diversity, logischer Unsinn"). Gibt man den Diversity-Begriff bei Wikipedia ein, dann wird Folgendes mitgeteilt: Erstens: "Diversity (Soziologie), moderner Gegenbegriff zu Diskriminierung, um antidiskriminierende Maßnahmen argumentativ zu bündeln."
Verblüfft nimmt man zur Kenntnis, dass diversity zumindest in der deutsch-feministischen Soziologie nicht mit Vielfalt übersetzt wird, sondern als Gegenbegriff zu Diskriminierung. Wenn das richtig wäre, dann würde diversity Nicht-Diskriminierung bedeuten. Sie bedeutet aber tatsächlich Vielfalt im Sinne von Heterogenität (zum Beispiel einer Gruppe) als Gegenbegriff zu Homogenität. Die Frage, ob eine Gruppe homogen oder heterogen strukturiert ist, hat aber mit Diskriminierung überhaupt nichts zu tun. Seltsamerweise werden dann noch die generalisierte bloße Behauptung und das unbegründete Werturteil nachgeschoben, homogene Gruppen seien "schlechter" oder leistungsschwächer als heterogene Gruppen.“

[5]

Buchholz kritisiert an der in Wikipedia gegebenen Definition, dass die Verwendung des Begriffs diversity nicht auf irgendeine Analyse der deutschen Gesellschaft, sondern auf die der USA zurückgeht:

„Es handelt sich um eine Art von politischem Plagiat, das ohne weitere Bedenken nach Europa importiert worden ist, obwohl die soziohistorischen Bedingungen in Europa sich von denen der USA sehr deutlich unterscheiden (Abschaffung der feudalen Leibeigenschaft in Europa im 18. und im 19. Jahrhundert und US-Sezessionskrieg wegen der Abschaffung der Sklaverei im 19. Jh.). Aber es geht hier eben nicht um wissenschaftliche Differenzierungen, sondern um politische Interessen.
Wessen Diskriminierung ist in der aktuellen europäischen Debatte eigentlich gemeint? Die der schwarzen amerikanischen Sklaven, die dort auch als Befreite noch als nigger verachtet und diskriminiert wurden […] Oder sind die Massen der inländischen "working class" damit gemeint, insbesondere, wenn sie im Niedriglohnsektor arbeiten müssen, oder sind es die Arbeitsmigranten samt Nachkommenschaft, die vielleicht außerdem einer religiösen Minderheit angehören?
Geht es also bei der Anwendung des diversity-Begriffs in Deutschland also darum, in den Betrieben mittels Diversity Management mehrdimensional gemischte, angeblich leistungsstärkere Arbeitsgruppen durchzusetzen? Natürlich nicht. Warum sollte Feministinnen das denn etwas bedeuten? Wenn stärker heterogene Gruppen wirtschaftlicher wären, dann würden die Unternehmen selbst für die schleunigste Umsetzung sorgen; dafür sorgt das Profitmotiv sehr zuverlässig.“

[5]

Es geht darum, Frauenförderung und Frauenbevorzugung in allen gesellschaftlichen Bereichen zu etablieren, also auch in der freien Wirtschaft.

„Worum es daher wirklich geht, das ist einzig und allein, mit der Pseudolegitimation der diversity Frauenförderung mittels Männerdiskriminierung zu betreiben, aber eben geschickt, ganz ohne den expliziten Gleichstellungsbegriff und unter Verwendung einer harmlos klingenden begrifflichen Maske, so dass die Unternehmen womöglich gar nicht merken, welche Trojanische Stute sie sich da in die Organisation geholt haben. […]“

[5]

Um die Ziele erreichen zu können, werde mit Desinformation, Tarn- und Täuschungsbegriffen gearbeitet:

„Wenn Frauenförderung als Gleichstellungspolitik sowieso schon umfassend betrieben wird, weshalb wird dann von "gender & diversity-policy" gesprochen? Hierauf gibt es zwei Antworten:
Erstens eignen sich die Begriffe diversity und diversity management dazu, als "modernes" Managementkonzept für den privaten Wirtschaftssektor angeboten zu werden, ohne dass dabei bemerkt wird, dass es dabei einseitig um Frauenprivilegierung geht; die Begriffe dienen als Tarn- und Täuschungsbegriffe.
Zweitens gibt es eine Dimension von Diversität, die von der bloßen Frauenprivilegierung nicht erfasst wird, nämlich die besondere Förderung von männlichen und (insbesondere) von weiblichen Homosexuellen. Die Betonung von diversity im Zusammenhang mit gender zielt dann nicht nur auf Frauen-, sondern speziell auf Lesbenbevorzugung.“

[5]

Buchholz gibt noch ein anders Beispiel:

„Es gibt übrigens noch mehr Anwendungsmöglichkeiten für diesen Trick, z. B., indem man dasselbe Motiv unter der begrifflichen Maske des Qualitätsmanagements versteckt. Dazu wird der Begriff des Qualitätsmanagements sprachpolitisch neu definiert. Qualität hat danach das und vor allem nur noch das, was gender und diversity in sich einschließt. Diese begriffliche Neudefinition ist ein schmutziger Trick oder eine Infamie, denn: Wer kann schon gegen Qualität sein? So schleust man Nicht-Qualität wie einen Virus in den Qualitätsbegriff selbst ein und so immunisiert man sich gegen eine mögliche Kritik. Darauf kann man leicht hereinfallen. Die Unternehmen sind gut beraten, nicht einfältig zu sein und sich seitens der Gleichstellungspolitik nicht täuschen und nicht veralbern zu lassen. Und das gilt selbstverständlich für Hochschulen ebenso.“

[5]

3 Thema Sexualität

Hinsichtlich der Sexualität gibt es sehr unterschiedliche Vorstellungen, die von der Kultur in den einzelnen Ländern abhängen.

„Seit Jahrtausenden gibt es zwei Geschlechter. […] Seit einiger Zeit jedoch geht ein Zauberwort um: die so genannte "sexuelle Vielfalt". Jeder halbwegs normale Mensch nimmt diese Debatte in der Bildungspolitik kaum wahr, es sei denn, er ist als Vater oder Mutter betroffen. Nicht so die Non-Hetero Menschen. Diese Minderheit (2-3 % der Bevölkerung) der homosexuellen Menschen ist geprägt von einem Defizitgefühl gegenüber der Mehrheit der Bevölkerung. Das ist verständlich, spüren sie doch immer wieder dieses Defizit, keine Kinder zu bekommen. Es ist das Gefühl "unnormal" zu sein. Ein solches Gefühl kann sich zu einer starken Triebkraft entwickeln, die die eigene sexuelle Identität zu normalisieren versucht. Theoretisch gesehen ist das absurd, denn von der Normalität abweichende sexuelle Identitäten sind rein statistisch gesehen in der Minderheit. Einige Ideologen schlugen nun vor, die beiden Identitäten "Mann" und "Frau" in eine Reihe von vielen Identitäten (z. B. homo-, bi-, transsexuell usw.) einzugliedern. Dabei würden Mann und Frau als zwei Identitäten in einer Vielfalt von Identitäten zusammengefasst: ihr Defizitgefühl als Non-Hetero löste sich damit auf in dem Orkus der sexuellen Vielfalt, dank Gender. Das war die Geburtsstunde der "sexuellen Vielfalt", als Teil des so genannten "Gender Mainstreams". Man schrieb das Jahr 1995, als die bekennende Lesbe Judith Butler das Mantra von der Gleichheit von Mann und Frau verkündete und damit die Gendertheorie begründete. Eine behauptete, aber unbewiesene Annahme. Dazu kommt noch die Gleichheitsideolgie ins Spiel: Es zählt nur noch meine Eigenschaft als "Mensch". Als Menschen sind wir alle gleich: Lesben, Schwule, Transsexuelle, Mann, Frau usw. Na, wunderbar, endlich bin ich als Non-Hetero nicht mehr anders als die Anderen! Ergo: Zum Beispiel ein "Homo" zu sein, ist dann in der "Vielfalt"-Vision genauso normal wie ein "Mann" oder eine "Frau". Der Traum aller Non-Heteros geht in Erfüllung: Ich brauch mich nicht mehr zu outen, werde nicht mehr gemobbt. Soweit die Vision der Anhänger der Vielfalt-Ideologie und der Genderisten.“

Eckhard Kuhla[6]

Dabei stellt sich die grundsätzliche Frage:

„Gibt es überhaupt geschlechtliche Vielfalt?“

Bernhard Lassahn[7]

Im Bildungsplan des Bundeslandes Baden-Württemberg trägt ein Kapitel den Titel "Bildung für Toleranz und Akzeptanz und Vielfalt". Empört sind in diesem Zusammenhang einige Kritiker über Aussagen zur Sexualerziehung[8]

„"Toleranz" und "Akzeptanz" und "Vielfalt" sind bloße Tarnbegriffe.“

Günter Buchholz[9][10]

Mit Sexual Diversity ist die Vorstellung verbunden, dass es nicht mehr nur zwei Geschlechter geben soll; neben normaler Sexualität seien nicht nur schwul und lesbisch, sondern auch bisexuell und transsexuell als vollkommen gleichberechtigt und normal anzusehen. Da gemäß der Gender-Ideologie jede sexuelle Orientierung als gleichwertig zu gelten hat, wird daraus folgernd gesellschaftliche Akzeptanz sowie Gutheißung eingefordert. Im Einklang mit dem hedonistischen Zeitgeist solle der Mensch sein Geschlecht "selbst wählen" können und "selbst bestimmen", ob er Mann oder Frau sein wolle, oder beides zusammen, oder das, was immer gerade seinem augenblicklichen Empfinden entspricht. Der in diesem Sinne verwendete Ausdruck "Geschlechtervielfalt" leugnet somit die Zweiteilung der Menschheit in Mann und Frau.

Hinter den unverfänglich klingenden Begriffen Sexuelle Orientierung, Geschlechtervielfalt und Geschlechteridentität steht die radikale Ablehnung der Zweigeschlechtlichkeit des Menschen. Das ist ein Frontalangriff auf die sexuelle Identität des Menschen, die sich in der sexuellen Bezogenheit des Mannes auf die Frau und in der sexuellen Bezogenheit der Frau auf den Mann ausdrückt. Mit anderen Worten besagt die Gender-Ideologie: Das Mannsein bilden sich die Männer nur ein und das Frausein bilden sich die Frauen auch nur ein. Das normale, natürliche Sexualverhalten zwischen Mann und Frau wird abgelehnt und mit dem Stigmawort Heteronormativität belegt. Die sexuelle Identität des Menschen wird zerschmettert und aus ihren Bruchstücken werden eine Vielzahl an Ersatzidentitäten angeboten mit Begriffen wie: männlich-maskulin-heterosexuell, männlich-feminin-heterosexuell, männlich-maskulin-homosexuell, männlich-feminin-homosexuell, bigender, pangender, polygender, transgender und agender.[11] Jeder Mensch mit einer sexuellen Identitätsstörung (Geschlechtsidentitätsstörung) kann sich auf diesem Basar der queeren Begrifflichkeiten etwas passendes aussuchen und sich besser fühlen.

Oft zitiert werden dabei Judith Butler[12] und Raewyn Connell[13], die Gender Studies und Queer Studies betreiben. Der Komiker und Soziologe Harald Eia hat in einer siebenteiligen Dokumentationsserie "Hjernevask" (Gehirnwäsche), die im Frühjahr 2010 im Norwegischen Fernsehen NRK ausgestrahlt wurde, die Gender Studies kritisiert.[14]

4 Vielfalt von Familienformen

Das Deutschlandradio beschrieb eine gesellschaftliche Entwicklung in einem Beitrag am 2. August 2012 als „Pluralisierung der Familie“:

"Mutter, Vater, Kind ist eher die Ausnahme, es gibt immer mehr Patchwork-Familien. Eine neue Studie hat die Pluralisierung der Familie unter soziologischen und juristischen Aspekten genauer untersucht. Die Wissenschaftler wollten zum Beispiel wissen, ob das geltende Familienrecht der gelebten familiären Vielfalt überhaupt noch gerecht wird."

Wenn in der Familienpolitik von familiärer Vielfalt die Rede ist, dann werden meist Alleinerziehende und Flickwerkfamilien als gleichwertige Lebensformen angepriesen. Betroffene Scheidungswaisen und Väter haben aus ihrer Lebensgeschichte heraus eine andere Meinung.

Der Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider schrieb dazu:

Insgesamt schadet die Familienpolitik den Familien und dies entspricht nicht dem Schutzauftrag aus dem Grundgesetz und auch nicht den Menschenrechten entspricht. Der Staat muss die Familien sich selbst, den Bürgern, überlassen. Diese werden eine Vielfalt von Familienformen verwirklichen. Einige werden sich durchsetzen, hoffentlich solche, die die Sittlichkeit der Familie wiederbeleben, nicht die liberalistischen, sondern die republikanischen, bürgerlichen, die dem Gemeinwohl, der res publica, am besten gerecht werden, die allen ein gutes Leben in Freiheit und auch Wohlstand ermöglichen. [15]

5 Vielfalt der Kulturen

Als Beispiel für den Umgang mit dem Begriff Vielfalt sei die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), zitiert:

„Die 2,7 Millionen Menschen aus türkischen Familien, die in Deutschland leben, gehören zu uns, sie sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude sind eine Bereicherung für uns alle.“

[16]

So ist in Berlin von 1995 bis 2005 der Schüleranteil nichtdeutscher Herkunftssprache (NdH) um zehn Prozent gestiegen, während die Gesamtzahl der Schüler um 21,8 Prozent zurückging. In Kreuzberg zum Beispiel gibt es 20 öffentliche Grundschulen, sechs davon haben einen NdH-Anteil von über 90 Prozent, nur noch vier Schulen liegen unter 40 Prozent - und die Plätze in deren Klassen sind so begehrt, dass Eltern dafür vor Gericht ziehen. Viele bildungsorientierte Eltern mit und ohne Migrationshintergrund gehen nach Steglitz oder Prenzlauer Berg, ziehen Privatschulen den öffentlichen Einrichtungen vor oder melden sich bei Verwandten oder Freunden im Einzugsgebiet an. So entsteht ein Teufelskreis: Die Durchmischung nimmt immer mehr ab und an den verschmähten Schulen steigt der NdH-Anteil bis auf 100 Prozent. Dort ist produktiver Unterricht kaum möglich. Oft herrscht eine Dominanz anderer Kulturen, die immer aggressivere Züge annimmt. Schüler ohne Migrationshintergrund sind an vielen Schulen deutlich in der Minderheit, Mobbing keine Seltenheit. Sogar die linksalternativen Kreuzberger Bildungsbürger misstrauen der eigenen Multikulti-Utopie und ziehen Konsequenzen.[17]

6 Vielfalt der Meinungen

Die oben genannten Themen öffentlich anzusprechen ist schwierig und mit hohem persönlichen Risiko verbunden, denn die Political correctness erzwingt die Anbiederung der Meinungen an die jeweilig aktuelle Ausrichtung des gerade vorherrschenden (politischen) Zeitgeistes, indem sie die Meinungshoheit ausschließlich für sich beansprucht. Vertreter einer vorgeblich moralischen Instanz können abweichende Meinungen mittels der Political correctness verächtlich machen und gegen Andersdenkende repressiv vorgehen.

Die Meinungsvielfalt - und mit ihr die Meinungsfreiheit - finden so sehr schnell ihre engen Grenzen, wie nicht nur Eva Herman erleben musste. Wie einleitend gesagt, dient der Begriff Vielfalt vorwiegend der politischen Vernebelung. Und so könnte man in Anlehnung an den orwell'schen Roman "1984", wo die Parolen der Partei "Krieg ist Frieden", "Freiheit ist Sklaverei" und "Unwissenheit ist Stärke" lauten (siehe Neusprech), die Parole "Monokultur ist Vielfalt" noch hinzufügen.

„Zwischenmenschliche Herrschaft besteht nicht ausschließlich aus "Zwang" (Gewaltandrohung und -anwendung), sondern immer auch - in jeweils unterschiedlicher Anteilsgröße - aus Hegemonie im Sinne der weitreichenden Möglichkeit, das Denken und Fühlen der beherrschten Gesellschaftsmitglieder in herrschaftskonforme Bahnen zu lenken. Im Resultat entsteht somit eine relativ stabile geistig-moralische Führung der Beherrschten durch die Herrschenden. Erodiert diese Hegemonie infolge aufbrechender Krisen und Systemwidersprüche, so gerät dieser von oben erzeugte Konsens unter Druck und die ideologische Disziplinierung der Beherrschten wird brüchig. Ein wesentlicher Teilbereich der ideologischen Herrschaftsausübung ist die Begriffshoheit und damit die Regelung der öffentlichen Sprache in Verbindung mit der Vergabe von Teilnahmerechten und Zugangschancen in Bezug auf den öffentlichen Diskurs. Wer sich diesen zuteilenden Diskursregeln nicht unterwirft, bestimmte herrschaftskonforme Signalbegriffe im Sinne von sprachlichen Demutsgesten nicht verwendet, grundsätzliche Kritik am Systemganzen erkennen lässt, Gegen-Begriffe einführt et cetera, bleibt vom herrschaftlich kontrollierten Diskurs ausgeschlossen und wird - gemäß der jeweiligen konkreten Herrschaftsformen - als "Ketzer", "Ungläubiger", "Kommunist", "vaterlandsloser Geselle", "Klassenfeind", "Volksschädling", "Rassist" et cetera verpönt und stigmatisiert. Das Anheften von Etiketten ohne rational überzeugende Begründung ist untrennbarer Bestandteil von Diskursherrschaft - auch in nichttotalitären Herrschaftssystemen wie dem postdemokratischen Kapitalismus. "Politische Korrektheit" im Allgemeinen ist demnach sprachlich domestizierte und öffentlich ausgedrückte Herrschaftskonformität via Diskursanpassung.“

Hartmut Krauss[18]

„Die (extreme) Linke war schon immer Meister im Besetzen der Begriffe und damit der Köpfe - beginnend mit Marx und Lenin. (…) Es ist ihnen gelungen, den eigenen politischen Standpunkt und Willen als den allein "demokratischen" auszugeben und die Gegner mit den Begriffs-Keulen "Faschismus", "Rassismus", "Fremdenfeindlichkeit" etc. zu belegen und damit a priori aus dem politischen Diskurs auszuschalten. Wer heute bei der Ausländer- und Asylpolitik anderer Meinung ist, wer dem EU-Europa als dem Europa der Konzerne und Banken misstraut, wird automatisch als "undemokratisch", "rechtsextrem" usw.usf. diffamiert und gerät in den Ruch des Verfassungsfeindes. Der Linksfaschismus marschiert im Gewand der antifaschistischen Demokratie.“

Klaus Hornung[19]

„Man hat in den letzten Jahrzehnten ein Netz ideologisch gefestigter Politkommissarinnen über die Gesellschaft geworfen, mit dem man nun ideologische Abweichler abfischen und "neutralisieren" kann. Man muss der Gleichstellungsbeauftragten nur die Vollmacht geben, Denunziationen entgegenzunehmen, die sie dann an Zentralbehörden weiterleiten kann.
Man braucht nicht mal staatsfeministische Zentralbehörden. So feministisch-femizentrisch wie unsere Müllstrommedien sind, genügt der kurze informelle Dienstweg in die nächste Redaktion, wo ideologisch Gleichdenkende unterstützend tätig sind und man kann den unbotmäßigen Mann als Patriarchen denunzieren, ihm eine sexuelle Belästigung unterjubeln und er wird entlassen. Allein die Drohung damit genügt, um eventuell unbotmäßige Männer, die in Gleichstellung die Abschaffung der Freiheit erkennen, so einzuschüchtern, dass sich kaum jemand wehren wird.“

Alexander Roslin[20]

„Es ist überall nur das Buhlen um Diskurshoheit ohne Gewinn für die Wahrheitsfindung.“

Eugen Maus[21]

7 Widersprüchlichkeiten

„Ich frage mich, wie viele Zuschauer die Unvereinbarkeit dieser zwei Botschaften wahrnehmen. Die fiktive Welt von Star Trek spielt zehn Generationen in der Zukunft. Es ist eine Welt, in der die Technologie geographische Barrieren eliminiert hat, in der Menschen in gut funktionierenden, verschiedenartigen Umgebungen leben und arbeiten, in der interrassische Beziehungen normal sind und in der jegliche gesellschaftlichen Kontrollen gegen Exogamie als moralisch falsch betrachtet werden. In solch einer Welt hätten die Rassen und Kulturen reichlich Zeit gehabt, sich zu vermischen. Die Macher von Star Trek suggerieren im wesentlichen, daß die Rassen und Kulturen der heutigen Welt nicht nur die Diversität feiern sollten, sondern auch in sehr hohem Ausmaß Exogamie praktizieren sollten - zumindest vermutlich in dem Ausmaß, in dem Gruppen von Weißen Exogamie mit anderen weißen Gruppen in den Vereinigten Staaten betrieben haben. Bei der Betrachtung dieser Suggestion stelle man sich vor, ein kolonialer amerikanischer Stückeschreiber hätte im Jahr 1770 (239 Jahre in der Vergangenheit) vorausgesagt, daß die Nachkommen der verschiedenen Gruppen schwedischer, deutscher und englischer Weißer, die damals in Amerika lebten, im Jahr 2009 immer noch drei separate Gruppen mit erhaltenen genetischen und linguistischen Merkmalen verkörpern würden. Mit dem Vorteil der nachträglichen Einsicht würden wir diesen Stückeschreiber für einen Narren halten. […] Ist es nicht offensichtlich, daß man langfristig nur Diversität oder ungezügelte Exogamie haben kann, aber nicht beides?“

Jonathan Pyle[22]

8 Bildungspolitik

In Berlin soll ein Bücher- und Spielekoffer Erstklässlern die Vielfalt des Sexuallebens näherbringen. Ab der fünften Klasse sollen Kinder auch Begriffe wie "Sado-Maso", "Orgasmus" und "Darkroom" darstellen.[23]

„In Schleswig-Holstein sollen Grundschulkinder künftig mehr über sexuelle Vielfalt erfahren. In den dafür erarbeiteten Unterrichtsmaterialien geht es um Homosexualität ebenso wie um Leihmutterschaft, Geschlechtsumwandlung oder Polygamie. Die traditionelle Familie kommt nur noch als Randerscheinung vor.“

[24]

„Meine Mama Loris kommt aus Dänemark und hat dort Samenzellen von einem netten Mann bekommen. Dann bin ich in ihrem Bauch aufgewachsen. In Deutschland hat mich dann meine Mama Dani adoptiert.“

[24][25][26]

9 Literatur

  • Volker M. Heins: Der Skandal der Vielfalt. Geschichte und Konzepte des Multikulturalismus., Campus Verlag 2013, ISBN 3-593-39969-5

10 Fußnoten

  1. Charta der Vielfalt: Diversity-Dimensionen
  2. Dagmar Vinz, Katharina Schiederig: Gender und Diversity - Vielfalt verstehen und gestalten, im Band Gender und Diversity - Eine Einführung, S. 26/27, Wochenschau Verlag, Herausgeber: Peter Massing, 2010, ISBN 3-89974-483-7
  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Diversit%C3%A4t_(Soziologie) abgelesen am 9. August 2013
  4. Youtube-logo.png Mikrokosmos der Neuen Weltordnung - Manfred Kleine-Hartlage (9. Mai 2012) (Länge: von 37:15 bis 39:40 Uhr)
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 Günter Buchholz: Diversity Management - wem nützt das?, Cuncti - Streitbar am 9. Mai 2013
  6. Eckhard Kuhla: Sexuelle Vielfalt: seelischer Kindesmißbrauch?, Agens am 22. April 2015
  7. Youtube-logo.png Feindbild Familie. Politische Kriegsführung gegen Eltern und Kinder. - COMPACT Live mit Bernhard Lassahn (2. April 2014) (Länge: 36:08-42:35 Min.)
  8. Rüdiger Soldt: Umstrittene Sexualerziehung: Angst vor "Pornografisierung" der Schule, FAZ am 11. November 2014
  9. Günter Buchholz: Tuider: Ich propagiere keine Pädophilie, Frankfurter Erklärung am 16. November 2014
  10. Wolle Pelz: Frau Tuider und die Zwangsheterosexualisierung, Nicht-Feminist am 17. November 2014
  11. vergleiche Queer Lexikon: Sexuelle Orientierung, Version: 2013/04/11
  12. Hadmut Danisch fasst eine Fernsehsendung über Judith Butler so zusammen: "Sie erklärt, was ihre persönliche Lebenssituation so war, welche Probleme sie hatte, und dass daraus ihre Vorstellung von Gender entstanden ist. Und bestätigt damit genau das, wie ich mir das Zustandekommen von Gender nach bisheriger Literatursichtung vorgestellt habe: Da zimmert sich jemand willkürlich ein Weltbild zusammen, weil er sich damit persönlich besser fühlt. Mit Realität, Überprüfung oder Wissenschaft hat es nichts zu tun. Sie bastelt sich da ihre Sichtweise, scheint selbst nicht einmal Allgemeingültigkeit oder zwingende Richtigkeit zu beanspruchen, sondern sich in ihrer Lebenswirklichkeit wohl zu fühlen. Dagegen wäre gar nicht mal so viel zu sagen. Natürlich kommt auch von ihr wieder der bei Feministinnen unvermeidliche Verweis auf Simone de Beauvoir, die gesagt hat, dass man nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht würde. Belegt, wie sie darauf kommt, hat sie nie, aber Generationen von Feministinnen schwören kritiklos als unumstößliche Wahrheit darauf, als wäre de Beauvoir der Messias.", in: Judith Butler und Gender auf ARTE, Ansichten eines Informatikers am 13. September 2012
  13. Raewyn Connell ließ sich vom Mann zur Frau umoperieren
  14. Harald Eia gegen den Gender-Mainstream: "Das wurde hässlicher, als ich gedacht habe", FAZ am 27. September 2012 (Alles tatsächlich nur Erziehung? Der norwegische Soziologe und Komiker Harald Eia hat das Gender Mainstreaming in Frage gestellt.)
    Anni Mursula: Kolumne: "Hirnwäsche", Junge Freiheit am 9. September 2012
    Gehirnwäsche statt Wissenschaft?, Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) am 7. September 2012
    Bjørn Vassnes (Science Journalist, Norway): Norway: Brainwashed Science on TV Creates Storm, Europe Union of Science Journalists' Associations (EUSJA) am 26. April 2010
    Aus für Gender-Hokuspokus, AchGut am 3. September 2012
    Youtube-logo.png Brainwash (1/7) - The Gender Equality (Länge: 38:53 Min.) (englisch)
    Youtube-logo.png Gehirnwäsche (1/7) - Das Gleichstellungs-Paradox (mit deutschen Untertiteln)
  15. Karl Albrecht Schachtschneider: Rechtsproblem Familie, Abschnitt 3
  16. Umfrage: Mehrzahl der Türken fühlt sich in Deutschland unerwünscht, Spiegel am 12. März 2008
  17. Lydia Brakebusch: Schulwahl: Flucht vor Multikulti, Zitty am 25. August 2010
  18. Reinhard Jellen: "Gut gemeinte Absicht, die ihre selbstkritische Kontrolle verliert" (Der Sozialwissenschaftler Hartmut Krauss über Political correctness, postmodernen Feminismus und die die Errichtung wahrheitswidriger Tabuzonen. Teil 1), Heise/Telepolis am 7. April 2012
  19. Klaus Hornung: Kolumne: Begriffshoheit, Junge Freiheit am 13. Oktober 2000
  20. Alexander Roslin am 30. März 2013 um 13:33 Uhr, Kommentar zu: "Zensur in Europa - Bloggen im Untergrund"
  21. Eugen auf blog.zdf.de: Kommentar am 3. September 2012 um 15:45
  22. Jonathan Pyle: Star Trek und die multirassische Zukunft, As der Schwerter am 28. September 2010 (übersetzt von Deep Roots, Original: Star Trek and the Multi-Racial Future, Occidental Observer am 30. Mai 2009)
  23. Lydia Harder: Sexualerziehung: Für ein anderes Bild von Familie, FAZ am 20. Juli 2011
  24. 24,0 24,1 Sexuelle Vielfalt in Schleswig-Holstein: Hin und wieder gibt es einen Papa und eine Mama, Demo für alle am 21. Januar 2015
  25. Sexuelle Vielfalt an Schleswig-Holsteins Grundschulen: Hin und wieder gibt es einen Papa und eine Mama, ef-magazin am 22. Januar 2015
  26. Vorlage:Pdf

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