Kulturelle Vielfalt
Der Begriff Kulturelle Vielfalt beschreibt in der Sozialwissenschaft und der Anthropologie den Zustand und die Tatsache, dass es viele verschiedene Kulturen in der Menschheit gibt. Dagegen ist der Begriff Multikulturalismus sehr stark ideologisch belastet. Der Begriff der kulturellen Vielfalt oder kulturellen Diversität wurde in mehreren internationalen Erklärungen und Übereinkommen aufgegriffen wie der UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (2005), der Erklärung von Montréal (2007) sowie in Dokumenten der Europäischen Union. Die Allgemeine Erklärung zur kulturellen Vielfalt der UNESCO von 2001 enthält die Aussage, dass „kulturelle Vielfalt für die Menschheit ebenso wichtig wie die biologische Vielfalt für die Natur“ ist.[1]
Interessant ist in diesem Zusammenhang das Konzept des italienischen Populationsgenetikers Cavalli-Sforza, das er in Anlehnung an Ergebnisse aus der Sprachforschung entwickelte[2] und 38 unterscheidbare menschliche Populationen zeigt. Sicher gibt es aber viel mehr Kulturen, wie allein schon die Anzahl der Staaten und verschiedenen Einzelsprachen zeigt.
1 Einzelnachweise
- ↑ siehe Artikel 1 in Allgemeine Erklärung zur kulturellen Vielfalt, abgerufen am 16. September 2019.
- ↑ Luigi Luca Cavalli-Sforza: Gene, Völker und Sprachen. Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation. Hanser, München/Wien 1999
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