Christianisierung Europas
Die Christianisierung Europas hatte zwei wichtige Treiber: Zum einen die Mund-zu Mund-Propaganda vor Ort durch eine große Zahl von Mönchen, zum anderen aber auch die Schaffung der geeigneten Rahmenbedingungen dafür durch die jeweiligen Herrscher.
- Ein sehr wichtiger Anfang waren die Missionsreisen von Simon Petrus und Paulus von Tarsus nach Rom, welches damals mit dem Römischen Reich als eine Art Zentrum der Welt galt.
- Sehr bedeutend waren auch die lateinische (durch Hieronymus) und gotische (durch Wulfila) Übersetzung der Bibel, welche sie im seinerzeitigen Europa einigermaßen verständlich und vermittelbar machte.
- Von großer Bedeutung für die Verbreitung des Christentums erwies sich das Verhalten des spätrömischen Kaisers Konstantin I., der das Christentum kurzerhand zur Staatsreligion erklärte und alle Tempel der anderen Religionen in seinem Reich schließen ließ. Nach 324 verlegte Konstantin seine Residenz in den Osten des Reiches, in die nach ihm benannte Stadt Konstantinopel.
- Anschließend fand mit der sogenannten Völkerwanderung der heidnischen Germanen und Slawen eine gewisse Dämpfung für rund 100 Jahre statt, deren Missionierung bedurfte eines gewissen Zeitaufwands. End-, aber auch Höhepunkt davon war die katholische Taufe des frühmittelalterlichen Merowinger-Königs Chlodwig I. im Jahr 496.
- Unter Chlodwig war das Christentum in der Folge ebenfalls Staatsreligion, allerdings über ein flächenmäßig weitaus geringeres Gebiet, das ca. das heutige Frankreich und einen kleineren Teil Deutschlands umfasste.
- Für eine weitere nachhaltige Glaubens-Vertiefung und -Verbreiterung sorgte der nebenher auch Karl der Große in seinem fränkischen Großreich.
Von Vorteil bei der Verbreitung der christlichen Botschaft war sicherlich deren stark mystische und mythische Wirkung, welche gegenüber etwa der alten Vielgötterei eine stärkere Überzeugungskraft aufwies.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geografischer Verlauf
Bis ums Jahr 325 waren folgende Regionen bereits stark christianisiert: Rom (erste Bemühungen wie erwähnt von Petrus und Paulus) und Neapel (Neapolis), von da gings nach Mailand (lat. Mediolanum) und Salzburg (Aguntum). Eine weitere Missionsroute verlief vom Mittelmeer her nach Marseille (Massilia) und Arles (Arelate), von dort dann nach Lyon (Lugdunum) und via Besancon (Augustodunum) nach Trier (Augusta Treverorum) und Köln (Colonia Agrippina). Spanien wiederum wurde von Nordafrika her erreicht, die erste um 325 missionierte Region war ausgerechnet die später islamisch beherrschte Gegend um Cordoba (Corduba). Eine weitere Route bis um 325 führte von Konstantinopel auf den Balkan. Viele dieser Gebiete und Städte erhielten bereits damals einen Bischof, welche später Erzbistümer wurden. Von Paderborn aus erfolgte die Christianisierung der Sachsen im 8. Jahrhundert. Ab Mitte des 10. Jahrhunderts war Polen das Ziel.
2 Siehe auch
3 Literatur
- dtv-Atlas Weltgeschichte, Band 1
- Karl Meyer: Weltgeschichte im Überblick, Büchergilde Gutenberg 1961
- Manfred Balzer: Text des Ausstellungsabschnittes Eroberung und Mission, Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn
4 Andere Lexika
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