Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

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Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Hoheitszeichen: Parteiadler steht über dem Hakenkreuz im Eichenblattkranz; wegen Blickrichtung nicht identisch mit dem Reichsadler zur Zeit des Nationalsozialismus.
Partei­vorsitzende Anton Drexler (1920–1921)
Adolf Hitler (1921–1945)
Gründung 24. Februar 1920
Haupt­sitz München
Geschäftsstelle Berlin
Farbe(n) braun
Mitglieder­zahl 7,5 Millionen (1945)

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) war eine in der Weimarer Republik entstandene politische Partei, die mit ihrem Programm beziehungsweise ihrer Ideologie in verhältnismäßig kurzer Zeit Erfolg bei den Wahlen hatte und bei der Reichstagswahl im Juli 1932 zur stärksten Partei wurde. Sie war von radikalem Antisemitismus und Nationalismus sowie der Ablehnung von Demokratie und Feindschaft gegenüber dem Marxismus bestimmt. Unter ihrem Parteivorsitzender und späteren Reichskanzler Adolf Hitler wurde Deutschland in eine Diktatur geführt, die von 1933 bis 1945 dauerte. Aufgrund der Herkunft ihrer Mitglieder und der Selbstbezeichnung könnte sie auch als Teil der Arbeiterbewegung betrachtet werden.[1]

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1 Ideologie

Als Alleinstellungsmerkmal des Nationalsozialismus kann das Verschmelzen eigentlich gegensätzlicher politischer Strömungen gesehen werden. Neben klassischen rechts-konservativen Motiven wie Nationalismus, verbanden sich auch typisch links-sozialistische Motive zu einer neuen Ideologie, die von einem extremen Rassismus, Antisemitismus und Führerkult überbaut wurden. Nicht zufällig wurde das Wort Sozialismus in den Parteinamen eingebaut, war die Anrede der Parteimitglieder untereinander "Genosse" oder wurde die typische Ästhetik kommunistischer Arbeiterbewegungen wie z.B. stilisierte Zahnräder oder Arbeiterwerkzeuge verwendet. Die dem zugrunde liegende Idee, war die einer revolutionären "Querfront", die sich durch alle politischen Strömungen von links bis rechts ziehen sollte. Wurde der Nationalsozialismus nach 1945 fast ausschließlich nach rechts verortet, wird die Rezeption des NS seit den 2000er Jahren deutlich differenzierter diskutiert, so behaupteten jüngst sogar Thesen der CDU-Politikern Erika Steinbach und des Historikers Götz Aly, die Nazis wären links gewesen.[2][3]

2 Geschichte

Plakat mit Wahlwerbung der NSDAP

1919 wurde in München die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) gegründet. Zu den Mitgliedern der DAP zählten hauptsächlich Arbeiter aus den Eisenbahnwerken. Auch die späteren NS-Ideologen Gottfried Feder und Alfred Rosenberg gehörten bereits dazu. Adolf Hitler trat vermutlich im Auftrag einer Propaganda-Abteilung der Reichswehr als V-Mann Ende des Jahres in die Partei ein.[4] Bald wurde er für die Öffentlichkeitsarbeit der Partei zuständig und hatte mit seinem diktatorischen Führungsstil angesichts zunehmender Zahl von Zuhörern auch Erfolge. Die Umbenennung in NSDAP erfolgte bereits 1920.

Ihren ersten großen öffentlichen Auftritt hatte die neue Partei mit dem Marsch auf die Feldherrnhalle 1923. Hitler wurde wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, aber bereits nach rund 13 Monaten (einschließlich Untersuchungshaft) wieder auf freien Fuß gesetzt. 1925 erschien sein Buch Mein Kampf. Unterstützt wurde die Partei von Vertretern aus der Industrie wie Alfred Hugenberg und Fritz Thyssen. Bis 1930 stieg die Mitgliederzahl auf 130.000. Besonders die Weltwirtschaftskrise seit Ende der 1920er Jahre sorgte für großen Zulauf. Bei der Reichstagswahl 1930 wurde die NSDAP mit 18,3 Prozent zweitstärkste Partei hinter der SPD[5] und ging aus der Wahl am 31. Juli 1932 mit 37,4 Prozent als Sieger hervor. Allerdings erhielt sie bei der kurze Zeit später erfolgenden Wahl 6. November 1932 rund 2 Millionen Stimmen,[6] entsprechend 4,3 Prozentpunkte weniger. Die Landtagswahl in Lippe 1933 sorgte wieder für Aufschwung,[6] als die NSDAP mit 39,5 Prozent stärkste Partei wurde.

1932 war sie bei den Landtagswahlen in Hessen, Mecklenburg-Schwerin und Oldenburg (Land) stärkste Partei.[7] 1933 hatte die NSDAP 850.000 Mitglieder. Franz von Papen, ehemals Mitglied der Zentrumspartei, überredete den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, einer NSDAP-DNVP-Koalition unter einem Kanzler Hitler zuzustimmen. Dies führte am 30. Januar 1933 zur legalen „Machtergreifung“ und schrittweisen Ausschaltung der politischen Gegner.

1939 hatte die Partei 5,3 Millionen Mitglieder, bis Mai 1943 war die Zahl offiziell auf 7,7 Millionen gestiegen. Im deutschen Reich, zu dem ab 1938 auch Österreich gehörte, waren somit rund 10 % der Bevölkerung Mitglied der NSDAP.

3 Nach 1945

Nach Einschätzung des deutschen Historikers Hans-Ulrich Wehler betrieb die Partei reinen Populismus.[8] Mit dem Zusammenbruch des NS-Staates stellte die Parteiorganisation ihre Tätigkeit ein. Am 10. Oktober 1945 wurde die NSDAP mit allen Gliederungen und angeschlossenen Verbänden durch das Kontrollratsgesetz Nr. 2 des Alliierten Kontrollrates verboten. Die Partei wurde in den Nürnberger Prozessen 1946 zur „verbrecherischen Organisation“ erklärt. Die NSDAP oder eine Neugründung ist auch in Österreich verboten (Wiederbetätigungsverbot).[9] In anderen Ländern gibt es Gruppierungen, die sich zum Beispiel als Teile der NSDAP-AO verstehen.

Die Aussagekraft der NSDAP Mitgliederdatei ist geschichtswissenschaftlich umstritten.[10] Die deutsche Wikipedia hat rund 10.000 Personen gesammelt,[11] was auf einen deutlichen Schwerpunkt des Projektes hinweist, aber auch die Oberflächlichkeit zeigt. Die englische Version sieht das sehr differenziert.[12]

4 Siehe auch

5 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. das passt nicht ins Geschichtsbild des Marxismus, wird aber z.B. auch von Franz Sommerfeld so gesehen
  2. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/steinbach-eklat-auf-twitter-die-nazis-waren-eine-linke-partei-a-812950.html
  3. https://www.pi-news.net/2012/02/gotz-aly-die-nazis-waren-links/
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Arbeiterpartei#Adolf_Hitlers_Beitritt
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei#Wahlerfolge_ab_1930
  6. 6,0 6,1 Theodor Heuss: Erinnerungen 1905-1933, Fischer Taschenbuch 1965, Seite 296 f.
  7. https://de.wikipedia.org/wiki/Ergebnisse_der_Landtagswahlen_in_der_Weimarer_Republik#NSDAP
  8. Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914–1949. 2., durchges. Aufl., C.H. Beck, München 2003, S. 568 f.
  9. https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei#Parteiverbot
  10. Über Niklas Luhmann heißt es in der Wikipedia: 2007 wurde bekannt, dass Luhmann 1944 Mitglied der NSDAP geworden war. Die Aussagekraft der Mitgliederdatei ist geschichtswissenschaftlich insofern umstritten, als eine Aufnahme in die Partei auch im Rahmen der 1944/45 von der Parteiführung angestoßenen Sammelanmeldung der HJ-Jahrgänge 1926/27 erfolgen konnte. Auf dem für das juristische Referendariat 1949 auszufüllenden „Fragebogen für die politische Überprüfung“, der Teil der Entnazifizierung war, datierte Luhmann den NSDAP-Aufnahmeantrag auf das Frühjahr 1944, ergänzt mit dem Hinweis, eine Mitgliedsnummer nie erhalten zu haben. (Stand 21. Mai 2020‎)
  11. https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:NSDAP-Mitglied
  12. https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Nazi_Party_members

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