Menschenbild

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Menschenbild ist ein in der Philosophie gebräuchlicher Begriff für die Vorstellung, die jemand vom Wesen des Menschen hat. In ähnlicher Weise wird das Wort in der Religionswissenschaft und Theologie gebraucht, um die Vorstellungen zu beschreiben, die eine Religionsgemeinschaft vom Menschen hat. So ist z.B. im Christentum das christliche Menschenbild als Ideal vorherrschend.

Insofern der Mensch Teil der Welt ist, wird das Menschenbild auch als Teil eines Weltbildes verstanden. Menschenbild wie Weltbild sind Teil einer umfassenden Überzeugung oder Lehre. So gibt es unter anderem ein christliches, ein buddhistisches, ein humanistisches oder ein marxistisches Menschen- und Weltbild. Auch in den jeweiligen Wissenschaften gibt es unterschiedliche Menschenbilder.

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1 Geschichte

Über das Menschenbild und Selbstverständnis des Menschen in der Vorzeit ist wenig bekannt, allerdings gibt es Zeugnisse wie etwa Abbildungen von Menschen und Göttern, die sowohl als Kunst als auch als Ausdruck einer Religion interpretiert werden können. Nachgewiesene Bestattungsriten weisen auf Vorstellungen vom Jenseits und Sorge um die Verstorbenen hin.

In der griechischen und römischen Antike wie auch in Mesopotamien gab es eine Vielzahl von Göttern, die den Menschen überlegen sind, aber ihnen auch ähneln. Der Mensch wird im Gegensatz zu den Göttern als sterblich angesehen, weshalb „die Sterblichen“ als Umschreibung für Menschen benutzt wurde. Menschen und Götter pflegen untereinander und miteinander eine Vielzahl von Lieb- oder Feindschaften und sind gleichermaßen in Leidenschaften verstrickt (siehe z. B. die Sage von Odysseus). In asiatischen Kulturen (z.B. in China und Indien) entwickelte sich ein anderes Menschenbild, das vor allem durch den Buddhismus beeinflusst ist. Im Unterschied zum jüdisch-christlich geprägten Kulturkreis existieren Gott und Mensch, Schöpfer und Geschöpf nicht unabhängig voneinander, es findet keine Trennung und Unterwerfung statt.

Durch den Monotheismus vollzog sich ein Wandel. Der eine Gott duldet keine weiteren Götter neben sich und wird zum Allmächtigen. Dafür entstehen Hierarchien in den verschiedenen Religionen, die zum Beispiel zwischen Laien und Klerikern unterscheiden, die wiederum in Konkurrenz zu weltlichen Formen wie dem Adel treten. Gleichwohl ist Gott nicht immer eine Person, sondern tritt als Gottvater, Gottessohn mit den Nebenerscheinungen Heiliger Geist und Heilige Maria teilweise in verschiedenen Gestalten auf. Es entstehen weitere besondere Formen des Menschen zum Beispiel als Heiliger.

Der jüdisch-christliche Sündenfall hat im Buddhismus und den damit verwandten Religionen praktisch keine Bedeutung, führt aber in europäischen Gesellschaften zur Unterwerfung des Menschen unter eine höhere Macht, die zwar nicht sichtbar ist, aber sich doch in bestimmten Personen wie dem weltlichen Herrscher und dem irdischen Richter zeigt, die sich wiederum auf ein göttliches Gesetz berufen. Die göttliche Herkunft, die einzelnen Herrschern (König, Pharao, Kaiser) zugeschrieben wird, findet ihre weltliche Ausprägung im Absolutismus.

Dem einzelnen Menschen wird die Fähigkeit zum selbständigen Denken und Urteilsvermögen teilweise ganz abgesprochen. So wird die Auffassung vertreten, der Mensch brauche den Priester, um Zugang zu Gott zu bekommen. Es gibt zwar immer wieder Ansätze, davon abzuweichen, wie etwa in der Renaissance, doch erst mit der Aufklärung verändert sich das Menschenbild wieder nachhaltig. Diese führt schließlich zu einem mehr wissenschaftlichen Menschenbild, das vor allem seit Charles Darwin vor allem durch eine bestimmte Sichtweise der Biologie geprägt ist.

2 Philosophie

Karl Marx entwarf ein materialistisches Menschenbild, bei dem der Mensch zunächst auf eine Stufe mit dem Tier gestellt wird.[1] Dabei spielt der Begriff der Entfremdung eine Schlüsselrolle.

Der Behaviorismus vertritt ebenfalls ein bestimmtes Menschenbild,[2] das dem von Marx ähnlich ist.

Die deutsche Wikipedia befasst sich hauptsächlich mit der „Abendländischen Geistesgeschichte“ und bringt unter der Überschrift Was macht den Menschen aus? lange Ausführungen, die großenteils auf unzulässiger Theoriefindung beruht und besser in einen Schüleraufsatz als in ein Lexikon passen würden. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung oder Definition fand zunächst nicht statt. Zwar wurde in der Einleitung 2020 gelegentlich der Begriff eines darwinistischen Menschen- und Weltbild erwähnt,[3] doch im gesamten Text, den es schon seit Januar 2004‎ gibt, weder nochmals erwähnt noch erklärt.

3 Siehe auch

4 Vergleich zu Wikipedia



5 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Iring Fetscher: Von Marx zur Sowjetideologie, 12. Auflage 1966, Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main, Seite 15
  2. Eckard König: Qualitative Forschung im Bereich subjektiver Theorien, in König/Zedler Qualitative Forschung, 2. Aufl., Seite 55, Beltz-Verlag 2002
  3. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Menschenbild&oldid=199320025 Version vom 26. April 2020

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