Kunst
Das Wort Kunst (lateinisch ars, griechisch téchne)[1] bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst,[2] Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die zunächst nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind.[3] Der Kunstbegriffs unterliegt ständigem Wandel,[4] wobei das Verständnis von Ästhetik eine große Rolle spielt.
1 Allgemeines
Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses.[5] Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selbst sein. Ausübende der Kunst im engeren Sinne werden Künstler genannt.
Die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs Kunst, die sich als Gegensatz zur Natur auf alle Produkte menschlicher Tätigkeit beziehen konnte, hat sich zwar erhalten (wie z. B. in Kunststoff). Jedoch versteht man seit der Aufklärung unter Kunst vor allem die Ausdrucksformen der Schönen Künste.[6]
Üblich ist heute folgende Einteilung
- Angewandte Kunst, seit dem 19. Jahrhundert, auch Kunstgewerbe genannter Grenzbereich zum Kunsthandwerk
- Architektur
- Bildende Kunst mit den klassischen Gattungen Malerei und Grafik, Bildhauerei und etlichen Kleinformen
- Darstellende Kunst mit den Hauptsparten Tanz und Theater
- Filmkunst
- Fotografie
- Literatur mit den Hauptgattungen Epik, Dramatik, Lyrik und Essayistik
- Musik mit den Hauptsparten Komposition und Interpretation in Vokal- und Instrumentalmusik
Ausdrucksformen und Techniken der Kunst[7] haben sich seit Beginn der Moderne stark erweitert, so mit der Fotografie in der bildenden Kunst oder mit der Etablierung des Comics als Verbindung bildender Kunst mit der Narrativität der Literatur. Bei den Darstellenden Künsten, Musik und Literatur lassen sich heute auch Ausdrucksformen der Neuen Medien wie Hörfunk, Fernsehen, Werbung und Internet hinzuzählen. Die klassische Einteilung verliert spätestens seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts an Bedeutung. Kunstgattungen wie die Installation oder der Bereich der Medienkunst kennen die klassische Grundeinteilung nicht mehr.
2 Einzelnachweise
- ↑ Klaus Bergdolt: Bildende Kunst und Medizin. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 177 f.
- ↑ Sönke Drewsen: Medizin – Wissenschaft oder Kunst? In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. 7, 1989, S. 45–54.
- ↑ Niklas Luhmann: Die Kunst der Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995.
- ↑ Tasos Zembylas: Kunst oder Nichtkunst: Über Bedingungen und Instanzen ästhetischer Beurteilung. Wien, 1997, ISBN 3-85114-315-9
- ↑ Kunst. Die ganze Geschichte. DuMont, Köln 2011 (Originaltitel: Art. The whole story, übersetzt von Jens Asthoff), ISBN 978-3-8321-9385-0.
- ↑ Brockhaus Enzyklopädie. 21. Auflage. Band 16, Brockhaus, Leipzig 2006, ISBN 3-7653-4116-9, S. 93–94.
- ↑ Kunstlexikon Kunststile, Epochen & Events. Hatje Cantz.
3 Vergleich zu Wikipedia
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