Biafra-Krieg
Biafra-Krieg | |||||||
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Konfliktparteien | |||||||
Nigeria Ägypten Unterstützt von: |
Biafra Republik Benin Unterstützt von: | ||||||
Befehlshaber / Politiker | |||||||
Yakubu Gowon Murtala Mohammed Benjamin Adekunle Olusegun Obasanjo Gamal Abdel Nasser Harold Wilson Leonid Iljitsch Breschnew Nureddin al-Atassi Ismail al-Azhari François Tombalbaye Hamani Diori |
C. Odumegwu Ojukwu Philip Effiong Albert Okonkwo Jean Zumbach | ||||||
Verluste | |||||||
200.000 Opfer | 1.000.000 Opfer |
Der Biafra-Krieg war ein Bürgerkrieg in Nigeria von 1967 bis 1970 mit dem Ziel eines politisch selbständigen Gebietes Biafra mit der Hauptstadt Enugu im Süd-Osten des Staates Nigeria. Der Krieg führte zu einer Hungersnot in Biafra während der Jahre 1968/1969 und zu internationalen Hilfsaktionen in den betroffenen Gebieten. Aus spontan gegründeten Hilfsgruppen für die in Biafra hungernde Bevölkerung ging unter anderem die heute international tätige Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hervor. Aufgrund der Positionierung der unterstützenden Parteien war dieser Krieg atypisch für die Stellvertreterkriege während des Kalten Krieges, da das Vereinigte Königreich und die Sowjetunion die Regierungsseite von Nigeria unterstützten, während Frankreich und Israel den Rebellen in Biafra halfen.
Das Gebiet von Biafra, die ehemalige Ostregion, ist heute auf die Bundesstaaten Abia, Akwa Ibom, Anambra, Bayelsa, Edo, Cross River, Ebonyi, Enugu, Delta, Imo und Rivers aufgeteilt.
Inhaltsverzeichnis
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1 Hintergrund
Seit der Unabhängigkeit Nigerias von Großbritannien im Jahr 1960 rangen einige Völker Nigerias um die Vormachtstellung im Staat. Nigeria ist ein Vielvölkerstaat mit zwei Hauptreligionen, dem Christentum im Süden Nigerias und dem Islam im Norden. Dabei fühlten sich vor allem die im südlichen Biafra beheimateten christlichen Igbo gegenüber den muslimischen Hausa und Fulani des Nordens benachteiligt. Verschärft wurde der Konflikt dadurch, dass in der Nähe des Igbo-Siedlungsgebietes im Nigerdelta Erdöl entdeckt wurde, das bald zu einer wichtigen wirtschaftlichen Stütze Nigerias wurde und internationales Interesse weckte.
2 Chronologie
Am 15. Januar 1966 gab es einen Putsch seitens der Igbo-Offiziere um Major Chukwuma Kaduna Nzeogwu. Dabei wurde der nigerianische Premierminister Abubakar Tafawa Balewa getötet. Von den Igbo-Offizieren übernahm General Johnson Aguiyi-Ironsi die Staatsgewalt. Teile der Bevölkerung Nigerias befürchteten nun, zukünftig von den Igbos unterdrückt zu werden.
Im Juli 1966 kam es zu einem Gegenputsch, der die Vorherrschaft des Nordens wiederherstellte. Nach dem Putsch vom Januar und dem Gegenputsch kam es zu landesweiten Pogromen an den Igbo, bei dem mehrere Zehntausend Igbo starben.
Ende Mai 1967 verabschiedete die nigerianische Zentralregierung eine Gebietsreform, in deren Folge Nigeria in zwölf Bundesstaaten aufgeteilt wurde. Dabei wurden die administrativen Grenzen so gelegt, dass die Erdölgebiete außerhalb des Igbo-Zugriffes lagen.
Der Militärgouverneur der Süd-Ostregion Chukwuemeka Odumegwu Ojukwu, genannt Emeka, vom Volk der Igbo rief am 30. Mai 1967 die Unabhängigkeit Biafras aus. Zuvor waren zehntausende innernigerianische Migranten (Süd-Ost-Nigerianer, die im Nord-Westen des Landes lebten, darunter viele Igbo) zur Flucht in ihre Ursprungsregion genötigt worden.
Der Krieg begann in den frühen Morgenstunden des 6. Juli 1967, als nigerianische Truppen die Grenze Biafras überschritten. Trotz erbitterten Widerstands zeigte sich bald die militärische Unterlegenheit Biafras. Vor allem Bombardierungen durch die nigerianische Luftwaffe, bei denen auch Napalm verwendet wurde, hatten verheerende Folgen für Biafra.
Am 18. Mai 1968 eroberten die nigerianischen Truppen die wichtige Hafenstadt Port Harcourt. Biafra war der im Dezember 1969 einsetzenden Schlussoffensive von Gowons Truppen nicht mehr gewachsen und musste am 15. Januar 1970 schließlich kapitulieren.
3 Internationale Beteiligung
Vor allem die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien unterstützte die Zentralregierung; weitere Waffenlieferanten an Nigeria waren die USA, die Sowjetunion, Spanien, Polen, die Tschechoslowakei, Belgien und die Niederlande, wobei die drei zuletzt genannten Staaten im Laufe des Jahres 1968 ihre Lieferungen einstellten. Die der Republik Biafra zur Verfügung stehenden Waffen stammten etwa je zur Hälfte aus eigener Produktion und von der Volksrepublik China; weitere Lieferanten waren Portugal, Frankreich und die Schweiz. Zudem kamen Söldner aus Deutschland nach Biafra, während auf Seiten der nigeranischen Regierung südafrikanische und britische Piloten eingesetzt wurden.
4 Siehe auch
5 Weblinks
- Peter Williams: Bilder zur Hungersnot in Biafra 1968/1969 (Pressefotograf)
- Philip Emeagwali: Nigeria-Biafra Civil War (englisch)
- La guerre du Biafra (französisch)
6 Vergleich zu Wikipedia
7 Einzelnachweise
- ↑ Europa Publications: Africa South of the Sahara 1977–78. 7. Auflage. Europa Publications, London 1977, ISBN 978-0-905118-10-9, S. 651.
- ↑ Nowa Omoigui: Federal Nigerian Army Blunders of the Nigerian Civil War
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