Säulen des Herakles

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Als Säulen des Herakles bezeichnete man in der Antike zwei Felsen beidseitig einer Meeresenge. In der Antike wurde eine Meeresenge in der Ägäis bzw. die Meeresenge zwischen Sizilien und Tunesien, später auch die Meeresenge von Gibraltar zum Atlantik[1] so benannt. Diese Meeresenge wird heute Straße von Gibraltar genannt.

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1 Mythologie

Die Meeresenge mit zwei Gebirgen wurde zunächst nach dem Sonnengott Melkart benannt. Der Name Melkart wurde später von den Griechen mit dem griechischen Helden Herakles gleichgesetzt. Die Griechen formulierten weiterhin, diese Meerenge bilde das Ende der Welt und sei von Herakles gesetzt worden. Platon siedelt sein mythisches Inselreich Atlantis jenseits der Säulen des Herakles an, da für die alten Griechen hier der bekannte Teil der Welt endete. Strabo schreibt, dass die zwei, jeweils acht Ellen hohen Bronze-Säulen im westlichsten Tempel des Herakles in der Nähe der Ostküste der Insel Gades/Gadeira (heute Cádiz) verkündeten, die wahren Säulen des Herakles zu sein und dort für Herakles Opfergaben darzubieten seien.[2]

2 Die Sagen von Herakles

Mögliche Feldzüge des Herakles und eine Verortung der Säulen des Herakles

Der Pflegevater von Herakles, König Amphitryon, schickte Herakles in die Region von Kithairon nördlich von Athen zu seiner Rinderherde. Hier wuchs er unter den Hirten zu einem Jüngling heran, wo die Herden des Amphitryon und des Thespios weideten. Diese Region wurde durch einen Herrscher bedroht, den Herakles bekämpfte. Nach langem Kampf besiegte Herakles den Herrscher und trug seitdem dessen Herrscherkleidung, statt seines gewöhnlichen Gewandes.

Sein weiteren Erfolge wurden in verschiedenen Sagen dargestellt (mögliche Deutungen in Klammern):

  • Erlegung des Nemeischen Löwen (Eroberung eines Königreiches)
  • Tötung der neunköpfigen Hydra (Gemeint ist wahrscheinlich die Niederschlagung von Volksaufständen)
  • Einfangen der Kerynitischen Hirschkuh (Militärbündnis)
  • Einfangen des Erymanthischen Ebers (Militärbündnis)
  • Vertreibung der Stymphalischen Vögel (Ausschalten eines Gegners, Keine Assimilierung)
  • Einfangen des Kretischen Stiers: Herakles bändigte den Stier und brachte ihn zu Eurystheus und ließ den Stier sogleich frei (Militärbündnis).
  • Zähmung der menschenfressenden Rosse des Diomedes (Militärisch starker Gegner, südlich von Athen)
  • Herbeischaffung des Wehrgehänges der Amazonenkönigin Hippolyte: Hippolyte übergab ihm den Gürtel freiwillig. Aufgrund einer Intrige durch Hera kam es schließlich doch zum Kampf, Herakles tötete Hippolyte und kehrte nach Griechenland zurück.
  • Raub der Rinderherde des Riesen Geryon (liegt jenseits der „Säulen des Herakles“): Geryon forderte Herakles zum Kampf heraus. Herakles tötete ihn mit einem Giftpfeil. Hera, die zur Unterstützung des Geryon gekommen war, wurde von Herakles ebenfalls verwundet und in die Flucht geschlagen.
  • Pflücken der goldenen Äpfel der Hesperiden (Dafür musste er bis zu den Säulen des Herakles): Durch eine List bewog er Atlas, den Vater der Hesperiden, ihm die Äpfel zu pflücken (Gemeint sind wahrscheinlich die Goldvorkommen)
  • Heraufbringen des Wachhundes (Sicherung der Macht)

3 Andere Verortung der Säulen des Herakles

3.1 Grundlagen

Der Bedeutungswandel des Begriffes "Mittelmeer" (Mare Midian), des Begriffes Atlantik und des Begriffes Atlas. Zudem die ursprüngliche geografische Zuweisung der Region Spanien

Die Bedeutung der geografischen Begriffe wandelte sich über die Jahrtausende. Die Meeresenge zwischen Rhodos und der griechischen Insel Karpathos wurde als die "Säulen von Melkart" und die Meerenge zur heutigen nördlichen Ägäis als die "Säulen des Herakles" bezeichnet.

Später hießen die Meeresenge zwischen Sizilien und Tunesien die Säulen des Melkart, das westliche Mittelmeer Atlantik und das östliche Mittelmeer Mare Midian. Des Weiteren heißt eine Gebirgskette in Marokko heute noch Atlas. Erst ab der Renaissance wurde der heutige Atlantik so bezeichnet und das heutige Mittelmeer als Mare Midian. Zudem vollzog sich noch ein letzter Bedeutungswandel: die Säulen des Melkart wurden zu den Säulen des Herakles, der heutigen Meeresenge von Gibraltar.

Herakles (altgriechisch Ἡρακλῆς) wurde bei den Römern zu lateinisch Hercules. In der Germania des Tacitus werden Säulen des Herkules im Gebiet der Friesen vermutet,[3] was gelegentlich zu Verwechslungen führen kann.[4]

3.2 Die Schottische Quelle

Mare tirenum - das heutige Tyrrhenische Meer

In der Unabhängigkeitserklärung Schottlands an England aus dem Jahre 1320 (Declaration of Arbroath) berufen sich die Schotten darauf, dass sie direkte Nachfahren der Skythen sind. Eine deutsche Übersetzung lautet:

„Allerheiligster Vater und Herr, wir wissen und finden so in den Chroniken und altüberkommenen Büchern geschrieben, dass unter anderen vorzüglichen Völkern (Volksstämmen) auch unser eigenes, das schottische, mit vielen Anerkennungen ausgezeichnet ist. Es zog vom Großreich der Skythen durch das Mittelmeer vorbei an den Säulen des Herkules und siedelte für lange Zeit unter äußerst wilden Stämmen in Spanien, ohne jemals irgendwo von einem Stamm, egal wie barbarisch er gewesen sein mag, unterworfen worden zu sein.“[5]

Bei dieser Beschreibung ist zu beachten, dass nach den Säulen des Herkules zunächst das Land Spanien genannt wird.[6] Zudem ist das lateinische Wort Mare tirenum ungenau übersetzt, da es nicht das Mittelmeer, sondern nur den Bereich zwischen Italien, Sardinien, Korsika und Sizilien bezeichnete, also das heutige Tyrrhenische Meer. Daraus lässt sich schließen, dass auch eine Meerenge zwischen diesen Inseln gemeint sein kann.

3.3 Geografische Verortung

Von dem griechischen Historiker Herodot (490/480 v. Chr.; † um 424 v. Chr.) werden die Skythen detailliert beschrieben. Des Weiteren teilten die Griechen ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die nicht-griechischen Völker im Norden in zwei Gruppen ein: die Kelten westlich des Rheins und die Skythen östlich davon.[7] Auch die Athener haben die Bewohner östlich von ihnen als Skythen bezeichnet.

Einige Autoren verbinden die Skythen über die hebräische Bibel mit dem Stamm Aschkena, der von Jeremia (51, 27) zusammen mit Ararat (Urartu), Minni (Mannäer) zu einem Angriff auf Babylon aufgefordert wird. In der Völkertafel der Genesis (Gen 10,3) taucht Aschkenas als Kind Gomers, des Sohn Japhets auf. Gomer wird mit den Kimmerern gleichgesetzt, wobei sich die Völkertafel weitestgehend auf das 1. bis 3. Jhd. v. Chr. bezieht.

Aufgrund der Tatsache, dass die griechischen Quellen nicht von einem Durchzug eines Volksstammes berichten, werden skythische Kolonisten aus Lesbos (heute westlich der Türkei) in Regionen gezogen sein, die noch nicht kolonisiert wurden.

4 Vergleich zu Wikipedia




5 Literatur

6 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Der Name geht auf den Begriff Atlantis thalassa der altgriechischen Sprache zurück: Ἀτλαντὶς θάλασσα
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Melkart#Herakles_Melkart
  3. Tacitus Germania 34.
  4. siehe Wikipedia
  5. Das Haus Juda und das Haus Israel auf wir-sind-israel.de, abgerufen am 26. Juni 2017
  6. wiederum wahrscheinlich eine falsche Gleichsetzung mit den Säulen des Herakles
  7. https://de.wikipedia.org/wiki/Skythen#Historische_Verwendung_des_Namens

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