Tacitus

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Publius Cornelius Tacitus (* um 58 n. Chr.; † um 120) war ein römischer Historiker und Politiker. Bekannte Schriften von ihm sind: Germania (Originaltitel: De origine et situ Germanorum liber), Annales und Historiae. Im Vergleich zu anderen römischen Geschichtsschreibern sind seine Beschreibungen stark von verschiedenen Meinungen geprägt, weshalb manche seiner Texte von Kritikern als Fälschungen bezeichnet werden. [1] Er schrieb weniger als Historiker, sondern vielmehr als Politiker. So baute Tacitus oft Gerüchte und Hofklatsch ein. [2] Solche Textstellen werden in den Übersetzung manchmal weiter ausgeschmückt. So wurden die folgenden Ausführungen aus den Annales:

At Agrippina pervicax irae et morbo corporis implicata, cum viseret eam Caesar, profusis diu ac per silentium lacrimis, mox invidiam et preces orditur: subveniret solitudini, daret maritum; habilem adhuc inventam sibi neque aliud probis quam ex matrimonio solacium; esse in civitate. Germanici coniugem ac liberos eius recipere dignarentur.

zum Beispiel von J. J. Gebauer 1781 ins Deutsche übersetzt:[3]

„Aber Agrippina, unabläßig im Zorn und noch von einem körperlichen Uebel behaftet, blieb bei einem Besuch vom Cäsar lange stumm, und ergoß sich in Thränen, bis sie auf einmal in Flehen und Vorwürfe ausbrach: Er solle sie aus ihrer Einsamkeit retten, solle einen Gemahl ihr geben, sie sey noch jung genug, eine rechtschaffne Frau habe jetzt keinen Trost, als in den Armen eines Gatten, noch wären Männer in Rom, die die Gemahlin und Kinder eines Germanikus der Aufnahme würdigen würden.“

Tacitus wurde wahrscheinlich bereits mit 20 Jahren Senator. Gerade in solchen Fällen, in denen eine Parallelüberlieferung existiert, die eine Überprüfung seiner Angaben ermöglicht, zeigt sich, dass er das ihm vorliegende Material mitunter manipuliert hat. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Affäre rund um Gnaeus Calpurnius Piso; da der Senatsbeschluss in Sachen Piso heute als Inschrift vorliegt, kann man einen Vergleich mit der taciteischen Version durchführen.[4]

1 Weblinks

2 Andere Lexika





3 Einzelnachweise

  1. so etwa von Wilhelm Kammeier
  2. Tacitus, Annales, 4, 53
  3. Google Books Buch IV, Seite 393
  4. Cynthia Damon: The Trial of Cn. Piso in Tacitus’ Annales and the Senatus consultum de Cn. Pisone Patre. New light on Narrative Technique. In: American Journal of Philology 120 (1999), S. 143–162.

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway