Gomer

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Gomer ist nach 1. Buch Mose 10,2 EU der älteste Sohn Japhets. Seine Brüder sind Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech, und Tiras.

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1 Der Stamm Gomer

Gebiete ohne bäuerliche Kultur (blau)

Zum Teil wird Gomer mit den biblischen Namen Gimirri (Gi-mir-ra-a-a) gleichgesetzt. Damit könnten sie mit den Kimmerern gleichgesetzt werden. Von Bedeutung ist, dass die Kimmerer das Reich der Phryger eroberten, die auch als Askenaz bezeichnet wird. Namensgeber dieser Region wird der Nebenstamm der Gomer, die Aschkenas, gewesen sein.[1]

Diese Theorien, dass der Stamm Gomer ein nomadisches Reitervolk waren, kann infrage gestellt werden. Der Grund ist, dass im Gebiet in der Noah zu verorten ist, in der Region des Berges Ararat, die heutige Landwirtschaft, außerhalb der Gebiete, in denen die Dattel angebaut werden konnte, entwickelt wurde. Somit werden die Nachfahren von Noah Bauern gewesen sein und keine Nomaden.

Verschiedene Verortung des Stammes Gomer in der Türkei

Andere Autoren verorten den Stamm Gomer in der Türkei. Diese Theorie, dass die Gomer in der Türkei zu verorten sind, sollte valide sein. Der Grund ist die Ausbreitung der heutigen Landwirtschaft über die Türkei nach Europa. Zudem kann der Beginn der Ausbreitung der Landwirtschaft über die östliche Türkei mindestens auf das Jahr 10.000 v. Chr. datiert werden.[2][3]

Des Weiteren kann der Stamm Gomer auch in der Region zwischen dem Bosporus und Troja (östliches Ufer des Marmarameers) verortet werden. Der Grund ist, dass eine Region sich nach den Gomer benannt hat: Es ist die türkische Region Gönen. Namensgeber dieser Region ist der Fluss Gönen Çayı. Seine Quellen liegen im Ida-Gebirge mit Goldvorkommen. Nach der Überlieferung soll an seinem Ufer auch das Grab des äthiopischen Königs Memnon liegen, nachdem dieser vor Troja von Achill getötet worden war.

Handelsroute vom Schwarzen Meer nach Troja in der Bronzezeit

Des Weiteren liegt die Region Gönen zwischen Troja und dem Bosporus (Istanbul). Aufgrund der Tatsache, dass der Bosporus in der frühen Antike vom späten Frühling bis in den Sommer wegen der Nordostwinde nicht beschiffbar war, weil antike Schiffe nicht dagegen ankreuzen konnten, mussten Waren über Land vom Marmarameer zum Schwarzen Meer transportiert werden. Erst das Aufkommen stärkerer griechischer Ruderboote (Pentekontere) erlaubte es, ganzjährig mit Schiffen durch den Bosporus ins Schwarze Meer zu gelangen. Dieser Schiffstyp wurde aber erst ca. 680 v. Chr. von Ameinokles (einem korinthischen Schiffbauer) entwickelt (Schlagwort Saga von Odyssee). Somit ist es naheliegend, dass Waren über Handelswege von Troja über Gönen zum Schwarzen Meer transportiert wurden.

Die These, dass der Stamm Gomer bedeutsame Händler waren, kann belegt werden, weil der Begriff Gomer auch ein Handelsmaß war. In einigen deutschen Bibelübersetzungen wird „Gomer“ als Transkription für das hebräische Wort עמר ‘omer benutzt (Ex 16,16; Lev 23,10.15; Dtn 24,19; Hi 24,10). Gomer ist in diesem Fall ein Korn- oder Hohlmaß, dessen Volumen einer Garbe entspricht, die ein Mann mit bloßen Händen halten konnte (vgl. Lev 23,11-12). Es ist der zehnte Teil eines Efa und fasst etwas mehr als zwei Liter.[4]

Ab wann der Stamm Gomer am Marmarameer sich ansiedelte ist nicht zu validieren. Die Ansiedlung wird wahrscheinlich erst nach der Sintflut erfolgt sein. Der Grund ist, dass Gomer Nachfahre von Noah ist. Wissenschaftler datieren die Sinflut auf die Zeit um 6300 v. Chr. mit einer Ungenauigkeit von 50 Jahren.[5] Des Weiteren wird der Grund der Ansiedelung des Stammes Gomer am Marmarameer die Goldvorkommen in den Ida-Bergen sowie im Fluss Gönen Çayı, der im Marmarameer mündet, sein.

2 Literatur

3 Weblinks

4 Einzelnachweise

  1. Wikipedia: Togarmah
  2. Wikipedia: Neolithische Revolution
  3. Der Begriff Landwirtschaft wird derart gebraucht, dass die Versorgung mit Nahrung primär über Ackerbau und Tierhaltung erfolgt. Es sind nicht die Kulturen gemeint, die an Gewässern siedelten und sich über den Fischfang ernährten.
  4. Gomer auf www.bibelwissenschaft.de, abgerufen am 20. Juni 2017
  5. Die große Flut kam 6300 vor Christus, Rolf H. Latusseck in Die Welt, veröffentlicht am 21.11.2007

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