Aschkena (Stamm)

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Der Stamm Aschkena wurde nach dem Stammvater Aschkenas benannt. Nach der hebräischen Bibel war Aschkenas der Urenkel Noahs und der Nachfahre von Japhet und Gomer. Der Stamm Aschkena ist zudem der Namensgeber einer der Hauptstammlinien des europäischen Judentums, den Aschkenasim, in Europa.

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1 Zeitliche Einordnung

Valide kann der Stamm Aschkena nicht datiert werden. Nach der hebräischen Bibel soll der Bruder von Japhet Sem, der Vorfahre von Abraham, 500 Jahre nach Noah geboren worden sein. Die abrahamitischen Religionen datierten die Sintflut auf das Jahr 2369 v. Chr auf Grundlage des Jüdischen Kalenders.[1] Diese Angaben werden von vielen Wissenschaftlern bezweifelt. Gleichwohl wurde versucht, im Rahmen der Sintfluttheorie eine zeitliche Einordnung vorzunehmen. Eine Theorie datiert die Sinflut auf die Zeit um 6300 v. Chr. mit einer Ungenauigkeit von 50 Jahren.[2] Somit werden die Söhne von Japhet im Jahre 5800 vor Christus frühstens geboren worden sein.

Zudem soll Japhet nach der Völkertafel der Genesis (Gen 10,1–32 EU) der Stammvater der folgenden Stämme gewesen sein:

  1. Gomer
  2. Magog
  3. Madai
  4. Jawan
  5. Tubal
  6. Mesech
  7. Tiras

Diese Stämme werden nördlich von Israel verortet. Keiner dieser Stämme kann nach der hebräischen oder anderen Quellen zeitlich datiert werden. Dieses gilt auch für die zwei der drei Söhne von Gomer: Aschkenas und Rifat. Nur der Stamm Togarma kann örtlich und zeitlich datiert werden.

In der hebräischen Bibel (Hesekiel Kapitel 27, Vers 14) wird erwähnt, dass das Haus Togarma mit Pferden, Reitern und Maultieren Waren bezahlt. Datiert kann diese Quelle auf das 6. Jahrhundert v. Chr.. Zudem wird von den meisten Bibelgelehrten und alten Historiker der Stamm Togarma mit der Stadt Tegarma in Verbindung gebraucht. Tegarma war eine bedeutende Stadt im Osten von Kappadozien.[3] Der Name Kappadozien soll nach einigen Forschern die Bedeutung "Land der schönen Pferde" haben. Des Weiteren rühmen antike Quellen die Region Kappadokien für seine Pferdezucht.

Somit kann der Stamm Aschkena nur zwischen dem Jahr 5800 und 600 vor Christus zuverlässig datiert werden.

2 Verortung des Stammes Aschkena

2.1 Genetische Verortung des Stammes Aschkena

Analyse des Erbguts von aschkenasischen Juden

Analysen des Erbguts von aschkenasischen Juden deuten darauf hin, dass deren Vorfahren im Nordosten der Türkei lebten. Für eine Studie nahmen Forscher das Erbgut von 367 aschkenasischen Juden. Rund die Hälfte der Teilnehmer stammte von jiddisch sprechenden Vorfahren ab, die andere nicht. Im Genom dieser Teilnehmer verglichen die Forscher DNA-Sequenzen, die für bestimmte Populationen typisch sind. Das Ergebnis war eine gemeinsame Abstammung der jiddisch sprechenden Aschkenasim aus der Region der nordöstlichen Türkei.[4]

Von Bedeutung ist dieses, weil die aschkenasischen Juden genetisch in einer Region mit Kupfervorkommen, in einer antiken Hightech-Region, verortet wurden.

2.2 Verortung in der westlichen Türkei

Die Region Phryger wird als Askenaz und der See İznik Gölü in der Antike als Askania bezeichnet

Literarische Quellen verorten den Stamm der Aschkenas in der Türkei. Dieses ist die Region des Marmarameers und in der Region des Reichs der Phryger. In der Region des Marmarameer gibt es den See İznik Gölü (südlich-östlich von Istanbul), der in der Antike Askania hieß, da er in der Region Askania lag.[5] Zudem wird die Region, das Reich der Phryger (mittlere Hochebene der Türkei), welches von den Kimmerern, einem indogermanischen nomadischen Reitervolk, ab dem späten 8. Jahrhundert v. Chr. erobert wurde, als Askenaz bezeichnet.[6] In diesen Regionen kann der Stamm Aschkena verortet werden.

→ siehe auch:

2.3 Verortung in der türkischen Region Manisa

Die Provinz Manisa, südöstlich von Troja

Interessant ist zudem, dass zwei Region in der Provinz Manisa einen Bezug zu Aschkena und Manasse haben. Dieses sind die Regionen Akhisar und Manisa.

3 Kulturelle Einordnung

Aufgrund der Tatsache, dass der Stamm Aschkena genetisch in einer Region mit Kupfervorkommen, in einem antiken Hightech-Region, verortet werden kann, kann abgeleitet werden, dass der Stamm in Beziehung zum Abbau, Verarbeitung und Handel von Kupfer stehen wird. Ähnlich wie beim Stamm Manasse, der sich über Zucker kodiert hat, kann geschlussfolgert werden, dass die Stammlinie der Aschkenas sich über Kupfer kodiert hat. Somit sollten die jüdischen Familien Kupfer, Kupferschmied, Kupfermann, etc.[7] Nachfahren von Aschkena sein. Der Grund dieser Ableitung ist, dass die Gesellschaft bis zur Aufklärung im 18. Jahrhundert in Kasten organisiert war. Der Grund dieser Gliederung einer Gesellschaft in Kasten war, die Bewahrung von technologischen Wissen. Somit kann man bei den Aschkena von der Kupferkaste und bei den Manasse von der Zuckerkaste sprechen.

4 Ist der Stamm Aschkena jüdisch?

Es gibt Verlautbarungen, dass die Aschkenas nicht ursprünglich, sondern erst später missionierte Juden sind, weil der Stamm der Aschkenas nicht in der hebräischen Bibel als einer der Zwölf Stämme Israels benannt wird. Allerdings gab es den Stamm Ascher (auch Asser; hebräisch אָשֵׁר ʾĀšēr), von dem das Wort Aschkena auich abgeleitet worden sein kann.

Das historische Judentum wird den Begriff Jude wesentlich weiter gefasst haben. Damals war von Bedeutung, dass die Stammlinie auf eine biblische Persönlichkeit zurückgeführt werden konnte. Dieses sind alle Nachfahren von Noah, die in der Bibel genannt werden.

Den Streit um die Definition wer Jude ist, kann man mit der aktuellen Diskussion in Deutschland vergleichen. So gibt es etwa den Begriff Biodeutscher.

5 Einzelnachweise

  1. Die Sintflut in der Diskussion: Die Zeitrechnung abgerufen am 20. Juni 2017
  2. Die große Flut kam 6300 vor Christus, Rolf H. Latusseck in Die Welt, veröffentlicht am 21.11.2007
  3. Hesekiel Kapitel 38 und 39 – Teil 8 [1] endzeit-reporter.org, abgerufen am 21. Juni 2016
  4. Localizing Ashkenazic Jews to Primeval Villages in the Ancient Iranian Lands of Ashkenaz[2] Ranajit Das, Paul Wexler, Mehdi Pirooznia, Eran Elhaik, Genome Biol Evol (2016) 8 (4): 1132-1149. DOI: https://doi.org/10.1093/gbe/evw046, Published: 03 March 2016
  5. Wikipedia: İznik Gölü
  6. Wikipedia: Togarmah
  7. www.ancestry.com [3]

6 Literatur

Robert Brockmann, Genealogisches Handbuch zur Dekodierung von jüdischen Namen, sowie die Bedeutung der Rekonstruierung der jüdischen Stammeslinien für die Wissenschaft, Erscheinungsdatum: 11.02.2017, ISBN 978-3-7418-9152-6

7 Weblinks

8 Andere Lexika

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