Martin Schulz

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Martin Schulz (* 20. Dezember 1955 in Hehlrath/Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er war 2012-2017 Präsident des Europaparlaments und von März 2017 bis Februar 2018 Vorsitzender der SPD.[1]
Martin Schulz (2017)
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1 Vita

Schulz wuchs in Würselen (Nordrhein-Westfalen) auf, wo er 1984 in den Stadtrat gewählt wurde. Von 1987 bis 1998 war er Bürgermeister - bei der Wahl gab es keinen Gegenkandidaten. Seit 1999 gehört er zum Bundesvorstand der SPD.[2] Außerdem war er war von 1994 bis 2017 Mitglied des EU-Parlaments und von 2012 bis 2017 dessen Präsident.[3] 2017 kandidierte Schulz erstmals für den Deutschen Bundestag: Er wurde am 19. März 2017 von einem außerordentlichen Bundesparteitag einstimmig zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2017 gekürt.

1.1 Privates

Schulz ist verheiratet. Er gehört der römisch-katholischen Kirche an, hat zwei erwachsene Kinder und lebt in Würselen.

1.2 Beruflicher Werdegang

In der 11. Klasse blieb er zweimal sitzen. Daher musste er das Gymnasiums mit der mittleren Reife verlassen. Es folgte eine Lehre zum Buchhändler, über deren Abschluss es voneinander abweichende Informationen gibt. Als junger Mann war er Alkoholiker und zeitweise arbeitslos.

2 Politik/Politische Positionen

  • Mit 19 Jahren trat Schulz in die SPD ein und wurde ab 1975 bei den Jusos aktiv.
  • Im Europäischen Parlament, dessen Vorsitzender er 2012 bis 2017 war, wurde er durch einen Streit mit Silvio Berlusconi bekannt, der ihn ironischerweise für die Besetzung eines Wachpostens in einem Nazifilm vorschlug.
  • Am 19. März 2017 wurde er von einem außerordentlichen SPD-Parteitag in Berlin zum SPD-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2017 gewählt.
    • Zunächst wurde er als 100% Martin gefeiert.
    • In den Umfragen überholte er zunächst Angela Merkel sogar. Kurz darauf stockte der Schulz-Zug, so dass die SPD bei der Wahl verlor und die rechtsradikale AfD in das Parlament kam.
    • In einigen Medien wurde gegen Schulz gehetzt, teilweise mit Hinweis auf seine Vergangenheit, obwohl er die einzige Alternative war, Merkel abzulösen.
    • Das Programm von Schulz lag auf verbesserten sozialen Leistungen und er wollte mit den Grünen die Zukunft Deutschlands in Toleranz und Weltoffenheit gestalten.

3 Zitate

  • „Was die Flüchtlinge zu uns bringen, ist wertvoller als Gold. Es ist der unbeirrbare Glaube an den Traum von Europa. Ein Traum, der uns irgendwann verloren gegangen ist.“[4]

Die neue Rechte benutzt dieses Zitat regelmäßig sarkastisch, indem beispielsweise bei kriminellen Akten durch Flüchtlinge die Täter als „Goldstücke“ bezeichnet werden.[5]

4 Sein Verhalten

Martin Schulz ist kein Freund diplomatischer Sprache, sondern arbeitet lieber mit der Holzhammermethode. Anlässlich der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017 bezeichnete Schulz die Parteivorsitzende der Front National, Marine Le Pen, die es in den zweiten Wahlgang schaffte, als „klar rassistische Kandidatin“.[6] Im Jahr 2017 sagte er, dass die AfD „keine Alternative, sondern eine Schande für Deutschland“ ist. Dies geschah jedoch als Gegenreaktion auf die Provokation seitens des AfD-Funktionärs Alexander Gauland gegenüber dem farbigen Fußballspieler Jérôme Boateng.[7] Auch Donald Trump, Wladimir Putin, Viktor Orbán und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan hat Schulz bereits deutlich kritisiert. AfD-Wähler nannte er nicht Ratten, wie oft behauptet wird, sondern er meinte, die AfD ginge mit »Rattenfängerversuchen« auf Stimmenjagd.[8] Manche seiner Äußerungen haben den Anschein, als sei jeder, der Schulz nicht in allem zustimmt, für ihn ein Rassist, Nazi, Antisemit oder Kriegstreiber.

Obwohl Schulz teilweise durch seinen provokanten Redestil auffällt, setzt er sich dennoch für eine stärkere europäische Zusammenarbeit und eine bessere Verknüpfung zwischen den EU-Staaten ein. Er meint oder nach anderer Ansicht versucht, die Toleranz zwischen den einzelnen Religionen und Völkern zu fördern und setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein.

5 Auftritte

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