Dort wo die Zeder (Lied)

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Dort wo die Zeder ist eine der bekanntesten Hymnen des frühen Zionismus. Der von Itzhak Feld geschriebene Text wurde erstmalig 1885 veröffentlicht, bald auch ins Jiddische sowie Hebräische übersetzt und ab 1894 in verschiedenen Versionen auch vertont.

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1 Historischer Hintergrund und Entstehung des Textes

Bild 1: Zeder und Taube auf einem israelischen Schekel
Nach der Vertreibung der Juden aus Israel in der Antike bestand in der Diaspora immer eine Sehnsucht nach der Rückkehr nach Eretz Israel, welche in der jüdischen Literatur vermehrt seit dem Spätmittelalter Ausdruck fand. In der Realität blieb die Rückkehr ins Gelobte Land in Mittelalter und Früher Neuzeit allerdings ein Randphänomen, welches nur von Einzelnen oder kleinen besonders religiösen Gruppen wirklich umgesetzt wurde. Erst mit dem in Europa aufkommenden Nationalismus und seinen Bestrebungen zur Schaffung von vereinigten Nationalstaaten nach primär ethnischen Gesichtspunkten gewann auch im Judentum der Gedanke an die Rückkehr nach Eretz Israel und die Gründung eines eigenen Staates an Bedeutung.

Der britisch-jüdische Unternehmer Moses Montefiore plante ab den 1830er-Jahren die jüdische Emigration nach Palästina und förderte die Gründung von Ansiedlungen finanziell. 1857 wurde mit Mischkenot Scha’ananim die erste neue jüdische Siedlung außerhalb der Jerusalemer Altstadt gegründet. [1] Auch die 1860 gegründete Alliance Israélite Universelle förderte die Auswanderung nach Palästina und gründete u.a. 1866 in der Nähe von Jaffa eine Ackerbauschule. [2] Der aus Polen stammende Rabbiner Zwi Hirsch Kalischer propagierte die Remigration nach Israel. [3] Als Beginn der zionistischen Bewegung gilt aber die ab 1880 in Osteuropa entstandene Sammlungsbewegung Chibbat Zion, die um die 3000 Auswanderungswillige für Siedlungsprojekte in Palästina sammelte und 1882 in Palästina die Siedlung Rischon LeZion errichtete. [4]

Die meisten europäischen Juden lehnten die Auswanderung nach Palästina und das Programm der Gründung eines eigenen jüdischen Nationalstaates allerdings ab. Das orthodoxe Judentum verurteilte die Schaffung eines jüdischen Staates als eigenmächtig Gottes Willen vor greifendes Unterfangen. Liberale Juden dagegen betrachteten sich eher als Angehörige der Nationen in denen sie lebten und hielten es für wichtiger, dort für ihre Emanzipation zu kämpfen. [5]
Bild 2: Jüdische Kolonisten bei Rischon LeZion

Dies änderte sich erst mit den antisemitischen Pogromen in Russland und Osteuropa ab 1880. Nun war die jüdische Bevölkerung eher den zionistischen Ideen zugeneigt und zur Auswanderung bereit. [6] Die theoretische Ausformulierung und Organisation des Zionismus wurde dann von Leo Pinsker, Nathan Birnbaum und vor allem Theodor Herzl vorangetrieben. Anzumerken ist allerdings, dass es im Zionismus auch die Strömung des Kulturzionismus gab, welche eine Erneuerung der jüdischen Kultur als Voraussetzung für ein jüdisches Nationalbewusstsein sah und einer Auswanderung nach Palästina skeptisch gegenüber stand. [7]

Jede nationale, ideologische, politische, religiöse oder gesellschaftliche Bewegung hat ihre Hymnen: Die deutsche Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts das von Ernst Moritz Arndt verfasste Des Deutschen Vaterland und später das gegen Frankreich gerichtete Die Wacht am Rhein, die Franzosen ihre Marseillaise, die konföderierten Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg den Song I wish I was in Dixie, die Nazis das Horst-Wessel-Lied, die amerikanische Bürgerrechtsbewegung die Protestsongs We shall Overcome, Where have all the flowers gone oder das von Billie Holiday gesungenen Strange Fruit, sozialistische und kommunistische Bewegungen die Lieder Brüder, zur Sonne, zur Freiheit oder Die Internationale und die protestantischen Christen den Choral Ein feste Burg ist unser Gott. Solche Lieder beschreiben und idealisieren häufig einen an zu strebenden Soll-Zustand und kritisieren den gegenwärtigen Ist-Zustand. Außerdem wirken sie innerhalb der Gruppe identitätsstiftend und motivieren die Gruppenmitglieder über die Musik zusätzlich auch emotional. [8] So hat auch der Zionismus seine eigenen Hymnen wie Hayalim Almonim, die spätere israelische Nationalhymne haTikwa oder das in diesem Artikel behandelte Dort wo die Zeder entwickelt.

Der Text von Dort wo die Zeder wurde von Itzhak Feld (1862-1922) verfasst, einem aus Lemberg stammenden jüdischen Dichter und Juristen sowie Mitglied der Bewegung Chibbat Zion. Er wurde erstmals 1885 in der von Nathan Birnbaum herausgegebenen zionistischen Publikation Selbst-Emancipation unter dem Titel Sehnsucht gedruckt. Manchmal wird der Text von Dort wo die Zeder fälschlicherweise anderen Autoren zugeschrieben oder (evtl. wegen Druckfehlern) mit Varianten des Namens Itzhak Feld, wie J. Feld oder Leo Feld gezeichnet. Die Urheberschaft des Textes wurde irrtümlich u.a. auch Mordechai Ehrenpreis oder Naftali Herz Imber zugeschrieben. [9]

2 Text

Bild 3: Text von Dort wo die Ceder von Itzhak Feld [10]
Dort wo die Zeder (Text siehe Bild 3) besteht aus vier Strophen mit jeweils sechs Versen im Reimmuster AABBCC. Jeder Vers besteht aus 10 Silben. Das letzte Wort jeder Strophe ist dabei immer der Begriff Vaterland. Das Wort Zeder ist in der ersten Publikation des Textes als Ceder geschrieben.

In der 1. Strophe wird mit den Symbolen der Zeder [11] und des Flusses Jordan das Alte Israel als Vaterland beschworden. Mit "das Feld getränkt hat Makkabäerblut" wird an den Aufstand der Makkabäer gegen die Fremdherrschaft der Seleukiden im Jahr 165 v. Chr. als nationalem Mythos erinnert.

Die 2. Strophe erinnert mit "Und wenn mich rohe Kraft von dorten riß, in fremde Länder grausam mich verstieß" an die Vertreibung der Juden aus Israel durch die Römer nach der Eroberung von Jerusalem im Jahr 70, das anschließende jahrhundertelange Leben in der Diaspora und die Sehnsucht nach einer Rückkehr nach Eretz Israel.

In der 3. Strophe bittet der Protagonist für den Fall, dass er die Rückkehr nach Israel nicht mehr erleben sollte darum, mit dem Gesicht Richtung Jerusalem begraben zu werden.

Strophe 4 verweist dann darauf, dass das jüdische Volk als Bedingung für eine Rückkehr nach Israel zuerst seine Schuld gegenüber Gott begleichen müsse.

Die 5. Strophe ist dann mit Abwandlung in der letzten Zeile eine Wiederholung der 1. Strophe.

3 Frühe Rezeption und weitere Textvarianten

Der Text von Dort wo die Zeder wurde schon bald nach seiner Erstveröffentlichung schriftlich aber auch mündlich, mit oder ohne Noten reichlich verbreitet. Wie aus historischen Belegen über die Aufführungskontexte hervorgeht wurde Dort wo die Zeder bald zu einer gefeierten und weit verbreiteten frühen zionistischen Hymne.
Bild 4: Deckblatt der deutsch-hebräischen Ausgabe von Dort wo die Zeder nach Asher Perlzweig [12]

Es entstanden etliche Übertragungen ins Hebräische und Jiddische. Die meisten der Übersetzungen kürzten dabei, indem sie z.B. einige Strophen wegließen. Auch wurden mitunter leichte textliche Änderungen vorgenommen. Die früheste Übersetzung ins Hebräische mit dem Titel makom sham arazim stammt von A. A. Pompiansky (1835-1893) und entstand bereits wenige Jahre nach dem Erscheinen des ursprünglichen deutschen Textes. [13] Diese Version wurde im Jahr 1897 auf dem 1. Zionistenkongreß in Basel vom Kantor Sigmund Drujan-Bollag gesungen und erhielt stehende Ovationen. Anlässlich eines Besuch von Theodor Herzl in Palästina im Jahr 1898 wurde sie auch in Chadera vorgetragen und wurde so auch unter den jüdischen Siedlern populär. [14] Herzl war auf dem Kongreß in Basel so begeistert von dem Lied, dass er es als zukünftige jüdische Nationalhymne favorisierte. Die Zürcherische Freitagszeitung [15] schrieb damals:

"Einen donnernden Beifallssturm erntete ein von Dr. Feld gedichtetes und von dem Oberkantor der israelistischen Gemeinde in Basel, Siegmund Drujan-Bollag, prächtig vorgetragenes Lied. Dr. Herzl machte, indem er diesen verdankte, den Vorschlag, diesen Sang als zionistisches Nationallied zu bezeichnen, was unter rauschendem Beifall geschah." [16]

Die gebräuchlichste Version wurde die 1903 von Aharon Libushitzky in seiner Sammlung shir va-zemer in Warschau veröffentlichte Übertragung in Hebräische unter dem Titel sham bimkom arazim. [17] Eine andere, vom in London lebenden Kantor Asher Perlzweig erstellte Übersetzung bringt unter einem Notensatz sowohl die Übertragung ins Hebräische wie auch den deutschen Text. [18] [19] Eine weitere Übersetzung ins Hebräische von Haim Arieh Hazan unter dem Titel Eretz hemdatenu erschien 1917. [20] 1910 wurde im ukrainischen Nadwornaja im Verlag M. Hübner die Sammlung Jüdisches Musikalbum publiziert, welche auch eine Übersetzung von Dort wo die Zeder ins Hebräische enthielt. [21] Das 1914 erschiene Blau-Weiß Liederbuch für die jüdischen Blau-Weiß Wanderbünde enthielt in der 1. Auflage von 1914 nur den deutschen Text des Liedes inklusive Noten. [22] In der 2. Auflage von 1918 dagegen wird unter dem Titel Bikom haeres noschejk awej rom der hebräische Text samt Noten präsentiert und der deutsche Text weiter unten im Buch separat angegeben. [23] Diese Publikationen trugen zur Popularität des Liedes unter der jungen jüdischen Generation viel bei. [24]

Es scheint, dass der deutsche Text anfänglich eher von mit dem Jiddischen vertrauten Sängern beim Vortrag spontan ans Jiddische angepasst und nicht explizit übersetzt wurde. Eine erste formale Übersetzung ins Jiddische erschien 1909 in der amerikanischen Sammlung jüdischer und zionistischer Lieder Tziyon ve Shirei-Am. [25] In einem Arrangement von Henry Alexander Russotto aus dem Jahr 1917 [26] beginnt die Übersetzung ins Jiddische folgendermaßen:

"Dort wo di zeder hoch die wolken kist / Dort, wo die shnele jarden`s wele flist / Dort, wo die ashe meiner eltern ruth / Dort wo gegosen hat mackabeer blut / jenes shönes land beim blauen wasser sand / dort ist mein liebes Faterland." [27]

4 Vertonungen

Bild 5: Dort wo die Zeder in Heinrich Loewes Lieder-Buch für jüdische Vereine von 1894
Die erste Veröffentlichung von Dort wo die Zeder mit Musiknoten (siehe Bild 5) finden wir im 1894 von Heinrich Eljakim Loewe publizierten Lieder-Buch für jüdische Vereine. Die ohne Harmonien oder Begleitung notierte Melodie wird dort als Jüdische Volksmelodie bezeichnet und einem gewissen Oestermann zugeschrieben.

Die im 4/4-Takt stehende Melodie besteht aus vier jeweils viertaktigen Abschnitten, die jeweils in zwei Zweitakter untergliedert werden können. Der letzte Viertakter ist eine nur geringfügig abgewandelte Fassung des 3. Vierttakter, so dass sich die Form ABCC` ergibt. [28]

Abschnitt A beginnt in Loewes Fassung auftaktig und schreitet in gleichmäßigen Vierteln (Takt 1) die Akkordtöne der Tonika e-Moll ab. Takt 2 umkreist dann in schnellerer Achtel- und 16-tel-Bewegung im Bereich dis1 bis g1 den Tonika-Grundton e1. Der dritte Takt greift dann wieder das rhythmische Modell aus Takt 1 mit Achtel-Auftakt und vier Vierteln auf, bevor Takt 4 nach Bewegung in Achteln auf dem Ton h1 zur Ruhe kommt. Wir erkennen eine gewisse Kongruenz zwischen den beiden Zweitakter: Takt 1 und 3 mit ihren Viertelnoten korrespondieren ebenso miteinander wie Takt 2 und 4 mit ihrer Wellenbewegung in kürzeren Notenwerten.

Abschnitt B führt dann in Takt 5 mittels akkordeigener Töne von G-Dur über eine Oktave in die Höhe. Im folgenden Takt schließt sich eine analog zu Takt 2 gestaltete Pendelbewegung in Achteln und 16teln an. Takt 7 greift dann die viermalige Tonwiederholung aus Takt 3 auf. Allerdings ist diese mit der Abfolge aus Achtel, punktierter Viertel und zwei abschließenden Vierteln rhythmisch anders gestaltet als Takt 3 mit seinen gleichmäßigen Vierteln. Im folgenden Takt wird mit der Pendelbewegung aus Takt 6 Abschnitt B beendet. Erneut fallen Korrespondenzen, hier zwischen den Takten 6 und 8, ins Auge.

Abschnitt C greift mit den Takten 9 und 10 die Pendelmotive aus den 2, 6 und 8 auf. Daran schließt sich eine Aufwärtsbewegung in Achteln mit den akkordeigenen Tönen von D7 und ein nachfolgender melodischer Abstieg in Achteln an. Abschnitt C` ist dann eine Wiederholung von Abschnitt C mit leichten Abweichungen in der Schlussformel des letzten Taktes.

Die in der 1909 publizierten Sammlung Shirei Tziyon ve Shirei-Am enthaltene Fassung von Dort wo die Zeder (siehe Bild 6) weist in der Melodieführung Ähnlichkeiten, aber auch etliche Abweichungen von Loewes Fassung auf. Hier ist anzumerken, dass diese Fassung im 2/4-Takt steht und somit auf die doppelte Taktanzahl von Loewes Fassung kommt. Außerdem steht das Lied in d-Moll anstatt wie bei Loewe in e-Moll:
Bild 6: Dort wo die Zeder in der Sammlung Shirei Tziyon ve-Shirei-Am von 1909

In den ersten beiden Takten wird ebenso wie in Takt 1 bei Loewe der Tonraum zwischen Grundton und Terz ausgeschritten. Allerdings fällt hier der Auftaktton aus Loewes Fassung weg und die Melodie ist mit Punktierung anders gestaltet als bei Loewe. Die nachfolgende Pendelbewegung aus Takt 2 bei Loewe wird hier identisch übernommen. In den Takten 5 und 6 weicht die Fassung des Shirei Tziyon von Loewes analogem Takt 3 ab: Keine Tonrepetition auf der Quinte mehr, sondern Aufstieg von der Terz f1 zur Quinte auf a1. Auch werden die gleichmäßigen Viertel aus Loewes Takt 2 im Shirei Tziyon punktiert. Der restliche Teil von Abschnitt A ist in beiden Fassungen wieder identisch gestaltet.

Auch die erste Hälfte von Abschnitt B mit dem Oktavanstieg ist in beiden Fassungen gleich. In den nachfolgenden Tonrepitition weichen die Lieder voneinander ab: In Loewes Version (Takt 7) erkennen wir die Abfolge von Achtel und punktierter Viertel. Im Shirei Tziyon (Takt 13 und 14) wird dies umgekehrt: Zuerst erklingt der längere und punktierte und danach der kürzere Notenwert. Der Rest von Abschnitt B ist dann in beiden Versionen wieder fast identisch.

Abscnitt C ist in beiden Versionen anfänglich fast übereinstimmend. Nur in den Notenwerten der Aufwärts- und anschließenden Abwärtsbewegung (bei Loewe über den Akkorden D7 und G und im Shirei Tziyon in den Takten 21 bis 24) sind wieder gerinfügige Abweichungen in den rhythmischen Gestaltungen der beiden Versionen erkennbar.

Die ersten Vertonungen von Dort wo die Zeder präsentierten nur den einstimmigen Melodieverlauf ohne Ausharmonisierung. Dennoch kann man hier (trotz einigen Stellen an denen verschiedene Ausharmonisierungen möglich sind) dem Melodiezug inhärente Harmoniefolgen erkennen. Wir legen bei der folgenden Betrachtung die Fassung aus dem Shirei Tziyon zugrunde:
Bild 7: Dort wo die Zeder mit hebräischem Text im Blau-Weiß-Liederbuch von 1918 [29]
Die ersten vier Takte wechseln zwischen der Tonika d-Moll und der Dominante A-Dur. Über die Tonikaparallele F-Dur und die Dominantparallele C-Dur wird F-Dur erreicht, welches nun für die folgenden acht Takte quasi als neue Tonika fungiert. Es geht zu B-Dur (der Subdominante von F-Dur) in Takt 12 und von dort über g-Moll (der Subdominantparallele von F-Dur) und C7 zurück zu F-Dur in Takt 16. Danach nimmt d-Moll wieder seine Rolle als Tonika ein. Die restlichen Takte des Liedes kommen dann mit den uns vom Anfang des Liedes bekannten Harmonien d-Moll, A-Dur und g-Moll aus.

Zusammenfassend kann man konstatieren, dass Dort wo die Zeder ähnlich wie die Mehrzahl jüdischer und auch nichtjüdischer Volkslieder melodisch und auch harmonisch recht konventionell mittels weniger harmonischer Funktionen gestaltet ist. Der Musikwissenschaftler Abraham Zevi Idelsohn weist im 4. Band seines Hebräisch-Orientalischen Melodieschatzes [30] sowie in Music - Its Historical Development auf melodische Ähnlichkeiten zwischen Dort wo die Zeder, der Israelischen Nationalhymne haTikwa, alten religiösen Hymnen der Juden, Volksliedern aus Polen, Spanien und dem Baskenland sowie der symphonischen Dichtung Die Moldau von Bedřich Smetana hin. [31]

5 Einspielungen

6 Literatur

  • Edwin Seroussi: Dort wo die Ceder/Zeder - German-Jewish Lyrical Encounters; in Jenny Svensson (Hrsg.): Die Dynamik kulturellen Wandels - Essays und Analysen, LIT Verlag, Berlin, 2013, Seite 55 bis 71
  • Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Dover Publications, New York, 1992, Seite 221 bis 225

7 Weblinks

8 Audio und Video

9 Siehe auch

10 Einzelnachweise

  1. Abigail Green: Moses Montefiore - Jewish Liberator & Imperial Hero, Harvard University Press, 2012, S. 320-338
  2. Willy Bambus: Die jüdische Ackerbaukolonisation in Palästina und ihre Geschichte, H. Schildberger, 1895, S. 2
  3. Erik Petry: Ländliche Kolonisation in Palästina - Deutsche Juden und früher Zionismus am Ende des 19. Jahrhunderts, Verlag Böhlau, 2004, S. 40
  4. Michael Buchberger: Lexikon für Theologie und Kirche, Band X, Verlag Herder, 1957, S. 1379
  5. Yakov M. Rabkin: Au nom de la Tora - Une histoire de l`opposition juive au sionisme, Presses de l'Université Laval, 2004, S. 10 ff.
  6. Michael Brenner: Eine Bewegung schafft sich ihren Staat: der Zionismus
  7. Annkatrin Dahm: Der Topos der Juden - Studien zur Geschichte des Antisemitismus im deutschsprachigen Musikschrifttum, Vandenhoeck & Ruprecht, 2007, S. 267
  8. Lukas A. Stadler: Grundmotive zionistischer Lieder in jiddischer Sprache, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg, 2019, S. 5
  9. Edwin Seroussi: Dort wo die Ceder/Zeder - German-Jewish Lyrical Encounters; in Jenny Svensson (Hrsg.): Die Dynamik kulturellen Wandels - Essays und Analysen, LIT Verlag, Berlin, 2013, S. 57 und 61
  10. nach Zürcherische Freitagszeitung, Nummer 36, 3. September 1897
  11. Anm.: Die Zeder war schon lange ein Symbol für Israel und die Hoffnungen des jüdischen Volkes. In der biblischen Tradition steht die Zeder für Macht und Würde und symbolisiert den großem Baum der Nationen. In Hesekiel 17, 23 und 24 wird ein kleiner Zweig, den Gott von einem großen Baum nimmt ein Symbol für Israel und sein Gedeihen. Einmal wird Israel also groß wie eine Zeder sein. Im Buch Daniel fungiert die Zeder als Symbol für das Königshaus Juda (nach Harvor Moxnes: Putting Jesus in his Place, Presbyterian Publishing Corporation, 2003, S. 112 sowie Die Bibel - Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Bundes, Verlag Herder, 2022, S. 1315)
  12. Dort, Wo die Ceder -Jüdische Volkslied, arrangiert von Asher Perlzweig, The London Hebrew Publishing Company / R. Mazin & Co, London, um 1915
  13. Edwin Seroussi: Dort wo die Ceder/Zeder - German-Jewish Lyrical Encounters; in Jenny Svensson (Hrsg.): Die Dynamik kulturellen Wandels - Essays und Analysen, LIT Verlag, Berlin, 2013, S. 59
  14. Dort, wo die Herzlzeder – Tu biSchewat und der Zionismus
  15. Anm.: Der Artikel aus der Zürcherischen Freitagszeitung erschien dann später auch im Berliner Vereinsboten.
  16. zitiert nach Zürcherische Freitagszeitung, Nummer 36, 3. September 1897
  17. Übersetzung von Aharon Libushitzky auf www.zemereshet.co.il
  18. Dort, Wo die Ceder -Jüdische Volkslied, arrangiert von Asher Perlzweig, The London Hebrew Publishing Company / R. Mazin & Co, London
  19. veröffentlicht auch in Zionistische Lieder - Zionist Songs, Arr. for Piano and Voice by Rev. A. Perlzweig, R.Mazin & Co., London, 1915
  20. in Mivhar shirei tziyyon, Hazomir, Warschau, 1917 sowie später in der Sammlung Neginot, Vilnus, 1920
  21. Jascha Nemtsov: Der Zionismus in der Musik - Jüdische Musik und nationale Idee, Harrassowitz, 2008, S. 125, 139 und 359
  22. Blau-Weiß-Liederbuch, Jüdischer Verlag, Berlin, 1. Aufl., 1914, S. 7 bis 9
  23. Blau-Weiß-Liederbuch, 2. Aufl., 1918, hrsg. von der Bundesleitung des Blau-Weiß, Bund für Jüdisches Jugendwandern in Deutschland. Musikalisch bearb. von Leo Kopf, S. 6 und 7 (hebräischer Text und Noten, S. 165 (deutscher Text ohne Noten)
  24. Edwin Seroussi: Dort wo die Ceder/Zeder - German-Jewish Lyrical Encounters; in Jenny Svensson (Hrsg.): Die Dynamik kulturellen Wandels - Essays und Analysen, LIT Verlag, Berlin, 2013,S. 63
  25. Joseph Magil (Hrsg): Collection of Zionist and National Songs - The best and most popular songs of famous poets in Hebrew, Philadelphia, 1909
  26. Jascha Nemtsov: Der Zionismus in der Musik - Jüdische Musik und nationale Idee, Harrassowitz, 2008, S. 139
  27. Hatikvoh und Dort wo die zeder, Yiddish-American song - PICRYL (Blatt 1) und Hatikvoh und Dort wo die zeder, Yiddish-American song - PICRYL (Blatt 2)
  28. Edwin Seroussi: Dort wo die Ceder/Zeder - German-Jewish Lyrical Encounters; in Jenny Svensson (Hrsg.): Die Dynamik kulturellen Wandels - Essays und Analysen, LIT Verlag, Berlin, 2013, S. 62
  29. Aus dem Blau-Weiß-Liederbuch, 2. Aufl., 1918, hrsg. von der Bundesleitung des Blau-Weiß, Bund für Jüdisches Jugendwandern in Deutschland. Musikalisch bearb. von Leo Kopf, S. 6 und 7
  30. Abraham Zvi Idelsohn: Hebräisch-Orientalischer Melodienschatz, Band IV (Gesänge der orientalischen Sefardim), Harz, Jerusalem, 1923, S. 116 ff.
  31. Abraham Zevi Idelsohn: Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 221 bis 225

11 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Dort wo die Zeder (Lied)) vermutlich nicht.




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