Mathias Döpfner

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Mathias Oliver Christian Döpfner (* 15. Januar 1963 in Bonn) ist ein deutscher Journalist und Manager in der Medienbranche. Er ist seit 2002 Vorstandsvorsitzender des deutschen Medienkonzerns Axel Springer SE und seit 2016 Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger. Er vertritt neoliberale und pro-US-amerikanische Positionen.

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1 Beruflicher Werdegang

Döpfner studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaften in Frankfurt am Main und in Boston. Im Jahre 1990 wurde er promoviert.

Er begann 1982 als Musikkritiker des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Nachdem er als FAZ-Korrespondent in Brüssel und als Geschäftsführer einer Tochterfirma der Konzertagentur Winderstein gearbeitet hatte, wechselte Döpfner 1992 zu Gruner + Jahr – zunächst als Mitarbeiter von Vorstandsmitglied Axel Ganz in Paris, später als Assistent des Vorstandschefs Gerd Schulte-Hillen.

1994 wurde Döpfner Chefredakteur der Berliner Wochenzeitung Wochenpost. 1996 übernahm er den Chefredakteursposten des Boulevardblatts Hamburger Morgenpost. Im März 1998 wechselte er als Chefredakteur zur Tageszeitung Die Welt - angeblich auf Empfehlung seines damaligen Förderers Leo Kirch. Seit Juli 2000 ist Döpfner Mitglied des Vorstands der Axel Springer AG, seit 1. Januar 2002 Vorstandsvorsitzender.

Nach der Berufung als Unternehmenschef forderte Döpfner 2002 umgehend die Einlösung einer Verkaufsoption von Springer-Anteilen an dem Unternehmen ProSieben/Sat1 des Unternehmers Leo Kirch ein. Die hierfür fälligen 770 Mio. Euro konnte der Münchener Filmhändler jedoch nicht aufbringen - womit Döpfner das Ende des Medienimperiums seines eigenen Förderers KirchMedia einleitete, das im April 2002 in Insolvenz ging. Der Springer-Partner Leo Kirch hielt damals 40 Prozent am Springer-Verlag.

Bis zum Frühjahr 2006 reduzierte Döpfner die Zahl der Mitarbeiter um ein Drittel - von 14.000 auf knapp 9.000. Umstritten war die von ihm angeordnete Zusammenlegung der Redaktionen von „Die Welt“ und „Berliner Morgenpost“. Mit diesen Maßnahmen führte er den vor allem durch den Anzeigenrückgang in den Druckmedien betroffenen Verlag wieder in die Gewinnzone. Unter Döpfners Führung wurde 2005 die - schließich gescheiterte - Übernahme von ProSieben und Sat.1 angestrebt. Wichtige Posten besetzte Döpfner mit langjährigen Vertrauten aus seiner Generation: Kai Diekmann wurde Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Claus Strunz wurde Chef der „Bild am Sonntag“.

Döpfner gilt als enger Vertrauter der Großaktionärin des Springer-Konzerns und Witwe des Konzerngründers Axel Springer, Friede Springer. Im Juli 2006 kaufte er ihr für 52,36 Mio Euro einen 2%-Anteil an der Springer AG ab. Dabei erhielt Döpfner die 680.000 Aktien zum Vorzugspreis von 77 Euro das Stück, knapp 27% weniger als der damalige Aktienwert an der Börse (104,50 Euro)[1].

2 Positionen

Döpfner setzt sich seit vielen Jahren für das Leistungsschutzrecht der Presseverleger auf nationaler und EU-Ebene ein.[2] Der Journalist Stefan Niggemeier kritisierte ihn diesem Zusammenhang 2018 wegen einiger Falschaussagen[3] zum Urheberrecht.

Mathias Döpfner sagte über sich selbst: „Ich bin ein nichtjüdischer Zionist.“ Döpfner steht wie die Springer-Erbin Friede Springer in engen und freundschaftlichen Kontakt zu international und national tätigen zionistischen und jüdischen Organisationen und deren Führungspersonen. Darüber hinaus hegt Döpfer starke Sympathien für die Regierung der USA und ist ein Unterstützer deren Außenpolitik und Kriegspolitik.[4]

So erklärte Döpfner seine politische Ideologie zusammenfassend: „Mein Freiheitsbegriff steht über dem Dreieck: Amerika, Israel, Marktwirtschaft.“ Seine positiven Grundhaltung und Treue gegenüber Israel und der USA steht im Kontrast zu seiner skeptischen und negativ-geprägten Haltung gegenüber Deutschland, dessen „Freiheitsfähigkeit“ im Gegensatz zu Israel und den USA laut Döpfner nur fraglich sei: „Für mich ist der Beweis, ob Deutschland wirklich freiheitsfähig ist, im umfassendsten Sinne, noch nicht erbracht.“[5]

3 Privates

Mathias Döpfner wuchs als Einzelkind in Offenbach am Main auf. Seine Mutter war Hausfrau und sein Vater war Professor für Architektur sowie 1966 bis 1970 Direktor der Offenbacher Werkkunstschule.[6]

Döpfner und seine Ehefrau Ulrike, geborene Weiß – Tochter des ehemaligen Vorstandes der Deutschen Bank Ulrich Weiß – leben am Heiligen See in Potsdam. Das Paar hat gemeinsam drei Söhne. Zudem gibt es einen unehelichen Sohn. Mit einem Jahresgehalt von 11 Millionen Euro soll Döpfner im Jahr 2009 nach Schätzungen des Manager Magazins der bestbezahlte Manager Deutschlands gewesen sein. Die Axel Springer SE hat diese Schätzung als grob falsch und unseriös bezeichnet. Die im Geschäftsbericht ausgewiesene Gesamtvergütung enthalte Zahlungen für ausgeschiedene Vorstandsmitglieder und lasse keine Hinweise auf die Gehaltsverteilung der vier Vorstände zu.[7]

4 Mitgliedschaften

Seit Juli 2006 ist Döpfner Mitglied im Aufsichtsrat des US-Medienkonzerns Time Warner.

Döpfner ist seit 2008 auch Mitglied im Aufsichtsrat von RHJI.[8] Im Juli 2009 stellten einige Medien einen Sachzusammenhang zwischen dem Engagement Döpfners für den um Opel ringenden Finanzinvestor und der positiven diesbezüglich Berichterstattung in einigen Medien der Springergruppe her.[9] Die persönlichen Verknüpfungen Döpfners wurden in den Berichten der Medien der Springergruppe zu RHJI nicht thematisiert.[8]

Döpfner ist Mitglied in den Aufsichtsgremien des European Publishers Council (EPC), der American Academy.

In Übereinstimmung mit seiner zionistischen Positionen ist Mathias Döpfner seit Mitglied des Beirats des American Jewish Committee.

Döpfner ist Mitglied des Vereins Atlantik-Brücke, dessen „Young Leader“-Programm er abgeschlossen hat.[10]

5 Auftritte


6 Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. FTD: Springer schenkt Döpfner Aktien, 23. Juli 2006, S. 1
  2. https://www.horizont.net/medien/nachrichten/-Doepfner-plaediert-erneut-fuer-ein-Leistungsschutzrecht-94915
  3. https://uebermedien.de/28591/doepfners-luegen-fuers-leistungsschutzrecht/
  4. Inwieweit das seine private Meinung ist oder ob er das auch als Journalist und bei unternehmerischen Entscheidungen nach außen wirken lässt, wäre zu prüfen. Andernfalls kann das Wort Zionismus hier auch als Pranger verstanden werden
  5. „Wir Deutschen sind unberechenbar“. In: Der Spiegel Nr. 25/2006, Seite 156, 19.06.2006,
  6. Website der HfG Offenbach
  7. kress.de, 25. Juni 2010
  8. 8,0 8,1 Sonja Pohlmann: Freunde für Opel. In: Der Tagesspiegel, 18. Juli 2009
  9. vgl. z. B.: Wege aus der Zeitungskrise. In: Telepolis, 19. Juli 2009
  10. manager-magazin.de: Bericht über das „Young Leader“-Programm (deutsch, abgerufen am 10. Oktober 2013)
  11. Zehn Jahre 11. September - War es richtig, in den Krieg zu ziehen? - Sendung vom Sonntag, 11.09.2011
  12. SONNTAGABEND-TALK - Beim ersten Mal hat Jauch alles richtig gemacht - welt, 11. September 2011
  13. Jauch in der ARD - Klinsmann, erklär uns den Ami! - Spiegel, 12. September 2011
  14. TV-Kolumne „Günther Jauch“Souveräner Dirigent im Talk-Gasometer - Focus 11. September 2011
  15. TV-Kritik: Jauch in der ARD Unfreiwillige Loriot-Komik zur Premiere - SZ, 12. September 2011
  16. Jauchs Premiere - Das Format hat Format - FAZ, 12. September 2011
  17. TV-Kritik: Neue Talkshow von Günther Jauch - Premiere ohne Telefon-Joker - FR, 11. September 2011

7 Vergleich zu Wikipedia




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