Kupfersteinzeit

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Steinzeit

Als Kupfersteinzeit oder Kupferzeit wird in Ägypten, Südosteuropa und Vorderasien eine Epoche zwischen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit bezeichnet, in der nach der Entdeckung des Kupfers grundlegende Techniken der Metallverarbeitung (Metallurgie) erfunden wurden. Die zeitliche Einordnung dieser Epoche ist von 5500 bis 3300 v. Chr. mit der Entwicklung verschiedener Schmelzverfahren, der Herausbildung einer Oberschicht, des Fernhandels sowie stärker befestigter Siedlungen verbunden.

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1 Midian (5.500 v. Chr.)

Die Kupfervorkommen von Timna sollen etwa nach dem heutigen Stand der Forschung um 5500 v. Chr. entdeckt worden sein. Die Bergwerke in dieser Region gehören zu den ältesten Metallbergwerken der Welt. Auch die Ruinen der Schmelzanlagen zählen zu den ältesten der Welt.[1] Der Abbau von Kupfererzen wurde dort jedoch 4.500 v. Chr. beendet. Erst um 1.200 v. Chr. zeigten die Ägypter ein außerordentliches Interesse an Timna, und die Kupfergewinnung begann erneut.

2 Region Südosteuropa (< 5.000 v. Chr.?)

Eine frühe Kupferverhüttung wurde bereits in der frühen Vinča-Kultur (Südosteuropa) des späten 6. vorchristlichen Jahrtausends nachgewiesen.[2] In den letzten Jahren bei Ausgrabungen geborgene Kupferwerkzeuge (Äxte und Meißel) sowie Schlacken der serbischen Fundplätze Pločnik (Okrug Toplica)[3][4] und Belovode (Okrug Braničevo) gelten als die frühesten verhütteten Kupferobjekte in Europa. Der zugehörige Bergbau wurde anhand von spezifischen Blei-Isotopen im Kupfer in der Region um Rudna Glava in Serbien identifiziert. [5] Sie sind bis zu 800 Jahre älter als die Objekte aus Kupfer- und Gold aus dem Gräberfeld von Warna in Russland und die wahrscheinlich zugehörige Kupfermine von Ai-Bunar in Bulgarien.

3 Region östliche Türkei, Syrien und westlicher Iran (5.200 v. Chr.)

In dem geografischen Raum von der östlichen Türkei über Syrien bis an die Grenze zum Iran und darüber hinaus blühte die Halaf-Kultur auf. Sie bestand von etwa 5.200 bis 4.500 v. Chr..[6] Namensgebender Fundort ist Tell Halaf in Syrien. Weitere wichtige Fundorte sind Tell Arpachiyah im Irak und Yarim Tepe. In ihrer Ausdehnung gehörte sie zu den weitläufigsten Kulturen dieser Zeit, von der viele weitere Fundstätten bekannt sind. Man unterscheidet vier Phasen: Früh, Mittel, Spät und eine Halaf-Obed-Übergangsphase. Innerhalb dieser Phasen ist eine Ausbreitung der Kultur zu beobachten. Das Kerngebiet aber lag am Tigris im nördlichen Irak und im östlichen Syrien. [7]

4 Spanien (5.000 v. Chr.)

Auf der Iberischen Halbinsel ist die erste Kupferverhüttung in der Siedlung Cerro Virtud bei Almería in Südostspanien belegt. Hier wurden verziegelte Reste der Ofenwandung eines Schmelzofens gefunden, was auf ein Reduktionsverfahren hindeutet.[8] Der Befund datiert ins frühe 5. vorchristliche Jahrtausend, ebenso wie die meisten Fundplätze Südosteuropas.

5 Siehe auch

6 Einzelbelege

  1. siehe die Geschichte von Timna bei Wikipedia
  2. Miljana Radivojević, Thilo Rehren, Ernst Pernicka, Dušan Šljivar, Michael Brauns, Dušan Borić: On the origins of extractive metallurgy: new evidence from Europe. In: Journal of Archaeological Science. Bd. 37, Heft 11, 2010, S. 2775–2787, doi:10.1016/j.jas.2010.06.012.
  3. 7500 Jahre alte Werkzeuge. Nachricht auf n-tv, 22. September 2009 (abgerufen am 3. Januar 2011)
  4. Archäologen rätseln über 7000 Jahre alte Kupferfunde. Spiegel Online vom 27. Dezember 2010 (abgerufen am 3. Januar 2011)
  5. Dušan Borić: Absolute Dating of Metallurgical Innovations in the Vinča Culture of the Balkans. In: Tobias L. Kienlin, Ben W. Roberts (Hrsg.): Metals and Societies. Studies in Honour of Barbara S. Ottaway (= Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie. Bd. 169). Habelt, Bonn 2009, ISBN 978-3-7749-3631-7, S. 191–245.
  6. Zur Chronologie: Matthews: The early prehistory of Mesopotamia, S. 108
  7. Roger Matthews: The early prehistory of Mesopotamia, 500,000 to 4,500 B. C. Turnhout: Brepols 2000, S. 108
  8. Arturo Ruiz-Taboada, Ignacio Montero-Ruiz: The oldest metallurgy in western Europe. In: Antiquity. Bd. 73 = Nr. 282, 1999, ISSN 0003-598X , S. 897–903.

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