ISO 3166-1

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Die ISO 3166 ist ein Standard für die Kodierung von geografischen Einheiten, herausgegeben von der Internationalen Organisation für Normung (ISO).

Er besteht aus drei Teilen zur Codierung von

  • gegenwärtigen Staaten und einigen abhängigen Gebieten (ISO 3166-1),
  • staatlichen Untereinheiten (ISO 3166-2) und
  • ehemaligen Staaten (ISO 3166-3).

Die Ländercodes können in der ISO-3166-1-Kodierliste nachgeschlagen werden.

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1 ISO 3166-1

Logo des Deutschen Instituts für Normung DIN EN ISO 3166-1
Bereich Information und Dokumentation
Titel Codes für die Namen von Ländern und deren Untereinheiten – Teil 1: Codes für Ländernamen (ISO 3166-1:2006)
Kurzbeschreibung: Länderkürzel
Letzte Ausgabe 2007-03
ISO 3166-1

Der erste Teil (ISO 3166-1) listet seit 1974 u. a. zwei- (ALPHA-2) und dreibuchstabige (ALPHA-3) Länderkürzel auf. Länder werden dabei durch Großbuchstaben gekennzeichnet. Die zweibuchstabigen Kürzel werden unter anderem als Top-Level-Domain-Kennzeichner für Staaten verwendet (z. B. .de, .ch, .us) – mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs, für das uk statt gb verwendet wurde.

Die ALPHA-2-Codes bilden auch die ersten beiden Zeichen für die Währungscodes nach ISO 4217.

Sie werden ferner in der IBAN, in ISO 7372, ISO 9375, ISO/IEC 7501-1 (Standard für maschinenlesbare Reisedokumente), dem UN/LOCODE sowie dem WIPO-Standard ST.3 verwendet.

AA, ZZ und die Bereiche QM–QZ und XA–XZ sind für private Verwendung reserviert.

Der Standard wird laufend durch so genannte Newsletter aktualisiert. Die aktuelle 6. Fassung (ISO 3166-1:2006) fasst alle Änderungen bis zum Newsletter V-12 zusammen. Seitdem wurden folgende Newsletter herausgegeben:

Auflage-Newsletter Veröffentlichungsdatum Änderungen
VI-1 (PDF; 264 kB) 21. September 2007 Änderungen in den französischen Überseegebieten Guadeloupe und Saint Martin
VI-2 31. März 2008 Namensänderung von Montenegro und Moldawien
VI-3 (PDF; 269 kB) 9. September 2008 Namensänderung von Nepal, Änderung der Amtssprachen von Grönland, Guernsey und Moldawien
VI-4 (PDF; 211 kB) 7. Januar 2009 Namensänderung von Moldawien, Änderung der Amtssprachen der Zentralafrikanischen Republik und der Komoren
VI-5 (PDF; 195 kB) 3. März 2009 Namensänderung von Venezuela, Änderung der Amtssprachen von Kiribati und Tuvalu
VI-6 (PDF; 164 kB) 8. Mai 2009 Namensänderung von Bolivien
VI-7 (PDF; 245 kB) 22. Februar 2010 Namensänderung von Saint Helena
VI-8 (PDF; 377 kB) 15. Dezember 2010 Auflösung der niederländischen Antillen
VI-9 (PDF; 184 kB) 12. Juni 2011
(korrigiert 14. Juli 2011)
Namensänderung von Fidschi und Myanmar, Korrekturen
VI-10 (PDF; 162 kB) 9. August 2011 Gründung des Südsudan
VI-11 (PDF; 137 kB) 8. November 2011 Namensänderung von Libyen
VI-12 (PDF; 395 kB) 15. Februar 2012 Namensänderung von Ungarn, Korrekturen
VI-13 (PDF; 155 kB) 2. August 2012 Namensänderung von Eritrea, Korrekturen
VI-14 (PDF; 176 kB) 6. Februar 2013 Namensänderung von Palästina, Korrekturen

Siehe auch: ISO-3166-1-Kodierliste

1.1 Numerische Codes

Neben den beiden Kodierungen mittels „lateinischer“ Buchstaben werden auch dreistellige Codes aus „arabischen Ziffern“ verwendet. Bereits in den 1960er Jahren – also lange vor der ISO – hatte die heutige Statistische Abteilung der UN, die UNSD,[1] diese Codes eingeführt, die jeweils unverändert in die ISO 3166 übernommen werden.

Jede Kodierung entspricht genau einem territorialen Gebiet. Ändert sich ein Staatsgebiet durch Aufspaltung oder Zusammenschluss, so erhalten die neuen Territorien auch neue Kodierungen. Ändert sich hingegen nur der Name des Staates, bleibt der numerische Code unverändert.

Beispiele:
  • Bis 1990: Westdeutschland=280, West-Berlin=284; dazu DDR=278 sowie Ost-Berlin=282.
    Ab 1990 alle zusammen: 276.
    Die Kodierung DE für (West-)Deutschland änderte sich dagegen nicht.
    Man beachte den weitsichtig von vornherein reservierten Bereich 276, 278, 280, 282, 284.
  • Äthiopien war bis 1993 mit 230 codiert. Nach Abspaltung von Eritrea (Code 232) erhielt das verbleibende Äthiopien die Kodierung 231.
  • Burma erhielt die neue Bezeichnung Myanmar. Das Staatsgebiet änderte sich nicht, es blieb bei 104. Hingegen änderte sich der Alpha-2-Code von BU zu MM.

Die ursprüngliche Abfolge bildete alphabetisch die damaligen Staatenbezeichnungen (in englischer Sprache) ab bzw. fasste regional zusammengehörende Gebilde – wie Inselgruppen oder das genannte Beispiel DE – zusammen. Im Regelfall werden zunächst gerade Zahlen zwischen 002 und 898 vergeben. Bei Einschub von Teilgebieten wird dann möglichst eine nächstliegende (notfalls ungerade) Zahl verwendet, desgleichen bei den Namen neu gebildeter Staaten.

Da sie von der UN einstweilen nicht genutzt werden, können die Codes 000 und 900–999 auf eigene Gefahr benutzerdefinierte Bedeutungen erhalten.

Vorteil der Ziffern ist, dass sie auch in vielen nicht-lateinischen Schriften benutzt werden, so in der griechischen, kyrillischen, hebräischen, chinesischen oder japanischen Schrift. Damit können dort statistische Tabellen gelesen werden, bei denen Legende, Staaten und Daten durch Ziffern angegeben werden. Ausgerechnet die arabische Schrift verwendet allerdings die von uns so genannten „arabischen“ Ziffern nicht.

1.2 Geografische (ISO 3166) und sprachliche (ISO 639) Einteilung

Die Länderkodierung wird abweichend vom Standard oft in Kleinbuchstaben angegeben. Dies kann zur Verwechslung mit den ISO-639-Sprachcodes führen, die oft, aber nicht immer, die meistgesprochene Sprache in diesem Land kodieren. DE/de stehen für Deutschland/deutsch, FR/fr stehen für Frankreich/französisch, aber BE/be stehen für Belgien/weißrussisch (belarus).

Während ISO 3166 die geografische Einteilung beschreibt, definiert ISO 639 die sprachliche Einteilung.

Die Einteilung in Geografie und Sprache ergibt dennoch Sinn: Beispielsweise gilt, dass Deutsch nicht nur in Deutschland und Französisch nicht nur in Frankreich gesprochen wird; außerdem gibt es Länder, die mehr als eine offizielle Sprache haben (z. B. die Schweiz) oder eine Sprache, die nach einem anderen Land benannt ist (z. B. Brasilien mit Portugiesisch).

In Kombination mit den Sprachcodes nach ISO 639 für Sprachen erklärt der RFC 5646 die Angabe von Sprachenkürzeln wie man sie für Locales benutzt, z. B. en_US (englische Sprache im Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika; amerikanisch) im Gegensatz zu en_GB (englische Sprache im Gebiet des Vereinigten Königreichs; britisch). Die Sprachkürzel werden hier durch Kleinbuchstaben symbolisiert, die Länder durch Großbuchstaben. Neben dem Unterstrich (engl. underscore) kommt als Trennzeichen auch oft der Bindestrich zum Einsatz. Locales definieren aber nicht nur eine Landessprache bzw. Regionalsprache, sondern werden auch zur Lokalisierung herangezogen.

2 ISO 3166-2

Eine jüngere Norm ISO 3166-2 definiert Kurzformen für die Untergliederungen von Ländern oder abhängiger Gebiete. Beispielsweise sind das im Falle Deutschlands die Bundesländer. Hierzu folgt dem Landescode (z. B. DE) noch der ISO-3166-2-Variant-Code. Dieser wird, ebenfalls durch einen Unter- oder Bindestrich getrennt, dem Landescode angehängt (z. B. DE-BY für das Bundesland Bayern).

3 ISO 3166-3

Logo des Deutschen Instituts für Normung DIN ISO 3166-3
Bereich Information und Dokumentation
Titel Codes für Namen von Ländern und deren Untereinheiten – Teil 3: Code für früher gebräuchliche Ländernamen (ISO 3166-3:1999)
Kurzbeschreibung: Länderkürzel
Letzte Ausgabe 2001-01
ISO 3166-3

ISO 3166-3 bildet seit 1974 alle Länder ab, die nicht mehr existieren bzw. deren Kürzel sich wegen signifikanter Änderung der Landesbezeichnung geändert haben (z. B. durch Zusammenschlüsse von Ländern oder Landesteilungen).

4 Siehe auch

5 Literatur

  • DIN EN ISO 3166-1, Ausgabe März 2007 (Deutschsprachige Variante der ISO 3166-1).

6 Weblinks

7 Einzelnachweise

  1. Statistische Abteilung der UN: Codierung

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