Herbert Marcuse
Herbert Marcuse (Aussprache [marˈkuːzə], * 19. Juli 1898 in Berlin; † 29. Juli 1979 in Starnberg) war ein marxistischer Philosoph, Politikwissenschaftler und Soziologe.
Marcuse trat 1917 der SPD bei. Ab 1918 studierte er Germanistik, Philosophie und Volkswirtschaftslehre. Nach der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg verließ er 1919 die SPD. Er promovierte 1922 mit einer Arbeit über den deutschen Künstlerroman und arbeitete anschließend in Buchhandlungen und Verlagen.
Vergeblich versuchte er bei Martin Heidegger mit Hegels Ontologie und die Theorie der Geschichtlichkeit über den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zu habilitieren, das Werk wurde 1932 veröffentlicht. In dieser Zeit beschäftigte sich Marcuse auch intensiv mit Karl Marx und besonders mit dessen frühen Schriften. Daraus entwickelte er seine Kritik des Kapitalismus. Wahrscheinlich kam er 1932 erstmals in Kontakt mit dem Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main, erhielt dort eine feste Anstellung und arbeitete zunächst für die Pariser Außenstelle des Instituts. Nach der Übersiedlung des Instituts in die USA ergaben sich dort bald finanzielle Probleme, so dass er sich wie die anderen Institutsmitarbeiter nach einer neuen Stellung umsehen musste. So arbeitete er schließlich ab 1942 in Washington, D.C. zunächst beim Amt für Kriegsinformationen der Vereinigten Staaten (United States Office of War Information),[1] dann beim Office of Strategic Services (OSS) und wurde 1945 offiziell „in das Außenministerium versetzt“.[2] Bereits ab 1943 war er Mitarbeiter im Bureau of Intelligence and Research, das dem OSS unterstand und die Vorläuferorganisation des CIA darstellte.[3]
1954 wurde er Professur für Politikwissenschaft und lehrte ab 1965 auch an der Freien Universität Berlin. Zusammen mit Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas hatte er großen Einfluss auf die 68er-Bewegung und gilt als Vater der Neuen Linken.[4] Marcuse galt teilweise als Linksextremist, weil er in seinen Vorträgen und Veröffentlichungen Argumente für den Umsturz der westlichen Gesellschaft durch ein Bündnis von verschiedenen Rand- und Extremgruppen lieferte.
Inhaltsverzeichnis
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1 Veröffentlichungen (Auswahl)
- Der eindimensionale Mensch. Englische Ausgabe 1964 (One-Dimensional Man), deutsch bei Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967.
- Eros und Kultur. Ein philosophischer Beitrag zu Sigmund Freud. Englische Ausgabe 1955 ( Eros and civilisation. A philosophical inquiry into Freud.), deutsch bei Klett, Stuttgart 1957.
2 Weblinks
- Literatur von und über Herbert Marcuse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- The Socialist Party of Great Britain: Marcuse: professor behind 1960s rebellion
3 Einzelnachweise
- ↑ Biography: Herbert Marcuse The American Philosophical Association Centennial Series 2013
- ↑ Frankfurter Schule half US-Geheimdienst Nazideutschland besiegen TAZ vom 13. 03. 2016
- ↑ Raffaele Laudani (Herausgeber): Secret Reports on Nazi Germany. The Frankfurt School Contribution to the War Effort by Franz Neumann, Herbert Marcuse & Otto Kirchheimer. Princeton University Press 2013
- ↑ HERBERT MARCUSE von Douglas Kellner (englisch)
4 Vergleich zu Wikipedia
- PPA-Silber
- Philosoph (20. Jahrhundert)
- Marxistischer Philosoph
- Kulturphilosoph
- Politikwissenschaftler
- Soziologe (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Freie Universität Berlin)
- SPD-Mitglied
- USPD-Mitglied
- Person der Novemberrevolution
- Person (Office of Strategic Services)
- Person der 68er-Bewegung
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Deutscher
- US-Amerikaner
- Geboren 1898
- Gestorben 1979
- Mann
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