Philosophie Mathilde Ludendorffs

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Die Philosophie Mathilde Ludendorffs wurde ursprünglich von der Psychiaterin Mathilde von Kemnitz entwickelt und erst nach ihrer Heirat mit Erich Ludendorff im Jahre 1926 so genannt. Grundlage ist ihren eigenen Aussagen zufolge das Buch Triumph des Unsterblichkeitswillens, das 1921 erschien und später auch in die englische Sprache übersetzt wurde. Darauf folgte 1923 die Schöpfungsgeschichte als erster Teil und Übergang zu den jeweiligen dreibändigen Werken Der Seele Ursprung und Wesen (1923-1927), Der Seele Wirken und Gestalten (1930-1935) und Das Jenseitsgut der Menschenseele (1960-1962). Die ersten vier Bücher (Triumph des Unsterblichkeitswillens, Schöpfungsgeschichte usw.) wiederum bestehen jeweils aus einem Lyrik- und einem Prosateil. Im Laufe der Entstehung des Werkes hat die Verfasserin die Reihenfolge etwas abgeändert.

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1 Entwicklung

Eine Motivation zur Entwicklung einer eigenen Philosophie waren 1917 der frühe und plötzliche Tod ihres ersten Ehemannes Gustav Adolf von Kemnitz, mit dem sie seit 1904 verheiratet war und drei Kinder hatte, die kulturellen Veränderungen durch den Ersten Weltkrieg und die Auseinandersetzungen mit medizinischen Fachkollegen wie Paul Julius Möbius. Aus dem Elternhaus waren ihr Diskussionen um Christentum und Religion geläufig: Ihr Vater war der protestantische Pfarrer Bernhard Spieß. Sie selbst setzte sich eingehend mit den deutschen Philosophen Immanuel Kant und Arthur Schopenhauer, aber auch mit anderen Religionen wie dem Buddhismus auseinander.

Zu den von Immanuel Kant (1724-1804) geprägten Begriffen des Verstandes, der Vernunft (lateinisch ratio) und der rationalen Wahrnehmung ergänzte sie den Begriff Gotterkenntnis in Bezug auf die Religion, was in gewisser Weise als deutsches Wort für Theologie, allerdings nicht im wissenschaftlichen Sinne zu verstehen ist. Sie sieht Verstand und Vernunft nur als unterschiedliche Ausprägungen einer Rationalität, während Gotterkenntnis im Zusammenhang mit einer Spiritualität zu verstehen ist, die sich dem rationalen Verständnis entzieht.

Für die Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen Menschen lieferte sie wesentlichen Grundlagen aus Sicht der Philosophie, wobei sie insbesondere das Werden des Menschen von der Geburt über die Kindheit bis hin zum Erwachsenen und die aus der Umwelt wirkenden Einflüsse betrachtete. Insofern unterscheidet sie sich von vielen Zeitgenossen, die noch mehrheitlich das Erbgut als entscheidend ansahen.

Etwa 20 Jahre nach der Diskussion über die Relativitätstheorie schrieb sie rückblickend, nach dem Erscheinen ihrer ersten beiden grundlegenden Bücher zur Philosophie habe „die Physik jenen gewaltigen Siegeszug der Erkenntnis angetreten, der an die Stelle der sogenannten statischen Physik die dynamisch setzte“.[1]

Erstaunlich ist, dass sie vor 100 Jahren bereits die zukünftige Entwicklung zum Beispiel beim Lärm in den heutigen Städten vorausgesehen hat, dies schon als Problem erkannte und auch zum Thema in ihrem ersten Buch 1921 dazu machte.[2]

2 Rezeption

Einige Textstellen in ihren Werken werden heutzutage als Rassismus interpretiert. Die daraus vorgebrachten Zitate sind jedoch aus dem zeitlichen Zusammenhang zu verstehen und unterscheiden sich nicht grundsätzlich von der Sprache der damaligen Zeit. So erreichten ihre Bücher zunächst eine hohe Auflage, gerieten aber vor allem in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders ab den 1950er Jahren in Vergessenheit. Obwohl dies offiziell fast immer bestritten wird, beschäftigen sich sowohl Naturwissenschaftler wie auch christliche Theologen intensiv mit ihren philosophischen Schriften. Als Beispiel sei hier nur Konrad Lorenz genannt. Die Haltung der christlichen Theologie hat sich vor allem seitens der römisch-katholischen Kirche, die ursprünglich im scharfen Gegensatz zu den Ansichten von Mathilde Ludendorff stand, hier - oftmals unbemerkt von der großen Schar der Gläubigen dieser Kirche - gewandelt.

3 Literatur

  • Mathilde von Kemnitz: Triumph des Unsterblichkeitswillens, zwei Teile in einem Band, Reinhardt Verlag, München 1922
  • Mathilde Ludendorff: Schöpfungsgeschichte, Weicher Verlag, Leipzig 1928, 2. Auflage
  • Mathilde Ludendorff: Selbstschöpfung, Weicher Verlag, Leipzig 1927
  • Mathilde Ludendorff: Des Menschen Seele, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München 1932

4 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Philosophie Mathilde Ludendorffs) vermutlich nicht.




5 Einzelnachweise

  1. Mathilde Ludendorff: Der Siegeszug der Physik - ein Triumph der Gotterkenntnis meiner Werke, Ludendorffs Verlag, München 1941, Seite 9
  2. siehe zum Beispiel im Triumph des Unsterblichkeitswillens, Ludendorffs Verlag, München 1933, Seite 13

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