Mississippi-Staaten
Als Mississippi-Staaten bezeichnet man die südlich von St. Louis beiderseits des Mississippi gelegenen US-Bundesstaaten Missouri, Kentucky, Tennessee, Arkansas, Louisiana, Illinois und Mississippi. Die Mississippi-Staaten bilden wegen ihrer Zugehörigkeit zum Anschwemmungsareal des Flusses und den dadurch entstehenden Aufgaben wie u.a. dem Hochwasserschutz, einer ähnlichen Geschichte und Kultur, Wirtschaftsstruktur und ethnischen Zusammensetzung ihrer Bevölkerung eine Einheit, die sich deutlich von den anderen Regionen der USA abhebt.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geografie
Die Mississippi-Staaten werden (bis auf den Südteil Louisianas, der auf beiden Seiten des Flusses liegt) in Nord-Süd-Richtung durch den liebevoll Ol`Man River genannten Mississippi voneinander geschieden. Diese Grenzfunktion erhielt der Fluss durch die Friedensschlüsse von 1763 und 1783, durch die alle östlich des Flusses gelegenen Gebiete an England und später die USA fielen. Die westlich des Stromes gelegenen Gebiete dagegen gerieten 1763 in spanischen Besitz. Dennoch kam dem Mississippi damals keine größere Grenzfunktion zu, da sich die Kämpfe zwischen Engländern und Franzosen im Nordosten Nordamerikas und nicht am Mississippi abspielten. Selbst für die indianische Bevölkerung der vorkolonialen Zeit scheint der Strom nie ein unüberwindliches Hindernis oder eine Grenze zwischen Stämmen und Völkerschaften dargestellt zu haben. Der Fluss hatte meist eher die Funktion eines Verbindungsweges zwischen den an beiden Ufern gelegenen weiten Ebenen. Anzumerken ist, dass sich die Staaten Kentucky und Tennessee weit nach Osten ausdehnen und nur geringen Anteil am Mississippi-Gebiet haben.
2 Geschichte
Von etwa 1000 v. Chr. bis 800 n. Chr. entstand im Mississippital eine erste Tempelhügelkultur der Ureinwohner. Danach scheinen mittelamerikanische Kultureinflüsse in das Gebiet gelangt zu sein. Die sogenannte Mississippikultur errichtete Städte sowie Erdpyramiden und stand noch bei Eintreffen der ersten Europäer im 16. Jahrhundert in Blüte. 1519 entdeckte der Spanier Alonso de Pineda die Mündung des Mississippi, und 1539 bis 1542 erreichte Hernando de Soto Gebiete in den heutigen Staaten Mississippi, Louisiana und Arkansas. Im 17. Jahrhundert dringen Franzosen in das Mississippital vor. Sieur de La Salle nimmt 1682 den gesamten Einzugsbereich des Flusses für Frankreich in Besitz. Die Gebiete erweisen sich allerdings für Frankreich als nicht besonders profitabel. Nach dem Siebenjährigen Krieg muss Frankreich die östlich des Flusses gelegenen Gebiete an England abtreten.
3 Bevölkerung
Die stärksten Bevölkerungsgruppen der Mississippi-Staaten bilden Weiße und Schwarze (in den USA Neger genannt). Die Weißen sind überwiegend englischer oder irischer Abstammung. Vor allem in Louisiana aber gibt es auch viele Weiße die von französischen oder spanischen Einwanderern des 17. und 18. Jahrhunderts abstammen. Im Lauf des 19. Jahrhunderts kamen dann Einwanderer aus fast allen europäischen Ländern dazu. Die spanischsprachige Gruppe ist in neuerer Zeit durch Einwanderung von Hispanos u.a. aus Kuba stark angestiegen. Bei den Schwarzen handelt es sich überwiegend um Nachfahren der Sklaven, die seit Ende des 17. Jahrhunderts aus Afrika verschleppt wurden, um auf den Plantagen der Weißen zu arbeiten. Deshalb ist der Bevölkerungsanteil der Schwarzen in den Mississippi-Staaten auch heute noch deutlich höher als in anderen Gebieten der USA. In Louisiana sind 32% der Bevölkerung Schwarze und in Mississippi sind es sogar 37,5%. Nach Norden zu nimmt der Bevölkerungsanteil der Schwarzen deutlich ab, so dass er in Arkansas nur noch 15% beträgt. Viele Schwarze wohnen in Großstädten, so dass die Weißen in einigen Städten, wie New Orleans oder St. Louis heute in der Minderheit sind.
4 Wirtschaft
Die Mississippi-Staaten gehören zum sogenannten cotton belt, in dem früher der Baumwollanbau auf großen Plantagen dominierte. Seit dem Ende des Bürgerkrieges im Jahr 1865 ging die Bedeutung des Baumwollanbaus kontinuierlich zurück. In Louisiana wird immer noch viel Zuckerrohr und Reis angebaut. Louisiana ist der größte Reisproduzent der USA. In der waldreichen Staaten Arkansas und Louisiana kommen Forstwirtschaft und Holzindustrie große Bedeutung zu. An den Küsten Louisianas ist der Fischfang (Shrimps, Austern, Krabben, Garnelen aber auch Süßwasserfische) wichtig. Seit circa 1900 wurden in Louisiana viele Erdöl- und Erdgasfelder erschlossen. Seit 1938 wird auch zunehmend im der Küste vorgelagerten Schelf gefördert. Auf dem Festland erstrecken sich die Erdöl- und Erdgasfelder sowie die Schwefelvorkommen über die ganze Golfküstenebene. Das hatte tiefgreifende wirtschaftliche Veränderungen zur Folge: In Louisiana hat sich eine bedeutende petrochemische Industrie entwickelt.
5 Kultur
Bei der Sprache bzw. dem Dialekt kann man einige Unterschiede feststellen. In einigen Regionen der Südstaaten ist der sogenannte Southern Drawl weit verbreitet. Ein Teil der Mississipi-Staaten gehört zum sogenannten Bible Belt. Diese Gebiete sind für ihre intensive Ausübung des christlichen Glaubens bekannt. In den Mississipi-Staaten ist man konservativer eingestellt als an der Ostküste und wählt traditionell die Republikaner. Man ist stolz auf seine eigene Kultur und zeigt dies gerne z.B. durch Zeigen der Südstaatenflagge. Leider ist auch der Rassismus in den Mississippi-Staaten stärker als im Rest der USA. Die Mississippi-Staaten sind auch die Geburtsstätte des Blues, Jazz und Southern Rock. Die Südstaaten sind neben dem mexikanisch beeinflussten Südwesten die einzige Region der USA, die eine eigenständige Regionalküche hervorgebracht hat. Neben der klassischen Südstaatenküche gibt es im Süden Louisianas noch die Küche der Kreolen und Cajuns. Die klassische Südstaatenküche ist deftig: Beleibt sind Bohnen, Mais, Süßkartoffeln, Kürbisse und Reis. Als Fleischgerichte sind Hühnchen, Truthahn und Schwein beliebt. Man grillt gerne am offenen Feuer und setzt dabei kräftig gewürzte Soßen ein. In Meeresnähe ist auch die Welsart Catfish beliebt. Aus der kreolischen Küche stammt der Fischeintopf Gumbo, und bei den Cajuns ist der scharf gewürzte Eintopf Jambalaya verbreitet.
6 Andere Lexika
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