Geschichte der Zuwanderung in die Niederlande
Inhaltsverzeichnis
![]() |
Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende! |
1 Details
- Die Niederlande besitzen eine lange Einwanderungstradition. Seit dem 16. Jahrhundert kamen viele Menschen aufgrund des Wohlstands der Niederlande, aber auch wegen religiöser Verfolgung in das Land.
- Seit Ende des Dreißigjährigen Krieges bis um 1914 kamen alljährlich die sogennaten Hollandgänger, Wanderarbeiter aus wirtschaftlich rückständigen und verarmten deutschen Gebieten zur saisonalen Arbeit in die Niederlande.
- Für die Jahre von 1600 bis 1800 schätzt man den Anteil der im Ausland geborenen Personen auf 5 bis 10 % der Gesamtbevölkerung.
- Diese Wanderungsbewegungen ließen mit dem wirtschaftlichen Niedergang des Landes im 19. Jahrhundert spürbar nach.
- Zu Ende des Zweiten Weltkriegs waren ungefähr 1 % der Einwohner Ausländer. Nun überwog die Auswanderung aus den Niederlanden.
- Erst mit dem Ende der niederländischen Kolonialherrschaft in den 1960er-Jahren überwog wieder die Zuwanderung. Es kamen Personen aus den ehemaligen Kolonien, wie Indonesien und den Molukken. Später folgten Zuwanderer aus der ehemaligen Kolonie Surinam und den Antillen.
- Gastarbeiter aus Südeuropa und der Türkei kamen nicht so stark in die Niederlande wie in andere westeuropäische Länder. Stark vertreten waren Türken und Marokkaner.
- Bis in die 1980er-Jahre betrachteten sich die Niederlande nicht als Einwanderungsland.
- Im Jahr 1973 gab es einen Anwerbestop.
- Im Jahr 1981 wurde dann eine konkrete Migrationspolitik ausformuliert. Es handelt sich dabei um eine aktive Integrationspolitik, mit der besonders benachteiligte ethnische Gruppen unter den Zuwanderern eine besondere Förderung als Gruppe gewährt wird. Ziel ist es, den rechtlichen Status der Zuwanderer dem der einheimischen Bevölkerung anzupassen. Gefördert werden auf Multikulturalität und Selbstverwaltung der Gruppen. Diskriminierung wird aktiv bekämpft.
- Eine befristete Aufenthaltsgenehmigung wird auf fünf Jahre erteilt. Nach diesen fünf Jahren kann eine unbefristete Aufenthaltsgenehigung beeantragt werden. Bedingung ist hier, wie fast überall in Europa, dass der Ausländer in dieser Zeit nicht straffällig geworden ist. Auch sind ausreichende Sprachkenntnisse und eine gewisse Integration in die niderländische Gesellschaft Bedingung.
- Das Asylrecht wurde im Jahr 2001 deutlich verschärft.
- Im Jahr 1992 wurde die Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft geschaffen. Diese Regelung wurde allerdings im Jahr 1997 wieder deutlich eingeschränkt.
- Insgesamt betrachtet haben die Niederlande eine ausgeprägte Integrationspolitik entwickelt, die es in wenigen europäischen Ländern in dieser Form gibt. Die Bemühungen des Staates, den rechtlichen Status der Ausländer zu verbessern sowie die aktive Bekämpfung von Diskriminierung und die Bemühung um soziale Intergration sind im europaweiten Vergleich sehr fortschrittlich. [1]
- Dennoch gibt es auch in den Niederlanden mitunter starke Ausländerfeindlichkeit. Rechtsextreme Gruppierungen und Parteien verzeichnen Zulauf und können auch Erfolge bei Parlamentswahlen verbuchen.
1.1 Literatur
- Harald W. Lederer: Migration in Europa - Daten und Hintergründe, Lucius & Lucius Verlag, Stuttgart, 2004
Geschichte der Juden in Mattersdorf (Burgenland) | Geschichte der Kroaten in Österreich | Geschichte der Juden in Tunesien | Geschichte der Schweden in Finnland | Geschichte der Juden auf Sizilien | Geschichte der Türken in Duisburg | Geschichte der Türken in Bulgarien | Geschichte der Türken in Berlin | Geschichte der Juden auf Grönland | Geschichte der Roma in Frankreich | Geschichte der Deutschen in Uruguay | Geschichte der Türken in Bosnien-Herzegowina | Geschichte der Türken in Mazedonien | Geschichte der Zigeuner in Deutschland | Hessische Straßenkehrer im Paris des 19. Jahrhunderts | Geschichte der Samen in Schweden | Geschichte der Samen in Norwegen | Geschichte der Surinamesen in den Niederlanden | Geschichte der Molukker in den Niederlanden | Geschichte der Ukrainer in Polen | Geschichte der Deutschen in Pennsylvania | Geschichte der Deutschen in Argentinien | Geschichte der Kosovaren in der Schweiz | Geschichte der Kapverdier in Deutschland | Geschichte der Ungarn in Rumänien | Geschichte der Deutschen in russischen Schwarzmeergebiet | Geschichte der Libanesen in Deutschland | Geschichte der Deutschen in Grönland | Geschichte der Äthiopier in Deutschland | Geschichte der Italiener in der Schweiz | Geschichte der Portugiesen in der Schweiz | Geschichte der Deutschen in Omaha (Nebraska) | Geschichte der Bosniaken in Chicago | Geschichte der Iren in Boston | Geschichte der Deutschen in Texas | Geschichte der Juden in Antwerpen | Geschichte der Juden in Amsterdam | Geschichte der Zuwanderung in die Niederlande | Geschichte der Zuwanderung nach Schweden | Geschichte der Zuwanderung nach Frankreich | Geschichte der Zuwanderung nach Italien | Geschichte der Zuwanderung nach Ungarn | Geschichte der Zuwanderung nach Norwegen | Geschichte der Zuwanderung nach Belgien | Geschichte der Zuwanderung nach der Tschechei | Geschichte der Zuwanderung nach Spanien | Geschichte der Zuwanderung nach Dänemark | Geschichte der Zuwanderung nach Andorra | Geschichte der Zuwanderung nach Finnland | Geschichte der Zuwanderung nach Griechenland | Geschichte der Zuwanderung nach Großbritannien | Geschichte der Zuwanderung nach Portugal | Geschichte der Zuwanderung nach Österreich | Geschichte der Zuwanderung nach Deutschland | Geschichte der Zuwanderung nach Litauen | Geschichte der Zuwanderung nach Irland | Geschichte der Zuwanderung nach Polen | Geschichte der Zuwanderung nach Kroatien |
1.2 Einzelnachweise
- ↑ Harald W. Lederer: Migration in Europa - Daten und Hintergründe, Lucius & Lucius Verlag, Stuttgart, 2004, S. 161 ff.
2 Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Geschichte der Zuwanderung in die Niederlande) vermutlich nicht.
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular
PlusPedia Impressum
Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.
Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.