Geschichte der Kernenergie
Die Geschichte der Kernenergie beginnt nach allgemeinem Verständnis mit dem Jahr 1938, als es Otto Hahn gelang, erstmals einen Urankern durch Beschuss mit Neutronen zu spalten. Wissenschaftlich war jedoch die Entdeckung und Erforschung der Radioaktivität eine wichtige Voraussetzung. Wirtschaftlich galt bis zum Ende des 20. Jahrhunderts die Kernspaltung als lohnend und wurde als „friedliche Nutzung der Kernenergie“ gepriesen. Eine Unabhängigkeit von der militärischen Nutzung in Form der Atombombe wurde bisher nicht erreicht.
Inhaltsverzeichnis
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1 Chronik
- 1896: Henri Becquerel entdeckt die radioaktive Strahlung
- 1911/1920: Ernest Rutherfords Experimente ergeben: Atome haben einen Kern und Elektronen
- 1919: Rutherford erhält durch Beschuss von Stickstoff-Atomen mit Alpha-Teilchen Sauerstoff-Atome, die erste künstliche Kernumwandlung
- 1932: Chadwick entdeckt die Neutronen im Atomkern
- 1938: Otto Hahn spaltet erstmals den Urankern durch Beschuss mit Neutronen
- 1941: Vorbereitung des Manhattan-Projekts in den USA, enormer Personaleinsatz zur Produktion der Atombombe
- 1942: Erste Kettenreaktion in einem einfachen Reaktor in Chicago durch Enrico Fermi
- 1945: Erste Atombombe detoniert beim Trinity-Test; im August Abwurf zweier US-Bomben über Hiroshima und Nagasaki
- 1951: Der kleine EBR-Reaktor in den USA erzeugt erstmals elektrischen Strom
- 1952: Erster Test der Wasserstoffbombe (siehe Kernfusion) mit noch wesentlich höherer Zerstörungskraft
- 1954: Erstes Klein-Kernkraftwerk in Obninsk (Sowjetunion). Erster atomarer U-Boot-Antrieb in den USA
- 1957: Erstes Leichtwasserreaktor-Kernkraftwerk in Shippingport (USA). Ferner erste erhebliche Umgebungs-Freisetzung von Radioaktivität im britischen Windscale-Reaktor zur Produktion von Waffen-Plutonium
- 1970er Jahre: Deutlicher Aufschwung beim Bau von Leichtwasser-Kernkraftwerken; die Biblis-Blöcke in Deutschland überschreiten auch erstmals weltweit deutlich die 1000-MW(el.)-Leistungsgrenze
- 1979: Kernschmelz-Unfall im Kernkraftwerk Three Mile Island
- 1986: Nuklearkatastrophe von Tschernobyl mit großer Radioaktivitäts-Freisetzung
- 2011: Nuklearkatastrophe von Fukushima mit relativ großer Radioaktivitäts-Freisetzung
2 Kosten und Nutzen
Das zuständige Bundesministerium in der Bundesrepublik Deutschland förderte die Technologie seit 1955 – anfangs unter der Führung von Franz Josef Strauß – mit Milliardensummen.[1] Strauß forderte damals, auch die Bundeswehr mit taktischen Atomwaffen auszurüsten, was jedoch durch die alliierten Kriegssieger mit grosser Skepsis betrachtet wurde. Industrie und Wissenschaft hatten anfangs Zweifel an der Wirtschaftlichkeit bei einer „friedlichen Nutzung“ der Kernenergie. Doch Politiker aller Parteien - auch Vertreter des Marxismus wie zum Beispiel Ernst Bloch[2] - glaubten an die Utopie einer billigen Energieversorgung durch Kernkraftwerke.[3] Erst ab dem Jahr 2011 brachte der Atomausstieg eine Wende in Deutschland.
Dennoch wird weiter an der Kernfusion geforscht, obwohl diese offensichtlich noch weniger wirtschaftlich ist. So wird bei der Laserfusion ein Erfolg darin gesehen, dass die gewonnene Energie bei den bisherigen Versuchen von 3 auf 70 Prozent gestiegen ist. Dies bezieht sich jedoch nur auf die Energie, die den Vorgang der Fusion in Gang setzt. Die Versuchsanordnungen können die Kernfusion jedoch nur für sehr kleine Mengen durchführen und sind nicht für einen Dauerbetrieb ausgelegt.[4]
3 Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Geschichte der Kernenergie) vermutlich nicht.
4 Einzelnachweise
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk#Technologiegeschichte
- ↑ Zitate im Artikel Eine starke Lobby im Beitrag vom [[Deutschlandfunk am 27. Mai 2009
- ↑ Sendung im Deutschlandradio von Andreas Baum am 4. Februar 2000: Einstieg wider Willen
- ↑ https://www.spektrum.de/news/fusionsforschung-laserfusion-feiert-beinahe-durchbruch/1912684#Echobox=1629302388
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